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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Und heute noch? Warum sind die Kleinen dem
Priester so anhänglich? Sie betrachten ihn als den
Mann, der dem göttlichen Heilande am nächsten steht und
die hl. Bedürfnisse ihrer Seele befriediget. Das ist auch
in den Landgemeinden bei allen Schwierigkeiten die himm-
lische Poesie des Seelsorgerlebens! Was müssen nur aus
all diesen Erscheinungen schließen? Also ist das tiefste,
heiligste, natürlichste Bedürfnis der Seele, Gott und sein
Gesalbter Jesus Christus - die Religion. Was ist daher
eine Erziehung ohne Gott und seinen Gesalbten Christus?
Eine Verkennung des Menschen, eine Verkümmerung der
Seele, eine Mißachtung ihrer hl. Ansprüche, eine unwür-
dige Dressur, eine Verkehrung und Verwüstung des gan-
zen Menschen.

Man wettert heute in Wort und Schrift so gewaltig
gegen Alkohol, Fusel, Genußsucht, Entheiligung der Sonn-
tage - man ruft den Gesetzen, - alles recht und gut.
- Aber was ist weit gefährlicher als Fusel und Alkohol,
als Trunksucht und Tanz, als Entweihung der Sonntage
durch Genußsucht und Arbeit - was ist weit gefährlicher?
Eine Erziehung ohne Gott und seinen eingebornen Sohn
Jesus Christus, eine Schule auf den Trümmern der Con-
fessionen! Oder ist das Elend, über welches alle jammern
nicht vielfach die Folge einer mehr oder weniger unchrist-
lichen Erziehung und Bildung? - Sollen die Ströme
in der Ebene nicht alles überfluten, muß man die Wild-
bäche im Hochgebirge verbauen, damit sie nicht zu viel
Geschieb in die Ebene wälzen. Wollet ihr, daß diese
trüben Wildbäche der Leidenschaften nicht groß werden, nicht
Land und Volk verwüsten, verbauet sie in ihren Anfängen,
d. h. durch eine tiefe, wahrhaft christliche Erziehung,
bändiget diese Leidenschaften in den zarten Kinderseelen.
Das ist die Hauptaufgabe Aller, welche an der Bildung
und Erziehung der Jugend zu arbeiten haben. Daher

Und heute noch? Warum sind die Kleinen dem
Priester so anhänglich? Sie betrachten ihn als den
Mann, der dem göttlichen Heilande am nächsten steht und
die hl. Bedürfnisse ihrer Seele befriediget. Das ist auch
in den Landgemeinden bei allen Schwierigkeiten die himm-
lische Poesie des Seelsorgerlebens! Was müssen nur aus
all diesen Erscheinungen schließen? Also ist das tiefste,
heiligste, natürlichste Bedürfnis der Seele, Gott und sein
Gesalbter Jesus Christus – die Religion. Was ist daher
eine Erziehung ohne Gott und seinen Gesalbten Christus?
Eine Verkennung des Menschen, eine Verkümmerung der
Seele, eine Mißachtung ihrer hl. Ansprüche, eine unwür-
dige Dressur, eine Verkehrung und Verwüstung des gan-
zen Menschen.

Man wettert heute in Wort und Schrift so gewaltig
gegen Alkohol, Fusel, Genußsucht, Entheiligung der Sonn-
tage – man ruft den Gesetzen, – alles recht und gut.
– Aber was ist weit gefährlicher als Fusel und Alkohol,
als Trunksucht und Tanz, als Entweihung der Sonntage
durch Genußsucht und Arbeit – was ist weit gefährlicher?
Eine Erziehung ohne Gott und seinen eingebornen Sohn
Jesus Christus, eine Schule auf den Trümmern der Con-
fessionen! Oder ist das Elend, über welches alle jammern
nicht vielfach die Folge einer mehr oder weniger unchrist-
lichen Erziehung und Bildung? – Sollen die Ströme
in der Ebene nicht alles überfluten, muß man die Wild-
bäche im Hochgebirge verbauen, damit sie nicht zu viel
Geschieb in die Ebene wälzen. Wollet ihr, daß diese
trüben Wildbäche der Leidenschaften nicht groß werden, nicht
Land und Volk verwüsten, verbauet sie in ihren Anfängen,
d. h. durch eine tiefe, wahrhaft christliche Erziehung,
bändiget diese Leidenschaften in den zarten Kinderseelen.
Das ist die Hauptaufgabe Aller, welche an der Bildung
und Erziehung der Jugend zu arbeiten haben. Daher

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[176/0188] Und heute noch? Warum sind die Kleinen dem Priester so anhänglich? Sie betrachten ihn als den Mann, der dem göttlichen Heilande am nächsten steht und die hl. Bedürfnisse ihrer Seele befriediget. Das ist auch in den Landgemeinden bei allen Schwierigkeiten die himm- lische Poesie des Seelsorgerlebens! Was müssen nur aus all diesen Erscheinungen schließen? Also ist das tiefste, heiligste, natürlichste Bedürfnis der Seele, Gott und sein Gesalbter Jesus Christus – die Religion. Was ist daher eine Erziehung ohne Gott und seinen Gesalbten Christus? Eine Verkennung des Menschen, eine Verkümmerung der Seele, eine Mißachtung ihrer hl. Ansprüche, eine unwür- dige Dressur, eine Verkehrung und Verwüstung des gan- zen Menschen. Man wettert heute in Wort und Schrift so gewaltig gegen Alkohol, Fusel, Genußsucht, Entheiligung der Sonn- tage – man ruft den Gesetzen, – alles recht und gut. – Aber was ist weit gefährlicher als Fusel und Alkohol, als Trunksucht und Tanz, als Entweihung der Sonntage durch Genußsucht und Arbeit – was ist weit gefährlicher? Eine Erziehung ohne Gott und seinen eingebornen Sohn Jesus Christus, eine Schule auf den Trümmern der Con- fessionen! Oder ist das Elend, über welches alle jammern nicht vielfach die Folge einer mehr oder weniger unchrist- lichen Erziehung und Bildung? – Sollen die Ströme in der Ebene nicht alles überfluten, muß man die Wild- bäche im Hochgebirge verbauen, damit sie nicht zu viel Geschieb in die Ebene wälzen. Wollet ihr, daß diese trüben Wildbäche der Leidenschaften nicht groß werden, nicht Land und Volk verwüsten, verbauet sie in ihren Anfängen, d. h. durch eine tiefe, wahrhaft christliche Erziehung, bändiget diese Leidenschaften in den zarten Kinderseelen. Das ist die Hauptaufgabe Aller, welche an der Bildung und Erziehung der Jugend zu arbeiten haben. Daher

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/188>, abgerufen am 22.11.2024.