Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500.

Bild:
<< vorherige Seite

vor: 1. zahlreiche Schichten Kohlenstoff-haltiger,
schieferiger Mergel mit Kiesen (Cerro del Cuchivano
bei Cumanacoa); 2. quarziger Sandstein wechselnd
mit sehr dünnen Schieferthon-Lagen (Quetepe im
S. von Cumana; Cerro del Impossibile; Plateau
des Cocollar; Cerro de Saca Manteca bei Catuaro;
wahrscheinlich auch das Becken des Guarda de St.
Augustin
und der Purgatorio); dieser Sandstein
schliesst Quellen ein; im Allgemeinen bedeckt er
nur den Kalk von Cumanacoa, stellenweise aber
schien derselbe mir auch darin eingelagert; 3. Gyps
mit Schwefel (Guire im Golfo Trieste auf der Kü-
ste von Paria). Da ich die Lagerungs-Verhältnisse
des gelblichweissen, feinkörnigen Gypses nicht an
Ort und Stelle untersuchen konnte, so erlaube ich
mir auch nicht über sein relatives Alter abzuur-
theilen.

Die einzigen versteinten Muscheln, welche ich
in dieser Kalk-Formazion gefunden, sind Hauf-
werke von Turbiniten und Trochiten, auf dem Ab-
hange des Turimiquiri, in mehr als 680 Toisen
Höhe, und einen Ammoniten von 7" Durchmesser
an der Montanna de Santa Maria, im NNW. von
Caripe. Nirgends sahe ich den Kalk von Cumana-
coa
auf dem Sandsteine der Llanos gelagert: hätte
ein solches Verhältniss Statt, so müsste man es beim
Herabsteigen vom Plateau des Cocollar gegen die
Mesa de Amana finden. Auf der Südküste des Mee-
resbusens von Cariaco bedeckt die Kalk-Formazion
(Punta Delgada) wahrscheinlich, und ohne dass

vor: 1. zahlreiche Schichten Kohlenstoff-haltiger,
schieferiger Mergel mit Kiesen (Cerro del Cuchivano
bei Cumanacoa); 2. quarziger Sandstein wechselnd
mit sehr dünnen Schieferthon-Lagen (Quetepe im
S. von Cumana; Cerro del Impossibile; Plateau
des Cocollar; Cerro de Saca Manteca bei Catuaro;
wahrscheinlich auch das Becken des Guarda de St.
Augustin
und der Purgatorio); dieser Sandstein
schlieſst Quellen ein; im Allgemeinen bedeckt er
nur den Kalk von Cumanacoa, stellenweise aber
schien derselbe mir auch darin eingelagert; 3. Gyps
mit Schwefel (Guire im Golfo Trieste auf der Kü-
ste von Paria). Da ich die Lagerungs-Verhältnisse
des gelblichweiſsen, feinkörnigen Gypses nicht an
Ort und Stelle untersuchen konnte, so erlaube ich
mir auch nicht über sein relatives Alter abzuur-
theilen.

Die einzigen versteinten Muscheln, welche ich
in dieser Kalk-Formazion gefunden, sind Hauf-
werke von Turbiniten und Trochiten, auf dem Ab-
hange des Turimiquiri, in mehr als 680 Toisen
Höhe, und einen Ammoniten von 7″ Durchmesser
an der Montanna de Santa Maria, im NNW. von
Caripe. Nirgends sahe ich den Kalk von Cumana-
coa
auf dem Sandsteine der Llanos gelagert: hätte
ein solches Verhältniſs Statt, so müſste man es beim
Herabsteigen vom Plateau des Cocollar gegen die
Mesa de Amana finden. Auf der Südküste des Mee-
resbusens von Cariaco bedeckt die Kalk-Formazion
(Punta Delgada) wahrscheinlich, und ohne daſs

