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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Achtes Buch/ Pferdzucht.
[Spaltenumbruch] noch zu kurtz/ die Mundstücke weder zu enge/ noch zu
weit/ und die Künketten weder zu groß noch zu klein seye/
[Spaltenumbruch] damit die Einstimmung eines mit dem andern alles leich-
ter und behäglicher mache.

Cap. XL.
Von den geschlossenen Holvissen und andern Sorten der
Mundstücke.
[Spaltenumbruch]

EJn junges edelmüthiges Pferd Anfangs zum
Gehorsam zu bringen/ werden von den meisten
Bereutern die geschlossenen Mundstücke für die
vornehmsten und besten gehalten/ den erst aufgestellten
Pferden anfänglich ein- und beyzubringen; die Grösse
oder Weite (welches in allen folgends zu bedencken)
muß nach des Mundes Eigenschafft und Beschaffenheit
gemacht seyn/ müssen aber vorhin schon an andern Pfer-
den gebraucht/ und nicht ungelenck und ungewerbig/
auch keinen Geschmack mehr vom Verzinnen haben/
welche man/ wie gedacht/ mit Saltz bessern und ver-
treiben kan.

Die gemeine Weiten an geschlossenen Holbissen soll/
nach Herrn Löhneisens Meynung/ zu Teutschen Pfer-
den 4 Zoll und ein Viertel seyn/ so aber nach Grösse oder
Enge des Mauls zuzugeben oder wegzunehmen/ und
muß dem jungen Pferde die Freyheit der Zungen An-
fangs nicht gelassen werden/ biß der Kopf vorhero wol
stät und gerichtet ist/ die Arbeit aber an den Mundstü-
cken muß sauber/ glatt und gleich seyn/ daß nicht ein
Theil dicker/ schärffer/ unebener/ grösser oder kleiner/
als der andere sey; und diese geschlossene Holbiß zäu-
men übersich/ von denen Welschen werden sie Cannoni
genannt.

Die Zungen-freyen Mundstücke/ die von etlichen
offene und gekröpffte genennet werden; braucht man ge-
meiniglich/ wann die Roß schon das fünffte Jahr völlig
erreichet haben/ und vom Hals/ Kopf und dem gan-
tzen Leib stät und gerecht sind/ dann wird ihnen mehr
Freyheit der Zungen zugelassen/ wiewol sie die Laden
besser angreiffen/ und das Pferd etwas stärcker bezäu-
men als die geschlossenen; und diese werden nicht allein
in den geschlossenen/ sondern auch in gekröpfften und
Waltzen-Mundstücken/ nachdem es des Pferds Maul
erfordert/ verfertigt und zugerichtet/ höher oder niede-
rer/ nachdem es eine dicke oder subtile Zungen hat/ wie-
wol solche meistens allein zu den starck-züngigen Pfer-
den gebraucht werden.

Die gekröpfften Biß mit Dring-Stänglein sind
härter als die andern/ doch sollen die Dring-Stäng-
lein nicht in den Zapffen/ oder in das Ort/ da man das
Mundstück einschraubet/ gemacht seyn/ sondern je hö-
her sie in den Stangen/ an statt der Beykettlein ligen/
je ein härter Mundstück sie machen/ je nidriger/ je linder
sind sie.

Die Kappen-Mundstück werden ietzo nicht so viel/
als vor Alters/ gebraucht/ sind fast einerley Gattung
mit denen Holbissen/ ausser daß sie eingekerbt und einge-
schnitten/ auch nicht so groß und dick sind/ doch sind die
recht-geschlossenen Holbiß sicherer/ junge Pferde damit
zu zäumen.

