Humboldt, Alexander von: Ueber die Gesetze, welche man in der Verteilung der Pflanzenformen beobachtet. In: Journal für Chemie und Physik, Bd. 18, H. 2 (1816), S. 129-145.man in d. Verth. d. Pflanzenformen beobachtet. daselbst aus einer der grossen Familie der Gluma-ceae, Compositae, Cruciferae, Leguminosae u. s. w. wild wachsen, so kann man mit grosser Wahr- scheinlichkeit die Gesammtzahl der Phanerogamen und die Zahl der Arten einzelner Hauptgruppen angeben. So kann man von der Kenntniss der Zahl von Cyperaceis und Compositis unter der gemäsig- ten Zone auf die der Gräser und Hülsenpflanzen schliessen*). *) Die Zahl der beschriebenen oder doch in den europäi-
schen Herbarien befindlichen Pflanzenarten beläuft sich auf 44,000, wovon 6,000 geschlechtslos sind. In die- ser Summe sind schon die 3,000 neuen Arten phanero- gamischer Pflanzen begriffen, welche durch Hrn. Bon- pland und mich aus Amerika herübergebracht worden sind. Frankreich zählt, nach Hrn. Decandolle, 3,645 Phanerogamen, wovon 460 Glumaceae, 490 Composi- tae, 230 Leguminosae u. s. w. In Lappland giebt es nur 497 Pflanzen mit deutlichem Geschlecht, unter welchen 124 Glumaceae, 38 Compositae, 14 Legumi- nosae, 23 Amentaceae sind u. s. f. Man vergl. darüber mein Essai sur la Geographie des plantes, auquel est joint le tableau physique des regions equinoxiales, der dem Institut 1804. vorgelegt und 1806. gedruckt wurde, und wovon jetzt eine neue Ausgabe gemacht wird. man in d. Verth. d. Pflanzenformen beobachtet. daselbst aus einer der groſsen Familie der Gluma-ceae, Compositae, Cruciferae, Leguminosae u. s. w. wild wachsen, so kann man mit groſser Wahr- scheinlichkeit die Gesammtzahl der Phanerogamen und die Zahl der Arten einzelner Hauptgruppen angeben. So kann man von der Kenntniſs der Zahl von Cyperaceis und Compositis unter der gemäsig- ten Zone auf die der Gräser und Hülsenpflanzen schlieſsen*). *) Die Zahl der beschriebenen oder doch in den europäi-
schen Herbarien befindlichen Pflanzenarten beläuft sich auf 44,000, wovon 6,000 geschlechtslos sind. In die- ser Summe sind schon die 3,000 neuen Arten phanero- gamischer Pflanzen begriffen, welche durch Hrn. Bon- pland und mich aus Amerika herübergebracht worden sind. Frankreich zählt, nach Hrn. Decandolle, 3,645 Phanerogamen, wovon 460 Glumaceae, 490 Composi- tae, 230 Leguminosae u. s. w. In Lappland giebt es nur 497 Pflanzen mit deutlichem Geschlecht, unter welchen 124 Glumaceae, 38 Compositae, 14 Legumi- nosae, 23 Amentaceae sind u. s. f. Man vergl. darüber mein Essai sur la Geographie des plantes, auquel est joint le tableau physique des regions équinoxiales, der dem Institut 1804. vorgelegt und 1806. gedruckt wurde, und wovon jetzt eine neue Ausgabe gemacht wird. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="135"/><fw place="top" type="header">man in d. Verth. d. Pflanzenformen beobachtet.</fw><lb/> daselbst aus einer der groſsen Familie der Gluma-<lb/> ceae, Compositae, Cruciferae, Leguminosae u. s. w.<lb/> wild wachsen, so kann man mit groſser Wahr-<lb/> scheinlichkeit die Gesammtzahl der Phanerogamen<lb/> und die Zahl der Arten einzelner Hauptgruppen<lb/> angeben. So kann man von der Kenntniſs der Zahl<lb/> von Cyperaceis und Compositis unter der gemäsig-<lb/> ten Zone auf die der Gräser und Hülsenpflanzen<lb/> schlieſsen<note place="foot" n="*)">Die Zahl der beschriebenen oder doch in den europäi-<lb/><hi rendition="#et">schen Herbarien befindlichen Pflanzenarten beläuft sich<lb/> auf 44,000, wovon 6,000 geschlechtslos sind. In die-<lb/> ser Summe sind schon die 3,000 neuen Arten phanero-<lb/> gamischer Pflanzen begriffen, welche durch Hrn. <hi rendition="#i">Bon-<lb/> pland</hi> und mich aus Amerika herübergebracht worden<lb/> sind. Frankreich zählt, nach Hrn. <hi rendition="#i">Decandolle</hi>, 3,645<lb/> Phanerogamen, wovon 460 Glumaceae, 490 Composi-<lb/> tae, 230 Leguminosae u. s. w. In Lappland giebt es<lb/> nur 497 Pflanzen mit deutlichem Geschlecht, unter<lb/> welchen 124 Glumaceae, 38 Compositae, 14 Legumi-<lb/> nosae, 23 Amentaceae sind u. s. f. Man vergl. darüber<lb/> mein Essai sur la Geographie des plantes, auquel est<lb/> joint le tableau physique des regions équinoxiales, der<lb/> dem Institut 1804. vorgelegt und 1806. gedruckt wurde,<lb/> und wovon jetzt eine neue Ausgabe gemacht wird.</hi></note>.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [135/0007]
man in d. Verth. d. Pflanzenformen beobachtet.
daselbst aus einer der groſsen Familie der Gluma-
ceae, Compositae, Cruciferae, Leguminosae u. s. w.
wild wachsen, so kann man mit groſser Wahr-
scheinlichkeit die Gesammtzahl der Phanerogamen
und die Zahl der Arten einzelner Hauptgruppen
angeben. So kann man von der Kenntniſs der Zahl
von Cyperaceis und Compositis unter der gemäsig-
ten Zone auf die der Gräser und Hülsenpflanzen
schlieſsen *).
*) Die Zahl der beschriebenen oder doch in den europäi-
schen Herbarien befindlichen Pflanzenarten beläuft sich
auf 44,000, wovon 6,000 geschlechtslos sind. In die-
ser Summe sind schon die 3,000 neuen Arten phanero-
gamischer Pflanzen begriffen, welche durch Hrn. Bon-
pland und mich aus Amerika herübergebracht worden
sind. Frankreich zählt, nach Hrn. Decandolle, 3,645
Phanerogamen, wovon 460 Glumaceae, 490 Composi-
tae, 230 Leguminosae u. s. w. In Lappland giebt es
nur 497 Pflanzen mit deutlichem Geschlecht, unter
welchen 124 Glumaceae, 38 Compositae, 14 Legumi-
nosae, 23 Amentaceae sind u. s. f. Man vergl. darüber
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Ueber die Gesetze, welche man in der Verteilung der Pflanzenformen beobachtet. In: Journal für Chemie und Physik, Bd. 18, H. 2 (1816), S. 129-145, hier S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gesetze_1816/7>, abgerufen am 16.02.2025. |