Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.20. Der Sonne letzter Schein Umspielt das schwanke Ried, Der Thürmer bläst sein Lied Ins Abendroth hinein. Von fernher weht ein Duft Berauschend mir ums Haar, Ein weißes Taubenpaar Durchflattert noch die Luft. Nun taucht mein Geist ins Bad
Und stärkt sich im Gebet, Ein Engel Gottes geht Stillsegnend durch die Stadt. 20. Der Sonne letzter Schein Umſpielt das ſchwanke Ried, Der Thürmer bläst ſein Lied Ins Abendroth hinein. Von fernher weht ein Duft Berauſchend mir ums Haar, Ein weißes Taubenpaar Durchflattert noch die Luft. Nun taucht mein Geiſt ins Bad
Und ſtärkt ſich im Gebet, Ein Engel Gottes geht Stillſegnend durch die Stadt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0248" n="226"/> </div> <div n="2"> <head>20.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>er Sonne letzter Schein</l><lb/> <l>Umſpielt das ſchwanke Ried,</l><lb/> <l>Der Thürmer bläst ſein Lied</l><lb/> <l>Ins Abendroth hinein.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Von fernher weht ein Duft</l><lb/> <l>Berauſchend mir ums Haar,</l><lb/> <l>Ein weißes Taubenpaar</l><lb/> <l>Durchflattert noch die Luft.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Nun taucht mein Geiſt ins Bad</l><lb/> <l>Und ſtärkt ſich im Gebet,</l><lb/> <l>Ein Engel Gottes geht</l><lb/> <l>Stillſegnend durch die Stadt.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0248]
20.
Der Sonne letzter Schein
Umſpielt das ſchwanke Ried,
Der Thürmer bläst ſein Lied
Ins Abendroth hinein.
Von fernher weht ein Duft
Berauſchend mir ums Haar,
Ein weißes Taubenpaar
Durchflattert noch die Luft.
Nun taucht mein Geiſt ins Bad
Und ſtärkt ſich im Gebet,
Ein Engel Gottes geht
Stillſegnend durch die Stadt.
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