Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.Trondhjem schon seit vollen vierzehn Tagen Wenn der "arme Yorick" jetzt Mittags nach Amalie schien schon seit undenklichen Zeiten "Nicht wahr, Thienwiebel?" Der grosse Thienwiebel hielt es für unter Trondhjem schon seit vollen vierzehn Tagen Wenn der „arme Yorick“ jetzt Mittags nach Amalie schien schon seit undenklichen Zeiten „Nicht wahr, Thienwiebel?“ Der grosse Thienwiebel hielt es für unter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="30"/> Trondhjem schon seit vollen vierzehn Tagen<lb/> in den schönen, langen Vormittagstunden als<lb/> sterbenden Krieger copieren. Das war freilich<lb/> eine Entwürdigung, aber sie brachte Geld ein.<lb/> Nur genügte es leider noch nicht.</p><lb/> <p>Wenn der „arme Yorick“ jetzt Mittags nach<lb/> Hause kam und sich mit einem Appetit, als<lb/> hätte er eben vierundzwanzig Stunden lang<lb/> ohne aufzusehn Eichenkloben zerkleinert, über<lb/> die grosse Schüssel herstürzte, die ihm die<lb/> reizende Ophelia schon vorsorglich verdeckt,<lb/> der Photographie des grossen Thienwiebel grade<lb/> gegenüber, auf den Tisch gestellt hatte, fand<lb/> sich meist nur eine etwas grün angelaufene,<lb/> dünne Kartoffelsuppe drin vor, in der höch¬<lb/> stens hie und da noch ein paar kleine, kohl¬<lb/> schwarze Speckstückchen schwammen. Armer<lb/> Yorick! . . .</p><lb/> <p>Amalie schien schon seit undenklichen Zeiten<lb/> ihre Nachtjacke nicht mehr in die Waschwanne<lb/> gesteckt zu haben. Wozu auch grosse Toilette<lb/> machen? Man war ja zu Hause.</p><lb/> <p>„Nicht wahr, Thienwiebel?“</p><lb/> <p>Der grosse Thienwiebel hielt es für unter<lb/> seiner Würde zu antworten. Er hatte sich eben<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0034]
Trondhjem schon seit vollen vierzehn Tagen
in den schönen, langen Vormittagstunden als
sterbenden Krieger copieren. Das war freilich
eine Entwürdigung, aber sie brachte Geld ein.
Nur genügte es leider noch nicht.
Wenn der „arme Yorick“ jetzt Mittags nach
Hause kam und sich mit einem Appetit, als
hätte er eben vierundzwanzig Stunden lang
ohne aufzusehn Eichenkloben zerkleinert, über
die grosse Schüssel herstürzte, die ihm die
reizende Ophelia schon vorsorglich verdeckt,
der Photographie des grossen Thienwiebel grade
gegenüber, auf den Tisch gestellt hatte, fand
sich meist nur eine etwas grün angelaufene,
dünne Kartoffelsuppe drin vor, in der höch¬
stens hie und da noch ein paar kleine, kohl¬
schwarze Speckstückchen schwammen. Armer
Yorick! . . .
Amalie schien schon seit undenklichen Zeiten
ihre Nachtjacke nicht mehr in die Waschwanne
gesteckt zu haben. Wozu auch grosse Toilette
machen? Man war ja zu Hause.
„Nicht wahr, Thienwiebel?“
Der grosse Thienwiebel hielt es für unter
seiner Würde zu antworten. Er hatte sich eben
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