Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]messen, mit der Feuerkugeln über einen großen Theil von Europa, Ich habe schon früher erwähnt, in wiefern der cosmische Ursprung die- Es möge mir hier gestattet sein, noch einiges über die merkwür-Sonne Um einen ungefähren Begriff von der Größe und Masse des Sonnen- messen, mit der Feuerkugeln über einen großen Theil von Europa, Ich habe schon früher erwähnt, in wiefern der cosmische Ursprung die- Es möge mir hier gestattet sein, noch einiges über die merkwür-Sonne Um einen ungefähren Begriff von der Größe und Masse des Sonnen- <TEI> <text> <body> <div type="session" n="16"> <p><pb facs="#f0149" n="145"/> messen, mit der Feuerkugeln über einen großen Theil von Europa,<lb/> vom westlichen Irland bis nach Ungarn, hinwegzogen, <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> gefunden,<lb/> daß sie 14 Meilen in 1 Secunde zurücklegten, mithin die Bewegung<lb/> der Erde in ihrer Bahn noch übertrafen.</p><lb/> <p> Ich habe schon früher erwähnt, in wiefern der cosmische Ursprung die-<lb/> ser Meteore überhaupt wahrscheinlicher ist. – Was die Bestandtheile die-<lb/> ser Massen betrifft, so sind sie in der Regel aus Eisen, Nikel und<lb/> Kobald zusam̃engesetzt, doch fehlt zuweilen der Nikel. Ein in Frankreich<lb/> zu <hi rendition="#aq">Juvevas</hi> herabgekom̃ener von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116609036 http://d-nb.info/gnd/116609036">G. Rose</persName></hi> untersuchter Meteorstein<lb/> enthält keinen dieser Bestandtheile und scheint vielmehr einer<lb/> Gebirgsmasse ähnlich; man könnte ihn für ein Stückchen Syenit aus<lb/> dem Plauenschen Grunde halten. – Derselbe verdienstvolle Mineralog<lb/> hat die von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118591371 http://d-nb.info/gnd/118591371">Pallas</persName></hi> 1772 am Jenisey aufgefundene Eisenmasse,<lb/> 1600 ℔ schwer, ebenfalls untersucht, und darin cristallisirtes Mag-<lb/> neteisen, und selbst eingesprengten Olivin, wie im Basalt, gefun-<lb/> den. –</p><lb/> <p>Es möge mir hier gestattet sein, noch einiges über die merkwür-<note place="right"><hi rendition="#u">Sonne</hi><lb/></note><lb/> dige Erscheinung der Sonnenflecke zu erwähnen.</p><lb/> <p>Um einen ungefähren Begriff von <hi rendition="#u">der Größe <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Masse des Sonnen-<lb/> körpers</hi> zu gewinnen, genügt die Betrachtung, daß der Uranus 400 Millio-<lb/> nen Meilen entfernt sich innerhalb der <hi rendition="#u">Attractionssphäre</hi> befindet,<lb/> und daß der Comet von 1811, keineswegs ein besonders <subst><del rendition="#erased"><unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">con</unclear></del><add place="across">ex</add></subst>centri-<lb/> scher, 22 mal weiter, als der <hi rendition="#aq">Uranus</hi> kreisend, ebenfalls noch dem-<lb/> selben Sonnensystem angehört. Nach den genauen Untersuchungen<lb/> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118878913 http://d-nb.info/gnd/118878913">de Lambre</persName></hi> braucht <hi rendition="#u">das Sonnenlicht</hi> 8 Minuten 13 Secunden, um die<lb/> Entfernung von 20,871,000 Meilen bis zu unserer Erde zurückzulegen;<lb/> bis zum <hi rendition="#aq">Uranus</hi> sind ⅔ Stunde erforderlich, bis zum Cometen von<lb/> 1811 2¼ Tag; von einer Sonne bis zur nächsten, dem Sirius aber 3 Jahre.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [145/0149]
messen, mit der Feuerkugeln über einen großen Theil von Europa,
vom westlichen Irland bis nach Ungarn, hinwegzogen, u gefunden,
daß sie 14 Meilen in 1 Secunde zurücklegten, mithin die Bewegung
der Erde in ihrer Bahn noch übertrafen.
Ich habe schon früher erwähnt, in wiefern der cosmische Ursprung die-
ser Meteore überhaupt wahrscheinlicher ist. – Was die Bestandtheile die-
ser Massen betrifft, so sind sie in der Regel aus Eisen, Nikel und
Kobald zusam̃engesetzt, doch fehlt zuweilen der Nikel. Ein in Frankreich
zu Juvevas herabgekom̃ener von G. Rose untersuchter Meteorstein
enthält keinen dieser Bestandtheile und scheint vielmehr einer
Gebirgsmasse ähnlich; man könnte ihn für ein Stückchen Syenit aus
dem Plauenschen Grunde halten. – Derselbe verdienstvolle Mineralog
hat die von Pallas 1772 am Jenisey aufgefundene Eisenmasse,
1600 ℔ schwer, ebenfalls untersucht, und darin cristallisirtes Mag-
neteisen, und selbst eingesprengten Olivin, wie im Basalt, gefun-
den. –
Es möge mir hier gestattet sein, noch einiges über die merkwür-
dige Erscheinung der Sonnenflecke zu erwähnen.
Sonne
Um einen ungefähren Begriff von der Größe u Masse des Sonnen-
körpers zu gewinnen, genügt die Betrachtung, daß der Uranus 400 Millio-
nen Meilen entfernt sich innerhalb der Attractionssphäre befindet,
und daß der Comet von 1811, keineswegs ein besonders excentri-
scher, 22 mal weiter, als der Uranus kreisend, ebenfalls noch dem-
selben Sonnensystem angehört. Nach den genauen Untersuchungen
von de Lambre braucht das Sonnenlicht 8 Minuten 13 Secunden, um die
Entfernung von 20,871,000 Meilen bis zu unserer Erde zurückzulegen;
bis zum Uranus sind ⅔ Stunde erforderlich, bis zum Cometen von
1811 2¼ Tag; von einer Sonne bis zur nächsten, dem Sirius aber 3 Jahre.
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