Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.stens 1336 Toisen. Also Wärmeabnahme 121t,4 ſtens 1336 Toiſen. Alſo Wärmeabnahme 121t,4 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="26"/> ſtens 1336 Toiſen. Alſo Wärmeabnahme 121<hi rendition="#sup">t</hi>,4<lb/> auf 1° R. Wind, Nordoſt, vom nahen Meere her;<lb/> alſo ſehr erkältete Luftſchichten zuführend. Das<lb/> Reſultat ſcheint zu beſtätigen, was ſo eben von der<lb/> Wirkung des wenig Wärme-ſtrahlenden Oceans be-<lb/> merkt wurde. Die Wärmeabnahme muſs etwas be-<lb/> ſchleunigt ſcheinen, wenn man die tiefe oder un-<lb/> tere Landluft mit hoher Seeluft vergleicht. Doch<lb/> iſt das Reſultat nur um 3 Toiſen von meiner Beob-<lb/> achtung auf dem <placeName>Pic von Teneriffa</placeName> verſchieden.<lb/> Breite der <placeName>Silla de Caraccas</placeName> 10° 37′ nördlich. –<lb/> Mit dieſer Wärmeabnahme von 121 Toiſen auf 1° R.<lb/> ſtimmt ziemlich genau eine Beobachtung überein,<lb/> welche ich auf einer Fuſsreiſe von <placeName>Caraccas</placeName> nach<lb/> dem Hafen <placeName>La Guayra</placeName> gemacht habe. Ich erſtieg<lb/> das <hi rendition="#g"><placeName>Fort de la Cuchilla</placeName></hi>, welches faſt in der<lb/> Höhe der <placeName>ſchleſiſchen Schneekoppe</placeName>, am Gebirge<lb/><placeName>Avila</placeName>, zur Beſchützung der Stadt <placeName>Caraccas</placeName> ange-<lb/> legt iſt. Höhe 766 Toiſen. Abends, Thermome-<lb/> terſtand 15°,2; unten an der Küſte 22°. Seewind.<lb/> Wärmeabnahme 114,1 Toiſen. – Berechnet man<lb/> die Wärmeabnahme auf der <placeName>Silla</placeName> nicht nach Gegen-<lb/> beobachtungen in der Ebene, ſondern nach den in<lb/> dem <placeName>Thale von Caraccas</placeName> angeſtellten, (welches<lb/> ſchon 435 Toiſen über der Meeresfläche erhaben<lb/> iſt,) ſo erhält man ein gar zu kleines Reſultat. Wir<lb/> werden in der Folge ſehen, daſs auch in der <placeName>Andes-<lb/> kette</placeName> die Wärmeabnahme ſtets ſchneller erſcheint,<lb/> wenn man die Luftſchichten hoher Gebirgsebenen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0027]
ſtens 1336 Toiſen. Alſo Wärmeabnahme 121t,4
auf 1° R. Wind, Nordoſt, vom nahen Meere her;
alſo ſehr erkältete Luftſchichten zuführend. Das
Reſultat ſcheint zu beſtätigen, was ſo eben von der
Wirkung des wenig Wärme-ſtrahlenden Oceans be-
merkt wurde. Die Wärmeabnahme muſs etwas be-
ſchleunigt ſcheinen, wenn man die tiefe oder un-
tere Landluft mit hoher Seeluft vergleicht. Doch
iſt das Reſultat nur um 3 Toiſen von meiner Beob-
achtung auf dem Pic von Teneriffa verſchieden.
Breite der Silla de Caraccas 10° 37′ nördlich. –
Mit dieſer Wärmeabnahme von 121 Toiſen auf 1° R.
ſtimmt ziemlich genau eine Beobachtung überein,
welche ich auf einer Fuſsreiſe von Caraccas nach
dem Hafen La Guayra gemacht habe. Ich erſtieg
das Fort de la Cuchilla, welches faſt in der
Höhe der ſchleſiſchen Schneekoppe, am Gebirge
Avila, zur Beſchützung der Stadt Caraccas ange-
legt iſt. Höhe 766 Toiſen. Abends, Thermome-
terſtand 15°,2; unten an der Küſte 22°. Seewind.
Wärmeabnahme 114,1 Toiſen. – Berechnet man
die Wärmeabnahme auf der Silla nicht nach Gegen-
beobachtungen in der Ebene, ſondern nach den in
dem Thale von Caraccas angeſtellten, (welches
ſchon 435 Toiſen über der Meeresfläche erhaben
iſt,) ſo erhält man ein gar zu kleines Reſultat. Wir
werden in der Folge ſehen, daſs auch in der Andes-
kette die Wärmeabnahme ſtets ſchneller erſcheint,
wenn man die Luftſchichten hoher Gebirgsebenen
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49, hier S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gesetz_1806/27>, abgerufen am 27.07.2024. |