Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.dass es ein für die Naturkunde nicht ganz unfrucht- Ich werde in der ersten Abhandlung die progres- daſs es ein für die Naturkunde nicht ganz unfrucht- Ich werde in der erſten Abhandlung die progreſ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0011" n="10"/> daſs es ein für die Naturkunde nicht ganz unfrucht-<lb/> bares Unternehmen ſeyn wird, wenn ich in zwei<lb/> Abhandlungen das Phänomen des ewigen Schnees,<lb/> in ſeiner ganzen Allgemeinheit von neuem betrach-<lb/> te, und dadurch die glückliche Anwendung einer<lb/> der Interpolationsmethoden auf dieſen Gegenſtand<lb/> vorbereite. Es iſt die Pflicht der Phyſik, da, wo<lb/> es auf conſtruirbare Begriffe ankommt, der Mathe-<lb/> matik durch Ausmittelung einer groſsen Anzahl ge-<lb/> nauer Thatſachen, brauchbare Materialien zur Be-<lb/> rechnung der Naturgeſetze darzubieten.</p><lb/> <p>Ich werde in der <hi rendition="#i">erſten</hi> Abhandlung die progreſ-<lb/> ſive Wärme-Abnahme in den Luftſchichten, als<lb/> Haupturſache des ewigen Schnees, und die Localitä-<lb/> ten beſtimmen, welche auf dieſe Progreſſion einwir-<lb/> ken. In der <hi rendition="#i">zweiten</hi> Abhandlung werde ich die Hö-<lb/> he betrachten, in welcher ſich die Schneelinie in den<lb/> verſchiedenen Erdſtrichen erhält, die meteorologi-<lb/> ſchen Phänomene aufzählen, welche mit dieſer Hö-<lb/> he unmittelbar zuſammen hängen, und endlich zei-<lb/> gen, welchen Nutzen die Phyſiker aus der richti-<lb/> gen Kenntniſs der untern Schneegränze für die Be-<lb/> ſtimmung der mittlern Temperatur der Ebene für<lb/> Erweiterung der Gebirgskunde, für ſchnelle Meſ-<lb/> ſung der Berggipfel, und für die Anfertigung mi-<lb/> neralogiſcher Karten ziehen können.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0011]
daſs es ein für die Naturkunde nicht ganz unfrucht-
bares Unternehmen ſeyn wird, wenn ich in zwei
Abhandlungen das Phänomen des ewigen Schnees,
in ſeiner ganzen Allgemeinheit von neuem betrach-
te, und dadurch die glückliche Anwendung einer
der Interpolationsmethoden auf dieſen Gegenſtand
vorbereite. Es iſt die Pflicht der Phyſik, da, wo
es auf conſtruirbare Begriffe ankommt, der Mathe-
matik durch Ausmittelung einer groſsen Anzahl ge-
nauer Thatſachen, brauchbare Materialien zur Be-
rechnung der Naturgeſetze darzubieten.
Ich werde in der erſten Abhandlung die progreſ-
ſive Wärme-Abnahme in den Luftſchichten, als
Haupturſache des ewigen Schnees, und die Localitä-
ten beſtimmen, welche auf dieſe Progreſſion einwir-
ken. In der zweiten Abhandlung werde ich die Hö-
he betrachten, in welcher ſich die Schneelinie in den
verſchiedenen Erdſtrichen erhält, die meteorologi-
ſchen Phänomene aufzählen, welche mit dieſer Hö-
he unmittelbar zuſammen hängen, und endlich zei-
gen, welchen Nutzen die Phyſiker aus der richti-
gen Kenntniſs der untern Schneegränze für die Be-
ſtimmung der mittlern Temperatur der Ebene für
Erweiterung der Gebirgskunde, für ſchnelle Meſ-
ſung der Berggipfel, und für die Anfertigung mi-
neralogiſcher Karten ziehen können.
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49, hier S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gesetz_1806/11>, abgerufen am 27.07.2024. |