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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Lid Lie
Lida, kleine Stadt nebst einer Ca-
stellaney und einem Schloß in der
Woywodschafft Troki.
Liddesdale, kleine Landschafft in Süd-
Schottland an den Engelländi-
schen Grentzen. Sie ist bergicht,
und hat gar keine Städte, ihr
Nahme aber kömmt von dem
Fluße Liddal her.
Lidkioping, kleine Stadt in West-
Gothland, wo der Fluß Lida in
den See Wener fället.
Liebe, suche Löbau.
Liebenau, kleine Stadt, den Hertzo-
gen zu Braunschweig und Lüne-
burg gehörig, in der Graffschrfft
Hoya.
Liebenthal, kleine Stadt, einer
Aebtißin gehörig, im Fürsten-
thum Jauer.
Liebenwald, kleine aber befestigte
Stadt in der Ucker-Marck Bran-
denburg, am Fluß Havel.
Liebenzell, kleine Stadt an der Na-
golt im Schwartzwalde, und nicht
weit davon ist das Zeller-Bad.
Liechtenfels, Stadt, Schloß und Amt
am Mayn, allwo die Reder und
Cronach hinein fället, im Bi-
schoffthum Bamberg.
Liefkenshoeck, ein Fort im Holländi-
schen Flandern, am lincken Ufer
der Schelde, Lillo gegen über.
Liechtenstein, Fürsten von Liechten-
stein bestehen aus zwey Linien,
nemlich aus der Carolinischen
und Gundaccarischen.
Liefland, Provintz in Europa, wel-
che gegen Osten an Moscau und
Jngermanland, gegen Süden an
Lithauen und Samogitien, (wo-
durch sie vom Brandenburgischen
Preußen abgesondert wird) ge-
gen Westen an die Ost-See und
gegen Norden an den Sinum Fin-
nicum
grentzet. Sie ist frucht-
bar an Gras und Getreyde, und
theilet man sie in zwey Land-
[Spaltenumbruch]
Lie Lieu
schafften, nemlich in Esthen und
Letten. Der gröste Theil des
Landes gehöret dem König in
Schweden. Ein Theil aber von
Letten wird das Polnische Lief-
land genennet, darinnen die Po-
len das meiste, die Moscowiter
aber auch etwas besitzen.
Lientz, Luenz, Stadt und Schloß
in Tyrol, am Fluß Draa oder
Dravo, wo die Jsola hineinfäl-
let, 4. Meilen von Jnnichen.
Liere, Lire, kleine befestigte Stadt
und die Haupt-Stadt der Graff-
schafft Cantecroy im Spanischen
Brabant, wo die Flüße Groß-und
Klein-Nethe zusammen kommen.
Lieroort-Schans, ein Fort in Ost-
Friesland am Fluß Embs, den
Holländern gehörig.
Lieutenant bedeutet insgemein ei-
nen Bedienten, welcher die Stelle
eines andern vertritt.
Lieutenant im Kriege ist bey jeder
Compagnie zu Pferd und Fuß
der zweyte Ober-Officirer, und
commandiret in Abwesenheit des
Rittmeisters oder Hauptmanns.
Wenn dieser aber zu gegen ist, so
führet der Lieutenant den Hinter-
Zug im marschiren. Seine Wacht-
Posten seynd unter den Thoren,
auch ziehet er nicht geringer, als
mit 40. Mann auff, empfänget
alle Abend vom Sergenten das
Wort, hat das meiste mit der
Compagnie zu thun, verrichtet a-
ber nichts ohne des Capitains
Vorwissen, und exerciret die Com-
pagnie.
Sein Gewehr ist eine
Partisan, halbe Piqve oder Flin-
te mit einer Bajonette. Ein
Lieutenant von der Infanterie ist
im Marsch zu Pferde, im Treffen
und bey der Parade aber zu Fuß,
und schliesset die Compagnie.
Lieutenant auf einem Schiffe ist der
erste Officirer nach dem Capitaine,
welcher
[Spaltenumbruch]
Lid Lie
Lida, kleine Stadt nebſt einer Ca-
ſtellaney und einem Schloß in der
Woywodſchafft Troki.
