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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Cor Cort
zwischen den Genuesischen Küsten
und der Jnsul Sardinien. Die
Lufft ist daselbst sehr ungesund,
das Erdreich aber bergicht, stei-
nicht, und nicht gar fruchtbar:
Jedennoch wächset guter Wein
auff derselben, wie auch Getrey-
de, und Baum-Früchte, als Oli-
ven, Feigen, Mandeln und Ca-
stanien, und an ihren Küsten
findet man viel Corallen. Sie
gehöret den Genuesern, und wird
durch einen Gouverneur und Ge-
neral-Lieutenant regieret, wel-
che alle zwey Jahre verändert
werden. II Capo Corso oder das
Vorgebürge von Corsica ist die
Nördlichste Spitze der Jnsul.
Corso, also wird eine der schönsten
Gaßen in Rom genennet, allwo
man den Wettlauff der barbari-
schen Pferde zu halten pfleget.
Corte, Curia, kleine aber gute Stadt,
fast mitten auff der Jnsul Corsi-
ca,
auff einem steilen Felsen,
nebst einer Citadelle.
Cortemiglia, Curtismilium, Stadt
in Piemont am Fluß Bormisda,
nebst einem alten Castell auff ei-
nem Berge.
Cortone, kleine Stadt auff einem
hohen Berge im Florentinischen
Gebiet, zwischen dem See von
Peruggia und der Stadt Arezzo.
Sie hat einen Bischoff, welcher
unmittelbar unter den Pabst ge-
höret.
Cortotone, kleine Stadt, hart am
Mantuanischen Teiche.
Cortryck, Courtray, Cortracum,
grosse Stadt im Wallonischen
Flandern am Fluß Lis. Sie ist
die Haupt-Stadt einer grossen
Castellaney, und gehöret der Kron
Spanien; ihre Festungs-Wercke
aber seynd geschleiffet. Sie ist
wegen der Handelschafft und we-
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Cor Cos
gen der Manufacturen an Tuch
und Leinewand berühmt.
Corvey, Corbeja, eine Abtey an der
Weser im Westphälischen Kreise
zwischen dem Hertzogthum Braun-
schweig und dem Bischoffthum Pa-
derborn. Das Kloster und die Resi-
dentz des Abtes ist in der Stadt
Corvey, und ist der Abt ein Stand
des Reichs.
Corunna, Corogne, Coronium, eine
wohlgebauete Stadt im König-
reich Gallicien, nebst einem sehr
grossen Hafen, welcher durch die
Schlösser S. Anthonii und S. Cru-
cis
beschützet wird, und hat sie
ein Bischoffthum, unter den Ertz-
Bischoff von Compostell gehörig.
Corzin, Stadt in der Woywod-
schafft Sendomir.
Corzola, suche Courzola.
Corvo, Cuervo, Insula Corvi, eine
von den Azorischen Jnsuln. Sie
ist klein und die Westlichste unter
allen, hat aber einen guten Ha-
fen.
Cosa, kleiner Fluß in der Campagna
di Roma,
welcher sich in den
Fluß Garigliano ergeust.
Cosacken seynd ein gewisses räube-
risches Volck, welche in denen an
die Tartarey und Türckey gren-
tzenden Landschafften, vornem-
lich aber in der Ukraine, woh-
nen, und die benachbarten Oer-
ter dann und wann unvermuthet
überfallen. Sie seynd von drey-
erley Gattung. Die Polnische
Cosacken wohnen in Ober-Vol-
hynien, wie auch in der Ukraine,
und werden die Zaporohensische
oder Zaporowische Cosacken ge-
nennet. Die Moscowitische
Cosacken halten sich in der Woy-
wodschafft Kiow auff, und die
Türckische, welche der Ottoman-
nischen Pforte tributbar seynd,
an dem Dniper und in dem Land
der
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Cor Cort
zwiſchen den Genueſiſchen Kuͤſten
und der Jnſul Sardinien. Die
Lufft iſt daſelbſt ſehr ungeſund,
das Erdreich aber bergicht, ſtei-
nicht, und nicht gar fruchtbar:
Jedennoch waͤchſet guter Wein
auff derſelben, wie auch Getrey-
de, und Baum-Fruͤchte, als Oli-
ven, Feigen, Mandeln und Ca-
ſtanien, und an ihren Kuͤſten
findet man viel Corallen. Sie
gehoͤret den Genueſern, und wird
durch einen Gouverneur und Ge-
neral-Lieutenant regieret, wel-
che alle zwey Jahre veraͤndert
werden. II Capo Corſo oder das
Vorgebuͤrge von Corſica iſt die
Noͤrdlichſte Spitze der Jnſul.
