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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Bre Bres
Brentford, kleine Stadt an der
Temse, in der Landschafft Mid-
delsex.
Brentz, Stadt im Hertzogthum
Wirtemberg, nebst zwey Schlös-
sern, anderthalb Stunden von
Gingen gelegen.
Brentz, Fluß im Hertzogthum Wir-
temberg.
Brescia, Bresse, Brixia, Haupt-Stadt
in der Landschafft Bresciano, am
Fluß Garza oder Gothzo, welcher
zertheilet durch die Gassen läufft.
Sie ist wohl befestiget, wird
durch eine gute Citadelle beschü-
tzet, und hat ein Bischoffthum,
unter den Ertz-Bischoff zu Mey-
land gehörig.
Bresciano, Ager Brixianus, Land-
schafft, den Venetianern gehörig,
welche gegen Norden die Unter-
thanen der Graubündner, gegen
Westen die Landschafft Bergama-
sco,
gegen Süden das Cremoni-
sche, und gegen Osten das Man-
tuani
sche, Veronesische und Tri-
dentinische Gebiet zu Grentzen
hat.
Brescon, kleine felsichte Jnsul, auff
welche eine Schantze gebauet ist.
Sie liegt am Golfo von Lion,
nahe an den Küsten von Langue-
doc.
Bresil, Brasilien, grosse Landschafft
in Süd-America, welche gegen
Norden, Osten und Süden ans
Brasilianische Meer, und gegen
Westen ans Land der Amazonen
grentzet. Sie wird von vieler-
ley Völckern bewohnet, welche
fast weder Religion noch Policey,
und nur allein gewisse Haupt-
Leute haben, die sie im Kriege
anführen; auch gehen sie, we-
nige ausgenommen, gantz na-
ckend. Sie seynd Menschen-
Fresser und beten den Teuffel an;
wiewohl auch viele in denen
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Bres
durch die Portugiesen eingenom-
menen Ländern zum Christen-
thum bekehret oder gezwungen
worden, und seynd die bekante-
sten Völcker die Toupinambous,
Margajas
und Ouetacas. Den
am Meer gelegenen Theil oder
die Brasilianische See-Küsten
besitzen die Portugiesen, welchen
sie in 14. Hauptmanschafften oder
Regierungen eintheilen, und ge-
winnen sie daselbst einen grossen
Reichthum an Baum-Wolle,
Saffran, Balsam, Ambra, Ta-
back, Brasilien-Holtz und Zu-
cker.
Bresilianische Meer ist ein Theil
vom Mar del Nort.
Bresini, Brezina, kleine Stadt in
der Woywodschafft Lenczicz in
in Groß-Polen.
Breslau, Fürstenthum in Nieder-
Schlesien, dem Käyser, als Kö-
nige in Böhmen, gehörig, wel-
ches zwischen den Fürstenthü-
mern Wolau, Oels, Brieg,
Schweidnitz und Lignitz lieget.
Breslau, Vratislavia, Haupt-Stadt
im Fürstenthum dieses Nahmens,
an der Oder 8. Meilen von Lig-
nitz gelegen. Sie ist weitläuff-
tig, und hat einen Bischoff, wel-
cher zugleich die Regierung des
Fürstenthums verwaltet, und
das Ober-Amt genennet wird.
Der Stadt-Rath und die meiste
Bürgerschafft ist Lutherisch und
hat zwey Gymnasia. Zu Ende
aber des Jahres 1702. ist auch
eine Römisch-Catholische Univer-
sität daselbst gestifftet, und die
Leopoldinische genennet worden,
über welche der Jesuiter-Orden
die Direction hat.
Bresle, Fluß, welcher in der Nor-
mandie
entspringet, und sich in
den Oceanum ergeust.
Bres-
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Bre Bres
Brentford, kleine Stadt an der
Temſe, in der Landſchafft Mid-
delſex.