Die Waltzen sind vielerley Arten/ Oliven-Spen-
ling-Melonen-Glocken-Birnen-Aepfel-Eichel-Mühl-
stein- und noch mehr Waltzen/ die denen Pferden dien-
lich sind/ die nicht gern viel Eisen im Maul haben/ die
[Spaltenumbruch] glatten sind besser als die eingekerbten/ weil sich nicht so
viel Schleim darein legen mag/ und sie säuberer können
gehalten werden/ dienen vor die Pferde/ die klein und
seicht vom Maul/ und fleischichte starcke Laden haben/
veranlassen auch ein Pferd/ damit zu spielen/ und dar-
durch ein feuchtes Maul zu überkommen/ werden auf
leichte Pferde genommen; je grösser oder kleiner aber
die Waltzen sind/ je mehr oder weniger greiffen sie an;
die Melon- und Birnen-Waltzen gehören für grosse
und weitmäulichte Pferde/ auch sind die Birn-Wal-
tzen gut für Pferde/ die das Maul krümmen/ denn sie
machen/ daß ein Pferd nicht leid-wund wird/ allein ist
in acht zu nehmen/ daß sie im Maul nicht neben der La-
den aufliegen/ in diesem Fall kan man sie mit kleinen Ri-
gelein fornen beym Schluß zurücke treiben/ sie werden
ein junges Thier stät vom Kopf machen/ wie die geschlos-
senen Holbiß.

Die Galgen-Mundstücke sind hart/ und zäumen
mit Gewalt untersich/ sollen jungen Pferden nicht leicht
in den Mund kommen/ weil sie mehr verderben/ als gut
machen; vor diesem hat man sie zu grossen weitmäu-
lichten Hengsten gebraucht/ die dicke Lefftzen/ fleischichte
Laden und Kien/ auch dicke Zungen gehabt/ und schwer
in der Faust waren/ sie werden (wie Herr Löhneisen be-
zeuget) unterschiedlich gemacht/ nicht allein in der Wei-
ten/ sondern auch in der Höhe der Galgen/ Waltzen/
Aepfeln/ Gespühlen/ mit/ oder ohne Dringstänglein/
darum auch allzeit eines härter ist/ als das andere; die
Weiten dieser Biß soll seyn 4 Zoll und ein Viertel/ die
Höhe des Bogen oder Galgens anderthalb Zoll/ die
Aepfel sollen nicht über einen Zoll hoch/ und oben ein we-
nig zuruck gebogen seyn/ damit sie einem Pferd den obern
Gaum nicht verletzen.

Wer von mehr Bissen und Mundstücken/ als von
Striegelbissen/ Gänsfüssen/ Gemsenfüssen/ Genetbissen
und andern seltzamern Sorten wissen will/ der besehe
Herrn Löhneisen in seinem schönen und kostbaren Reit-
buch/ so zu Remblingen An. 1610 ausgangen/ und Herrn
Pirro Antonio Ferraro in seinem feinen Werck/ das er
nennet Cavallo frenato An. 1602 zu Napoli aufgelegt/
und des Herrn Salomon de la Broue, le Cavalerice
Francois,
so zu Paris Anno 1620 zum drittenmal aufge-
legt und heraus gegeben worden/ da wird er finden/ was
er begehrt.

So viel ist ins gemein von denen üblichsten Mund-
stücken zu wissen/ daß die geschlossenen Holbiß übersich/
die gekröpfften oder Zungen-freyen herbey/ die Galgen-
Mundstück aber untersich zäumen; die Mundstück sol-
len einem jeden Pferd auf beeden Seiten gleich hangen/
und einen zwerch Finger über die Hackenzähne ein-
wärts ligen/ damit es die Hacken nicht berühre; es
ist auch gut/ daß man die Mundstück nicht mit Zin/ son-
dern mit Bley/ oder mit Silber überziehet/ denn die
zinnernen sind denen Pferden/ wegen des Geschmacks/
nicht angenehm.

Cap.

Achtes Buch/ Pferdzucht.
[Spaltenumbruch] noch zu kurtz/ die Mundſtuͤcke weder zu enge/ noch zu
weit/ und die Kuͤnketten weder zu groß noch zu klein ſeye/
[Spaltenumbruch] damit die Einſtimmung eines mit dem andern alles leich-
ter und behaͤglicher mache.

