Humboldt, Alexander von: Ueber einige elektro-magnetische Erscheinungen und den verminderten Luftdruck in der Tropen-Gegend des Atlantischen Oceans. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 37 (1836), S. 241-258.giebt, wenn beide elektrischen Organe berührt werden, 17 *
giebt, wenn beide elektrischen Organe berührt werden, 17 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="243"/> giebt, wenn beide elektrischen Organe berührt werden,<lb/> sprechen nicht bloſs <hi rendition="#g">Gay-Lussac's</hi> und meine Beob-<lb/> achtungen, als auch <hi rendition="#g">Todd's</hi> Erfahrung, daſs das Aus-<lb/> schneiden eines der elektrischen Organe die Wirkung<lb/> des Fisches nicht hindere. Es bleibt noch viel über diese<lb/> Lebenswirkungen der magneto-elektrischen Gymnoten und<lb/> Torpillen, wie über andere, einer Selbstzündung (theil-<lb/> weisen Einäscherung) fähigen <hi rendition="#i">nicht nach auſsen wirken-<lb/> den</hi>, und vielleicht eben so magneto-elektrischen, mit Hirn<lb/> und Nerven begabten Thiere zu erforschen übrig. So we-<lb/> nig es bisher neueren Physikern und mir selbst geglückt ist,<lb/> bei Torpillen und Gymnoten Lichterscheinungen zu se-<lb/> hen, wie sie <hi rendition="#g">Walsh</hi>, Sir <hi rendition="#g">John Pringle</hi>, <hi rendition="#g">Magellan</hi>,<lb/><hi rendition="#g">Williamson</hi>, <hi rendition="#g">Ingenhouſs</hi> und <hi rendition="#g">Fahlberg</hi> in über-<lb/> springenden Funken wollen beobachtet haben (<hi rendition="#g">Gay-<lb/> Lussac</hi> und ich haben auch bei dem Gymnoten in Pa-<lb/> ris den <hi rendition="#g">Ingenhouſsi</hi>schen Versuch mit zwei auf eine<lb/> Glasplatte geklebten, und nur ¼ Linie von einander ent-<lb/> fernten Goldblättchen ohne Erfolg wiederholt), so ist,<lb/> nach <hi rendition="#g">Ehrenberg's</hi> merkwürdigen mikroskopischen Ent-<lb/> deckungen über die Leuchtthiere des Oceans, die Exi-<lb/> stenz eines magneto-elektrischen, lichtausströmenden Le-<lb/> bensprocesses in anderen Thierklassen, als Fischen, doch<lb/> der ernstesten Betrachtung würdig geworden. »In der<lb/><hi rendition="#i">Oceania</hi> (<hi rendition="#g">Thaumanthias</hi>) <hi rendition="#i">hemisphaerica</hi> entsprechen<lb/> Zahl und Lage der Funken der verdickten Basis der<lb/> gröſseren Cirren am Rande oder Organen in deren Nähe<lb/> und mit ihnen abwechselnd. Das Erscheinen des Feuer-<lb/> kranzes ist ein Lebensact. Wenn man die <hi rendition="#i">Photocharis</hi><lb/> reizt, so entsteht erst ein Flimmern einzelner Funken an<lb/> jedem Cirrus, welches an Stärke zunimmt, und endlich<lb/> den ganzen Cirrus erleuchtet, bis das Feuer über den<lb/> Rücken des nereidenartigen Thierchens hinläuft, so daſs<lb/> es einen brennenden Schwefelfaden mit grünlichgelben<lb/> Lichte gleicht« (<hi rendition="#g">Ehrenberg</hi>, <hi rendition="#i">über das Leuchten des<lb/> Meeres, S</hi>. 136. 140. 158. 160 und 163). Der scharf-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">17 *</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [243/0003]
giebt, wenn beide elektrischen Organe berührt werden,
sprechen nicht bloſs Gay-Lussac's und meine Beob-
achtungen, als auch Todd's Erfahrung, daſs das Aus-
schneiden eines der elektrischen Organe die Wirkung
des Fisches nicht hindere. Es bleibt noch viel über diese
Lebenswirkungen der magneto-elektrischen Gymnoten und
Torpillen, wie über andere, einer Selbstzündung (theil-
weisen Einäscherung) fähigen nicht nach auſsen wirken-
den, und vielleicht eben so magneto-elektrischen, mit Hirn
und Nerven begabten Thiere zu erforschen übrig. So we-
nig es bisher neueren Physikern und mir selbst geglückt ist,
bei Torpillen und Gymnoten Lichterscheinungen zu se-
hen, wie sie Walsh, Sir John Pringle, Magellan,
Williamson, Ingenhouſs und Fahlberg in über-
springenden Funken wollen beobachtet haben (Gay-
Lussac und ich haben auch bei dem Gymnoten in Pa-
ris den Ingenhouſsischen Versuch mit zwei auf eine
Glasplatte geklebten, und nur ¼ Linie von einander ent-
fernten Goldblättchen ohne Erfolg wiederholt), so ist,
nach Ehrenberg's merkwürdigen mikroskopischen Ent-
deckungen über die Leuchtthiere des Oceans, die Exi-
stenz eines magneto-elektrischen, lichtausströmenden Le-
bensprocesses in anderen Thierklassen, als Fischen, doch
der ernstesten Betrachtung würdig geworden. »In der
Oceania (Thaumanthias) hemisphaerica entsprechen
Zahl und Lage der Funken der verdickten Basis der
gröſseren Cirren am Rande oder Organen in deren Nähe
und mit ihnen abwechselnd. Das Erscheinen des Feuer-
kranzes ist ein Lebensact. Wenn man die Photocharis
reizt, so entsteht erst ein Flimmern einzelner Funken an
jedem Cirrus, welches an Stärke zunimmt, und endlich
den ganzen Cirrus erleuchtet, bis das Feuer über den
Rücken des nereidenartigen Thierchens hinläuft, so daſs
es einen brennenden Schwefelfaden mit grünlichgelben
Lichte gleicht« (Ehrenberg, über das Leuchten des
Meeres, S. 136. 140. 158. 160 und 163). Der scharf-
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