Corſo, alſo wird eine der ſchoͤnſten
Gaßen in Rom genennet, allwo
man den Wettlauff der barbari-
ſchen Pferde zu halten pfleget.
Corte, Curia, kleine aber gute Stadt,
faſt mitten auff der Jnſul Corſi-
ca,
auff einem ſteilen Felſen,
nebſt einer Citadelle.
Cortemiglia, Curtismilium, Stadt
in Piemont am Fluß Bormisda,
nebſt einem alten Caſtell auff ei-
nem Berge.
Cortone, kleine Stadt auff einem
hohen Berge im Florentiniſchen
Gebiet, zwiſchen dem See von
Peruggia und der Stadt Arezzo.
Sie hat einen Biſchoff, welcher
unmittelbar unter den Pabſt ge-
hoͤret.
Cortotone, kleine Stadt, hart am
Mantuaniſchen Teiche.
Cortryck, Courtray, Cortracum,
groſſe Stadt im Walloniſchen
Flandern am Fluß Lis. Sie iſt
die Haupt-Stadt einer groſſen
Caſtellaney, und gehoͤret der Kron
Spanien; ihre Feſtungs-Wercke
aber ſeynd geſchleiffet. Sie iſt
wegen der Handelſchafft und we-
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Cor Coſ
gen der Manufacturen an Tuch
und Leinewand beruͤhmt.
Corvey, Corbeja, eine Abtey an der
Weſer im Weſtphaͤliſchen Kreiſe
zwiſchen dem Hertzogthum Braun-
ſchweig und dem Biſchoffthum Pa-
derborn. Das Kloſter und die Reſi-
dentz des Abtes iſt in der Stadt
Corvey, und iſt der Abt ein Stand
des Reichs.
Corunna, Corogne, Coronium, eine
wohlgebauete Stadt im Koͤnig-
reich Gallicien, nebſt einem ſehr
groſſen Hafen, welcher durch die
Schloͤſſer S. Anthonii und S. Cru-
cis
beſchuͤtzet wird, und hat ſie
ein Biſchoffthum, unter den Ertz-
Biſchoff von Compoſtell gehoͤrig.
Corzin, Stadt in der Woywod-
ſchafft Sendomir.
Corzola, ſuche Courzola.
Corvo, Cuervo, Inſula Corvi, eine
von den Azoriſchen Jnſuln. Sie
iſt klein und die Weſtlichſte unter
allen, hat aber einen guten Ha-
fen.
Coſa, kleiner Fluß in der Campagna
di Roma,
welcher ſich in den
Fluß Garigliano ergeuſt.
