Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 4. Stuttgart u. a., 1858.

Bild:
<< vorherige Seite
neue Mineral-Species aufgestellt (Poggendorff's Annalen Bd. VIII. 1826 S. 238). Später zeigte es sich, daß Oligoklas identisch sei mit einem Mineral, welches Berzelius in einem in Gneiß aufsetzenden Granitgange bei Stockholm beobachtet und wegen der Aehnlichkeit in der chemischen Zusammensetzung Natron Spodumen genannt hatte (Poggendorff's Ann. Bd. IX. 1827 S. 281).
70 (S. 468.) S. Gustav Rose über den Granit des Riesengebirges in Poggendorff's Annalen Bd. LVI. 1842 S. 617. Berzelius hatte den Oligoklas, sein Natron Spodumen, nur auf einem Granitgange gefunden; in der eben citirten Abhandlung wurde zuerst das Vorkommen als Gemengtheils des Granits (der Gebirgsart selbst) ausgesprochen. Gustav Rose bestimmte hier den Oligoklas nach seinem specifischen Gewichte, seinem in Vergleich mit Albit größeren Kalk-Gehalte, und seiner größeren Schmelzbarkeit. Dieselbe Menge, mit welcher er das specifische Gewicht zu 2,682 gefunden hatte, wurde von Rammelsberg analysirt (Handwörterbuch der Mineral. Suppl. I. S. 104 und G. Rose über die zur Granitgruppe gehörenden Gebirgsarten in der Zeitschr. der Deutschen geol. Gesellschaft Bd. I. 1849 S. 364).
71 (S. 469.) Rozet sur les Volcans de l'Auvergne in den Mem. de la Soc. geologique de France 2eme Serie T. I. P. 1. 1844 p. 69.
72 (S. 469.) Fragmente von Leucitophyr, von mir am Monte nuovo gesammelt, sind von Gustav Rose beschrieben in Fried. Hoffmann's geognostischen Beobachtungen 1839 S. 219. Ueber die Trachyte des Monte di Procida der Insel desselben Namens und der Klippe S. Martino s. Roth, Monographie des Vesuvs 1857 S. 519-522 Tab. VIII. Der Trachyt der Insel Ischia enthält im Arso oder Strom von Cremate (1301) glasigen Feldspath, braunen Glimmer, grünen Augit, Magneteisen und Olivin (S. 528); keinen Leucit.
73 (S. 469.) Die geognostisch-topographischen Verhältnisse des Siebengebirges bei Bonn sind mit verallgemeinerndem Scharfsinne und großer Genauigkeit entwickelt worden von meinem Freunde, dem Berghauptmann H. von Dechen, im 9ten Jahrgange der Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuß. Rheinlande und Westphalens 1852 S. 289-567. Alle bisher erschienenen chemischen Analysen der Trachyte des Siebengebirges sind darin
neue Mineral-Species aufgestellt (Poggendorff's Annalen Bd. VIII. 1826 S. 238). Später zeigte es sich, daß Oligoklas identisch sei mit einem Mineral, welches Berzelius in einem in Gneiß aufsetzenden Granitgange bei Stockholm beobachtet und wegen der Aehnlichkeit in der chemischen Zusammensetzung Natron Spodumen genannt hatte (Poggendorff's Ann. Bd. IX. 1827 S. 281).
70 (S. 468.) S. Gustav Rose über den Granit des Riesengebirges in Poggendorff's Annalen Bd. LVI. 1842 S. 617. Berzelius hatte den Oligoklas, sein Natron Spodumen, nur auf einem Granitgange gefunden; in der eben citirten Abhandlung wurde zuerst das Vorkommen als Gemengtheils des Granits (der Gebirgsart selbst) ausgesprochen. Gustav Rose bestimmte hier den Oligoklas nach seinem specifischen Gewichte, seinem in Vergleich mit Albit größeren Kalk-Gehalte, und seiner größeren Schmelzbarkeit. Dieselbe Menge, mit welcher er das specifische Gewicht zu 2,682 gefunden hatte, wurde von Rammelsberg analysirt (Handwörterbuch der Mineral. Suppl. I. S. 104 und G. Rose über die zur Granitgruppe gehörenden Gebirgsarten in der Zeitschr. der Deutschen geol. Gesellschaft Bd. I. 1849 S. 364).
