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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Denn, wenn ihr heute die Gräber betrachtet, fraget
nur: Wie ist denn dieser, wie ist denn jene gestorben?
Und bei sehr vielen lautet die Antwort: Plötzlich, un-
erwartet, unversehen. Warum wollet ihr gleichwohl durch
ein ausgelassenes Leben den Tod derjenigen beschleunigen,
durch welche euch die Allmacht Gottes dies Leben ge-
schenkt hat? Warum einer Bekanntschaft, einer Hochzeit
wegen Vater und Mutter den Tod wünschen? Wäret
ihr unsterblich, könntet ihr immer und ewig in diesen
wüsten Freuden leben: - dies Verbrechen wäre unnatür-
lich, doch der Tod grinst euch an, nimmt euere Leiden-
schaften und Ausschweifungen zu Gehülfen; vor Vater
und Mutter sinkst du vielleicht ins frühe Grab, oder folgest
ihnen schnell nach wider Erwarten! Ach, wie so oft opfert
ihr euerer Leidenschaft das Glück der Eltern, den Frieden
der Seele, die Unschuld des Leibes, die Hoffnung auf
den Himmel. Diese Leidenschaft soll euch zur Ehe führen?
Schwebt euch nicht diese vor Augen? Die Ehe aber er-
innert euch von allen Seiten an den Tod mit all seinen
Schrecken. Ist nun diese Handlungsweise Leichtsinn oder
Dummheit, oder Verblendung, oder Bosheit, oder Leiden-
schaft, oder alles zusammen? Oder glaubet ihr nur an
den Tod für andere, nicht aber für euch?

Oder wird er dich verschonen, bis du die wüste
Jugendrechnung mit deinem Gotte geordnet haben wirst?
Zeiget mir einmal den Vertrag, den ihr mit ihm ge-
schlossen! Was bleibt euch übrig? Vater und Mutter
zu ehren, daß ihre Ehe lange glücklich bleibe, und es
euch gut ergehe, und ihr lange lebet auf Erden. Was
bleibt euch übrig? Nach dem Vorbilde von Joseph und
Maria zu leben in den Tagen der Jugend und nach
ihrem Vorbilde unbefleckt und rein in den Ehestand zu
treten. Dann wird der Tod auch in der Ehe euer Lehr-
meister sein, daß ihr denselben einst nicht zu fürchten

Denn, wenn ihr heute die Gräber betrachtet, fraget
nur: Wie ist denn dieser, wie ist denn jene gestorben?
Und bei sehr vielen lautet die Antwort: Plötzlich, un-
erwartet, unversehen. Warum wollet ihr gleichwohl durch
ein ausgelassenes Leben den Tod derjenigen beschleunigen,
durch welche euch die Allmacht Gottes dies Leben ge-
schenkt hat? Warum einer Bekanntschaft, einer Hochzeit
wegen Vater und Mutter den Tod wünschen? Wäret
ihr unsterblich, könntet ihr immer und ewig in diesen
wüsten Freuden leben: – dies Verbrechen wäre unnatür-
lich, doch der Tod grinst euch an, nimmt euere Leiden-
schaften und Ausschweifungen zu Gehülfen; vor Vater
und Mutter sinkst du vielleicht ins frühe Grab, oder folgest
ihnen schnell nach wider Erwarten! Ach, wie so oft opfert
ihr euerer Leidenschaft das Glück der Eltern, den Frieden
der Seele, die Unschuld des Leibes, die Hoffnung auf
den Himmel. Diese Leidenschaft soll euch zur Ehe führen?
Schwebt euch nicht diese vor Augen? Die Ehe aber er-
innert euch von allen Seiten an den Tod mit all seinen
Schrecken. Ist nun diese Handlungsweise Leichtsinn oder
Dummheit, oder Verblendung, oder Bosheit, oder Leiden-
schaft, oder alles zusammen? Oder glaubet ihr nur an
den Tod für andere, nicht aber für euch?

Oder wird er dich verschonen, bis du die wüste
Jugendrechnung mit deinem Gotte geordnet haben wirst?
Zeiget mir einmal den Vertrag, den ihr mit ihm ge-
schlossen! Was bleibt euch übrig? Vater und Mutter
zu ehren, daß ihre Ehe lange glücklich bleibe, und es
euch gut ergehe, und ihr lange lebet auf Erden. Was
bleibt euch übrig? Nach dem Vorbilde von Joseph und
Maria zu leben in den Tagen der Jugend und nach
ihrem Vorbilde unbefleckt und rein in den Ehestand zu
treten. Dann wird der Tod auch in der Ehe euer Lehr-
meister sein, daß ihr denselben einst nicht zu fürchten

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[381/0393] Denn, wenn ihr heute die Gräber betrachtet, fraget nur: Wie ist denn dieser, wie ist denn jene gestorben? Und bei sehr vielen lautet die Antwort: Plötzlich, un- erwartet, unversehen. Warum wollet ihr gleichwohl durch ein ausgelassenes Leben den Tod derjenigen beschleunigen, durch welche euch die Allmacht Gottes dies Leben ge- schenkt hat? Warum einer Bekanntschaft, einer Hochzeit wegen Vater und Mutter den Tod wünschen? Wäret ihr unsterblich, könntet ihr immer und ewig in diesen wüsten Freuden leben: – dies Verbrechen wäre unnatür- lich, doch der Tod grinst euch an, nimmt euere Leiden- schaften und Ausschweifungen zu Gehülfen; vor Vater und Mutter sinkst du vielleicht ins frühe Grab, oder folgest ihnen schnell nach wider Erwarten! Ach, wie so oft opfert ihr euerer Leidenschaft das Glück der Eltern, den Frieden der Seele, die Unschuld des Leibes, die Hoffnung auf den Himmel. Diese Leidenschaft soll euch zur Ehe führen? Schwebt euch nicht diese vor Augen? Die Ehe aber er- innert euch von allen Seiten an den Tod mit all seinen Schrecken. Ist nun diese Handlungsweise Leichtsinn oder Dummheit, oder Verblendung, oder Bosheit, oder Leiden- schaft, oder alles zusammen? Oder glaubet ihr nur an den Tod für andere, nicht aber für euch? Oder wird er dich verschonen, bis du die wüste Jugendrechnung mit deinem Gotte geordnet haben wirst? Zeiget mir einmal den Vertrag, den ihr mit ihm ge- schlossen! Was bleibt euch übrig? Vater und Mutter zu ehren, daß ihre Ehe lange glücklich bleibe, und es euch gut ergehe, und ihr lange lebet auf Erden. Was bleibt euch übrig? Nach dem Vorbilde von Joseph und Maria zu leben in den Tagen der Jugend und nach ihrem Vorbilde unbefleckt und rein in den Ehestand zu treten. Dann wird der Tod auch in der Ehe euer Lehr- meister sein, daß ihr denselben einst nicht zu fürchten

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/393>, abgerufen am 25.11.2024.