Coſacken ſeynd ein gewiſſes raͤube-
riſches Volck, welche in denen an
die Tartarey und Tuͤrckey gren-
tzenden Landſchafften, vornem-
lich aber in der Ukraine, woh-
nen, und die benachbarten Oer-
ter dann und wann unvermuthet
uͤberfallen. Sie ſeynd von drey-
erley Gattung. Die Polniſche
Coſacken wohnen in Ober-Vol-
hynien, wie auch in der Ukraine,
und werden die Zaporohenſiſche
oder Zaporowiſche Coſacken ge-
nennet. Die Moſcowitiſche
Coſacken halten ſich in der Woy-
wodſchafft Kiow auff, und die
Tuͤrckiſche, welche der Ottoman-
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[0172] Cor Cort Cor Coſ zwiſchen den Genueſiſchen Kuͤſten und der Jnſul Sardinien. Die Lufft iſt daſelbſt ſehr ungeſund, das Erdreich aber bergicht, ſtei- nicht, und nicht gar fruchtbar: Jedennoch waͤchſet guter Wein auff derſelben, wie auch Getrey- de, und Baum-Fruͤchte, als Oli- ven, Feigen, Mandeln und Ca- ſtanien, und an ihren Kuͤſten findet man viel Corallen. Sie gehoͤret den Genueſern, und wird durch einen Gouverneur und Ge- neral-Lieutenant regieret, wel- che alle zwey Jahre veraͤndert werden. II Capo Corſo oder das Vorgebuͤrge von Corſica iſt die Noͤrdlichſte Spitze der Jnſul. Corſo, alſo wird eine der ſchoͤnſten Gaßen in Rom genennet, allwo man den Wettlauff der barbari- ſchen Pferde zu halten pfleget. Corte, Curia, kleine aber gute Stadt, faſt mitten auff der Jnſul Corſi- ca, auff einem ſteilen Felſen, nebſt einer Citadelle. Cortemiglia, Curtismilium, Stadt in Piemont am Fluß Bormisda, nebſt einem alten Caſtell auff ei- nem Berge. Cortone, kleine Stadt auff einem hohen Berge im Florentiniſchen Gebiet, zwiſchen dem See von Peruggia und der Stadt Arezzo. Sie hat einen Biſchoff, welcher unmittelbar unter den Pabſt ge- hoͤret. Cortotone, kleine Stadt, hart am Mantuaniſchen Teiche. Cortryck, Courtray, Cortracum, groſſe Stadt im Walloniſchen Flandern am Fluß Lis. Sie iſt die Haupt-Stadt einer groſſen Caſtellaney, und gehoͤret der Kron Spanien; ihre Feſtungs-Wercke aber ſeynd geſchleiffet. Sie iſt wegen der Handelſchafft und we- gen der Manufacturen an Tuch und Leinewand beruͤhmt. Corvey, Corbeja, eine Abtey an der Weſer im Weſtphaͤliſchen Kreiſe zwiſchen dem Hertzogthum Braun- ſchweig und dem Biſchoffthum Pa- derborn. Das Kloſter und die Reſi- dentz des Abtes iſt in der Stadt Corvey, und iſt der Abt ein Stand des Reichs. Corunna, Corogne, Coronium, eine wohlgebauete Stadt im Koͤnig- reich Gallicien, nebſt einem ſehr groſſen Hafen, welcher durch die Schloͤſſer S. Anthonii und S. Cru- cis beſchuͤtzet wird, und hat ſie ein Biſchoffthum, unter den Ertz- Biſchoff von Compoſtell gehoͤrig. Corzin, Stadt in der Woywod- ſchafft Sendomir. Corzola, ſuche Courzola. Corvo, Cuervo, Inſula Corvi, eine von den Azoriſchen Jnſuln. Sie iſt klein und die Weſtlichſte unter allen, hat aber einen guten Ha- fen. Coſa, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich in den Fluß Garigliano ergeuſt. Coſacken ſeynd ein gewiſſes raͤube- riſches Volck, welche in denen an die Tartarey und Tuͤrckey gren- tzenden Landſchafften, vornem- lich aber in der Ukraine, woh- nen, und die benachbarten Oer- ter dann und wann unvermuthet uͤberfallen. Sie ſeynd von drey- erley Gattung. Die Polniſche Coſacken wohnen in Ober-Vol- hynien, wie auch in der Ukraine, und werden die Zaporohenſiſche oder Zaporowiſche Coſacken ge- nennet. Die Moſcowitiſche Coſacken halten ſich in der Woy- wodſchafft Kiow auff, und die Tuͤrckiſche, welche der Ottoman- niſchen Pforte tributbar ſeynd, an dem Dniper und in dem Land der

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/172>, abgerufen am 27.11.2024.