Humboldt, Alexander von: Ueber die einfache Vorrichtung, durch welche sich Menschen stundenlang in irrespirablen Gasarten, ohne Nachtheil der Gesundheit, und mit brennenden Lichtern aufhalten können; oder vorläufige Anzeige einer Rettungsfläche und eines Lichterhalters. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunde und Manufacturen. Bd. 2 (1796) S. 99-110, 195-210.wenn er schnell herausgezogen wird. Der Contre- Für alle diese Fälle habe ich eine einfache Vorrich- Das Mittel, wodurch Menschen sich ihren Aufent- mit-
wenn er ſchnell herausgezogen wird. Der Contre- Fuͤr alle dieſe Faͤlle habe ich eine einfache Vorrich- Das Mittel, wodurch Menſchen ſich ihren Aufent- mit-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="204"/> wenn er ſchnell herausgezogen wird. Der <hi rendition="#aq">Contre-<lb/> fourneau</hi> iſt zerſprengt, die Gallerie iſt mit ſchwarzem<lb/> Pulverdampf gefuͤllt, der Mineur ſoll durchfahren,<lb/> um zu recognoſciren, was fuͤr Schaden der Feind an-<lb/> gerichtet. Bey einer Feuersbrunſt ſind alle Zimmer<lb/> ſchon voll von erſtickendem Kohlendampf<supplied>.</supplied> Ein Kind,<lb/> das zuruͤck geblieben, ſoll gerettet, wichtige Papiere<lb/> ſollen herbeygeſchafft werden. Wie es wagen, um<lb/> durch die Dampfſaͤule durchzugehen?</p><lb/> <p>Fuͤr alle dieſe Faͤlle habe ich eine einfache Vorrich-<lb/> tung erſounen. Die einzelnen Theile derſelben ſind<lb/> an den bekannteſten phyſikaliſchen Inſtrumenten ange-<lb/> bracht. Es kam nur auf eine phyſikaliſche Verbin-<lb/> dung derſelben an. Die große Menge Luft aber,<lb/> welche in einer Stunde durch unſere Lunge geht, die<lb/> Abſonderung der eingeathmeten Luft von der einzuath-<lb/> menden, der Umſtand, daß die Luftverduͤnnung, welche<lb/> das Inſpiriren hervorbringt, eine ſehr geringe Kraft zur<lb/> Oeffnung von Ventilen darbietet, und die Verferti-<lb/> gung luftdichter Saͤcke ſetzen der Auſfuͤhrung meiner<lb/> Ideen die geduldpruͤfendſten Hinderniſſe in den Weg.<lb/> Ich ermuͤde Sie nicht mit der Erzaͤhlung meiner ver-<lb/> geblichen Verſuche, ſondern beſchreibe Ihnen blos die<lb/> Einrichtung meiner jetzigen <hi rendition="#g">Rettungsflaſche</hi>.</p><lb/> <p>Das Mittel, wodurch Menſchen ſich ihren Aufent-<lb/> halt in irreſpirablen Gasarten ſichern koͤnnen, beſteht<lb/> darin, daß ihre Reſpirationsorgane von dem Contrakt<lb/> mit jenen Gasarten ausgeſchloſſen werden, und daß<lb/> man ihnen dagegen einen Vorrath athembarer Luft<lb/> <fw type="catch" place="bottom">mit-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0024]
wenn er ſchnell herausgezogen wird. Der Contre-
fourneau iſt zerſprengt, die Gallerie iſt mit ſchwarzem
Pulverdampf gefuͤllt, der Mineur ſoll durchfahren,
um zu recognoſciren, was fuͤr Schaden der Feind an-
gerichtet. Bey einer Feuersbrunſt ſind alle Zimmer
ſchon voll von erſtickendem Kohlendampf. Ein Kind,
das zuruͤck geblieben, ſoll gerettet, wichtige Papiere
ſollen herbeygeſchafft werden. Wie es wagen, um
durch die Dampfſaͤule durchzugehen?
Fuͤr alle dieſe Faͤlle habe ich eine einfache Vorrich-
tung erſounen. Die einzelnen Theile derſelben ſind
an den bekannteſten phyſikaliſchen Inſtrumenten ange-
bracht. Es kam nur auf eine phyſikaliſche Verbin-
dung derſelben an. Die große Menge Luft aber,
welche in einer Stunde durch unſere Lunge geht, die
Abſonderung der eingeathmeten Luft von der einzuath-
menden, der Umſtand, daß die Luftverduͤnnung, welche
das Inſpiriren hervorbringt, eine ſehr geringe Kraft zur
Oeffnung von Ventilen darbietet, und die Verferti-
gung luftdichter Saͤcke ſetzen der Auſfuͤhrung meiner
Ideen die geduldpruͤfendſten Hinderniſſe in den Weg.
Ich ermuͤde Sie nicht mit der Erzaͤhlung meiner ver-
geblichen Verſuche, ſondern beſchreibe Ihnen blos die
Einrichtung meiner jetzigen Rettungsflaſche.
Das Mittel, wodurch Menſchen ſich ihren Aufent-
halt in irreſpirablen Gasarten ſichern koͤnnen, beſteht
darin, daß ihre Reſpirationsorgane von dem Contrakt
mit jenen Gasarten ausgeſchloſſen werden, und daß
man ihnen dagegen einen Vorrath athembarer Luft
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