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0027" n="120"/>
vor: 1. zahlreiche Schichten Kohlenstoff-haltiger,<lb/>
schieferiger Mergel mit Kiesen (<hi rendition="#i">Cerro del Cuchivano</hi><lb/>
bei <hi rendition="#i">Cumanacoa</hi>); 2. quarziger Sandstein wechselnd<lb/>
mit sehr dünnen Schieferthon-Lagen (<hi rendition="#i">Quetepe</hi> im<lb/>
S. von <hi rendition="#i">Cumana</hi>; <hi rendition="#i">Cerro del Impossibile</hi>; Plateau<lb/>
des <hi rendition="#i">Cocollar</hi>; <hi rendition="#i">Cerro de Saca Manteca</hi> bei <hi rendition="#i">Catuaro</hi>;<lb/>
wahrscheinlich auch das Becken des <hi rendition="#i">Guarda de St.<lb/>
Augustin</hi> und der <hi rendition="#i">Purgatorio</hi>); dieser Sandstein<lb/>
schlie&#x017F;st Quellen ein; im Allgemeinen bedeckt er<lb/>
nur den Kalk von <hi rendition="#i">Cumanacoa</hi>, stellenweise aber<lb/>
schien derselbe mir auch darin eingelagert; 3. Gyps<lb/>
mit Schwefel (<hi rendition="#i">Guire</hi> im <hi rendition="#i">Golfo Trieste</hi> auf der Kü-<lb/>
ste von <hi rendition="#i">Paria</hi>). Da ich die Lagerungs-Verhältnisse<lb/>
des gelblichwei&#x017F;sen, feinkörnigen Gypses nicht an<lb/>
Ort und Stelle untersuchen konnte, so erlaube ich<lb/>
mir auch nicht über sein relatives Alter abzuur-<lb/>
theilen.</p><lb/>
          <p>Die einzigen versteinten Muscheln, welche ich<lb/>
in dieser Kalk-Formazion gefunden, sind Hauf-<lb/>
werke von Turbiniten und Trochiten, auf dem Ab-<lb/>
hange des <hi rendition="#i">Turimiquiri</hi>, in mehr als 680 Toisen<lb/>
Höhe, und einen Ammoniten von 7&#x2033; Durchmesser<lb/>
an der <hi rendition="#i">Montanna de Santa Maria</hi>, im NNW. von<lb/><hi rendition="#i">Caripe</hi>. Nirgends sahe ich den Kalk von <hi rendition="#i">Cumana-<lb/>
coa</hi> auf dem Sandsteine der <hi rendition="#i">Llanos</hi> gelagert: hätte<lb/>
ein solches Verhältni&#x017F;s Statt, so mü&#x017F;ste man es beim<lb/>
Herabsteigen vom Plateau des <hi rendition="#i">Cocollar</hi> gegen die<lb/><hi rendition="#i">Mesa de Amana</hi> finden. Auf der Südküste des Mee-<lb/>
resbusens von <hi rendition="#i">Cariaco</hi> bedeckt die Kalk-Formazion<lb/>
(<hi rendition="#i">Punta Delgada</hi>) wahrscheinlich, und ohne da&#x017F;s<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0027] vor: 1. zahlreiche Schichten Kohlenstoff-haltiger, schieferiger Mergel mit Kiesen (Cerro del Cuchivano bei Cumanacoa); 2. quarziger Sandstein wechselnd mit sehr dünnen Schieferthon-Lagen (Quetepe im S. von Cumana; Cerro del Impossibile; Plateau des Cocollar; Cerro de Saca Manteca bei Catuaro; wahrscheinlich auch das Becken des Guarda de St. Augustin und der Purgatorio); dieser Sandstein schlieſst Quellen ein; im Allgemeinen bedeckt er nur den Kalk von Cumanacoa, stellenweise aber schien derselbe mir auch darin eingelagert; 3. Gyps mit Schwefel (Guire im Golfo Trieste auf der Kü- ste von Paria). Da ich die Lagerungs-Verhältnisse des gelblichweiſsen, feinkörnigen Gypses nicht an Ort und Stelle untersuchen konnte, so erlaube ich mir auch nicht über sein relatives Alter abzuur- theilen. Die einzigen versteinten Muscheln, welche ich in dieser Kalk-Formazion gefunden, sind Hauf- werke von Turbiniten und Trochiten, auf dem Ab- hange des Turimiquiri, in mehr als 680 Toisen Höhe, und einen Ammoniten von 7″ Durchmesser an der Montanna de Santa Maria, im NNW. von Caripe. Nirgends sahe ich den Kalk von Cumana- coa auf dem Sandsteine der Llanos gelagert: hätte ein solches Verhältniſs Statt, so müſste man es beim Herabsteigen vom Plateau des Cocollar gegen die Mesa de Amana finden. Auf der Südküste des Mee- resbusens von Cariaco bedeckt die Kalk-Formazion (Punta Delgada) wahrscheinlich, und ohne daſs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/27
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/27>, abgerufen am 21.11.2024.