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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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8. Bey denen vom Blitz getroffnen
ist auch noch das Erdbad zu empfehlen.
Man legt sie entweder mit dem offnen
Munde auf ein frisch aufgegrabenes
Fleck Erde, oder man scharrt sie bis an
den Hals in frisch aufgegrabne Erde.

Werden diese einfachen Mittel, die
ein jeder Mensch anwenden kann, und
seinem in Todesgefahr schwebenden
Mitmenschen anwenden muss, bald an-
gewendet, so werden sie mehr helfen,
als eine halbe Stunde später der vollstän-
digste Kunstapparat, und wenigstens
wird dadurch die Zwischenzeit nicht
unbenuzt gelassen, und das schwache
Lebensfünkgen am völligen Verlöschen
gehindert.

Zur zweyten Klasse der Verunglück-
ten gehören die Erfrornen. Sie verlan-
gen eine ganz andere Behandlungsart.
Durch Wärme würde man sie tödten.
Hier ist weiter gar nichts zu thun, als
diess: Man scharre sie entweder in
Schnee bis an den Kopf ein, oder setze
sie in ein Bad von dem kältesten Wasser

8. Bey denen vom Blitz getroffnen
iſt auch noch das Erdbad zu empfehlen.
Man legt ſie entweder mit dem offnen
Munde auf ein friſch aufgegrabenes
Fleck Erde, oder man ſcharrt ſie bis an
den Hals in friſch aufgegrabne Erde.

Werden dieſe einfachen Mittel, die
ein jeder Menſch anwenden kann, und
ſeinem in Todesgefahr ſchwebenden
Mitmenſchen anwenden muſs, bald an-
gewendet, ſo werden ſie mehr helfen,
als eine halbe Stunde ſpäter der vollſtän-
digſte Kunſtapparat, und wenigſtens
wird dadurch die Zwiſchenzeit nicht
unbenuzt gelaſſen, und das ſchwache
Lebensfünkgen am völligen Verlöſchen
gehindert.

Zur zweyten Klaſſe der Verunglück-
ten gehören die Erfrornen. Sie verlan-
gen eine ganz andere Behandlungsart.
Durch Wärme würde man ſie tödten.
Hier iſt weiter gar nichts zu thun, als
dieſs: Man ſcharre ſie entweder in
Schnee bis an den Kopf ein, oder ſetze
ſie in ein Bad von dem kälteſten Waſſer

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[679/0707] 8. Bey denen vom Blitz getroffnen iſt auch noch das Erdbad zu empfehlen. Man legt ſie entweder mit dem offnen Munde auf ein friſch aufgegrabenes Fleck Erde, oder man ſcharrt ſie bis an den Hals in friſch aufgegrabne Erde. Werden dieſe einfachen Mittel, die ein jeder Menſch anwenden kann, und ſeinem in Todesgefahr ſchwebenden Mitmenſchen anwenden muſs, bald an- gewendet, ſo werden ſie mehr helfen, als eine halbe Stunde ſpäter der vollſtän- digſte Kunſtapparat, und wenigſtens wird dadurch die Zwiſchenzeit nicht unbenuzt gelaſſen, und das ſchwache Lebensfünkgen am völligen Verlöſchen gehindert. Zur zweyten Klaſſe der Verunglück- ten gehören die Erfrornen. Sie verlan- gen eine ganz andere Behandlungsart. Durch Wärme würde man ſie tödten. Hier iſt weiter gar nichts zu thun, als dieſs: Man ſcharre ſie entweder in Schnee bis an den Kopf ein, oder ſetze ſie in ein Bad von dem kälteſten Waſſer

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/707>, abgerufen am 23.11.2024.