Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.59 (S. 173.) Sir John Herschel, Capreise p. 17 und 102 (Nebulae and Clusters No. 3435). 60 (S. 173.) Humboldt, Vues des Cordilleres et Monumens des peuples indigenes de l'Amerique T. II. p. 55. 61 (S. 173.) Julii Firmici Materni Astron. libri VIII, Basil. 1551, lib. VI cap. 1 p. 150. 62 (S. 174.) Lepsius, Chronol. der Aegypter Bd. I. S. 143. "Im hebräischen Texte werden genannt: Asch, der Riese (Orion?), das Vielgestirn (die Plejaden, Gemut?) und die Kammern des Südens. Die Siebzig übersetzen: o poion Pleiada kai Esperon kai Arktouron kai tameia notou." 63 (S. 174.) Ideler, Sternnamen S. 295. 64 (S. 174.) Martianus Capella verwandelt das Ptolemaeon in Ptolemaeus; beide Namen waren von den Schmeichlern am ägyptischen Königshofe ersonnen. Amerigo Vespucci glaubt drei Canopen gesehen zu haben, deren einer ganz dunkel (fosco) war; Canopus ingens et niger, sagt die lateinische Uebersetzung: gewiß einer der schwarzen Kohlensäcke (Humboldt, Examen crit. de la Geogr. T. V. p. 227-229). In den oben angeführten Elem. chronol. et astron. von El-Fergani (p. 100) wird erzählt, daß die christlichen Pilgrime den Sohel der Araber (Canopus) den Stern der heil. Catharina zu nennen pflegen, weil sie die Freude haben ihn zu sehen und als Leitstern zu bewundern, wenn sie von Gaza nach dem Berg Sinai wandern. In einer schönen Episode des ältesten Heldengedichts der indischen Vorzeit, des Ramayana, werden die dem Südpol näheren Gestirne aus einem sonderbaren Grunde für neuer geschaffen erklärt denn die nördlicheren. Als nämlich die von Nordwesten in die Ganges-Länder eingewanderten brahmanischen Indier von dem 30ten Grade nördl. Breite an weiter in die Tropenländer vordrangen und dort die Urbewohner unterjochten, sahen sie, gegen Ceylon vorschreitend, ihnen unbekannte Gestirne am Horizonte aufsteigen. Nach alter Sitte vereinigten sie dieselben zu neuen Sternbildern. Eine kühne Dichtung ließ die später erblickten Gestirne später erschaffen werden durch die Wunderkraft des Visvamitra. Dieser bedrohte "die alten Götter, mit seiner sternreicheren südlichen Hemisphäre die nördliche zu überbieten". (A. W. von Schlegel in der Zeit-
59 (S. 173.) Sir John Herschel, Capreise p. 17 und 102 (Nebulae and Clusters No. 3435). 60 (S. 173.) Humboldt, Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique T. II. p. 55. 61 (S. 173.) Julii Firmici Materni Astron. libri VIII, Basil. 1551, lib. VI cap. 1 p. 150. 62 (S. 174.) Lepsius, Chronol. der Aegypter Bd. I. S. 143. „Im hebräischen Texte werden genannt: Asch, der Riese (Orion?), das Vielgestirn (die Plejaden, Gemut?) und die Kammern des Südens. Die Siebzig übersetzen: ὁ ποιῶν Πλειάδα καὶ Ἕσπερον καὶ Ἀρκτοῦρον καὶ ταμεῖα νότου.« 63 (S. 174.) Ideler, Sternnamen S. 295. 