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Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.

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"vollen Vegetation gewährte, so blieb doch mein Haupt-
"augenmerk auf diese Untersuchungen gerichtet. In-
"tensität des Magnetismus, oder Stärke der Ladung des
"Erdkörpers in verschiedenen Zonen und Höhen, durch
"die Schwingung[s]zahlen einer polarisirenden Nadel ge-
"messen; stündliche Veränderungen des magne[ti]schen Me-
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"gen; jährliche, monatliche und stündliche mittlere Wär-
"meabnahme der Temperatur in den höhern Luftschich-
"ten, und Prüfung des Gesetzes, welches diese Abnahme
"befolgt; regelmässige Ebbe und Fluth des Luftmeers,
"durch die stündlichen Barometerveränderungen ange-
"deutet, und unter dem Aequator durch keine Witte-
"rungsveränderung in ihrem Gange gestört; chemische
"und hygroskopische Beschaffenheit der Atmosphäre;
"Einwirkung des Sonnenstandes und der Berghöhen auf
"die electrische Ladung der Luft;" - diese und ähnliche
allgemeine Naturerscheinungen habe ich zum Hauptge-
genstande meiner Reisebeobachtungen gemacht. - -
"Eine gründliche Bearbeitung dieser Gattung von Phä-
"nomenen, welche auf grosse Naturgesetze hinleiten,
"und über die ich mir schmeicheln darf neue Versu-
"che und neue Messungen angestellt zu haben, ist in
"dem jetzigen Zeitpunkte vielleicht um so wünschens-
"werther, da die physikalischen Wissenschaften jetzt
"mehr als je zwischen den zwei Extremen, einer klein-
"lichen, oft geistlosen Behandlung des Einzelnen, und
"einer gar kühnen, aber willkührlichen und naturwi-
"drigen Behandlung des Allgemeinen schwanken."

Es ist aus der vorläufigen Anzeige der Werke, wel-
che Herr von Humboldt über seine Reise heraus ge-
ben wird, bekannt, dass Herr Prony es übernommen
hat, die barometrischen Höhenmessungen, welche die-
ser rastlose Beobachter in Amerika angestellt hat, über
500 an der Zahl, nach der Laplace'schen Formel, unter

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„vollen Vegetation gewährte, ſo blieb doch mein Haupt-
„augenmerk auf dieſe Unterſuchungen gerichtet. In-
„tenſität des Magnetismus, oder Stärke der Ladung des
„Erdkörpers in verſchiedenen Zonen und Höhen, durch
„die Schwingung[s]zahlen einer polariſirenden Nadel ge-
„meſſen; ſtündliche Veränderungen des magne[ti]ſchen Me-
„ridians; die allgemeinen meteorologiſchen Erſcheinun-
„gen; jährliche, monatliche und ſtündliche mittlere Wär-
„meabnahme der Temperatur in den höhern Luftſchich-
„ten, und Prüfung des Geſetzes, welches dieſe Abnahme
„befolgt; regelmäſsige Ebbe und Fluth des Luftmeers,
„durch die ſtündlichen Barometerveränderungen ange-
„deutet, und unter dem Aequator durch keine Witte-
„rungsveränderung in ihrem Gange geſtört; chemiſche
„und hygroſkopiſche Beſchaffenheit der Atmoſphäre;
„Einwirkung des Sonnenſtandes und der Berghöhen auf
„die electriſche Ladung der Luft;“ – dieſe und ähnliche
allgemeine Naturerſcheinungen habe ich zum Hauptge-
genſtande meiner Reiſebeobachtungen gemacht. – –
„Eine gründliche Bearbeitung dieſer Gattung von Phä-
„nomenen, welche auf groſse Naturgeſetze hinleiten,
„und über die ich mir ſchmeicheln darf neue Verſu-
„che und neue Meſſungen angeſtellt zu haben, iſt in
„dem jetzigen Zeitpunkte vielleicht um ſo wünſchens-
„werther, da die phyſikaliſchen Wiſſenſchaften jetzt
„mehr als je zwiſchen den zwei Extremen, einer klein-
„lichen, oft geiſtloſen Behandlung des Einzelnen, und
„einer gar kühnen, aber willkührlichen und naturwi-
„drigen Behandlung des Allgemeinen ſchwanken.“

Es iſt aus der vorläufigen Anzeige der Werke, wel-
che Herr von Humboldt über ſeine Reiſe heraus ge-
ben wird, bekannt, daſs Herr Prony es übernommen
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[3/0004] „vollen Vegetation gewährte, ſo blieb doch mein Haupt- „augenmerk auf dieſe Unterſuchungen gerichtet. In- „tenſität des Magnetismus, oder Stärke der Ladung des „Erdkörpers in verſchiedenen Zonen und Höhen, durch „die Schwingungszahlen einer polariſirenden Nadel ge- „meſſen; ſtündliche Veränderungen des magnetiſchen Me- „ridians; die allgemeinen meteorologiſchen Erſcheinun- „gen; jährliche, monatliche und ſtündliche mittlere Wär- „meabnahme der Temperatur in den höhern Luftſchich- „ten, und Prüfung des Geſetzes, welches dieſe Abnahme „befolgt; regelmäſsige Ebbe und Fluth des Luftmeers, „durch die ſtündlichen Barometerveränderungen ange- „deutet, und unter dem Aequator durch keine Witte- „rungsveränderung in ihrem Gange geſtört; chemiſche „und hygroſkopiſche Beſchaffenheit der Atmoſphäre; „Einwirkung des Sonnenſtandes und der Berghöhen auf „die electriſche Ladung der Luft;“ – dieſe und ähnliche allgemeine Naturerſcheinungen habe ich zum Hauptge- genſtande meiner Reiſebeobachtungen gemacht. – – „Eine gründliche Bearbeitung dieſer Gattung von Phä- „nomenen, welche auf groſse Naturgeſetze hinleiten, „und über die ich mir ſchmeicheln darf neue Verſu- „che und neue Meſſungen angeſtellt zu haben, iſt in „dem jetzigen Zeitpunkte vielleicht um ſo wünſchens- „werther, da die phyſikaliſchen Wiſſenſchaften jetzt „mehr als je zwiſchen den zwei Extremen, einer klein- „lichen, oft geiſtloſen Behandlung des Einzelnen, und „einer gar kühnen, aber willkührlichen und naturwi- „drigen Behandlung des Allgemeinen ſchwanken.“ Es iſt aus der vorläufigen Anzeige der Werke, wel- che Herr von Humboldt über ſeine Reiſe heraus ge- ben wird, bekannt, daſs Herr Prony es übernommen hat, die barometriſchen Höhenmeſſungen, welche die- ſer raſtloſe Beobachter in Amerika angeſtellt hat, über 500 an der Zahl, nach der Laplace'ſchen Formel, unter A 2

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49, hier S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gesetz_1806/4>, abgerufen am 21.11.2024.