Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.daß Bärbel, davon betroffen, aus ihrem Toben in "Wir? -- nie mehr?" Weiter brachte sie nichts Niemals! Bei dem Andenken meiner Großmut- "Es kann Dein Ernst nicht sein!" So wahr ich's dem schwarzen Wolfgang gelobet, "Du hast dies Versprechen unzählige male ver- Dafür hat mich diese Stunde um so fürchterlicher "Mag er verfaulen, ich hasse ihn! -- Toni, bleib'! daß Baͤrbel, davon betroffen, aus ihrem Toben in „Wir? — nie mehr?“ Weiter brachte ſie nichts Niemals! Bei dem Andenken meiner Großmut- „Es kann Dein Ernſt nicht ſein!“ So wahr ich’s dem ſchwarzen Wolfgang gelobet, „Du haſt dies Verſprechen unzaͤhlige male ver- Dafuͤr hat mich dieſe Stunde um ſo fuͤrchterlicher „Mag er verfaulen, ich haſſe ihn! — Toni, bleib’! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0324" n="322"/> daß Baͤrbel, davon betroffen, aus ihrem Toben in<lb/> eine Art von Stumpfſinn uͤberging.</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Wir? — nie</hi> mehr?“ Weiter brachte ſie nichts<lb/> hervor.</p><lb/> <p>Niemals! Bei dem Andenken meiner Großmut-<lb/> ter! ſagte Anton.</p><lb/> <p>„Es kann Dein Ernſt nicht ſein!“</p><lb/> <p>So wahr ich’s dem ſchwarzen Wolfgang gelobet,<lb/> da er, — Dein Opfer, — in dieſem meinem<lb/> Arme ſtarb.</p><lb/> <p>„Du haſt dies Verſprechen unzaͤhlige male ver-<lb/> geſſen.“</p><lb/> <p>Dafuͤr hat mich dieſe Stunde um ſo fuͤrchterlicher<lb/> daran gemahnt. — Laß’ mich ziehen, Weib! Jch<lb/> beruͤhre Dich nicht mehr. Jch ſchwoͤre es, bei Gott!!<lb/> Zwinge meine Lippen nicht, einen fuͤrchterlichen Fluch<lb/> uͤber Dich auszuſprechen; — im Kuſſe werden ſie die<lb/> Deinen nicht mehr beruͤhren. Laß’ mich ziehen und<lb/> bringe <hi rendition="#g">den</hi> da zu ſich. Er liegt im Starrkrampfe!<lb/> Nimm Dich ſeiner an.</p><lb/> <p>„Mag er verfaulen, ich haſſe ihn! — Toni, bleib’!<lb/> Sag’ mir, daß wir uns wiederfinden, daß Du mein<lb/> ſein wirſt, wie bisher. Wenn Du mich meideſt, es iſt<lb/> Dein Tod, oder der meine!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [322/0324]
daß Baͤrbel, davon betroffen, aus ihrem Toben in
eine Art von Stumpfſinn uͤberging.
„Wir? — nie mehr?“ Weiter brachte ſie nichts
hervor.
Niemals! Bei dem Andenken meiner Großmut-
ter! ſagte Anton.
„Es kann Dein Ernſt nicht ſein!“
So wahr ich’s dem ſchwarzen Wolfgang gelobet,
da er, — Dein Opfer, — in dieſem meinem
Arme ſtarb.
„Du haſt dies Verſprechen unzaͤhlige male ver-
geſſen.“
Dafuͤr hat mich dieſe Stunde um ſo fuͤrchterlicher
daran gemahnt. — Laß’ mich ziehen, Weib! Jch
beruͤhre Dich nicht mehr. Jch ſchwoͤre es, bei Gott!!
Zwinge meine Lippen nicht, einen fuͤrchterlichen Fluch
uͤber Dich auszuſprechen; — im Kuſſe werden ſie die
Deinen nicht mehr beruͤhren. Laß’ mich ziehen und
bringe den da zu ſich. Er liegt im Starrkrampfe!
Nimm Dich ſeiner an.
„Mag er verfaulen, ich haſſe ihn! — Toni, bleib’!
Sag’ mir, daß wir uns wiederfinden, daß Du mein
ſein wirſt, wie bisher. Wenn Du mich meideſt, es iſt
Dein Tod, oder der meine!“
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