Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]absoluten: gerade wie bei Berghöhen. Die Schneekoppe ist halb so hoch, Man hat Infusionsthiere beobachtet, deren Durchmesser 1/1000 einer Linie be- Bei allen diesen Berechnungen ist natürlich eine Ungewißheit vor- II. Geognosie absoluten: gerade wie bei Berghöhen. Die Schneekoppe ist halb so hoch, Man hat Infusionsthiere beobachtet, deren Durchmesser 1/1000 einer Linie be- Bei allen diesen Berechnungen ist natürlich eine Ungewißheit vor- II. Geognosie <TEI> <text> <body> <div type="session" n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="18"/> absoluten: gerade wie bei Berghöhen. Die Schneekoppe ist halb so hoch,<lb/> wie der höchste Gipfel der Pyrenäen, der Pic von Teneriffa halb so<lb/> hoch als die Spitze des Himalaja; der Brocken ⅙ des <hi rendition="#aq">Chimborasso</hi>.<lb/> So wird auch eine vergleichende Berechnung von der Größe des<lb/> Weltalls an ihrem Platze sein. Man setze den Durchmesser unseres<lb/> Sonnensystems mit den äussersten Cometenbahnen gleich 1 Linie, so<lb/> wird die größere Axe <choice><sic>unser</sic><corr resp="#CT">unserer</corr></choice> linsenförmigen Sternschicht gleich<lb/> 260 Fuß sein und von uns bis zum fernsten Nebelfleck gleich 4⅓<lb/> geographischen Meilen. Die Sehweite des bewaffneten Auges ist also<lb/> 4⅓ Meilen, die des unbewaffneten in gleichem Verhältniß 3 Fuß.</p><lb/> <p>Man hat Infusionsthiere beobachtet, deren Durchmesser <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">1000</hi> einer Linie be-<lb/> trägt, diese verhalten sich zu einem Wallfisch von 60 bis 70 Fuß, wie<lb/> der Durchmesser unsers Sonnensystems zu der Entfernung desselben zu<lb/> den weitesten Nebelflecken.</p><lb/> <p>Bei allen diesen Berechnungen ist natürlich eine Ungewißheit vor-<lb/> handen, welche nur dadurch verringert wird, daß man sie in<lb/> ganz bestim̃te Gränzen einschliessen kann. So weiß man mit Bestim̃t-<lb/> heit, daß <hi rendition="#aq">Sirius</hi> 10000 mal weiter, als Uranus von uns entfernt<lb/> ist, weil seine Paralaxe nicht ⅓ Secunde beträgt. Bei der Entfer-<lb/> nung des Mondes von 51000 Meilen ist man nur um 14 bis 15 Mei-<lb/> len ungewiß, welches so viel heißt, als weñ man bei der Höhe des<lb/> Brockens von 3200′ um 1 bis 2′ ungewiß wäre.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">II.</hi> Geognosie</hi><lb/></note>Wenn wir nunmehr zu den <hi rendition="#u">tellurischen Verhältnissen</hi> über-<lb/> gehen, so müssen wir zuerst zwei flüssige Hüllen um den Erdkörper<lb/> bemerken, die des Meeres <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> der Luft, wodurch man schon auf die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0022]
absoluten: gerade wie bei Berghöhen. Die Schneekoppe ist halb so hoch,
wie der höchste Gipfel der Pyrenäen, der Pic von Teneriffa halb so
hoch als die Spitze des Himalaja; der Brocken ⅙ des Chimborasso.
So wird auch eine vergleichende Berechnung von der Größe des
Weltalls an ihrem Platze sein. Man setze den Durchmesser unseres
Sonnensystems mit den äussersten Cometenbahnen gleich 1 Linie, so
wird die größere Axe unserer linsenförmigen Sternschicht gleich
260 Fuß sein und von uns bis zum fernsten Nebelfleck gleich 4⅓
geographischen Meilen. Die Sehweite des bewaffneten Auges ist also
4⅓ Meilen, die des unbewaffneten in gleichem Verhältniß 3 Fuß.
Man hat Infusionsthiere beobachtet, deren Durchmesser 1/1000 einer Linie be-
trägt, diese verhalten sich zu einem Wallfisch von 60 bis 70 Fuß, wie
der Durchmesser unsers Sonnensystems zu der Entfernung desselben zu
den weitesten Nebelflecken.
Bei allen diesen Berechnungen ist natürlich eine Ungewißheit vor-
handen, welche nur dadurch verringert wird, daß man sie in
ganz bestim̃te Gränzen einschliessen kann. So weiß man mit Bestim̃t-
heit, daß Sirius 10000 mal weiter, als Uranus von uns entfernt
ist, weil seine Paralaxe nicht ⅓ Secunde beträgt. Bei der Entfer-
nung des Mondes von 51000 Meilen ist man nur um 14 bis 15 Mei-
len ungewiß, welches so viel heißt, als weñ man bei der Höhe des
Brockens von 3200′ um 1 bis 2′ ungewiß wäre.
Wenn wir nunmehr zu den tellurischen Verhältnissen über-
gehen, so müssen wir zuerst zwei flüssige Hüllen um den Erdkörper
bemerken, die des Meeres u der Luft, wodurch man schon auf die
II. Geognosie
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