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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890.

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Wendt: Nun ja! Und ... wie Sie sehn! Ich
freue mich sogar von Herzen drüber!
Frau Selicke: Ach ja! Und Sie waren ja auch
immer so fleissig! Ich habe Sie wahrhaftig
manchmal recht bedauert! Wenn ich so denke,
so die ganzen letzten Wochen, Tag und Nacht,
immer hinter den Büchern ...
Wendt: Ach, ich bitte Sie! Was hing aber auch
nicht alles davon ab? Alles! Alles! Geradezu
Alles! -- Und dann, was ich Ihnen noch gleich
sagen muss, ich reise jetzt natürlich nicht erst
Drittfeiertag, sondern schon morgen!
Frau Selicke: Schon morgen?
Wendt: Ja! Na, die Sachen sind ja schon alle so
gut wie gepackt, und ... e ... aber ich ver-
gesse ganz!
(Zum alten Kopelke): Sie sprachen
vorhin von Linchen?
Kopelke: Ick? Nu ja! Ick .. det heest .. ick ..
e ...
(sieht zu Frau Selicke hinüber).
Frau Selicke: Aber setzen Sie sich doch, Herr
Kopelke! Woll'n Se sich nicht setzen? Ich
mach' Ihnen noch schnell 'ne Tasse Kaffee!
Kopelke (zu Wendt): Hm ... ja ... sehn Se,
ick ...
(Plötzlich zu Frau Selicke): 'ne Tasse
Kafffe?
(In sich hineinschmunzelnd, sich vergnügt
die Hände reibend):
Hm! ... 'ne Tasse Kafffe
is jo wat sehr wat Scheenet! Wat sehr wat
Scheenet! ... Abber ... Nee, Frau Selicken!
Nee! Heite nich! Det verlohnt sick nich! Wah-
haftijen Jott! Abber ick muss heite noch unje-
logen hinten in de Druckerei! ... Se wissen
ja! Det mit die ollen, deemlichen Kranken-
kassen! ...
Frau Selicke (nach der Küche hin): Na, denn
werd' ich wenigstens noch'n paar Kohlen unter-
legen!
(Mit einem Blick auf die Uhr): Toni muss ja
Wendt: Nun ja! Und … wie Sie sehn! Ich
freue mich sogar von Herzen drüber!
Frau Selicke: Ach ja! Und Sie waren ja auch
immer so fleissig! Ich habe Sie wahrhaftig
manchmal recht bedauert! Wenn ich so denke,
so die ganzen letzten Wochen, Tag und Nacht,
immer hinter den Büchern …
Wendt: Ach, ich bitte Sie! Was hing aber auch
nicht alles davon ab? Alles! Alles! Geradezu
Alles! — Und dann, was ich Ihnen noch gleich
sagen muss, ich reise jetzt natürlich nicht erst
Drittfeiertag, sondern schon morgen!
Frau Selicke: Schon morgen?
Wendt: Ja! Na, die Sachen sind ja schon alle so
gut wie gepackt, und … e … aber ich ver-
gesse ganz!
(Zum alten Kopelke): Sie sprachen
vorhin von Linchen?
Kopelke: Ick? Nu ja! Ick .. det heest .. ick ..
e …
(sieht zu Frau Selicke hinüber).
Frau Selicke: Aber setzen Sie sich doch, Herr
Kopelke! Woll’n Se sich nicht setzen? Ich
mach’ Ihnen noch schnell ’ne Tasse Kaffee!
Kopelke (zu Wendt): Hm … ja … sehn Se,
ick …
(Plötzlich zu Frau Selicke): ’ne Tasse
Kafffe?
(In sich hineinschmunzelnd, sich vergnügt
die Hände reibend):
Hm! … ’ne Tasse Kafffe
is jo wat sehr wat Scheenet! Wat sehr wat
Scheenet! … Abber … Nee, Frau Selicken!
Nee! Heite nich! Det verlohnt sick nich! Wah-
haftijen Jott! Abber ick muss heite noch unje-
logen hinten in de Druckerei! … Se wissen
ja! Det mit die ollen, deemlichen Kranken-
kassen! …
Frau Selicke (nach der Küche hin): Na, denn
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legen!
(Mit einem Blick auf die Uhr): Toni muss ja
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[17/0039] Wendt: Nun ja! Und … wie Sie sehn! Ich freue mich sogar von Herzen drüber! Frau Selicke: Ach ja! Und Sie waren ja auch immer so fleissig! Ich habe Sie wahrhaftig manchmal recht bedauert! Wenn ich so denke, so die ganzen letzten Wochen, Tag und Nacht, immer hinter den Büchern … Wendt: Ach, ich bitte Sie! Was hing aber auch nicht alles davon ab? Alles! Alles! Geradezu Alles! — Und dann, was ich Ihnen noch gleich sagen muss, ich reise jetzt natürlich nicht erst Drittfeiertag, sondern schon morgen! Frau Selicke: Schon morgen? Wendt: Ja! Na, die Sachen sind ja schon alle so gut wie gepackt, und … e … aber ich ver- gesse ganz! (Zum alten Kopelke): Sie sprachen vorhin von Linchen? Kopelke: Ick? Nu ja! Ick .. det heest .. ick .. e … (sieht zu Frau Selicke hinüber). Frau Selicke: Aber setzen Sie sich doch, Herr Kopelke! Woll’n Se sich nicht setzen? Ich mach’ Ihnen noch schnell ’ne Tasse Kaffee! Kopelke (zu Wendt): Hm … ja … sehn Se, ick … (Plötzlich zu Frau Selicke): ’ne Tasse Kafffe? (In sich hineinschmunzelnd, sich vergnügt die Hände reibend): Hm! … ’ne Tasse Kafffe is jo wat sehr wat Scheenet! Wat sehr wat Scheenet! … Abber … Nee, Frau Selicken! Nee! Heite nich! Det verlohnt sick nich! Wah- haftijen Jott! Abber ick muss heite noch unje- logen hinten in de Druckerei! … Se wissen ja! Det mit die ollen, deemlichen Kranken- kassen! … Frau Selicke (nach der Küche hin): Na, denn werd’ ich wenigstens noch’n paar Kohlen unter- legen! (Mit einem Blick auf die Uhr): Toni muss ja

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_selicke_1890/39>, abgerufen am 21.11.2024.