zuverlässig verhüten, wenn man nur folgende Mittel braucht: die Wunde muss gleich mit Salzwasser ausgewa- schen, sodann geschröpft, und das Ein- schneiden und Aussaugen so oft wieder- holt werden, bis gar kein Blut mehr herauskommt. Hierauf wird sie mit dem glühenden Eisen oder Schiesspulver ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen in starker Eiterung erhalten. Innerlich wird die Belladonna, als das bewährte- ste Mittel, genommen, wozu aber der Rath eines Arztes nöthig ist.
6. Einige, mehr zufällige Gifte.
Es giebt noch einige Ansteckungs- gifte, die nicht allemal, sondern nur unter gewissen Umständen, bey man- chen Krankheiten entstehen. Diese Krankheiten sind: der Scorbut, der Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf- grind, die Ruhr, die Lungensucht, die Gicht, der fieberhafte Friesel. Diese Krankheiten sind keineswegs immer an- steckend, aber sie können es werden
zuverläſſig verhüten, wenn man nur folgende Mittel braucht: die Wunde muſs gleich mit Salzwaſſer ausgewa- ſchen, ſodann geſchröpft, und das Ein- ſchneiden und Ausſaugen ſo oft wieder- holt werden, bis gar kein Blut mehr herauskommt. Hierauf wird ſie mit dem glühenden Eiſen oder Schieſspulver ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen in ſtarker Eiterung erhalten. Innerlich wird die Belladonna, als das bewährte- ſte Mittel, genommen, wozu aber der Rath eines Arztes nöthig iſt.
6. Einige, mehr zufällige Gifte.
Es giebt noch einige Anſteckungs- gifte, die nicht allemal, ſondern nur unter gewiſſen Umſtänden, bey man- chen Krankheiten entſtehen. Dieſe Krankheiten ſind: der Scorbut, der Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf- grind, die Ruhr, die Lungenſucht, die Gicht, der fieberhafte Frieſel. Dieſe Krankheiten ſind keineswegs immer an- ſteckend, aber ſie können es werden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0481"n="453"/>
zuverläſſig verhüten, wenn man nur<lb/>
folgende Mittel braucht: die Wunde<lb/>
muſs gleich mit Salzwaſſer ausgewa-<lb/>ſchen, ſodann geſchröpft, und das Ein-<lb/>ſchneiden und Ausſaugen ſo oft wieder-<lb/>
holt werden, bis gar kein Blut mehr<lb/>
herauskommt. Hierauf wird ſie mit<lb/>
dem glühenden Eiſen oder Schieſspulver<lb/>
ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen<lb/>
in ſtarker Eiterung erhalten. Innerlich<lb/>
wird die <hirendition="#i">Belladonna</hi>, als das bewährte-<lb/>ſte Mittel, genommen, wozu aber der<lb/>
Rath eines Arztes nöthig iſt.</p></div><lb/><divn="4"><head>6. <hirendition="#i">Einige, mehr zufällige Gifte.</hi></head><lb/><p>Es giebt noch einige Anſteckungs-<lb/>
gifte, die nicht allemal, ſondern nur<lb/>
unter gewiſſen Umſtänden, bey man-<lb/>
chen Krankheiten entſtehen. Dieſe<lb/>
Krankheiten ſind: der Scorbut, der<lb/>
Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf-<lb/>
grind, die Ruhr, die Lungenſucht, die<lb/>
Gicht, der fieberhafte Frieſel. Dieſe<lb/>
Krankheiten ſind keineswegs immer an-<lb/>ſteckend, aber ſie können es werden<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[453/0481]
zuverläſſig verhüten, wenn man nur
folgende Mittel braucht: die Wunde
muſs gleich mit Salzwaſſer ausgewa-
ſchen, ſodann geſchröpft, und das Ein-
ſchneiden und Ausſaugen ſo oft wieder-
holt werden, bis gar kein Blut mehr
herauskommt. Hierauf wird ſie mit
dem glühenden Eiſen oder Schieſspulver
ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen
in ſtarker Eiterung erhalten. Innerlich
wird die Belladonna, als das bewährte-
ſte Mittel, genommen, wozu aber der
Rath eines Arztes nöthig iſt.
6. Einige, mehr zufällige Gifte.
Es giebt noch einige Anſteckungs-
gifte, die nicht allemal, ſondern nur
unter gewiſſen Umſtänden, bey man-
chen Krankheiten entſtehen. Dieſe
Krankheiten ſind: der Scorbut, der
Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf-
grind, die Ruhr, die Lungenſucht, die
Gicht, der fieberhafte Frieſel. Dieſe
Krankheiten ſind keineswegs immer an-
ſteckend, aber ſie können es werden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/481>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.