zuführen, den sie zunächst betreffen. Deshalb sei mir gestattet, hin und wieder ein Blatt unverändert einzuschalten. Wenn sich dies im Laufe der Geschichte von Zeit zu Zeit wiederholt, dürften solche Zitate auch das beste Zeugniß ablegen, über die fortschreitende, geistige Entwickelung eines jungen Mannes, der im- mer reifer wird und täglich klarer sieht und denkt. Das nächste Kapitel sei einigen Auszügen dieser Gattung gewidmet.
Vierundzwanzigstes Kapitel.
Laura will deutsch reden. Michaletto's Töchter. Die Reitergesellschaft. Anton zu Pferde. Eifersucht.
Aus Antons Tagebuch.
D., den 8. Juni 18..
"Sie ist viel schöner, als Tieletunke; viel, viel! beaucoup! Wenn gleich um einige Frühlinge älter. Sie ist auch sehr gut, wohlwollend, mitleidig, tugend- haft. O, sehr. Um so erstaunlicher, weil sie die Frau eines ruchlosen Mannes war, und eine Menagerie- tochter ist, weshalb sie von Kindheit auf unter reißen- den Thieren lebte."
zufuͤhren, den ſie zunaͤchſt betreffen. Deshalb ſei mir geſtattet, hin und wieder ein Blatt unveraͤndert einzuſchalten. Wenn ſich dies im Laufe der Geſchichte von Zeit zu Zeit wiederholt, duͤrften ſolche Zitate auch das beſte Zeugniß ablegen, uͤber die fortſchreitende, geiſtige Entwickelung eines jungen Mannes, der im- mer reifer wird und taͤglich klarer ſieht und denkt. Das naͤchſte Kapitel ſei einigen Auszuͤgen dieſer Gattung gewidmet.
Vierundzwanzigſtes Kapitel.
Laura will deutſch reden. Michaletto’s Töchter. Die Reitergeſellſchaft. Anton zu Pferde. Eiferſucht.
Aus Antons Tagebuch.
D., den 8. Juni 18..
„Sie iſt viel ſchoͤner, als Tieletunke; viel, viel! beaucoup! Wenn gleich um einige Fruͤhlinge aͤlter. Sie iſt auch ſehr gut, wohlwollend, mitleidig, tugend- haft. O, ſehr. Um ſo erſtaunlicher, weil ſie die Frau eines ruchloſen Mannes war, und eine Menagerie- tochter iſt, weshalb ſie von Kindheit auf unter reißen- den Thieren lebte.“
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0300"n="284"/>
zufuͤhren, den ſie zunaͤchſt betreffen. Deshalb ſei<lb/>
mir geſtattet, hin und wieder ein Blatt unveraͤndert<lb/>
einzuſchalten. Wenn ſich dies im Laufe der Geſchichte<lb/>
von Zeit zu Zeit wiederholt, duͤrften ſolche Zitate auch<lb/>
das beſte Zeugniß ablegen, uͤber die fortſchreitende,<lb/>
geiſtige Entwickelung eines jungen Mannes, der im-<lb/>
mer reifer wird und taͤglich klarer ſieht und denkt.<lb/>
Das naͤchſte Kapitel ſei einigen Auszuͤgen dieſer<lb/>
Gattung gewidmet.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Vierundzwanzigſtes Kapitel.</hi></head><lb/><argument><p>Laura will deutſch reden. Michaletto’s Töchter. Die Reitergeſellſchaft.<lb/><hirendition="#c">Anton zu Pferde. Eiferſucht.</hi></p></argument><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Aus Antons Tagebuch.</hi></hi></head><lb/><divtype="diaryEntry"n="3"><dateline>D., den 8. Juni 18..</dateline><lb/><p>„Sie iſt viel ſchoͤner, als Tieletunke; viel, viel!<lb/><hirendition="#aq">beaucoup!</hi> Wenn gleich um einige Fruͤhlinge aͤlter.<lb/>
Sie iſt auch ſehr gut, wohlwollend, mitleidig, tugend-<lb/>
haft. O, ſehr. Um ſo erſtaunlicher, weil ſie die Frau<lb/>
eines ruchloſen Mannes war, und eine Menagerie-<lb/>
tochter iſt, weshalb ſie von Kindheit auf unter reißen-<lb/>
den Thieren lebte.“</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[284/0300]
zufuͤhren, den ſie zunaͤchſt betreffen. Deshalb ſei
mir geſtattet, hin und wieder ein Blatt unveraͤndert
einzuſchalten. Wenn ſich dies im Laufe der Geſchichte
von Zeit zu Zeit wiederholt, duͤrften ſolche Zitate auch
das beſte Zeugniß ablegen, uͤber die fortſchreitende,
geiſtige Entwickelung eines jungen Mannes, der im-
mer reifer wird und taͤglich klarer ſieht und denkt.
Das naͤchſte Kapitel ſei einigen Auszuͤgen dieſer
Gattung gewidmet.
Vierundzwanzigſtes Kapitel.
Laura will deutſch reden. Michaletto’s Töchter. Die Reitergeſellſchaft.
Anton zu Pferde. Eiferſucht.
Aus Antons Tagebuch.
D., den 8. Juni 18..
„Sie iſt viel ſchoͤner, als Tieletunke; viel, viel!
beaucoup! Wenn gleich um einige Fruͤhlinge aͤlter.
Sie iſt auch ſehr gut, wohlwollend, mitleidig, tugend-
haft. O, ſehr. Um ſo erſtaunlicher, weil ſie die Frau
eines ruchloſen Mannes war, und eine Menagerie-
tochter iſt, weshalb ſie von Kindheit auf unter reißen-
den Thieren lebte.“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/300>, abgerufen am 18.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.