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Humboldt, Alexander von: Albert Gallantins tabellarische Uebersicht der Indianerstämme in den vereinigten Staaten von Nordamerika, ostwärts von den Felsgebirgen (Stony Mountains), nach den Sprachen und Dialekten geordnet. In: Herta, Bd. 9 (1827), S. 328-334.

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in den vereinigten Staaten von Nordamerika.

Anmerkung. Alle die vorstehenden Stämme, mit Ausnahme der am
meisten gegen Westen wohnenden Chippewas, waren im 17ten Jahr-
hundert östlich des Mississippi-Stroms.

Mit Rücksicht auf die Eintheilung in acht verschiedene Sprachen und
in vier und vierzig Dialekte, muß bemerkt werden:

1) Daß zwischen den Muskhogue- und Choctaw-Sprachen, und
eben so zwischen den Jroquois- und Cherokee-Sprachen eine
Aehnlichkeit besteht
2) Daß die Catawba-Sprache Einigen von den übrigen sieben
Sprachen verwandt ist.
3) Daß die Tuteloes, Nro. 11, von Einigen mit den Nanticokes
verwechselt werden; Andere versichern, daß sie von dem Meherrin-
Flusse gekommen seien, in welchem Falle sie Jroquois sind.
4) Daß die Dialekte der St. Johns-Jndier und Canois, No. 1 und
12, nicht völlig bestimmt werden konnten.
5) Daß die Menomenes, . 18, wie man versichert, eine beson-
dere Sprache haben sollen.
6) Daß die Stämme . 38, 39 und 40, einen Dialekt des
Muskhogue reden sollen, nach Angabe der Creek-Häuptlinge die
zuletzt in Washington waren.
7) Daß einige dieser Häuptlinge versicherten, gehört zu haben, daß
noch einige Shawnees unter den Creeks wären.

Rechnet man vier, wahrscheinlich erloschene, Dialekte und die genann-
ten gemeinsamen ab, so bleibt die Zahl der Dialekte, ostwärts vom Mis-
sissippi, gleich 31.



Alle folgenden, mit Ausnahme der Winebagoes und einem
Theile der Sioux-Dahcotah, haben ihren Sitz im Westen des
Mississippi-Stroms; doch einige sind von der Ostseite einge-
wandert.

[Tabelle]
in den vereinigten Staaten von Nordamerika.

Anmerkung. Alle die vorſtehenden Staͤmme, mit Ausnahme der am
meiſten gegen Weſten wohnenden Chippewas, waren im 17ten Jahr-
hundert oͤſtlich des Miſſiſſippi-Stroms.

Mit Ruͤckſicht auf die Eintheilung in acht verſchiedene Sprachen und
in vier und vierzig Dialekte, muß bemerkt werden:

1) Daß zwiſchen den Muskhogue- und Choctaw-Sprachen, und
eben ſo zwiſchen den Jroquois- und Cherokee-Sprachen eine
Aehnlichkeit beſteht
2) Daß die Catawba-Sprache Einigen von den uͤbrigen ſieben
Sprachen verwandt iſt.
3) Daß die Tuteloes, Nro. 11, von Einigen mit den Nanticokes
verwechſelt werden; Andere verſichern, daß ſie von dem Meherrin-
Fluſſe gekommen ſeien, in welchem Falle ſie Jroquois ſind.
4) Daß die Dialekte der St. Johns-Jndier und Canois, No. 1 und
12, nicht voͤllig beſtimmt werden konnten.
5) Daß die Menomenes, №. 18, wie man verſichert, eine beſon-
dere Sprache haben ſollen.
6) Daß die Staͤmme №. 38, 39 und 40, einen Dialekt des
Muskhogue reden ſollen, nach Angabe der Creek-Haͤuptlinge die
zuletzt in Washington waren.
7) Daß einige dieſer Haͤuptlinge verſicherten, gehoͤrt zu haben, daß
noch einige Shawnees unter den Creeks waͤren.

Rechnet man vier, wahrſcheinlich erloſchene, Dialekte und die genann-
ten gemeinſamen ab, ſo bleibt die Zahl der Dialekte, oſtwaͤrts vom Miſ-
ſiſſippi, gleich 31.



Alle folgenden, mit Ausnahme der Winebagoes und einem
Theile der Sioux-Dahcotah, haben ihren Sitz im Weſten des
Miſſiſſippi-Stroms; doch einige ſind von der Oſtſeite einge-
wandert.

[Tabelle]
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[331/0004] in den vereinigten Staaten von Nordamerika. Anmerkung. Alle die vorſtehenden Staͤmme, mit Ausnahme der am meiſten gegen Weſten wohnenden Chippewas, waren im 17ten Jahr- hundert oͤſtlich des Miſſiſſippi-Stroms. Mit Ruͤckſicht auf die Eintheilung in acht verſchiedene Sprachen und in vier und vierzig Dialekte, muß bemerkt werden: 1) Daß zwiſchen den Muskhogue- und Choctaw-Sprachen, und eben ſo zwiſchen den Jroquois- und Cherokee-Sprachen eine Aehnlichkeit beſteht 2) Daß die Catawba-Sprache Einigen von den uͤbrigen ſieben Sprachen verwandt iſt. 3) Daß die Tuteloes, Nro. 11, von Einigen mit den Nanticokes verwechſelt werden; Andere verſichern, daß ſie von dem Meherrin- Fluſſe gekommen ſeien, in welchem Falle ſie Jroquois ſind. 4) Daß die Dialekte der St. Johns-Jndier und Canois, No. 1 und 12, nicht voͤllig beſtimmt werden konnten. 5) Daß die Menomenes, №. 18, wie man verſichert, eine beſon- dere Sprache haben ſollen. 6) Daß die Staͤmme №. 38, 39 und 40, einen Dialekt des Muskhogue reden ſollen, nach Angabe der Creek-Haͤuptlinge die zuletzt in Washington waren. 7) Daß einige dieſer Haͤuptlinge verſicherten, gehoͤrt zu haben, daß noch einige Shawnees unter den Creeks waͤren. Rechnet man vier, wahrſcheinlich erloſchene, Dialekte und die genann- ten gemeinſamen ab, ſo bleibt die Zahl der Dialekte, oſtwaͤrts vom Miſ- ſiſſippi, gleich 31. Alle folgenden, mit Ausnahme der Winebagoes und einem Theile der Sioux-Dahcotah, haben ihren Sitz im Weſten des Miſſiſſippi-Stroms; doch einige ſind von der Oſtſeite einge- wandert.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Albert Gallantins tabellarische Uebersicht der Indianerstämme in den vereinigten Staaten von Nordamerika, ostwärts von den Felsgebirgen (Stony Mountains), nach den Sprachen und Dialekten geordnet. In: Herta, Bd. 9 (1827), S. 328-334, hier S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_albert_1827/4>, abgerufen am 27.04.2024.