Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.schwebt und flattert; während wieder andere Men- Daß Thomas zu der ersteren Gattung gehöre, Jn Turin war natürlich seine erste Sorge, ein- ſchwebt und flattert; waͤhrend wieder andere Men- Daß Thomas zu der erſteren Gattung gehoͤre, Jn Turin war natuͤrlich ſeine erſte Sorge, ein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="30"/> ſchwebt und flattert; waͤhrend wieder andere Men-<lb/> ſchen ihr ſchwaͤrmeriſches Auge nicht abwenden koͤnnen<lb/> von Blumen, Voͤgeln, Wolken und Sternen, dabei<lb/> jedoch uͤber jeden Stein ſtolpern, ſo auf der Straße<lb/> liegt.</p><lb/> <p>Daß Thomas zu der erſteren Gattung gehoͤre,<lb/> unterlag fuͤr ihn keinem Zweifel. Daß er ſelbſt ein<lb/> Weniges mit der zweiten verwandt ſei, fuͤhlt’ er<lb/> anzunehmen ſich geneigt. Doch eben ſo geneigt fuͤhlte<lb/> er ſich, zu erlernen, was ſich eben lernen laſſe. Er<lb/> ſchied nicht von Freund Thomas, ohne ſich mancherlei<lb/> erprobte Lebensregeln in’s Gedaͤchtniß gepraͤgt zu<lb/> haben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jn Turin war natuͤrlich ſeine erſte Sorge, ein-<lb/> gedenk zu ſein, daß dieſe Stadt auf Carino’s, im<lb/> Todesfieber geſchriebenen, halb verwiſchten Abſchieds-<lb/> blatte leſerlich zu finden geweſen. Auch wurde ihm<lb/> ſehr leicht, Nachricht einzuziehen von dem Gegen-<lb/> ſtande ſeiner Forſchung. Signora Carina, noch vor<lb/> einem Jahre bevorzugter Liebling hieſiger Opern-<lb/> kenner und Freunde, hatte bei ihrem letzten Auftritt<lb/> kein Gluͤck gemacht; zum Theil, wie Einige ihm ſag-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0034]
ſchwebt und flattert; waͤhrend wieder andere Men-
ſchen ihr ſchwaͤrmeriſches Auge nicht abwenden koͤnnen
von Blumen, Voͤgeln, Wolken und Sternen, dabei
jedoch uͤber jeden Stein ſtolpern, ſo auf der Straße
liegt.
Daß Thomas zu der erſteren Gattung gehoͤre,
unterlag fuͤr ihn keinem Zweifel. Daß er ſelbſt ein
Weniges mit der zweiten verwandt ſei, fuͤhlt’ er
anzunehmen ſich geneigt. Doch eben ſo geneigt fuͤhlte
er ſich, zu erlernen, was ſich eben lernen laſſe. Er
ſchied nicht von Freund Thomas, ohne ſich mancherlei
erprobte Lebensregeln in’s Gedaͤchtniß gepraͤgt zu
haben.
Jn Turin war natuͤrlich ſeine erſte Sorge, ein-
gedenk zu ſein, daß dieſe Stadt auf Carino’s, im
Todesfieber geſchriebenen, halb verwiſchten Abſchieds-
blatte leſerlich zu finden geweſen. Auch wurde ihm
ſehr leicht, Nachricht einzuziehen von dem Gegen-
ſtande ſeiner Forſchung. Signora Carina, noch vor
einem Jahre bevorzugter Liebling hieſiger Opern-
kenner und Freunde, hatte bei ihrem letzten Auftritt
kein Gluͤck gemacht; zum Theil, wie Einige ihm ſag-
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