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Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134.

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über Hemprichs und Ehrenbergs Reise.
Rhalim (Elim), gerade da, von wo die Israeliten nicht fern waren, am Strande
todt aber unbeschädigt gefunden worden. Bei starkem Sturme fliegt er
manchmal schaarenweis auf die Schiffe. Mit Angeln und dort üblichen
Netzen ist er ihren Erfahrungen nach nicht zu fangen, weil er nie an die
Küste geht und keine Lockspeise nimmt. Sie haben ihn vorläufig als Tri-
gla
(?) Israelitarum bezeichnet.

Süsswasserfische haben sie (ausser denen des Nils, worunter mehrere
neue, besonders ein grosser, dem Sudis vom Senegal verwandter dongolani-
scher Panzerfisch, der eine neue Gattung bildet und von ihnen Heterotis
nilotica
genannt wird), aus dem Hundsflusse (Nahhr el kelb) und dem Abra-
hamsflusse (Nahhr Ibrahim)
in Syrien, aus dem Abflusse des warmen Quells
Rhalim bei Tor am Sinai, aus den bisher noch unbekannten Flüssen Wadi
Kanune
und Wadi Djara im wüsten Arabien und aus dem Abfluss des Son-
nenquells in der Ammons-Oase durch den Magen eines dort geschossenen
Reihers.

Von Mollusken sammelten sie 3508, nehmlich 2657 Conchylien-
schaalen, Thiere in Weingeist 851. Arten zählen sie 310. So wenig, leicht
begreiflicherweise, unter der grossen Zahl von Conchylien Neues ist im Ver-
hältniss zu andern Abtheilungen, um so mehr Neues und Schönes lieferten
die Abtheilungen der nakten Mollusken und Ascidien. Eine Vergleichung
der Bewohner des rothen Meeres mit denen des so nahe liegenden Mittel-
meeres
wird aus diesen Materialien ein ziemlich festes Resultat geben. Die
letzte Aufzählung der Conchylien des rothen Meeres durch Herrn Professor
Brocchi in der Bibliotheca italiana 1822 enthält nur 91 Arten. Fast alle
Arten der nakten Mollusken sind von Doctor Ehrenberg nach dem Leben
gemalt, oft mit vielen Details. Unter ihnen sind einige systematisch beson-
ders wichtige Formen. Beschreibungen fehlen bei keiner Art.

Von Anneliden sind 261 Gläschen gefüllt, sie enthalten 67 Arten,
meist sehr auffallend abweichende Formen und Doctor Ehrenberg glaubt,
dass diese mit unter die wichtigern Resultate der Reise gehören. Alle sind
microscopisch untersucht, beschrieben und die Charaktere der neuen Gattun-
gen abgebildet. Die Reisenden verdanken die Möglichkeit genauer Unter-
suchungen dieser Art, der zuvorkommenden Gefälligkeit des Herrn Savigny
in Paris, welcher seine classische Arbeit über diesen Gegenstand ihnen zuzu-
senden die Güte hatte.

über Hemprichs und Ehrenbergs Reise.
Rhalim (Elim), gerade da, von wo die Israeliten nicht fern waren, am Strande
todt aber unbeschädigt gefunden worden. Bei starkem Sturme fliegt er
manchmal schaarenweis auf die Schiffe. Mit Angeln und dort üblichen
Netzen ist er ihren Erfahrungen nach nicht zu fangen, weil er nie an die
Küste geht und keine Lockspeise nimmt. Sie haben ihn vorläufig als Tri-
gla
(?) Israelitarum bezeichnet.

Süſswasserfische haben sie (auſser denen des Nils, worunter mehrere
neue, besonders ein groſser, dem Sudis vom Senegal verwandter dongolani-
scher Panzerfisch, der eine neue Gattung bildet und von ihnen Heterotis
nilotica
genannt wird), aus dem Hundsflusse (Nahhr el kelb) und dem Abra-
hamsflusse (Nahhr Ibrahim)
in Syrien, aus dem Abflusse des warmen Quells
Rhalim bei Tor am Sinai, aus den bisher noch unbekannten Flüssen Wadi
Kanune
und Wadi Djara im wüsten Arabien und aus dem Abfluſs des Son-
nenquells in der Ammons-Oase durch den Magen eines dort geschossenen
Reihers.