64 (S. 174.) Martianus Capella verwandelt das Ptolemaeon in Ptolemaeus; beide Namen waren von den Schmeichlern am ägyptischen Königshofe ersonnen. Amerigo Vespucci glaubt drei Canopen gesehen zu haben, deren einer ganz dunkel (fosco) war; Canopus ingens et niger, sagt die lateinische Uebersetzung: gewiß einer der schwarzen Kohlensäcke (Humboldt, Examen crit. de la Géogr. T. V. p. 227–229). In den oben angeführten Elem. chronol. et astron. von El-Fergani (p. 100) wird erzählt, daß die christlichen Pilgrime den Sohel der Araber (Canopus) den Stern der heil. Catharina zu nennen pflegen, weil sie die Freude haben ihn zu sehen und als Leitstern zu bewundern, wenn sie von Gaza nach dem Berg Sinai wandern. In einer schönen Episode des ältesten Heldengedichts der indischen Vorzeit, des Ramayana, werden die dem Südpol näheren Gestirne aus einem sonderbaren Grunde für neuer geschaffen erklärt denn die nördlicheren. Als nämlich die von Nordwesten in die Ganges-Länder eingewanderten brahmanischen Indier von dem 30ten Grade nördl. Breite an weiter in die Tropenländer vordrangen und dort die Urbewohner unterjochten, sahen sie, gegen Ceylon vorschreitend, ihnen unbekannte Gestirne am Horizonte aufsteigen. Nach alter Sitte vereinigten sie dieselben zu neuen Sternbildern. Eine kühne Dichtung ließ die später erblickten Gestirne später erschaffen werden durch die Wunderkraft des Visvamitra. Dieser bedrohte „die alten Götter, mit seiner sternreicheren südlichen Hemisphäre die nördliche zu überbieten“. (A. W. von Schlegel in der Zeit-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0214" n="209"/> <note xml:id="ftn225-text" prev="#ftn225" place="end" n="59"> (S. 173.) Sir John <hi rendition="#g">Herschel, Capreise</hi> p. 17 und 102 (Nebulae and Clusters No. 3435).</note> <note xml:id="ftn226-text" prev="#ftn226" place="end" n="60"> (S. 173.) <hi rendition="#g">Humboldt, Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique</hi> T. II. p. 55.</note> <note xml:id="ftn227-text" prev="#ftn227" place="end" n="61"> (S. 173.) <hi rendition="#g">Julii Firmici Materni Astron.</hi> libri VIII, Basil. 1551, lib. VI cap. 1 p. 150.</note> <note xml:id="ftn228-text" prev="#ftn228" place="end" n="62"> (S. 174.) <hi rendition="#g">Lepsius, Chronol. der Aegypter</hi> Bd. I. S. 143. „Im hebräischen Texte werden genannt: Asch, der Riese (Orion?), das Vielgestirn (die Plejaden, Gemut?) und die Kammern des Südens. Die Siebzig übersetzen: <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ὁ ποιῶν Πλειάδα καὶ Ἕσπερον καὶ Ἀρκτοῦρον καὶ ταμεῖα νότου</foreign></hi>.«</note> <note xml:id="ftn229-text" prev="#ftn229" place="end" n="63"> (S. 174.) <hi rendition="#g">Ideler, Sternnamen</hi> S. 295.</note> <note xml:id="ftn230-text" prev="#ftn230" place="end" n="64"> (S. 174.) Martianus Capella verwandelt das Ptolemaeon in Ptolemaeus; beide Namen waren von den Schmeichlern am ägyptischen Königshofe ersonnen. Amerigo Vespucci glaubt drei Canopen gesehen zu haben, deren einer ganz dunkel (fosco) war; Canopus ingens et niger, sagt die lateinische Uebersetzung: gewiß einer der schwarzen <hi rendition="#g">Kohlensäcke (Humboldt, Examen crit. de la Géogr.</hi> T. V. p. 227–229). In den oben angeführten <hi rendition="#g">Elem. chronol. et astron.