Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.30
Ursprung des indischen Thierkreises 1841 S. 9, 16 und 23. "Die aus dem Amarakoscha und Ramayana angeführten Stellen", heißt es in der letztgenannten Schrift, "sind von unzweifelhafter Auslegung: sie sprechen in den deutlichsten Ausdrücken vom Thierkreise selbst; aber wenn die Werke, in denen sie enthalten, früher verfaßt sind, als die Kunde des griechischen Thierkreises nach Indien gelangen konnte, so ist genau zu untersuchen, ob jene Stellen nicht jüngere Zusätze sind." 31 (S. 163.) Vergl. Buttmann im Berliner astron. Jahrbuche für 1822 S. 93, Olbers über die neueren Sternbilder in Schumacher's Jahrbuch für 1840 S. 238-251 und Sir John Herschel, Revision and Re-arrangement of the Constellations, with special reference to those of the Southern Hemisphere, in den Memoirs of the Astr. Soc. Vol. XII. p. 201-224 (mit einer sehr genauen Vertheilung der südlichen Sterne 1ter bis 4ter Größe). Bei Gelegenheit der förmlichen Unterhandlungen Lalande's mit Bode über die Einführung seiner Hauskatze und eines Erndtehüters (Messier!) klagt Olbers darüber, daß, "um für Friedrichs-Ehre am Himmel Raum zu finden, die Andromeda ihren rechten Arm an eine andere Stelle legen mußte, als derselbe seit 3000 Jahren eingenommen hatte." 32 (S. 163.) Kosmos Bd. III. S. 37 und 53. 33 (S. 163.) Nach Democritus und seinem Schüler Metrodorus, Stob. eclog. phys. pag. 582. 34 (S. 164.) Plur. de plac. phil. II, 11; Diog. Laert. VIII, 77; Achilles Tat. ad Arat. cap. 5: Emp., krustallode toiton (ton ouranon) einai phesin, ek tou pagetodous sullegenta; eben so findet sich nur der Ausdruck krystallartig bei Diog. Laert. VIII, 77, und Galenus, Hist. phil. 12 (Sturz, Empedocles Agrigent. T. I. p. 321). Lactantius de opificio Dei c. 17: an, si mihi quispiam dixerit aeneum esse coelum, aut vitreum, aut, ut Empedocles ait, aerem glaciatum, statimne assentiar, quia coelum ex qua materia sit, ignorem? Für dies coelum vitreum giebt es kein auf uns gekommenes frühes hellenisches Zeugniß; denn nur Ein Himmelskörper, die Sonne, wird von Philolaus ein glasartiger Körper genannt, welcher die Strahlen vom Centralfeuer empfängt und uns zuwirft. (Die oben im Text bezeichnete Ansicht des Empedocles von Reflexion des Sonnenlichts 30
Ursprung des indischen Thierkreises 1841 S. 9, 16 und 23. „Die aus dem Amarakoscha und Ramayana angeführten Stellen“, heißt es in der letztgenannten Schrift, „sind von unzweifelhafter Auslegung: sie sprechen in den deutlichsten Ausdrücken vom Thierkreise selbst; aber wenn die Werke, in denen sie enthalten, früher verfaßt sind, als die Kunde des griechischen Thierkreises nach Indien gelangen konnte, so ist genau zu untersuchen, ob jene Stellen nicht jüngere Zusätze sind.“ 31 (S. 163.) Vergl. Buttmann im Berliner astron. Jahrbuche für 1822 S. 93, Olbers über die neueren Sternbilder in Schumacher's Jahrbuch für 1840 S. 238–251 und Sir John Herschel, Revision and Re-arrangement of the Constellations, with special reference to those of the Southern Hemisphere, in den Memoirs of the Astr. Soc. Vol. XII. p. 201–224 (mit einer sehr genauen Vertheilung der südlichen Sterne 1ter bis 4ter Größe). Bei Gelegenheit der förmlichen Unterhandlungen Lalande's mit Bode über die Einführung seiner Hauskatze und eines Erndtehüters (Messier!) klagt Olbers darüber, daß, „um für Friedrichs-Ehre am Himmel Raum zu finden, die Andromeda ihren rechten Arm an eine andere Stelle legen mußte, als derselbe seit 3000 Jahren eingenommen hatte.