Brentz, Stadt im Hertzogthum
Wirtemberg, nebſt zwey Schloͤſ-
ſern, anderthalb Stunden von
Gingen gelegen.
Brentz, Fluß im Hertzogthum Wir-
temberg.
Breſcia, Breſſe, Brixia, Haupt-Stadt
in der Landſchafft Breſciano, am
Fluß Garza oder Gothzo, welcher
zertheilet durch die Gaſſen laͤufft.
Sie iſt wohl befeſtiget, wird
durch eine gute Citadelle beſchuͤ-
tzet, und hat ein Biſchoffthum,
unter den Ertz-Biſchoff zu Mey-
land gehoͤrig.
Breſciano, Ager Brixianus, Land-
ſchafft, den Venetianern gehoͤrig,
welche gegen Norden die Unter-
thanen der Graubuͤndner, gegen
Weſten die Landſchafft Bergama-
ſco,
gegen Suͤden das Cremoni-
ſche, und gegen Oſten das Man-
tuani
ſche, Veroneſiſche und Tri-
dentiniſche Gebiet zu Grentzen
hat.
Breſcon, kleine felſichte Jnſul, auff
welche eine Schantze gebauet iſt.
Sie liegt am Golfo von Lion,
nahe an den Kuͤſten von Langue-
doc.
Breſil, Braſilien, groſſe Landſchafft
in Suͤd-America, welche gegen
Norden, Oſten und Suͤden ans
Braſilianiſche Meer, und gegen
Weſten ans Land der Amazonen
grentzet. Sie wird von vieler-
ley Voͤlckern bewohnet, welche
faſt weder Religion noch Policey,
und nur allein gewiſſe Haupt-
Leute haben, die ſie im Kriege
anfuͤhren; auch gehen ſie, we-
nige ausgenommen, gantz na-
ckend. Sie ſeynd Menſchen-
Freſſer und beten den Teuffel an;
wiewohl auch viele in denen
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Bres
durch die Portugieſen eingenom-
menen Laͤndern zum Chriſten-
thum bekehret oder gezwungen
worden, und ſeynd die bekante-
ſten Voͤlcker die Toupinambous,
Margajas
und Ouetacas. Den
am Meer gelegenen Theil oder
die Braſilianiſche See-Kuͤſten
beſitzen die Portugieſen, welchen
ſie in 14. Hauptmanſchafften oder
Regierungen eintheilen, und ge-
winnen ſie daſelbſt einen groſſen
Reichthum an Baum-Wolle,
Saffran, Balſam, Ambra, Ta-
back, Braſilien-Holtz und Zu-
cker.
Breſilianiſche Meer iſt ein Theil
vom Mar del Nort.
Breſini, Brezina, kleine Stadt in
der Woywodſchafft Lenczicz in
in Groß-Polen.
Breslau, Fuͤrſtenthum in Nieder-
Schleſien, dem Kaͤyſer, als Koͤ-
nige in Boͤhmen, gehoͤrig, wel-
ches zwiſchen den Fuͤrſtenthuͤ-
mern Wolau, Oels, Brieg,
Schweidnitz und Lignitz lieget.
Breslau, Vratislavia, Haupt-Stadt
im Fuͤrſtenthum dieſes Nahmens,
an der Oder 8. Meilen von Lig-
nitz gelegen. Sie iſt weitlaͤuff-
tig, und hat einen Biſchoff, wel-
cher zugleich die Regierung des
Fuͤrſtenthums verwaltet, und
das Ober-Amt genennet wird.
Der Stadt-Rath und die meiſte
Buͤrgerſchafft iſt Lutheriſch und
hat zwey Gymnaſia. Zu Ende
aber des Jahres 1702. iſt auch
eine Roͤmiſch-Catholiſche Univer-
ſitaͤt daſelbſt geſtifftet, und die
Leopoldiniſche genennet worden,
uͤber welche der Jeſuiter-Orden
die Direction hat.
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den Oceanum ergeuſt.
