mehr das beständige Zuströmen der fei- nern und geistigern Lebensnahrung aus der Luft, welche vorzüglich zur Unter- haltung der Lebenskraft zu gehören scheint; da jene gröbern Nahrungsmit- tel mehr zur Erhaltung und Wiederer- zeugung der Materien des Körpers und seiner Organe dienen. -- Ferner nicht bloss das, was durch Mund und Magen eingeht; denn auch unsre Lunge und Haut nimmt eine Menge Lebensnahrung in sich auf, und ist für die geistigere Erhaltung noch weit wichtiger als der Magen.
II. Aneignung, Assimilation und Animali- sation -- Uebertritt aus der chemischen in die organische Welt, durch Einfluss der Lebenskraft.
Alles, was in uns eingeht, muss erst den Karacter des Lebens erhalten, wenn es unser heissen soll. Alle Bestandtheile, ja selbst die feinsten Agentien der Natur, die in uns einströmen, müssen animali-
mehr das beſtändige Zuſtrömen der fei- nern und geiſtigern Lebensnahrung aus der Luft, welche vorzüglich zur Unter- haltung der Lebenskraft zu gehören ſcheint; da jene gröbern Nahrungsmit- tel mehr zur Erhaltung und Wiederer- zeugung der Materien des Körpers und ſeiner Organe dienen. — Ferner nicht bloſs das, was durch Mund und Magen eingeht; denn auch unſre Lunge und Haut nimmt eine Menge Lebensnahrung in ſich auf, und iſt für die geiſtigere Erhaltung noch weit wichtiger als der Magen.
II. Aneignung, Aſſimilation und Animali- ſation — Uebertritt aus der chemiſchen in die organiſche Welt, durch Einfluſs der Lebenskraft.
Alles, was in uns eingeht, muſs erſt den Karacter des Lebens erhalten, wenn es unſer heiſsen ſoll. Alle Beſtandtheile, ja ſelbſt die feinſten Agentien der Natur, die in uns einſtrömen, müſſen animali-
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mehr das beſtändige Zuſtrömen der fei-
nern und geiſtigern Lebensnahrung aus
der Luft, welche vorzüglich zur Unter-
haltung der Lebenskraft zu gehören
ſcheint; da jene gröbern Nahrungsmit-
tel mehr zur Erhaltung und Wiederer-
zeugung der Materien des Körpers und
ſeiner Organe dienen. — Ferner nicht
bloſs das, was durch Mund und Magen
eingeht; denn auch unſre Lunge und
Haut nimmt eine Menge Lebensnahrung
in ſich auf, und iſt für die geiſtigere
Erhaltung noch weit wichtiger als der
Magen.
II. Aneignung, Aſſimilation und Animali-
ſation — Uebertritt aus der chemiſchen
in die organiſche Welt, durch Einfluſs
der Lebenskraft.
Alles, was in uns eingeht, muſs erſt
den Karacter des Lebens erhalten, wenn
es unſer heiſsen ſoll. Alle Beſtandtheile,
ja ſelbſt die feinſten Agentien der Natur,
die in uns einſtrömen, müſſen animali-
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/251>, abgerufen am 22.11.2024.
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