Liddesdale, kleine Landſchafft in Suͤd-
Schottland an den Engellaͤndi-
ſchen Grentzen. Sie iſt bergicht,
und hat gar keine Staͤdte, ihr
Nahme aber koͤmmt von dem
Fluße Liddal her.
Lidkioping, kleine Stadt in Weſt-
Gothland, wo der Fluß Lida in
den See Wener faͤllet.
Liebe, ſuche Loͤbau.
Liebenau, kleine Stadt, den Hertzo-
gen zu Braunſchweig und Luͤne-
burg gehoͤrig, in der Graffſchrfft
Hoya.
Liebenthal, kleine Stadt, einer
Aebtißin gehoͤrig, im Fuͤrſten-
thum Jauer.
Liebenwald, kleine aber befeſtigte
Stadt in der Ucker-Marck Bran-
denburg, am Fluß Havel.
Liebenzell, kleine Stadt an der Na-
golt im Schwartzwalde, und nicht
weit davon iſt das Zeller-Bad.
Liechtenfels, Stadt, Schloß und Amt
am Mayn, allwo die Reder und
Cronach hinein faͤllet, im Bi-
ſchoffthum Bamberg.
Liefkenshoeck, ein Fort im Hollaͤndi-
ſchen Flandern, am lincken Ufer
der Schelde, Lillo gegen uͤber.
Liechtenſtein, Fuͤrſten von Liechten-
ſtein beſtehen aus zwey Linien,
nemlich aus der Caroliniſchen
und Gundaccariſchen.
Liefland, Provintz in Europa, wel-
che gegen Oſten an Moſcau und
Jngermanland, gegen Suͤden an
Lithauen und Samogitien, (wo-
durch ſie vom Brandenburgiſchen
Preußen abgeſondert wird) ge-
gen Weſten an die Oſt-See und
gegen Norden an den Sinum Fin-
nicum
grentzet. Sie iſt frucht-
bar an Gras und Getreyde, und
theilet man ſie in zwey Land-
[Spaltenumbruch]
Lie Lieu
ſchafften, nemlich in Eſthen und
Letten. Der groͤſte Theil des
Landes gehoͤret dem Koͤnig in
Schweden. Ein Theil aber von
Letten wird das Polniſche Lief-
land genennet, darinnen die Po-
len das meiſte, die Moſcowiter
aber auch etwas beſitzen.
Lientz, Luenz, Stadt und Schloß
in Tyrol, am Fluß Draa oder
Dravo, wo die Jſola hineinfaͤl-
let, 4. Meilen von Jnnichen.
Liere, Lire, kleine befeſtigte Stadt
und die Haupt-Stadt der Graff-
ſchafft Cantecroy im Spaniſchen
Brabant, wo die Fluͤße Groß-und
Klein-Nethe zuſammen kommen.
Lieroort-Schans, ein Fort in Oſt-
Friesland am Fluß Embs, den
Hollaͤndern gehoͤrig.
Lieutenant bedeutet insgemein ei-
nen Bedienten, welcher die Stelle
eines andern vertritt.
Lieutenant im Kriege iſt bey jeder
Compagnie zu Pferd und Fuß
der zweyte Ober-Officirer, und
commandiret in Abweſenheit des
Rittmeiſters oder Hauptmanns.
Wenn dieſer aber zu gegen iſt, ſo
fuͤhret der Lieutenant den Hinter-
Zug im marſchiren. Seine Wacht-
Poſten ſeynd unter den Thoren,
auch ziehet er nicht geringer, als
mit 40. Mann auff, empfaͤnget
alle Abend vom Sergenten das
Wort, hat das meiſte mit der
Compagnie zu thun, verrichtet a-
ber nichts ohne des Capitains
Vorwiſſen, und exerciret die Com-
pagnie.
Sein Gewehr iſt eine
Partiſan, halbe Piqve oder Flin-
te mit einer Bajonette. Ein
Lieutenant von der Infanterie iſt
im Marſch zu Pferde, im Treffen
und bey der Parade aber zu Fuß,
und ſchlieſſet die Compagnie.