</hi> von <hi rendition="#g">El-Fergani</hi> (p. 100) wird erzählt, daß die christlichen Pilgrime den Sohel der Araber (Canopus) den <hi rendition="#g">Stern der heil. Catharina</hi> zu nennen pflegen, weil sie die Freude haben ihn zu sehen und als Leitstern zu bewundern, wenn sie von Gaza nach dem Berg Sinai wandern. In einer schönen Episode des ältesten Heldengedichts der indischen Vorzeit, des Ramayana, werden die dem Südpol näheren Gestirne aus einem sonderbaren Grunde für <hi rendition="#g">neuer geschaffen</hi> erklärt denn die nördlicheren. Als nämlich die von Nordwesten in die Ganges-Länder eingewanderten brahmanischen Indier von dem 30ten Grade nördl. Breite an weiter in die Tropenländer vordrangen und dort die Urbewohner unterjochten, sahen sie, gegen Ceylon vorschreitend, ihnen unbekannte Gestirne am Horizonte aufsteigen. Nach alter Sitte vereinigten sie dieselben zu neuen Sternbildern. Eine kühne Dichtung ließ die <hi rendition="#g">später erblickten</hi> Gestirne <hi rendition="#g">später erschaffen</hi> werden durch die Wunderkraft des Visvamitra. Dieser bedrohte „die alten Götter, mit seiner sternreicheren südlichen Hemisphäre die nördliche zu überbieten“. (A. W. von <hi rendition="#g">Schlegel</hi> in der <hi rendition="#g">Zeit- </hi></note> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0214]
⁵⁹ (S. 173.) Sir John Herschel, Capreise p. 17 und 102 (Nebulae and Clusters No. 3435).
⁶⁰ (S. 173.) Humboldt, Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique T. II. p. 55.
⁶¹ (S. 173.) Julii Firmici Materni Astron. libri VIII, Basil. 1551, lib. VI cap. 1 p. 150.
⁶² (S. 174.) Lepsius, Chronol. der Aegypter Bd. I. S. 143. „Im hebräischen Texte werden genannt: Asch, der Riese (Orion?), das Vielgestirn (die Plejaden, Gemut?) und die Kammern des Südens. Die Siebzig übersetzen: ὁ ποιῶν Πλειάδα καὶ Ἕσπερον καὶ Ἀρκτοῦρον καὶ ταμεῖα νότου.«
⁶³ (S. 174.) Ideler, Sternnamen S. 295.
⁶⁴ (S. 174.) Martianus Capella verwandelt das Ptolemaeon in Ptolemaeus; beide Namen waren von den Schmeichlern am ägyptischen Königshofe ersonnen. Amerigo Vespucci glaubt drei Canopen gesehen zu haben, deren einer ganz dunkel (fosco) war; Canopus ingens et niger, sagt die lateinische Uebersetzung: gewiß einer der schwarzen Kohlensäcke (Humboldt, Examen crit. de la Géogr. T. V. p. 227–229). In den oben angeführten Elem. chronol. et astron. von El-Fergani (p. 100) wird erzählt, daß die christlichen Pilgrime den Sohel der Araber (Canopus) den Stern der heil. Catharina zu nennen pflegen, weil sie die Freude haben ihn zu sehen und als Leitstern zu bewundern, wenn sie von Gaza nach dem Berg Sinai wandern. In einer schönen Episode des ältesten Heldengedichts der indischen Vorzeit, des Ramayana, werden die dem Südpol näheren Gestirne aus einem sonderbaren Grunde für neuer geschaffen erklärt denn die nördlicheren. Als nämlich die von Nordwesten in die Ganges-Länder eingewanderten brahmanischen Indier von dem 30ten Grade nördl. Breite an weiter in die Tropenländer vordrangen und dort die Urbewohner unterjochten, sahen sie, gegen Ceylon vorschreitend, ihnen unbekannte Gestirne am Horizonte aufsteigen. Nach alter Sitte vereinigten sie dieselben zu neuen Sternbildern. Eine kühne Dichtung ließ die später erblickten Gestirne später erschaffen werden durch die Wunderkraft des Visvamitra. Dieser bedrohte „die alten Götter, mit seiner sternreicheren südlichen Hemisphäre die nördliche zu überbieten“. (A. W. von Schlegel in der Zeit-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen
(2013-04-18T11:04:31Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |