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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Ans Ant
Anslo, Opslo, Ansloga, war eine
Stadt in Norwegen in der Pro-
vintz Aggerhus an einer Meer-En-
ge. Nachdem dieselbe aber gäntz-
lich abgebrannt, ist selbige durch
König Christian IV. A. 1614. von
neuem erbauet, und ihr der Name
Christiania oder Christian-Stadt
beygeleget worden.
Anspach, Onoltzbach, Marggraff-
thum in Deutschland, welches ge-
gen Norden an das Bischoffthum
Würtzburg, gegen Westen an das
Bischoffthum Bamberg, gegen
Süden an die Graffschafften Ho-
henlohe und Oettingen, wie auch
an das Bischoffthum Aichstädt,
und gegen Osten an die Ober-
Pfaltz und das Nürnbergische Ge-
biet grentzet. Dieses Marg-
graffthum bestehet aus vier Ober-
Aemtern, welche seynd Onoltz-
bach
oder Anspach, Schwabach,
Heilsheim
und Uffenheim. Es
wird durch einen Marggrafen
aus dem Hause Brandenburg be-
herrschet, welcher der Evangeli-
schen Religion zugethan ist.
Anspach, Onoltzbach, Onoldium, Re-
sidentz-Stadt der Marggrafen die-
ses Nahmens, fünff Meilen von
Nürnberg gelegen, und hat sie ein
schönes Residentz-Schloß.
Antastorais, Antatoques, gewisses
Volck in Nord-America in Neu-
Tork.
Antavares, gewisses Volck auff der
Jnsul Madagascar.
Ante, kleiner Fluß in der Normandie,
welcher sich in die Dive ergeust.
Antequera, Anticaria, kleine Stadt
am Fluß und See Antequera im
Königreich Granada. Das alte
Schloß auff dem Berge comman-
di
ret die Stadt.
Antibe, Antipolis, befestigte Stadt
nebst einer Citadelle und sicheren
[Spaltenumbruch]
Ant
Hafen an der See-Küste von Pro-
vence.
Anticosti, Antiscoti, Assumtionis In-
sula,
Jnsul in Nord-America in
Neu-Franckreich auff dem Golfe
de S. Laurens.
Die Frantzosen be-
sitzenselbige, und haben einige Co-
lonien dahin gebracht.
Anticyra, Jnsul auff dem Archipela-
go
im Golfo di Zeiton.
Antigoa, Antiqua, eine von den Antil-
li
schen Jnsuln, den Engelländern
gehörig.
Antilles, Caribes, Caribanes, Canniba-
les, Camercanes,
ein Hauffen Jn-
suln auff dem Mar del Nort zwi-
schen Süd-America und dem Oest-
lichen Theil der Jnsul Porto Ric-
co.
Eigentlich werden sie in zwey
Theile abgesondert, nemlich in die
Jnsuln Barlovento von Norden
gegen Süden, und in die Jnsuln
Sottovento von Osten gegen We-
sten. Einige begreiffen auch die
Lucayschen Jnsuln darunter, wie
nicht weniger die Jnsuln Porto
Ricco, Hispaniola Cuba
und Ja-
maica,
und diese vier letztern nen-
nen sie die grossen Antilles. Eine
iede, so viel deren bekant seynd,
wird unter ihren Anfangs-Buch-
staben beschrieben, und ihre Eigen-
thums-Herren benennet.
Antimilo, Antimelos, kleine Jnsul auff
dem Archipelago.
Antimonium, ein Mineral von schwar-
tzer Farbe, welches voller glän-
tzender Adern ist, wie ein polirtes
Eisen, und welches so wohl etwas
von der Natur eines Metalls, als
auch eines Steines bey sich füh-
ret. Das beste findet man in
Ungarn.
Antiochia, grosse Türckische Stadt
am Fluß Oronte oder Farfar in
Syrien. Sie ist gantz ins Ab-
nehmen gerathen, und ob sich
schon ein Griechischer Patriarche
von
B 5
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Anſ Ant
Anslo, Opslo, Ansloga, war eine
Stadt in Norwegen in der Pro-
vintz Aggerhus an einer Meer-En-
ge. Nachdem dieſelbe aber gaͤntz-
lich abgebrannt, iſt ſelbige durch
Koͤnig Chriſtian IV. A. 1614. von
neuem erbauet, und ihr der Name
Chriſtiania oder Chriſtian-Stadt
beygeleget worden.
