Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über die Stärke und über die Neigung der magnetischen Kräfte, angestellt in Frankreich, der Schweiz, Italien und Deutschland. In: Annalen der Physik, Bd. 28, St. 3, (1808), S. 257-276.nen nur wenig merkbaren Einfluss auf die Neigung Während unsers Aufenthalts auf dem Mont *) Unter der Voraussetzung, dass alle magnetische
Erscheinungen gegenseitig von einander abhängen, liesse sich hieraus schliessen, dass die Neigung gleichfalls keinen wahrzunehmenden Variationen unterworfen sey, da schon die der Abweichung sehr geringe sind. G.-L. nen nur wenig merkbaren Einfluſs auf die Neigung Während unſers Aufenthalts auf dem Mont *) Unter der Vorausſetzung, daſs alle magnetiſche
Erſcheinungen gegenſeitig von einander abhängen, lieſse ſich hieraus ſchlieſsen, daſs die Neigung gleichfalls keinen wahrzunehmenden Variationen unterworfen ſey, da ſchon die der Abweichung ſehr geringe ſind. G.-L. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0015" n="271"/> nen nur wenig merkbaren Einfluſs auf die Neigung<lb/> und auf die Stärke der magnetiſchen Kräfte hat.</p><lb/> <p>Während unſers Aufenthalts auf dem <hi rendition="#g">Mont<lb/> Cenis</hi>, wo wir uns mit andern Verſuchen beſchäf-<lb/> tigten, wollten wir uns überzeugen, ob nicht die<lb/> Stärke der magnetiſchen Kräfte auf eine merkbare<lb/> Art variirt, während der verſchiedenen Stunden des<lb/> Tages und der Nacht. Wir lieſsen zu dem Ende<lb/> zu verſchiedenen Zeiten unſre Nadel 250 Schwin-<lb/> gungen machen; nie fand ſich indeſs in der Zeit von<lb/> 1234″, welche ſie dazu brauchte, ein gröſserer<lb/> Unterſchied, als von einer einzigen Secunde mehr<lb/> oder weniger. Wir haben noch ein Mahl zu <hi rendition="#g">Rom</hi><lb/> eine groſse Anzahl von Verſuchen derſelben Art<lb/> angeſtellt, und erhielten ein ähnliches Reſultat.<lb/> Es ſcheint uns hiernach evident zu ſeyn, daſs die<lb/> magnetiſche Kraft an Stärke nicht merkbar während<lb/> des Tages oder der Nacht variirt.<note place="foot" n="*)">Unter der Vorausſetzung, daſs alle magnetiſche<lb/> Erſcheinungen gegenſeitig von einander abhängen,<lb/> lieſse ſich hieraus ſchlieſsen, daſs die Neigung<lb/> gleichfalls keinen wahrzunehmenden Variationen<lb/> unterworfen ſey, da ſchon die der Abweichung<lb/> ſehr geringe ſind. <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#i">G</hi>.-<hi rendition="#i">L</hi>.</note> Wir bemer-<lb/> ken für die, welche ſich mit dieſem Gegenſtande<lb/> beſchäftigen wollen, daſs man des langweiligen Zäh-<lb/> lens aller Schwingungen bei jeder Beobachtung<lb/> überhoben ſeyn kann, wenn man eine ſehr träge<lb/> Nadel nimmt, die zu jeder Schwingung mehr Zeit<lb/> bedarf, als die Variation nach aller Vermuthung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0015]
nen nur wenig merkbaren Einfluſs auf die Neigung
und auf die Stärke der magnetiſchen Kräfte hat.
Während unſers Aufenthalts auf dem Mont
Cenis, wo wir uns mit andern Verſuchen beſchäf-
tigten, wollten wir uns überzeugen, ob nicht die
Stärke der magnetiſchen Kräfte auf eine merkbare
Art variirt, während der verſchiedenen Stunden des
Tages und der Nacht. Wir lieſsen zu dem Ende
zu verſchiedenen Zeiten unſre Nadel 250 Schwin-
gungen machen; nie fand ſich indeſs in der Zeit von
1234″, welche ſie dazu brauchte, ein gröſserer
Unterſchied, als von einer einzigen Secunde mehr
oder weniger. Wir haben noch ein Mahl zu Rom
eine groſse Anzahl von Verſuchen derſelben Art
angeſtellt, und erhielten ein ähnliches Reſultat.
Es ſcheint uns hiernach evident zu ſeyn, daſs die
magnetiſche Kraft an Stärke nicht merkbar während
des Tages oder der Nacht variirt. *) Wir bemer-
ken für die, welche ſich mit dieſem Gegenſtande
beſchäftigen wollen, daſs man des langweiligen Zäh-
lens aller Schwingungen bei jeder Beobachtung
überhoben ſeyn kann, wenn man eine ſehr träge
Nadel nimmt, die zu jeder Schwingung mehr Zeit
bedarf, als die Variation nach aller Vermuthung
*) Unter der Vorausſetzung, daſs alle magnetiſche
Erſcheinungen gegenſeitig von einander abhängen,
lieſse ſich hieraus ſchlieſsen, daſs die Neigung
gleichfalls keinen wahrzunehmenden Variationen
unterworfen ſey, da ſchon die der Abweichung
ſehr geringe ſind. G.-L.
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