Humboldt, Alexander von: [N]eue physikalische Beobachtungen im spanischen Amerika. Aus Briefen an Fourcroy und Lalande. In: Annalen der Physik, Bd. 7, 1801, S. 335-347.oder sonstigen zufälligen Umständen zuzuschreiben; Ich hatte das Mißvergnügen, auf dem Meere kei- oder ſonſtigen zufälligen Umſtänden zuzuſchreiben; Ich hatte das Mißvergnügen, auf dem Meere kei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="341"/> oder ſonſtigen zufälligen Umſtänden zuzuſchreiben;<lb/> denn dieſelbe Nadel machte in gleicher Zeit in Pa-<lb/> ris 245, in Girona 232, in Barcellona 245, in Va-<lb/> lencia 235 Schwingungen, und gab nach einer Reiſe<lb/> von mehrern Monaten an demſelben Orte gerade<lb/> dieſelbe Schwingungszahl als vor der Abreiſe. Die-<lb/> ſe iſt auf freiem Felde, in einer Stube, in einer<lb/> Höhle immer dieſelbe, ſo daß die magnetiſche Kraft<lb/> an einem Orte überall und lange Zeit über unver-<lb/> ändert dieſelbe iſt, und eine beſtändige Kraft, gleich<lb/> der Schwere, zu ſeyn ſcheint.</p><lb/> <p>Ich hatte das Mißvergnügen, auf dem Meere kei-<lb/> ne recht genaue <hi rendition="#i">Declinations-Beobachtungen</hi> anſtel-<lb/> len zu können. Aller Mühe, die ich mir gegeben<lb/> habe, ungeachtet, konnte ich keinen Declinations-<lb/> Kompaß, der auch nur biſ auf 40′ Sicherheit gege-<lb/> ben hätte, zu Kauf auftreiben. Das iſt der Grund,<lb/> warum ich Ihnen nichts von den Abweichungen auf<lb/> dem Meere ſage. Zuverläſſig iſt indeß der Null-<lb/> punkt für die Abweichung ſchon ſehr viel weiter<lb/> nach Weſten fortgerückt, als auf <hi rendition="#g">Lambert's</hi> Kar-<lb/> te im Berliner aſtronomiſchen Jahrbuche für 1779.<lb/> Eine ſehr gute Beobachtung aus dem Jahre 1775,<lb/> auf einem engliſchen Schiffe aus Liverpool, ſetzt<lb/> dieſen Nullpunkt in 29° nördl. Breite und 66° 40′<lb/> weſtl. Länge. An zwei Orten auf der Küſte Süd-<lb/> Amerika's habe ich die Abweichung mit einer Bouſ-<lb/> ſole von <hi rendition="#g">Lenoir</hi>, in welcher die Nadel an einem<lb/> Faden hing, nach Art <hi rendition="#g">Prony's</hi> und des Hrn. <hi rendition="#g">von<lb/> Zach</hi> durch Azimutal-Beſtimmung eines Signals<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [341/0014]
oder ſonſtigen zufälligen Umſtänden zuzuſchreiben;
denn dieſelbe Nadel machte in gleicher Zeit in Pa-
ris 245, in Girona 232, in Barcellona 245, in Va-
lencia 235 Schwingungen, und gab nach einer Reiſe
von mehrern Monaten an demſelben Orte gerade
dieſelbe Schwingungszahl als vor der Abreiſe. Die-
ſe iſt auf freiem Felde, in einer Stube, in einer
Höhle immer dieſelbe, ſo daß die magnetiſche Kraft
an einem Orte überall und lange Zeit über unver-
ändert dieſelbe iſt, und eine beſtändige Kraft, gleich
der Schwere, zu ſeyn ſcheint.
Ich hatte das Mißvergnügen, auf dem Meere kei-
ne recht genaue Declinations-Beobachtungen anſtel-
len zu können. Aller Mühe, die ich mir gegeben
habe, ungeachtet, konnte ich keinen Declinations-
Kompaß, der auch nur biſ auf 40′ Sicherheit gege-
ben hätte, zu Kauf auftreiben. Das iſt der Grund,
warum ich Ihnen nichts von den Abweichungen auf
dem Meere ſage. Zuverläſſig iſt indeß der Null-
punkt für die Abweichung ſchon ſehr viel weiter
nach Weſten fortgerückt, als auf Lambert's Kar-
te im Berliner aſtronomiſchen Jahrbuche für 1779.
Eine ſehr gute Beobachtung aus dem Jahre 1775,
auf einem engliſchen Schiffe aus Liverpool, ſetzt
dieſen Nullpunkt in 29° nördl. Breite und 66° 40′
weſtl. Länge. An zwei Orten auf der Küſte Süd-
Amerika's habe ich die Abweichung mit einer Bouſ-
ſole von Lenoir, in welcher die Nadel an einem
Faden hing, nach Art Prony's und des Hrn. von
Zach durch Azimutal-Beſtimmung eines Signals
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: [N]eue physikalische Beobachtungen im spanischen Amerika. Aus Briefen an Fourcroy und Lalande. In: Annalen der Physik, Bd. 7, 1801, S. 335-347, hier S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_lalande_1801/14>, abgerufen am 31.07.2024. |