Anſpach, Onoltzbach, Marggraff-
thum in Deutſchland, welches ge-
gen Norden an das Biſchoffthum
Wuͤrtzburg, gegen Weſten an das
Biſchoffthum Bamberg, gegen
Suͤden an die Graffſchafften Ho-
henlohe und Oettingen, wie auch
an das Biſchoffthum Aichſtaͤdt,
und gegen Oſten an die Ober-
Pfaltz und das Nuͤrnbergiſche Ge-
biet grentzet. Dieſes Marg-
graffthum beſtehet aus vier Ober-
Aemtern, welche ſeynd Onoltz-
bach
oder Anſpach, Schwabach,
Heilsheim
und Uffenheim. Es
wird durch einen Marggrafen
aus dem Hauſe Brandenburg be-
herrſchet, welcher der Evangeli-
ſchen Religion zugethan iſt.
Anſpach, Onoltzbach, Onoldium, Re-
ſidentz-Stadt der Marggrafen die-
ſes Nahmens, fuͤnff Meilen von
Nuͤrnberg gelegen, und hat ſie ein
ſchoͤnes Reſidentz-Schloß.
Antaſtorais, Antatoques, gewiſſes
Volck in Nord-America in Neu-
Tork.
Antavares, gewiſſes Volck auff der
Jnſul Madagaſcar.
Ante, kleiner Fluß in der Normandie,
welcher ſich in die Dive ergeuſt.
Antequera, Anticaria, kleine Stadt
am Fluß und See Antequera im
Koͤnigreich Granada. Das alte
Schloß auff dem Berge comman-
di
ret die Stadt.
Antibe, Antipolis, befeſtigte Stadt
nebſt einer Citadelle und ſicheren
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Ant
Hafen an der See-Kuͤſte von Pro-
vence.
Anticoſti, Antiſcoti, Aſſumtionis In-
ſula,
Jnſul in Nord-America in
Neu-Franckreich auff dem Golfe
de S. Laurens.
Die Frantzoſen be-
ſitzenſelbige, und haben einige Co-
lonien dahin gebracht.
Anticyra, Jnſul auff dem Archipela-
go
im Golfo di Zeiton.
Antigoa, Antiqua, eine von den Antil-
li
ſchen Jnſuln, den Engellaͤndern
gehoͤrig.
Antilles, Caribes, Caribanes, Canniba-
les, Camercanes,
ein Hauffen Jn-
ſuln auff dem Mar del Nort zwi-
ſchen Suͤd-America und dem Oeſt-
lichen Theil der Jnſul Porto Ric-
co.
Eigentlich werden ſie in zwey
Theile abgeſondert, nemlich in die
Jnſuln Barlovento von Norden
gegen Suͤden, und in die Jnſuln
Sottovento von Oſten gegen We-
ſten. Einige begreiffen auch die
Lucayſchen Jnſuln darunter, wie
nicht weniger die Jnſuln Porto
Ricco, Hiſpaniola Cuba
und Ja-
maica,
und dieſe vier letztern nen-
nen ſie die groſſen Antilles. Eine
iede, ſo viel deren bekant ſeynd,
wird unter ihren Anfangs-Buch-
ſtaben beſchꝛieben, und ihre Eigen-
thums-Herren benennet.
Antimilo, Antimelos, kleine Jnſul auff
dem Archipelago.
Antimonium, ein Mineral von ſchwar-
tzer Farbe, welches voller glaͤn-
tzender Adern iſt, wie ein polirtes
Eiſen, und welches ſo wohl etwas
von der Natur eines Metalls, als
auch eines Steines bey ſich fuͤh-
ret. Das beſte findet man in
Ungarn.