Cap. XL.
Von den geſchloſſenen Holviſſen und andern Sorten der
Mundſtuͤcke.
[Spaltenumbruch]

EJn junges edelmuͤthiges Pferd Anfangs zum
Gehorſam zu bringen/ werden von den meiſten
Bereutern die geſchloſſenen Mundſtuͤcke fuͤr die
vornehmſten und beſten gehalten/ den erſt aufgeſtellten
Pferden anfaͤnglich ein- und beyzubringen; die Groͤſſe
oder Weite (welches in allen folgends zu bedencken)
muß nach des Mundes Eigenſchafft und Beſchaffenheit
gemacht ſeyn/ muͤſſen aber vorhin ſchon an andern Pfer-
den gebraucht/ und nicht ungelenck und ungewerbig/
auch keinen Geſchmack mehr vom Verzinnen haben/
welche man/ wie gedacht/ mit Saltz beſſern und ver-
treiben kan.

Die gemeine Weiten an geſchloſſenen Holbiſſen ſoll/
nach Herꝛn Loͤhneiſens Meynung/ zu Teutſchen Pfer-
den 4 Zoll und ein Viertel ſeyn/ ſo aber nach Groͤſſe oder
Enge des Mauls zuzugeben oder wegzunehmen/ und
muß dem jungen Pferde die Freyheit der Zungen An-
fangs nicht gelaſſen werden/ biß der Kopf vorhero wol
ſtaͤt und gerichtet iſt/ die Arbeit aber an den Mundſtuͤ-
cken muß ſauber/ glatt und gleich ſeyn/ daß nicht ein
Theil dicker/ ſchaͤrffer/ unebener/ groͤſſer oder kleiner/
als der andere ſey; und dieſe geſchloſſene Holbiß zaͤu-
men uͤberſich/ von denen Welſchen werden ſie Cannoni
genannt.

Die Zungen-freyen Mundſtuͤcke/ die von etlichen
offene und gekroͤpffte genennet werden; braucht man ge-
meiniglich/ wann die Roß ſchon das fuͤnffte Jahr voͤllig
erreichet haben/ und vom Hals/ Kopf und dem gan-
tzen Leib ſtaͤt und gerecht ſind/ dann wird ihnen mehr
Freyheit der Zungen zugelaſſen/ wiewol ſie die Laden
beſſer angreiffen/ und das Pferd etwas ſtaͤrcker bezaͤu-
men als die geſchloſſenen; und dieſe werden nicht allein
in den geſchloſſenen/ ſondern auch in gekroͤpfften und
Waltzen-Mundſtuͤcken/ nachdem es des Pferds Maul
erfordert/ verfertigt und zugerichtet/ hoͤher oder niede-
rer/ nachdem es eine dicke oder ſubtile Zungen hat/ wie-
wol ſolche meiſtens allein zu den ſtarck-zuͤngigen Pfer-
den gebraucht werden.

Die gekroͤpfften Biß mit Dring-Staͤnglein ſind
haͤrter als die andern/ doch ſollen die Dring-Staͤng-
lein nicht in den Zapffen/ oder in das Ort/ da man das
Mundſtuͤck einſchraubet/ gemacht ſeyn/ ſondern je hoͤ-
her ſie in den Stangen/ an ſtatt der Beykettlein ligen/
je ein haͤrter Mundſtuͤck ſie machen/ je nidriger/ je linder
ſind ſie.

Die Kappen-Mundſtuͤck werden ietzo nicht ſo viel/
als vor Alters/ gebraucht/ ſind faſt einerley Gattung
mit denen Holbiſſen/ auſſer daß ſie eingekerbt und einge-
ſchnitten/ auch nicht ſo groß und dick ſind/ doch ſind die
recht-geſchloſſenen Holbiß ſicherer/ junge Pferde damit
zu zaͤumen.