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[0102] Bre Bres Bres Brentford, kleine Stadt an der Temſe, in der Landſchafft Mid- delſex. Brentz, Stadt im Hertzogthum Wirtemberg, nebſt zwey Schloͤſ- ſern, anderthalb Stunden von Gingen gelegen. Brentz, Fluß im Hertzogthum Wir- temberg. Breſcia, Breſſe, Brixia, Haupt-Stadt in der Landſchafft Breſciano, am Fluß Garza oder Gothzo, welcher zertheilet durch die Gaſſen laͤufft. Sie iſt wohl befeſtiget, wird durch eine gute Citadelle beſchuͤ- tzet, und hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Mey- land gehoͤrig. Breſciano, Ager Brixianus, Land- ſchafft, den Venetianern gehoͤrig, welche gegen Norden die Unter- thanen der Graubuͤndner, gegen Weſten die Landſchafft Bergama- ſco, gegen Suͤden das Cremoni- ſche, und gegen Oſten das Man- tuaniſche, Veroneſiſche und Tri- dentiniſche Gebiet zu Grentzen hat. Breſcon, kleine felſichte Jnſul, auff welche eine Schantze gebauet iſt. Sie liegt am Golfo von Lion, nahe an den Kuͤſten von Langue- doc. Breſil, Braſilien, groſſe Landſchafft in Suͤd-America, welche gegen Norden, Oſten und Suͤden ans Braſilianiſche Meer, und gegen Weſten ans Land der Amazonen grentzet. Sie wird von vieler- ley Voͤlckern bewohnet, welche faſt weder Religion noch Policey, und nur allein gewiſſe Haupt- Leute haben, die ſie im Kriege anfuͤhren; auch gehen ſie, we- nige ausgenommen, gantz na- ckend. Sie ſeynd Menſchen- Freſſer und beten den Teuffel an; wiewohl auch viele in denen durch die Portugieſen eingenom- menen Laͤndern zum Chriſten- thum bekehret oder gezwungen worden, und ſeynd die bekante- ſten Voͤlcker die Toupinambous, Margajas und Ouetacas. Den am Meer gelegenen Theil oder die Braſilianiſche See-Kuͤſten beſitzen die Portugieſen, welchen ſie in 14. Hauptmanſchafften oder Regierungen eintheilen, und ge- winnen ſie daſelbſt einen groſſen Reichthum an Baum-Wolle, Saffran, Balſam, Ambra, Ta- back, Braſilien-Holtz und Zu- cker. Breſilianiſche Meer iſt ein Theil vom Mar del Nort. Breſini, Brezina, kleine Stadt in der Woywodſchafft Lenczicz in in Groß-Polen. Breslau, Fuͤrſtenthum in Nieder- Schleſien, dem Kaͤyſer, als Koͤ- nige in Boͤhmen, gehoͤrig, wel- ches zwiſchen den Fuͤrſtenthuͤ- mern Wolau, Oels, Brieg, Schweidnitz und Lignitz lieget. Breslau, Vratislavia, Haupt-Stadt im Fuͤrſtenthum dieſes Nahmens, an der Oder 8. Meilen von Lig- nitz gelegen. Sie iſt weitlaͤuff- tig, und hat einen Biſchoff, wel- cher zugleich die Regierung des Fuͤrſtenthums verwaltet, und das Ober-Amt genennet wird. Der Stadt-Rath und die meiſte Buͤrgerſchafft iſt Lutheriſch und hat zwey Gymnaſia. Zu Ende aber des Jahres 1702. iſt auch eine Roͤmiſch-Catholiſche Univer- ſitaͤt daſelbſt geſtifftet, und die Leopoldiniſche genennet worden, uͤber welche der Jeſuiter-Orden die Direction hat. Bresle, Fluß, welcher in der Nor- mandie entſpringet, und ſich in den Oceanum ergeuſt. Bres-

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/102>, abgerufen am 22.11.2024.