Antiochia, groſſe Tuͤrckiſche Stadt
am Fluß Oronte oder Farfar in
Syrien. Sie iſt gantz ins Ab-
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ſchon ein Griechiſcher Patriarche
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[0041] Anſ Ant Ant Anslo, Opslo, Ansloga, war eine Stadt in Norwegen in der Pro- vintz Aggerhus an einer Meer-En- ge. Nachdem dieſelbe aber gaͤntz- lich abgebrannt, iſt ſelbige durch Koͤnig Chriſtian IV. A. 1614. von neuem erbauet, und ihr der Name Chriſtiania oder Chriſtian-Stadt beygeleget worden. Anſpach, Onoltzbach, Marggraff- thum in Deutſchland, welches ge- gen Norden an das Biſchoffthum Wuͤrtzburg, gegen Weſten an das Biſchoffthum Bamberg, gegen Suͤden an die Graffſchafften Ho- henlohe und Oettingen, wie auch an das Biſchoffthum Aichſtaͤdt, und gegen Oſten an die Ober- Pfaltz und das Nuͤrnbergiſche Ge- biet grentzet. Dieſes Marg- graffthum beſtehet aus vier Ober- Aemtern, welche ſeynd Onoltz- bach oder Anſpach, Schwabach, Heilsheim und Uffenheim. Es wird durch einen Marggrafen aus dem Hauſe Brandenburg be- herrſchet, welcher der Evangeli- ſchen Religion zugethan iſt. Anſpach, Onoltzbach, Onoldium, Re- ſidentz-Stadt der Marggrafen die- ſes Nahmens, fuͤnff Meilen von Nuͤrnberg gelegen, und hat ſie ein ſchoͤnes Reſidentz-Schloß. Antaſtorais, Antatoques, gewiſſes Volck in Nord-America in Neu- Tork. Antavares, gewiſſes Volck auff der Jnſul Madagaſcar. Ante, kleiner Fluß in der Normandie, welcher ſich in die Dive ergeuſt. Antequera, Anticaria, kleine Stadt am Fluß und See Antequera im Koͤnigreich Granada. Das alte Schloß auff dem Berge comman- diret die Stadt. Antibe, Antipolis, befeſtigte Stadt nebſt einer Citadelle und ſicheren Hafen an der See-Kuͤſte von Pro- vence. Anticoſti, Antiſcoti, Aſſumtionis In- ſula, Jnſul in Nord-America in Neu-Franckreich auff dem Golfe de S. Laurens. Die Frantzoſen be- ſitzenſelbige, und haben einige Co- lonien dahin gebracht. Anticyra, Jnſul auff dem Archipela- go im Golfo di Zeiton. Antigoa, Antiqua, eine von den Antil- liſchen Jnſuln, den Engellaͤndern gehoͤrig. Antilles, Caribes, Caribanes, Canniba- les, Camercanes, ein Hauffen Jn- ſuln auff dem Mar del Nort zwi- ſchen Suͤd-America und dem Oeſt- lichen Theil der Jnſul Porto Ric- co. Eigentlich werden ſie in zwey Theile abgeſondert, nemlich in die Jnſuln Barlovento von Norden gegen Suͤden, und in die Jnſuln Sottovento von Oſten gegen We- ſten. Einige begreiffen auch die Lucayſchen Jnſuln darunter, wie nicht weniger die Jnſuln Porto Ricco, Hiſpaniola Cuba und Ja- maica, und dieſe vier letztern nen- nen ſie die groſſen Antilles. Eine iede, ſo viel deren bekant ſeynd, wird unter ihren Anfangs-Buch- ſtaben beſchꝛieben, und ihre Eigen- thums-Herren benennet. Antimilo, Antimelos, kleine Jnſul auff dem Archipelago. Antimonium, ein Mineral von ſchwar- tzer Farbe, welches voller glaͤn- tzender Adern iſt, wie ein polirtes Eiſen, und welches ſo wohl etwas von der Natur eines Metalls, als auch eines Steines bey ſich fuͤh- ret. Das beſte findet man in Ungarn. Antiochia, groſſe Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Oronte oder Farfar in Syrien. Sie iſt gantz ins Ab- nehmen gerathen, und ob ſich ſchon ein Griechiſcher Patriarche von B 5

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/41>, abgerufen am 25.11.2024.