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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Dem Aesculap und der Gesundheit
geweiht
von L. Clodius Hermippus
der 115 Jahr 5 Tage lebte
durch den Athem junger Mädgen u. s. w.


Diese Inschrift mag nun ächt seyn
oder nicht; genug sie veranlasste noch zu
Anfang dieses Jahrhunderts eine Schrift,
worinne ein Doctor Cohausen sehr ge-
lehrt beweiset, dieser Hermippus sey ein
Waisenhausvorsteher oder Mädgenschul-
meister zu Rom gewesen, der beständig
in dem Zirkel kleiner Mädgen gelebt,
und eben dadurch sein Leben so weit
verlängert habe. Er giebt daher den
wohlmeynenden Rath, sich nur alle Mor-
gen und Abende von kleinen unschuldi-
gen Mädgen anhauchen zu lassen, und
versichert zu seyn, dass man dadurch
zur Stärkung und Erhaltung der Lebens-
kräfte unglaublich viel beytragen werde,
indem, selbst nach dem Ausspruch der
Adepten, in dem Hauche der Unschuld

Dem Aesculap und der Geſundheit
geweiht
von L. Clodius Hermippus
der 115 Jahr 5 Tage lebte
durch den Athem junger Mädgen u. ſ. w.


Dieſe Inſchrift mag nun ächt ſeyn
oder nicht; genug ſie veranlaſste noch zu
Anfang dieſes Jahrhunderts eine Schrift,
worinne ein Doctor Cohauſen ſehr ge-
lehrt beweiſet, dieſer Hermippus ſey ein
Waiſenhausvorſteher oder Mädgenſchul-
meiſter zu Rom geweſen, der beſtändig
in dem Zirkel kleiner Mädgen gelebt,
und eben dadurch ſein Leben ſo weit
verlängert habe. Er giebt daher den
wohlmeynenden Rath, ſich nur alle Mor-
gen und Abende von kleinen unſchuldi-
gen Mädgen anhauchen zu laſſen, und
verſichert zu ſeyn, daſs man dadurch
zur Stärkung und Erhaltung der Lebens-
kräfte unglaublich viel beytragen werde,
indem, ſelbſt nach dem Ausſpruch der
Adepten, in dem Hauche der Unſchuld

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[12/0040] Dem Aesculap und der Geſundheit geweiht von L. Clodius Hermippus der 115 Jahr 5 Tage lebte durch den Athem junger Mädgen u. ſ. w. Dieſe Inſchrift mag nun ächt ſeyn oder nicht; genug ſie veranlaſste noch zu Anfang dieſes Jahrhunderts eine Schrift, worinne ein Doctor Cohauſen ſehr ge- lehrt beweiſet, dieſer Hermippus ſey ein Waiſenhausvorſteher oder Mädgenſchul- meiſter zu Rom geweſen, der beſtändig in dem Zirkel kleiner Mädgen gelebt, und eben dadurch ſein Leben ſo weit verlängert habe. Er giebt daher den wohlmeynenden Rath, ſich nur alle Mor- gen und Abende von kleinen unſchuldi- gen Mädgen anhauchen zu laſſen, und verſichert zu ſeyn, daſs man dadurch zur Stärkung und Erhaltung der Lebens- kräfte unglaublich viel beytragen werde, indem, ſelbſt nach dem Ausſpruch der Adepten, in dem Hauche der Unſchuld

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/40>, abgerufen am 25.04.2024.