Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.immer die schändliche, kleine Mieze versteckt Die reizende Ophelia war wieder in ihren Ihr grosser Gatte verachtete sie nur noch immer die schändliche, kleine Mieze versteckt Die reizende Ophelia war wieder in ihren Ihr grosser Gatte verachtete sie nur noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="54"/> immer die schändliche, kleine Mieze versteckt<lb/> hielt, das alles interessirte die alte, liebe, gute<lb/> Frau Wachtel auf das lebhafteste. Noch nie<lb/> hatte sie sich mit ihrer Stellung als Zimmer¬<lb/> vermietherin so zufrieden gefühlt. Die drückend¬<lb/> sten alten Rückstände waren wieder aus¬<lb/> geglichen, für die dösigen Thienwiebels brauchte<lb/> ihr jetzt auch nicht mehr so bange zu sein,<lb/> ja, ja! Der liebe Herrgott!</p><lb/> <p>Die reizende Ophelia war wieder in ihren<lb/> alten Stumpfsinn zurückverfallen. Sie bereute<lb/> ihre Unthat aufs Tiefste. Das Einzige, was<lb/> ihr so schliesslich noch vom Leben übrig ge¬<lb/> blieben war, war ihr Salbeitopf.</p><lb/> <p>Ihr grosser Gatte verachtete sie nur noch<lb/> . . . Geschrieben — e . . . hatte man ihm<lb/> zwar unterdessen bereits, aber — e . . . eh!<lb/> wie kam's, dass sie umherstreiften? Ein fester<lb/> Aufenthalt war vortheilhafter für ihren Ruf<lb/> als ihre Einnahme!“ Kurz und gut, es war<lb/> eben nur eine umherziehende Truppe gewesen<lb/> und der grosse Thienwiebel hatte sich zu de¬<lb/> gradiren gefürchtet. So lange noch der kleine<lb/> Ole da nebenan da war . . . kurz und gut:<lb/> er that, was ihm Beruf und Neigung hiess!<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0058]
immer die schändliche, kleine Mieze versteckt
hielt, das alles interessirte die alte, liebe, gute
Frau Wachtel auf das lebhafteste. Noch nie
hatte sie sich mit ihrer Stellung als Zimmer¬
vermietherin so zufrieden gefühlt. Die drückend¬
sten alten Rückstände waren wieder aus¬
geglichen, für die dösigen Thienwiebels brauchte
ihr jetzt auch nicht mehr so bange zu sein,
ja, ja! Der liebe Herrgott!
Die reizende Ophelia war wieder in ihren
alten Stumpfsinn zurückverfallen. Sie bereute
ihre Unthat aufs Tiefste. Das Einzige, was
ihr so schliesslich noch vom Leben übrig ge¬
blieben war, war ihr Salbeitopf.
Ihr grosser Gatte verachtete sie nur noch
. . . Geschrieben — e . . . hatte man ihm
zwar unterdessen bereits, aber — e . . . eh!
wie kam's, dass sie umherstreiften? Ein fester
Aufenthalt war vortheilhafter für ihren Ruf
als ihre Einnahme!“ Kurz und gut, es war
eben nur eine umherziehende Truppe gewesen
und der grosse Thienwiebel hatte sich zu de¬
gradiren gefürchtet. So lange noch der kleine
Ole da nebenan da war . . . kurz und gut:
er that, was ihm Beruf und Neigung hiess!
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