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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Wenn ihr nun gegen euere Weiber so gesinnt seid,
werden diese auch gegen euch sich verhalten, wie die Kirche
gegen Christus, daß euere Familien gleichsam die katho-
lische Kirche im Kleinen wird. Denn, christliche Frauen,
beherziget die Worte des hl. Chrysostomus: "Deswegen
läßt euch Gott von den Männern geliebt werden, damit
ihr desto besser gehorchet."
Denn euch gilt das Wort:
wie die Kirche Christo unterworfen, sollen die, Frauen ihren
Männern unterthänig sein. Was ist denn dieser Gehorsam
der Kirche? Die zärtlichste Liebe, welche einerseits nichts
fürchtet, als durch Ungehorsam ihrem Bräutigam zu miß-
fallen, anderseits aber alles aufbietet, dessen Willen auf's
vollkommenste zu erfüllen. Das soll auch euere Liebe gegen
euere Männer sein.

Erhebet euch doch wenigstens einen Augenblick über
all' dies Elend des ehelichen Lebens, diese Streitigkeiten
diese Reibereien, diese Lieblosigkeiten - und betrachtet zu
welcher Liebe und Freundschaft ihr berufen seid und wie
ihr darin bei manigfachem Elende doch so leicht glücklich
sein könntet.

Um nämlich dies große Geheimniß in Christo und
seiner Kirche noch tiefer zu erklären, mahnt der hl. Paulus
ferner: Die Männer müssen ihre Weiber lieben wie ihren
eigenen Leib. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn
niemand haßt sein eigenes Fleisch, sondern nährt und pflegt
dasselbe wie auch Christus seine Kirche.

Wie also die Natur uns antreibt, uns selbst zu lieben,
für unsern Leib zu sorgen, so zwingt auch die eheliche
Gemeinschaft den andern Theil als sein Fleisch und Blut
zu betrachten, zu lieben, zu pflegen. In dieser Liebe ver-
lasset ihr Vater und Mutter, gebet alle Verbindungen auf,
werdet Eines mit einer Person, die euch früher ganz un-
bekannt war. Euere Eltern und Geschwister zürnen euch
nicht ob dieser Liebe, welche alles andere zu vergessen

Wenn ihr nun gegen euere Weiber so gesinnt seid,
werden diese auch gegen euch sich verhalten, wie die Kirche
gegen Christus, daß euere Familien gleichsam die katho-
lische Kirche im Kleinen wird. Denn, christliche Frauen,
beherziget die Worte des hl. Chrysostomus: „Deswegen
läßt euch Gott von den Männern geliebt werden, damit
ihr desto besser gehorchet.“
Denn euch gilt das Wort:
wie die Kirche Christo unterworfen, sollen die, Frauen ihren
Männern unterthänig sein. Was ist denn dieser Gehorsam
der Kirche? Die zärtlichste Liebe, welche einerseits nichts
fürchtet, als durch Ungehorsam ihrem Bräutigam zu miß-
fallen, anderseits aber alles aufbietet, dessen Willen auf's
vollkommenste zu erfüllen. Das soll auch euere Liebe gegen
euere Männer sein.

Erhebet euch doch wenigstens einen Augenblick über
all' dies Elend des ehelichen Lebens, diese Streitigkeiten
diese Reibereien, diese Lieblosigkeiten – und betrachtet zu
welcher Liebe und Freundschaft ihr berufen seid und wie
ihr darin bei manigfachem Elende doch so leicht glücklich
sein könntet.

Um nämlich dies große Geheimniß in Christo und
seiner Kirche noch tiefer zu erklären, mahnt der hl. Paulus
ferner: Die Männer müssen ihre Weiber lieben wie ihren
eigenen Leib. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn
niemand haßt sein eigenes Fleisch, sondern nährt und pflegt
dasselbe wie auch Christus seine Kirche.

Wie also die Natur uns antreibt, uns selbst zu lieben,
für unsern Leib zu sorgen, so zwingt auch die eheliche
Gemeinschaft den andern Theil als sein Fleisch und Blut
zu betrachten, zu lieben, zu pflegen. In dieser Liebe ver-
lasset ihr Vater und Mutter, gebet alle Verbindungen auf,
werdet Eines mit einer Person, die euch früher ganz un-
bekannt war. Euere Eltern und Geschwister zürnen euch
nicht ob dieser Liebe, welche alles andere zu vergessen

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[127/0139] Wenn ihr nun gegen euere Weiber so gesinnt seid, werden diese auch gegen euch sich verhalten, wie die Kirche gegen Christus, daß euere Familien gleichsam die katho- lische Kirche im Kleinen wird. Denn, christliche Frauen, beherziget die Worte des hl. Chrysostomus: „Deswegen läßt euch Gott von den Männern geliebt werden, damit ihr desto besser gehorchet.“ Denn euch gilt das Wort: wie die Kirche Christo unterworfen, sollen die, Frauen ihren Männern unterthänig sein. Was ist denn dieser Gehorsam der Kirche? Die zärtlichste Liebe, welche einerseits nichts fürchtet, als durch Ungehorsam ihrem Bräutigam zu miß- fallen, anderseits aber alles aufbietet, dessen Willen auf's vollkommenste zu erfüllen. Das soll auch euere Liebe gegen euere Männer sein. Erhebet euch doch wenigstens einen Augenblick über all' dies Elend des ehelichen Lebens, diese Streitigkeiten diese Reibereien, diese Lieblosigkeiten – und betrachtet zu welcher Liebe und Freundschaft ihr berufen seid und wie ihr darin bei manigfachem Elende doch so leicht glücklich sein könntet. Um nämlich dies große Geheimniß in Christo und seiner Kirche noch tiefer zu erklären, mahnt der hl. Paulus ferner: Die Männer müssen ihre Weiber lieben wie ihren eigenen Leib. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn niemand haßt sein eigenes Fleisch, sondern nährt und pflegt dasselbe wie auch Christus seine Kirche. Wie also die Natur uns antreibt, uns selbst zu lieben, für unsern Leib zu sorgen, so zwingt auch die eheliche Gemeinschaft den andern Theil als sein Fleisch und Blut zu betrachten, zu lieben, zu pflegen. In dieser Liebe ver- lasset ihr Vater und Mutter, gebet alle Verbindungen auf, werdet Eines mit einer Person, die euch früher ganz un- bekannt war. Euere Eltern und Geschwister zürnen euch nicht ob dieser Liebe, welche alles andere zu vergessen

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/139>, abgerufen am 25.11.2024.