Humboldt, Alexander von: Ueber die einfache Vorrichtung, durch welche sich Menschen stundenlang in irrespirablen Gasarten, ohne Nachtheil der Gesundheit, und mit brennenden Lichtern aufhalten können; oder vorläufige Anzeige einer Rettungsfläche und eines Lichterhalters. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunde und Manufacturen. Bd. 2 (1796) S. 99-110, 195-210.Sie sehen aus der einfachen Erzählung des heu- Ich erinnerte vorhin, daß die Helligkeit und Stär- Fehler
Sie ſehen aus der einfachen Erzaͤhlung des heu- Ich erinnerte vorhin, daß die Helligkeit und Staͤr- Fehler
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0020" n="200"/> <p>Sie ſehen aus der einfachen Erzaͤhlung des heu-<lb/> tigen Vorfalls, daß ich keine Bemuͤhung geſcheut habe,<lb/> um mich von der Guͤte meiner Erfindung zu uͤberzeu-<lb/> gen. Auch kann ich in dieſe Unverdroſſenheit mein<lb/> einziges Verdienſt ſetzen. Ich hoͤre Sie als Praktiker<lb/> fragen, ob die Menge der Luft, welche die Flamme<lb/> erfordert, durch Verſuche beſtimmt iſt, ob ſie nicht die<lb/> Lampe zu einer unbequemen Groͤße anwachſen laͤßt?<lb/> Nach meinen jetzigen Erfahrungen kann eine Lampe,<lb/> welche 7 Zoll weit und 10 Zoll hoch iſt, zwey Stun-<lb/> den brennen. Ich bedarf dazu 120 Cubikzoll Waſſer.<lb/> Lampen, welche vor Ort 8 Stunden hinter einander<lb/> brennen, ſind ebenfalls leicht einzurichten.</p><lb/> <p>Ich erinnerte vorhin, daß die Helligkeit und Staͤr-<lb/> ke der Flamme von drey Stuͤcken, von der Dicke des<lb/> einfallenden Waſſerſtrahls, der Weite des Luftrohrs<lb/> und von der Guͤte der ausgetriebenen Luft abhaͤngt.<lb/> Hieraus folgt <hi rendition="#aq">a priori</hi>, 1) daß, wenn die Groͤße des<lb/> Apparats durch ſeinen Gebrauch (ſeine Tragbarkeit)<lb/> nicht beſchraͤnkt waͤre, es moͤglich ſeyn muͤßte, mittelſt<lb/> einer Luft, die ein Minimum von Sauerſtoff enthielte,<lb/> bey Erweiterung des Waſſer- und Luftrohrs die Flam-<lb/> me anzublaſen, 2) daß, je reiner die Luft im Luftbe-<lb/> haͤlter iſt, deſto enger das Waſſereinfallsrohr, und<lb/> deſto kleiner die ganze Maſchine ſeyn kann, und 3)<lb/> daß, je matter die Wetter ſind deſto reiner der Luftvor-<lb/> rath oder deſto groͤßer die einfließende Waſſermenge<lb/> ſeyn muß. Dieſe drey Saͤtze ſtimmen mit meinen<lb/> bisherigen Erfahrungen uͤberein, und ſind von unend-<lb/> licher Wichtigkeit fuͤr die Praxis. Es waͤre ein großer<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Fehler</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [200/0020]
Sie ſehen aus der einfachen Erzaͤhlung des heu-
tigen Vorfalls, daß ich keine Bemuͤhung geſcheut habe,
um mich von der Guͤte meiner Erfindung zu uͤberzeu-
gen. Auch kann ich in dieſe Unverdroſſenheit mein
einziges Verdienſt ſetzen. Ich hoͤre Sie als Praktiker
fragen, ob die Menge der Luft, welche die Flamme
erfordert, durch Verſuche beſtimmt iſt, ob ſie nicht die
Lampe zu einer unbequemen Groͤße anwachſen laͤßt?
Nach meinen jetzigen Erfahrungen kann eine Lampe,
welche 7 Zoll weit und 10 Zoll hoch iſt, zwey Stun-
den brennen. Ich bedarf dazu 120 Cubikzoll Waſſer.
Lampen, welche vor Ort 8 Stunden hinter einander
brennen, ſind ebenfalls leicht einzurichten.
Ich erinnerte vorhin, daß die Helligkeit und Staͤr-
ke der Flamme von drey Stuͤcken, von der Dicke des
einfallenden Waſſerſtrahls, der Weite des Luftrohrs
und von der Guͤte der ausgetriebenen Luft abhaͤngt.
Hieraus folgt a priori, 1) daß, wenn die Groͤße des
Apparats durch ſeinen Gebrauch (ſeine Tragbarkeit)
nicht beſchraͤnkt waͤre, es moͤglich ſeyn muͤßte, mittelſt
einer Luft, die ein Minimum von Sauerſtoff enthielte,
bey Erweiterung des Waſſer- und Luftrohrs die Flam-
me anzublaſen, 2) daß, je reiner die Luft im Luftbe-
haͤlter iſt, deſto enger das Waſſereinfallsrohr, und
deſto kleiner die ganze Maſchine ſeyn kann, und 3)
daß, je matter die Wetter ſind deſto reiner der Luftvor-
rath oder deſto groͤßer die einfließende Waſſermenge
ſeyn muß. Dieſe drey Saͤtze ſtimmen mit meinen
bisherigen Erfahrungen uͤberein, und ſind von unend-
licher Wichtigkeit fuͤr die Praxis. Es waͤre ein großer
Fehler
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