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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Das nun, christliche Hausväter, ist derart eure Würde,
daß der hl. Augustin euch nicht bloß die Priester, sondern
sogar die Bischöfe der Familie nennt. Wenn nämlich der
hl. Petrus alle Gläubigen ein auserwähltes Geschlecht und
ein königliches Priesterthum nennt, so gilt das ganz be-
sonders von euch. Aber mit dieser Würde ist die hl. Ver-
pflichtung verbunden für die gewissenhafte Abhaltung der
Hausandachten zu sorgen. Kommt mir da nicht mit dem
Vorwande, das sei unmöglich. Das mag Ausnahme sein,
aber niemals Regel.

Oder soll etwa die Mutter beten? Freilich soll sie
beten und viel beten und den ganzen Tag bei ihren Ar-
beiten beten, und beten, wenn sie die Kleinen in's Bett legt;
aber bei den gemeinsamen Andachten soll der Vater beten;
denn der Vater ist der Priester des Hauses und nicht die
Mutter. Wenn ihr diese Würde zur Geltung bringet, werden
die Kinder leicht mit Ehrfurcht gegen euch erfüllt; der
Segen Gottes wird nicht ausbleiben und viele Aergerniße
weniger sein.

Nehmet nur eines! Jeden Abend versammelt ihr zur
bestimmten Zeit die Haushaltung - das ist der beste
Verein aller Vereine. Bei diesem Vereine habet ihr keine
andern nothwendig, ohne diesen aber helfen euch alle andern
nichts. Dann betet ihr das Abendgebet, und wenn's euch
die Zeit erlaubt, den Rosenkranz und nachher geht alles
gleichzeitig zu Bette, die größern und kleinern Kinder und
zuletzt Vater und Mutter, in diesem Falle wie viel tausend
Todsünden würden nur in dieser Pfarrei jeden Monat
oder vielleicht jede Woche weniger vorkommen, wie viel
Schande würde der Jugend, und den Familien wie viel
Elend erspart?

Oder wollet ihr etwa sagen, das sei nicht mehr
Sitte. Das wäre wohl das Traurigste. Denn welche
Väter und Mütter müßten wir da erst nach zwanzig Jahren

Das nun, christliche Hausväter, ist derart eure Würde,
daß der hl. Augustin euch nicht bloß die Priester, sondern
sogar die Bischöfe der Familie nennt. Wenn nämlich der
hl. Petrus alle Gläubigen ein auserwähltes Geschlecht und
ein königliches Priesterthum nennt, so gilt das ganz be-
sonders von euch. Aber mit dieser Würde ist die hl. Ver-
pflichtung verbunden für die gewissenhafte Abhaltung der
Hausandachten zu sorgen. Kommt mir da nicht mit dem
Vorwande, das sei unmöglich. Das mag Ausnahme sein,
aber niemals Regel.

Oder soll etwa die Mutter beten? Freilich soll sie
beten und viel beten und den ganzen Tag bei ihren Ar-
beiten beten, und beten, wenn sie die Kleinen in's Bett legt;
aber bei den gemeinsamen Andachten soll der Vater beten;
denn der Vater ist der Priester des Hauses und nicht die
Mutter. Wenn ihr diese Würde zur Geltung bringet, werden
die Kinder leicht mit Ehrfurcht gegen euch erfüllt; der
Segen Gottes wird nicht ausbleiben und viele Aergerniße
weniger sein.

Nehmet nur eines! Jeden Abend versammelt ihr zur
bestimmten Zeit die Haushaltung – das ist der beste
Verein aller Vereine. Bei diesem Vereine habet ihr keine
andern nothwendig, ohne diesen aber helfen euch alle andern
nichts. Dann betet ihr das Abendgebet, und wenn's euch
die Zeit erlaubt, den Rosenkranz und nachher geht alles
gleichzeitig zu Bette, die größern und kleinern Kinder und
zuletzt Vater und Mutter, in diesem Falle wie viel tausend
Todsünden würden nur in dieser Pfarrei jeden Monat
oder vielleicht jede Woche weniger vorkommen, wie viel
Schande würde der Jugend, und den Familien wie viel
Elend erspart?

Oder wollet ihr etwa sagen, das sei nicht mehr
Sitte. Das wäre wohl das Traurigste. Denn welche
Väter und Mütter müßten wir da erst nach zwanzig Jahren

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[20/0032] Das nun, christliche Hausväter, ist derart eure Würde, daß der hl. Augustin euch nicht bloß die Priester, sondern sogar die Bischöfe der Familie nennt. Wenn nämlich der hl. Petrus alle Gläubigen ein auserwähltes Geschlecht und ein königliches Priesterthum nennt, so gilt das ganz be- sonders von euch. Aber mit dieser Würde ist die hl. Ver- pflichtung verbunden für die gewissenhafte Abhaltung der Hausandachten zu sorgen. Kommt mir da nicht mit dem Vorwande, das sei unmöglich. Das mag Ausnahme sein, aber niemals Regel. Oder soll etwa die Mutter beten? Freilich soll sie beten und viel beten und den ganzen Tag bei ihren Ar- beiten beten, und beten, wenn sie die Kleinen in's Bett legt; aber bei den gemeinsamen Andachten soll der Vater beten; denn der Vater ist der Priester des Hauses und nicht die Mutter. Wenn ihr diese Würde zur Geltung bringet, werden die Kinder leicht mit Ehrfurcht gegen euch erfüllt; der Segen Gottes wird nicht ausbleiben und viele Aergerniße weniger sein. Nehmet nur eines! Jeden Abend versammelt ihr zur bestimmten Zeit die Haushaltung – das ist der beste Verein aller Vereine. Bei diesem Vereine habet ihr keine andern nothwendig, ohne diesen aber helfen euch alle andern nichts. Dann betet ihr das Abendgebet, und wenn's euch die Zeit erlaubt, den Rosenkranz und nachher geht alles gleichzeitig zu Bette, die größern und kleinern Kinder und zuletzt Vater und Mutter, in diesem Falle wie viel tausend Todsünden würden nur in dieser Pfarrei jeden Monat oder vielleicht jede Woche weniger vorkommen, wie viel Schande würde der Jugend, und den Familien wie viel Elend erspart? Oder wollet ihr etwa sagen, das sei nicht mehr Sitte. Das wäre wohl das Traurigste. Denn welche Väter und Mütter müßten wir da erst nach zwanzig Jahren

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/32>, abgerufen am 23.11.2024.