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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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ser Klasse finden. Schlangen, Frösche,
Eidechsen u. a. werfen alle Jahre ihre
ganze Haut ab, und es scheint diese Art
von Verjüngung sehr wesentlich zu ih-
rer Erhaltung und Verlängerung zu ge-
hören. Etwas ähnliches finden wir
durch die ganze Thierwelt: Die Vögel
wechseln die Federn, auch Schnäbel, (das
sogenannte Mausern), die Insecten ver-
larven sich, die meisten vierfüssigen
Thiere wechseln die Haare und Klauen.

Das höchste Alter erreichen, so
weit jezt unsre Beobachtungen gehen,
die Schildkröten und Krokodille.

Die Schildkröte, ein äusserst träges,
in allen seinen Bewegungen langsames
und phlegmatisches Thier, und beson-
ders so langsam wachsend, dass man auf
20 Jahre kaum eine Zunahme von weni-
gen Zollen rechnen kann, lebt 100 und
mehrere Jahre.


ſer Klaſſe finden. Schlangen, Fröſche,
Eidechſen u. a. werfen alle Jahre ihre
ganze Haut ab, und es ſcheint dieſe Art
von Verjüngung ſehr weſentlich zu ih-
rer Erhaltung und Verlängerung zu ge-
hören. Etwas ähnliches finden wir
durch die ganze Thierwelt: Die Vögel
wechſeln die Federn, auch Schnäbel, (das
ſogenannte Mauſern), die Inſecten ver-
larven ſich, die meiſten vierfüſsigen
Thiere wechſeln die Haare und Klauen.

Das höchſte Alter erreichen, ſo
weit jezt unſre Beobachtungen gehen,
die Schildkröten und Krokodille.

Die Schildkröte, ein äuſſerſt träges,
in allen ſeinen Bewegungen langſames
und phlegmatiſches Thier, und beſon-
ders ſo langſam wachſend, daſs man auf
20 Jahre kaum eine Zunahme von weni-
gen Zollen rechnen kann, lebt 100 und
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[118/0146] ſer Klaſſe finden. Schlangen, Fröſche, Eidechſen u. a. werfen alle Jahre ihre ganze Haut ab, und es ſcheint dieſe Art von Verjüngung ſehr weſentlich zu ih- rer Erhaltung und Verlängerung zu ge- hören. Etwas ähnliches finden wir durch die ganze Thierwelt: Die Vögel wechſeln die Federn, auch Schnäbel, (das ſogenannte Mauſern), die Inſecten ver- larven ſich, die meiſten vierfüſsigen Thiere wechſeln die Haare und Klauen. Das höchſte Alter erreichen, ſo weit jezt unſre Beobachtungen gehen, die Schildkröten und Krokodille. Die Schildkröte, ein äuſſerſt träges, in allen ſeinen Bewegungen langſames und phlegmatiſches Thier, und beſon- ders ſo langſam wachſend, daſs man auf 20 Jahre kaum eine Zunahme von weni- gen Zollen rechnen kann, lebt 100 und mehrere Jahre.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/146>, abgerufen am 22.11.2024.