Von Mollusken sammelten sie 3508, nehmlich 2657 Conchylien-
schaalen, Thiere in Weingeist 851. Arten zählen sie 310. So wenig, leicht
begreiflicherweise, unter der groſsen Zahl von Conchylien Neues ist im Ver-
hältniſs zu andern Abtheilungen, um so mehr Neues und Schönes lieferten
die Abtheilungen der nakten Mollusken und Ascidien. Eine Vergleichung
der Bewohner des rothen Meeres mit denen des so nahe liegenden Mittel-
meeres
wird aus diesen Materialien ein ziemlich festes Resultat geben. Die
letzte Aufzählung der Conchylien des rothen Meeres durch Herrn Professor
Brocchi in der Bibliotheca italiana 1822 enthält nur 91 Arten. Fast alle
Arten der nakten Mollusken sind von Doctor Ehrenberg nach dem Leben
gemalt, oft mit vielen Details. Unter ihnen sind einige systematisch beson-
ders wichtige Formen. Beschreibungen fehlen bei keiner Art.

Von Anneliden sind 261 Gläschen gefüllt, sie enthalten 67 Arten,
meist sehr auffallend abweichende Formen und Doctor Ehrenberg glaubt,
daſs diese mit unter die wichtigern Resultate der Reise gehören. Alle sind
microscopisch untersucht, beschrieben und die Charaktere der neuen Gattun-
gen abgebildet. Die Reisenden verdanken die Möglichkeit genauer Unter-
suchungen dieser Art, der zuvorkommenden Gefälligkeit des Herrn Savigny
in Paris, welcher seine classische Arbeit über diesen Gegenstand ihnen zuzu-
senden die Güte hatte.

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[127/0018] über Hemprichs und Ehrenbergs Reise. Rhalim (Elim), gerade da, von wo die Israeliten nicht fern waren, am Strande todt aber unbeschädigt gefunden worden. Bei starkem Sturme fliegt er manchmal schaarenweis auf die Schiffe. Mit Angeln und dort üblichen Netzen ist er ihren Erfahrungen nach nicht zu fangen, weil er nie an die Küste geht und keine Lockspeise nimmt. Sie haben ihn vorläufig als Tri- gla (?) Israelitarum bezeichnet. Süſswasserfische haben sie (auſser denen des Nils, worunter mehrere neue, besonders ein groſser, dem Sudis vom Senegal verwandter dongolani- scher Panzerfisch, der eine neue Gattung bildet und von ihnen Heterotis nilotica genannt wird), aus dem Hundsflusse (Nahhr el kelb) und dem Abra- hamsflusse (Nahhr Ibrahim) in Syrien, aus dem Abflusse des warmen Quells Rhalim bei Tor am Sinai, aus den bisher noch unbekannten Flüssen Wadi Kanune und Wadi Djara im wüsten Arabien und aus dem Abfluſs des Son- nenquells in der Ammons-Oase durch den Magen eines dort geschossenen Reihers. Von Mollusken sammelten sie 3508, nehmlich 2657 Conchylien- schaalen, Thiere in Weingeist 851. Arten zählen sie 310. So wenig, leicht begreiflicherweise, unter der groſsen Zahl von Conchylien Neues ist im Ver- hältniſs zu andern Abtheilungen, um so mehr Neues und Schönes lieferten die Abtheilungen der nakten Mollusken und Ascidien. Eine Vergleichung der Bewohner des rothen Meeres mit denen des so nahe liegenden Mittel- meeres wird aus diesen Materialien ein ziemlich festes Resultat geben. Die letzte Aufzählung der Conchylien des rothen Meeres durch Herrn Professor Brocchi in der Bibliotheca italiana 1822 enthält nur 91 Arten. Fast alle Arten der nakten Mollusken sind von Doctor Ehrenberg nach dem Leben gemalt, oft mit vielen Details. Unter ihnen sind einige systematisch beson- ders wichtige Formen. Beschreibungen fehlen bei keiner Art. Von Anneliden sind 261 Gläschen gefüllt, sie enthalten 67 Arten, meist sehr auffallend abweichende Formen und Doctor Ehrenberg glaubt, daſs diese mit unter die wichtigern Resultate der Reise gehören. Alle sind microscopisch untersucht, beschrieben und die Charaktere der neuen Gattun- gen abgebildet. Die Reisenden verdanken die Möglichkeit genauer Unter- suchungen dieser Art, der zuvorkommenden Gefälligkeit des Herrn Savigny in Paris, welcher seine classische Arbeit über diesen Gegenstand ihnen zuzu- senden die Güte hatte.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134, hier S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_bericht_1826/18>, abgerufen am 21.11.2024.