“ 32 (S. 163.) Kosmos Bd. III. S. 37 und 53. 33 (S. 163.) Nach Democritus und seinem Schüler Metrodorus, Stob. eclog. phys. pag. 582. 34 (S. 164.) Plur. de plac. phil. II, 11; Diog. Laert. VIII, 77; Achilles Tat. ad Arat. cap. 5: Εμπ., κρυσταλλώδη τοῖτον (τὸν οὐρανὸν) εἰναί φησιν, ἐκ τοῦ παγετώδους συλλεγέντα; eben so findet sich nur der Ausdruck krystallartig bei Diog. Laert. VIII, 77, und Galenus, Hist. phil. 12 (Sturz, Empedocles Agrigent. T. I. p. 321). Lactantius de opificio Dei c. 17: an, si mihi quispiam dixerit aeneum esse coelum, aut vitreum, aut, ut Empedocles ait, aërem glaciatum, statimne assentiar, quia coelum ex qua materia sit, ignorem? Für dies coelum vitreum giebt es kein auf uns gekommenes frühes hellenisches Zeugniß; denn nur Ein Himmelskörper, die Sonne, wird von Philolaus ein glasartiger Körper genannt, welcher die Strahlen vom Centralfeuer empfängt und uns zuwirft. 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³⁰ Ursprung des indischen Thierkreises 1841 S. 9, 16 und 23. „Die aus dem Amarakoscha und Ramayana angeführten Stellen“, heißt es in der letztgenannten Schrift, „sind von unzweifelhafter Auslegung: sie sprechen in den deutlichsten Ausdrücken vom Thierkreise selbst; aber wenn die Werke, in denen sie enthalten, früher verfaßt sind, als die Kunde des griechischen Thierkreises nach Indien gelangen konnte, so ist genau zu untersuchen, ob jene Stellen nicht jüngere Zusätze sind.“
³¹ (S. 163.) Vergl. Buttmann im Berliner astron. Jahrbuche für 1822 S. 93, Olbers über die neueren Sternbilder in Schumacher's Jahrbuch für 1840 S. 238–251 und Sir John Herschel, Revision and Re-arrangement of the Constellations, with special reference to those of the Southern Hemisphere, in den Memoirs of the Astr. Soc. Vol. XII. p. 201–224 (mit einer sehr genauen Vertheilung der südlichen Sterne 1ter bis 4ter Größe). Bei Gelegenheit der förmlichen Unterhandlungen Lalande's mit Bode über die Einführung seiner Hauskatze und eines Erndtehüters (Messier!) klagt Olbers darüber, daß, „um für Friedrichs-Ehre am Himmel Raum zu finden, die Andromeda ihren rechten Arm an eine andere Stelle legen mußte, als derselbe seit 3000 Jahren eingenommen hatte.“
³² (S. 163.) Kosmos Bd. III. S. 37 und 53.
³³ (S. 163.) Nach Democritus und seinem Schüler Metrodorus, Stob. eclog. phys. pag. 582.
³⁴ (S. 164.) Plur. de plac. phil. II, 11; Diog. Laert. VIII, 77; Achilles Tat. ad Arat. cap. 5: Εμπ., κρυσταλλώδη τοῖτον (τὸν οὐρανὸν) εἰναί φησιν, ἐκ τοῦ παγετώδους συλλεγέντα; eben so findet sich nur der Ausdruck krystallartig bei Diog. Laert. VIII, 77, und Galenus, Hist. phil. 12 (Sturz, Empedocles Agrigent. T. I. p. 321). Lactantius de opificio Dei c. 17: an, si mihi quispiam dixerit aeneum esse coelum, aut vitreum, aut, ut Empedocles ait, aërem glaciatum, statimne assentiar, quia coelum ex qua materia sit, ignorem? Für dies coelum vitreum giebt es kein auf uns gekommenes frühes hellenisches Zeugniß; denn nur Ein Himmelskörper, die Sonne, wird von Philolaus ein glasartiger Körper genannt, welcher die Strahlen vom Centralfeuer empfängt und uns zuwirft. (Die oben im Text bezeichnete Ansicht des Empedocles von Reflexion des Sonnenlichts
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Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen
(2013-04-18T11:04:31Z)
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