Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

infizirt werden, wenn die Hebamme
venerische Geschwühre an den Hän-
den hat.

2. Das Blattern- und Maserngift.

Beyde Gifte zeichnen sich dadurch
aus, dass sie allemal eine fieberhafte
Krankheit und einen Hautausschlag, jene
von eiternden Pusteln und diese von
kleinen rothen Flecken, erregen, und
nur einmal in dem nehmlichen Subject
als Gift wirken können.

Man kann diese Gifte sehr gut ver-
meiden, wenn man die Berührung des
Gifts vermeidet, also entweder die Be-
rührung des Kranken und seiner abge-
sonderten Theile, oder solcher Dinge,
die er angerührt hatte, oder seiner na-
hen Atmosphäre. Denn, dass das Blat-
tergift in die Entfernung durch Luft
fortgetragen werden und anstecken kön-
ne, sind längst widerlegte Fabeln. -- Es
ist folglich unwiderleglich gewiss, dass
beyde Krankheiten nicht den Menschen

infizirt werden, wenn die Hebamme
veneriſche Geſchwühre an den Hän-
den hat.

2. Das Blattern- und Maſerngift.

Beyde Gifte zeichnen ſich dadurch
aus, daſs ſie allemal eine fieberhafte
Krankheit und einen Hautausſchlag, jene
von eiternden Puſteln und dieſe von
kleinen rothen Flecken, erregen, und
nur einmal in dem nehmlichen Subject
als Gift wirken können.

Man kann dieſe Gifte ſehr gut ver-
meiden, wenn man die Berührung des
Gifts vermeidet, alſo entweder die Be-
rührung des Kranken und ſeiner abge-
ſonderten Theile, oder ſolcher Dinge,
die er angerührt hatte, oder ſeiner na-
hen Atmosphäre. Denn, daſs das Blat-
tergift in die Entfernung durch Luft
fortgetragen werden und anſtecken kön-
ne, ſind längſt widerlegte Fabeln. — Es
iſt folglich unwiderleglich gewiſs, daſs
beyde Krankheiten nicht den Menſchen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0474" n="446"/>
infizirt werden, wenn die Hebamme<lb/>
veneri&#x017F;che Ge&#x017F;chwühre an den Hän-<lb/>
den hat.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>2. <hi rendition="#i">Das Blattern- und Ma&#x017F;erngift.</hi></head><lb/>
              <p>Beyde Gifte zeichnen &#x017F;ich dadurch<lb/>
aus, da&#x017F;s &#x017F;ie allemal eine fieberhafte<lb/>
Krankheit und einen Hautaus&#x017F;chlag, jene<lb/>
von eiternden Pu&#x017F;teln und die&#x017F;e von<lb/>
kleinen rothen Flecken, erregen, und<lb/>
nur <hi rendition="#i">einmal</hi> in dem nehmlichen Subject<lb/>
als Gift wirken können.</p><lb/>
              <p>Man kann die&#x017F;e Gifte &#x017F;ehr gut ver-<lb/>
meiden, wenn man die Berührung des<lb/>
Gifts vermeidet, al&#x017F;o entweder die Be-<lb/>
rührung des Kranken und &#x017F;einer abge-<lb/>
&#x017F;onderten Theile, oder &#x017F;olcher Dinge,<lb/>
die er angerührt hatte, oder &#x017F;einer na-<lb/>
hen Atmosphäre. Denn, da&#x017F;s das Blat-<lb/>
tergift in die Entfernung durch Luft<lb/>
fortgetragen werden und an&#x017F;tecken kön-<lb/>
ne, &#x017F;ind läng&#x017F;t widerlegte Fabeln. &#x2014; Es<lb/>
i&#x017F;t folglich unwiderleglich gewi&#x017F;s, da&#x017F;s<lb/>
beyde Krankheiten nicht den Men&#x017F;chen<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[446/0474] infizirt werden, wenn die Hebamme veneriſche Geſchwühre an den Hän- den hat. 2. Das Blattern- und Maſerngift. Beyde Gifte zeichnen ſich dadurch aus, daſs ſie allemal eine fieberhafte Krankheit und einen Hautausſchlag, jene von eiternden Puſteln und dieſe von kleinen rothen Flecken, erregen, und nur einmal in dem nehmlichen Subject als Gift wirken können. Man kann dieſe Gifte ſehr gut ver- meiden, wenn man die Berührung des Gifts vermeidet, alſo entweder die Be- rührung des Kranken und ſeiner abge- ſonderten Theile, oder ſolcher Dinge, die er angerührt hatte, oder ſeiner na- hen Atmosphäre. Denn, daſs das Blat- tergift in die Entfernung durch Luft fortgetragen werden und anſtecken kön- ne, ſind längſt widerlegte Fabeln. — Es iſt folglich unwiderleglich gewiſs, daſs beyde Krankheiten nicht den Menſchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/474
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/474>, abgerufen am 22.11.2024.