was es für einen andern, mit mehr Seelen- kraft begabten, gar nicht ist. Auch ma- chen die Umstände, unter welchen die- ses Geschäft verrichtet wird, einen we- sentlichen Unterschied. Hier also noch einige nähere Bestimmungen, was man unter Excess oder Debauche im Denk- geschäft zu verstehen habe.
1. Wenn man die Uebung des Kör- pers zu sehr dabey vernachlässigt. Jede ungleiche Uebung unsrer Kräfte schadet, und so gewiss es ist, dass man sich un- endlich mehr schwächt, wenn man blos denkend, mit Vernachlässigung körper- lichen Bewegung, lebt, eben so gewiss ist es, dass derjenige viel mehr und mit weniger Nachtheil für seine Gesundheit geistig arbeiten kann, der immer zwi- schen durch dem Körper eine angemessne Uebung giebt.
2. Wenn man zu anhaltend über den nehmlichen Gegenstand nachdenkt.
was es für einen andern, mit mehr Seelen- kraft begabten, gar nicht iſt. Auch ma- chen die Umſtände, unter welchen die- ſes Geſchäft verrichtet wird, einen we- ſentlichen Unterſchied. Hier alſo noch einige nähere Beſtimmungen, was man unter Exceſs oder Debauche im Denk- geſchäft zu verſtehen habe.
1. Wenn man die Uebung des Kör- pers zu ſehr dabey vernachläſſigt. Jede ungleiche Uebung unſrer Kräfte ſchadet, und ſo gewiſs es iſt, daſs man ſich un- endlich mehr ſchwächt, wenn man blos denkend, mit Vernachläſſigung körper- lichen Bewegung, lebt, eben ſo gewiſs iſt es, daſs derjenige viel mehr und mit weniger Nachtheil für ſeine Geſundheit geiſtig arbeiten kann, der immer zwi- ſchen durch dem Körper eine angemeſsne Uebung giebt.
2. Wenn man zu anhaltend über den nehmlichen Gegenſtand nachdenkt.
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was es für einen andern, mit mehr Seelen-
kraft begabten, gar nicht iſt. Auch ma-
chen die Umſtände, unter welchen die-
ſes Geſchäft verrichtet wird, einen we-
ſentlichen Unterſchied. Hier alſo noch
einige nähere Beſtimmungen, was man
unter Exceſs oder Debauche im Denk-
geſchäft zu verſtehen habe.
1. Wenn man die Uebung des Kör-
pers zu ſehr dabey vernachläſſigt. Jede
ungleiche Uebung unſrer Kräfte ſchadet,
und ſo gewiſs es iſt, daſs man ſich un-
endlich mehr ſchwächt, wenn man blos
denkend, mit Vernachläſſigung körper-
lichen Bewegung, lebt, eben ſo gewiſs
iſt es, daſs derjenige viel mehr und mit
weniger Nachtheil für ſeine Geſundheit
geiſtig arbeiten kann, der immer zwi-
ſchen durch dem Körper eine angemeſsne
Uebung giebt.
2. Wenn man zu anhaltend über
den nehmlichen Gegenſtand nachdenkt.
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/382>, abgerufen am 24.11.2024.
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