Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

Lebens. Der rohe Wilde lebt nicht so
lange.

XVIII. Das Leben auf dem Lande
und in kleinen Städten ist dem langen
Leben günstig, in grossen Städten un-
günstig. In grossen Städten stirbt ge-
wöhnlich jährlich der 25ste bis 30ste, auf
dem Lande der 40ste, 50ste. Besonders
wird die Sterblichkeit in der Kindheit
durchs Stadtleben äusserst vermehrt, so
dass da gewöhnlich die Hälfte aller Ge-
bornen schon vor dem dritten Jahre
stirbt, da hingegen auf dem Lande die
Hälfte erst bis zum 20sten oder 30sten
Jahre aufgerieben ist. Der geringste
Grad der menschlichen Mortalität, ist
einer von 60 des Jahrs, und dieser findet
sich nur hie und da im Landleben. *)


*) Selbst bey uns findet sich davon ein Beyspiel.
Nicht weit von Jena (welches selbst die geringe
Mortalität von 1 zu 40 hat). liegt in einer ho-
hen sehr gesunden Gegend der Fleeken Remda,
wo gewöhnlich nur der 60ste Mensch jährlich
Rirbt.

Lebens. Der rohe Wilde lebt nicht ſo
lange.

XVIII. Das Leben auf dem Lande
und in kleinen Städten iſt dem langen
Leben günſtig, in groſsen Städten un-
günſtig. In groſsen Städten ſtirbt ge-
wöhnlich jährlich der 25ſte bis 30ſte, auf
dem Lande der 40ſte, 50ſte. Beſonders
wird die Sterblichkeit in der Kindheit
durchs Stadtleben äuſſerſt vermehrt, ſo
daſs da gewöhnlich die Hälfte aller Ge-
bornen ſchon vor dem dritten Jahre
ſtirbt, da hingegen auf dem Lande die
Hälfte erſt bis zum 20ſten oder 30ſten
Jahre aufgerieben iſt. Der geringſte
Grad der menſchlichen Mortalität, iſt
einer von 60 des Jahrs, und dieſer findet
ſich nur hie und da im Landleben. *)


*) Selbſt bey uns findet ſich davon ein Beyſpiel.
Nicht weit von Jena (welches ſelbſt die geringe
Mortalität von 1 zu 40 hat). liegt in einer ho-
hen ſehr geſunden Gegend der Fleeken Remda,
wo gewöhnlich nur der 60ſte Menſch jährlich
Rirbt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0232" n="204"/>
Lebens. Der rohe Wilde lebt nicht &#x017F;o<lb/>
lange.</p><lb/>
          <p>XVIII. Das Leben auf dem Lande<lb/>
und in kleinen Städten i&#x017F;t dem langen<lb/>
Leben gün&#x017F;tig, in gro&#x017F;sen Städten un-<lb/>
gün&#x017F;tig. In gro&#x017F;sen Städten &#x017F;tirbt ge-<lb/>
wöhnlich jährlich der 25&#x017F;te bis 30&#x017F;te, auf<lb/>
dem Lande der 40&#x017F;te, 50&#x017F;te. Be&#x017F;onders<lb/>
wird die Sterblichkeit in der Kindheit<lb/>
durchs Stadtleben äu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;t vermehrt, &#x017F;o<lb/>
da&#x017F;s da gewöhnlich die Hälfte aller Ge-<lb/>
bornen &#x017F;chon vor dem dritten Jahre<lb/>
&#x017F;tirbt, da hingegen auf dem Lande die<lb/>
Hälfte er&#x017F;t bis zum 20&#x017F;ten oder 30&#x017F;ten<lb/>
Jahre aufgerieben i&#x017F;t. Der gering&#x017F;te<lb/>
Grad der men&#x017F;chlichen Mortalität, i&#x017F;t<lb/>
einer von 60 des Jahrs, und die&#x017F;er findet<lb/>
&#x017F;ich nur hie und da im Landleben. <note place="foot" n="*)">Selb&#x017F;t bey uns findet &#x017F;ich davon ein Bey&#x017F;piel.<lb/>
Nicht weit von <hi rendition="#i">Jena</hi> (welches &#x017F;elb&#x017F;t die geringe<lb/>
Mortalität von 1 zu 40 hat). liegt in einer ho-<lb/>
hen &#x017F;ehr ge&#x017F;unden Gegend der Fleeken <hi rendition="#i">Remda</hi>,<lb/>
wo gewöhnlich nur der 60&#x017F;te Men&#x017F;ch jährlich<lb/>
Rirbt.</note></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0232] Lebens. Der rohe Wilde lebt nicht ſo lange. XVIII. Das Leben auf dem Lande und in kleinen Städten iſt dem langen Leben günſtig, in groſsen Städten un- günſtig. In groſsen Städten ſtirbt ge- wöhnlich jährlich der 25ſte bis 30ſte, auf dem Lande der 40ſte, 50ſte. Beſonders wird die Sterblichkeit in der Kindheit durchs Stadtleben äuſſerſt vermehrt, ſo daſs da gewöhnlich die Hälfte aller Ge- bornen ſchon vor dem dritten Jahre ſtirbt, da hingegen auf dem Lande die Hälfte erſt bis zum 20ſten oder 30ſten Jahre aufgerieben iſt. Der geringſte Grad der menſchlichen Mortalität, iſt einer von 60 des Jahrs, und dieſer findet ſich nur hie und da im Landleben. *) *) Selbſt bey uns findet ſich davon ein Beyſpiel. Nicht weit von Jena (welches ſelbſt die geringe Mortalität von 1 zu 40 hat). liegt in einer ho- hen ſehr geſunden Gegend der Fleeken Remda, wo gewöhnlich nur der 60ſte Menſch jährlich Rirbt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/232
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/232>, abgerufen am 08.05.2024.