71 (S. 469.) Rozet sur les Volcans de l'Auvergne in den Mém. de la Soc. géologique de France 2ème Série T. I. P. 1. 1844 p. 69.
72 (S. 469.) Fragmente von Leucitophyr, von mir am Monte nuovo gesammelt, sind von Gustav Rose beschrieben in Fried. Hoffmann's geognostischen Beobachtungen 1839 S. 219. Ueber die Trachyte des Monte di Procida der Insel desselben Namens und der Klippe S. Martino s. Roth, Monographie des Vesuvs 1857 S. 519–522 Tab. VIII. Der Trachyt der Insel Ischia enthält im Arso oder Strom von Cremate (1301) glasigen Feldspath, braunen Glimmer, grünen Augit, Magneteisen und Olivin (S. 528); keinen Leucit.
73 (S. 469.) Die geognostisch-topographischen Verhältnisse des Siebengebirges bei Bonn sind mit verallgemeinerndem Scharfsinne und großer Genauigkeit entwickelt worden von meinem Freunde, dem Berghauptmann H. von Dechen, im 9ten Jahrgange der Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuß. Rheinlande und Westphalens 1852 S. 289–567. Alle bisher erschienenen chemischen Analysen der Trachyte des Siebengebirges sind darin
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <note xml:id="ftn594-text" prev="ftn594" place="end" n="69"><pb facs="#f0624" n="619"/>
neue Mineral-Species aufgestellt <hi rendition="#g">(Poggendorff's Annalen</hi> Bd. VIII. 1826 S. 238). Später zeigte es sich, daß Oligoklas identisch sei mit einem Mineral, welches <hi rendition="#g">Berzelius</hi> in einem in Gneiß aufsetzenden Granitgange bei Stockholm beobachtet und wegen der Aehnlichkeit in der chemischen Zusammensetzung Natron Spodumen genannt hatte <hi rendition="#g">(Poggendorff's Ann.</hi> Bd. IX. 1827 S. 281).</note>
                  <note xml:id="ftn595-text" prev="ftn595" place="end" n="70"> (S. 468.) S. Gustav <hi rendition="#g">Rose</hi> über den Granit des Riesengebirges in <hi rendition="#g">Poggendorff's Annalen</hi> Bd. LVI. 1842 S. 617. Berzelius hatte den Oligoklas, sein Natron Spodumen, nur auf einem Granitgange gefunden; in der eben citirten Abhandlung wurde zuerst das Vorkommen als Gemengtheils des Granits (der Gebirgsart selbst) ausgesprochen. Gustav Rose bestimmte hier den Oligoklas nach seinem specifischen Gewichte, seinem in Vergleich mit Albit größeren Kalk-Gehalte, und seiner größeren Schmelzbarkeit. Dieselbe Menge, mit welcher er das specifische Gewicht zu 2,682 gefunden hatte, wurde von Rammelsberg analysirt <hi rendition="#g">(Handwörterbuch der Mineral.</hi> Suppl. I. S. 104 und G. <hi rendition="#g">Rose über die zur Granitgruppe gehörenden Gebirgsarten</hi> in der <hi rendition="#g">Zeitschr. der Deutschen geol. Gesellschaft</hi> Bd. I. 1849 S. 364).</note>
                  <note xml:id="ftn596-text" prev="ftn596" place="end" n="71"> (S. 469.) <hi rendition="#g">Rozet</hi> sur les Volcans de l'Auvergne in den Mém. <hi rendition="#g">de la Soc. géologique de France</hi> 2<hi rendition="#sup">ème</hi> Série T. I. P. 1. 1844 p. 69.</note>
                  <note xml:id="ftn597-text" prev="ftn597" place="end" n="72"> (S. 469.) Fragmente von Leucitophyr, von mir am Monte nuovo gesammelt, sind von Gustav Rose beschrieben in Fried. <hi rendition="#g">Hoffmann's geognostischen Beobachtungen</hi> 1839 S. 219. Ueber die Trachyte des Monte di Procida der Insel desselben Namens und der Klippe S. Martino s. <hi rendition="#g">Roth, Monographie des Vesuvs</hi> 1857 S. 519&#x2013;522 Tab. VIII. Der Trachyt der Insel Ischia enthält im Arso oder Strom von Cremate (1301) glasigen Feldspath, braunen Glimmer, grünen Augit, Magneteisen und Olivin (S. 528); keinen Leucit.</note>