Lieutenant auf einem Schiffe iſt der
erſte Officirer nach dem Capitaine,
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[0326] Lid Lie Lie Lieu Lida, kleine Stadt nebſt einer Ca- ſtellaney und einem Schloß in der Woywodſchafft Troki. Liddesdale, kleine Landſchafft in Suͤd- Schottland an den Engellaͤndi- ſchen Grentzen. Sie iſt bergicht, und hat gar keine Staͤdte, ihr Nahme aber koͤmmt von dem Fluße Liddal her. Lidkioping, kleine Stadt in Weſt- Gothland, wo der Fluß Lida in den See Wener faͤllet. Liebe, ſuche Loͤbau. Liebenau, kleine Stadt, den Hertzo- gen zu Braunſchweig und Luͤne- burg gehoͤrig, in der Graffſchrfft Hoya. Liebenthal, kleine Stadt, einer Aebtißin gehoͤrig, im Fuͤrſten- thum Jauer. Liebenwald, kleine aber befeſtigte Stadt in der Ucker-Marck Bran- denburg, am Fluß Havel. Liebenzell, kleine Stadt an der Na- golt im Schwartzwalde, und nicht weit davon iſt das Zeller-Bad. Liechtenfels, Stadt, Schloß und Amt am Mayn, allwo die Reder und Cronach hinein faͤllet, im Bi- ſchoffthum Bamberg. Liefkenshoeck, ein Fort im Hollaͤndi- ſchen Flandern, am lincken Ufer der Schelde, Lillo gegen uͤber. Liechtenſtein, Fuͤrſten von Liechten- ſtein beſtehen aus zwey Linien, nemlich aus der Caroliniſchen und Gundaccariſchen. Liefland, Provintz in Europa, wel- che gegen Oſten an Moſcau und Jngermanland, gegen Suͤden an Lithauen und Samogitien, (wo- durch ſie vom Brandenburgiſchen Preußen abgeſondert wird) ge- gen Weſten an die Oſt-See und gegen Norden an den Sinum Fin- nicum grentzet. Sie iſt frucht- bar an Gras und Getreyde, und theilet man ſie in zwey Land- ſchafften, nemlich in Eſthen und Letten. Der groͤſte Theil des Landes gehoͤret dem Koͤnig in Schweden. Ein Theil aber von Letten wird das Polniſche Lief- land genennet, darinnen die Po- len das meiſte, die Moſcowiter aber auch etwas beſitzen. Lientz, Luenz, Stadt und Schloß in Tyrol, am Fluß Draa oder Dravo, wo die Jſola hineinfaͤl- let, 4. Meilen von Jnnichen. Liere, Lire, kleine befeſtigte Stadt und die Haupt-Stadt der Graff- ſchafft Cantecroy im Spaniſchen Brabant, wo die Fluͤße Groß-und Klein-Nethe zuſammen kommen. Lieroort-Schans, ein Fort in Oſt- Friesland am Fluß Embs, den Hollaͤndern gehoͤrig. Lieutenant bedeutet insgemein ei- nen Bedienten, welcher die Stelle eines andern vertritt. Lieutenant im Kriege iſt bey jeder Compagnie zu Pferd und Fuß der zweyte Ober-Officirer, und commandiret in Abweſenheit des Rittmeiſters oder Hauptmanns. Wenn dieſer aber zu gegen iſt, ſo fuͤhret der Lieutenant den Hinter- Zug im marſchiren. Seine Wacht- Poſten ſeynd unter den Thoren, auch ziehet er nicht geringer, als mit 40. Mann auff, empfaͤnget alle Abend vom Sergenten das Wort, hat das meiſte mit der Compagnie zu thun, verrichtet a- ber nichts ohne des Capitains Vorwiſſen, und exerciret die Com- pagnie. Sein Gewehr iſt eine Partiſan, halbe Piqve oder Flin- te mit einer Bajonette. Ein Lieutenant von der Infanterie iſt im Marſch zu Pferde, im Treffen und bey der Parade aber zu Fuß, und ſchlieſſet die Compagnie. Lieutenant auf einem Schiffe iſt der erſte Officirer nach dem Capitaine, welcher

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/326>, abgerufen am 25.11.2024.