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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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dritte Frau lebt noch, ist 30 Jahr
alt, und ist mit seiner Amtsführung zu-
frieden.

Ein gewisser Baron, Baravicino de
Capellis
, starb 1770 zu Meran in Tyrol,
in einem Alter von 104 Jahren. Er hatte
vier Frauen gehabt; im 14ten Jahre die
erste, und im 84sten die vierte geheyra-
thet. Aus der lezten Ehe wurden ihm
7 Kinder gebohren, und als er starb,
war seine Frau mit dem 8ten schwanger.
Er verlor die Munterkeit seines Leibes
und seiner Seele nicht eher, als in den
lezten Monaten seines Lebens. Nie
brauchte er eine Brille, und machte
noch oft, in seinem hohen Alter, einen
Weg von 2 Stunden zu Fuss. Seine
gewöhnliche Kost waren Eyer; nie ass
er gekochtes Fleisch, nur dann und
wann etwas gebratenes, aber immer nur
wenig. Thee trank er häufig mit Rosso-
lis und Zuckerkand.


dritte Frau lebt noch, iſt 30 Jahr
alt, und iſt mit ſeiner Amtsführung zu-
frieden.

Ein gewiſſer Baron, Baravicino de
Capellis
, ſtarb 1770 zu Meran in Tyrol,
in einem Alter von 104 Jahren. Er hatte
vier Frauen gehabt; im 14ten Jahre die
erſte, und im 84ſten die vierte geheyra-
thet. Aus der lezten Ehe wurden ihm
7 Kinder gebohren, und als er ſtarb,
war ſeine Frau mit dem 8ten ſchwanger.
Er verlor die Munterkeit ſeines Leibes
und ſeiner Seele nicht eher, als in den
lezten Monaten ſeines Lebens. Nie
brauchte er eine Brille, und machte
noch oft, in ſeinem hohen Alter, einen
Weg von 2 Stunden zu Fuſs. Seine
gewöhnliche Koſt waren Eyer; nie aſs
er gekochtes Fleiſch, nur dann und
wann etwas gebratenes, aber immer nur
wenig. Thee trank er häufig mit Roſſo-
lis und Zuckerkand.


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[174/0202] dritte Frau lebt noch, iſt 30 Jahr alt, und iſt mit ſeiner Amtsführung zu- frieden. Ein gewiſſer Baron, Baravicino de Capellis, ſtarb 1770 zu Meran in Tyrol, in einem Alter von 104 Jahren. Er hatte vier Frauen gehabt; im 14ten Jahre die erſte, und im 84ſten die vierte geheyra- thet. Aus der lezten Ehe wurden ihm 7 Kinder gebohren, und als er ſtarb, war ſeine Frau mit dem 8ten ſchwanger. Er verlor die Munterkeit ſeines Leibes und ſeiner Seele nicht eher, als in den lezten Monaten ſeines Lebens. Nie brauchte er eine Brille, und machte noch oft, in ſeinem hohen Alter, einen Weg von 2 Stunden zu Fuſs. Seine gewöhnliche Koſt waren Eyer; nie aſs er gekochtes Fleiſch, nur dann und wann etwas gebratenes, aber immer nur wenig. Thee trank er häufig mit Roſſo- lis und Zuckerkand.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/202>, abgerufen am 24.11.2024.