                  <note xml:id="ftn598-text" prev="ftn598" place="end" n="73"> (S. 469.) Die geognostisch-topographischen Verhältnisse des Siebengebirges bei Bonn sind mit verallgemeinerndem Scharfsinne und großer Genauigkeit entwickelt worden von meinem Freunde, dem Berghauptmann H. von <hi rendition="#g">Dechen,</hi> im 9ten Jahrgange der <hi rendition="#g">Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuß. Rheinlande und Westphalens</hi> 1852 S. 289&#x2013;567. Alle bisher erschienenen chemischen Analysen der Trachyte des Siebengebirges sind darin
</note>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[619/0624] ⁶⁹ neue Mineral-Species aufgestellt (Poggendorff's Annalen Bd. VIII. 1826 S. 238). Später zeigte es sich, daß Oligoklas identisch sei mit einem Mineral, welches Berzelius in einem in Gneiß aufsetzenden Granitgange bei Stockholm beobachtet und wegen der Aehnlichkeit in der chemischen Zusammensetzung Natron Spodumen genannt hatte (Poggendorff's Ann. Bd. IX. 1827 S. 281). ⁷⁰ (S. 468.) S. Gustav Rose über den Granit des Riesengebirges in Poggendorff's Annalen Bd. LVI. 1842 S. 617. Berzelius hatte den Oligoklas, sein Natron Spodumen, nur auf einem Granitgange gefunden; in der eben citirten Abhandlung wurde zuerst das Vorkommen als Gemengtheils des Granits (der Gebirgsart selbst) ausgesprochen. Gustav Rose bestimmte hier den Oligoklas nach seinem specifischen Gewichte, seinem in Vergleich mit Albit größeren Kalk-Gehalte, und seiner größeren Schmelzbarkeit. Dieselbe Menge, mit welcher er das specifische Gewicht zu 2,682 gefunden hatte, wurde von Rammelsberg analysirt (Handwörterbuch der Mineral. Suppl. I. S. 104 und G. Rose über die zur Granitgruppe gehörenden Gebirgsarten in der Zeitschr. der Deutschen geol. Gesellschaft Bd. I. 1849 S. 364). ⁷¹ (S. 469.) Rozet sur les Volcans de l'Auvergne in den Mém. de la Soc. géologique de France 2ème Série T. I. P. 1. 1844 p. 69. ⁷² (S. 469.) Fragmente von Leucitophyr, von mir am Monte nuovo gesammelt, sind von Gustav Rose beschrieben in Fried. Hoffmann's geognostischen Beobachtungen 1839 S. 219. Ueber die Trachyte des Monte di Procida der Insel desselben Namens und der Klippe S. Martino s. Roth, Monographie des Vesuvs 1857 S. 519–522 Tab. VIII. Der Trachyt der Insel Ischia enthält im Arso oder Strom von Cremate (1301) glasigen Feldspath, braunen Glimmer, grünen Augit, Magneteisen und Olivin (S. 528); keinen Leucit. ⁷³ (S. 469.) Die geognostisch-topographischen Verhältnisse des Siebengebirges bei Bonn sind mit verallgemeinerndem Scharfsinne und großer Genauigkeit entwickelt worden von meinem Freunde, dem Berghauptmann H. von Dechen, im 9ten Jahrgange der Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuß. Rheinlande und Westphalens 1852 S. 289–567. Alle bisher erschienenen chemischen Analysen der Trachyte des Siebengebirges sind darin

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos04_1858
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos04_1858/624
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 4. Stuttgart u. a., 1858, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos04_1858/624>, abgerufen am 29.06.2024.