Die Waltzen ſind vielerley Arten/ Oliven-Spen-
ling-Melonen-Glocken-Birnen-Aepfel-Eichel-Muͤhl-
ſtein- und noch mehr Waltzen/ die denen Pferden dien-
lich ſind/ die nicht gern viel Eiſen im Maul haben/ die
[Spaltenumbruch] glatten ſind beſſer als die eingekerbten/ weil ſich nicht ſo
viel Schleim darein legen mag/ und ſie ſaͤuberer koͤnnen
gehalten werden/ dienen vor die Pferde/ die klein und
ſeicht vom Maul/ und fleiſchichte ſtarcke Laden haben/
veranlaſſen auch ein Pferd/ damit zu ſpielen/ und dar-
durch ein feuchtes Maul zu uͤberkommen/ werden auf
leichte Pferde genommen; je groͤſſer oder kleiner aber
die Waltzen ſind/ je mehr oder weniger greiffen ſie an;
die Melon- und Birnen-Waltzen gehoͤren fuͤr groſſe
und weitmaͤulichte Pferde/ auch ſind die Birn-Wal-
tzen gut fuͤr Pferde/ die das Maul kruͤmmen/ denn ſie
machen/ daß ein Pferd nicht leid-wund wird/ allein iſt
in acht zu nehmen/ daß ſie im Maul nicht neben der La-
den aufliegen/ in dieſem Fall kan man ſie mit kleinen Ri-
gelein fornen beym Schluß zuruͤcke treiben/ ſie werden
ein junges Thier ſtaͤt vom Kopf machen/ wie die geſchloſ-
ſenen Holbiß.

Die Galgen-Mundſtuͤcke ſind hart/ und zaͤumen
mit Gewalt unterſich/ ſollen jungen Pferden nicht leicht
in den Mund kommen/ weil ſie mehr verderben/ als gut
machen; vor dieſem hat man ſie zu groſſen weitmaͤu-
lichten Hengſten gebraucht/ die dicke Lefftzen/ fleiſchichte
Laden und Kien/ auch dicke Zungen gehabt/ und ſchwer
in der Fauſt waren/ ſie werden (wie Herꝛ Loͤhneiſen be-
zeuget) unterſchiedlich gemacht/ nicht allein in der Wei-
ten/ ſondern auch in der Hoͤhe der Galgen/ Waltzen/
Aepfeln/ Geſpuͤhlen/ mit/ oder ohne Dringſtaͤnglein/
darum auch allzeit eines haͤrter iſt/ als das andere; die
Weiten dieſer Biß ſoll ſeyn 4 Zoll und ein Viertel/ die
Hoͤhe des Bogen oder Galgens anderthalb Zoll/ die
Aepfel ſollen nicht uͤber einen Zoll hoch/ und oben ein we-
nig zuruck gebogen ſeyn/ damit ſie einem Pferd den obern
Gaum nicht verletzen.

Wer von mehr Biſſen und Mundſtuͤcken/ als von
Striegelbiſſen/ Gaͤnsfuͤſſen/ Gemſenfuͤſſen/ Genetbiſſen
und andern ſeltzamern Sorten wiſſen will/ der beſehe
Herꝛn Loͤhneiſen in ſeinem ſchoͤnen und koſtbaren Reit-
buch/ ſo zu Remblingen An. 1610 ausgangen/ und Herꝛn
Pirro Antonio Ferraro in ſeinem feinen Werck/ das er
nennet Cavallo frenato An. 1602 zu Napoli aufgelegt/
und des Herꝛn Salomon de la Broue, le Cavalerice
François,
ſo zu Paris Anno 1620 zum drittenmal aufge-
legt und heraus gegeben worden/ da wird er finden/ was
er begehrt.

So viel iſt ins gemein von denen uͤblichſten Mund-
ſtuͤcken zu wiſſen/ daß die geſchloſſenen Holbiß uͤberſich/
die gekroͤpfften oder Zungen-freyen herbey/ die Galgen-
Mundſtuͤck aber unterſich zaͤumen; die Mundſtuͤck ſol-
len einem jeden Pferd auf beeden Seiten gleich hangen/
und einen zwerch Finger uͤber die Hackenzaͤhne ein-
waͤrts ligen/ damit es die Hacken nicht beruͤhre; es
iſt auch gut/ daß man die Mundſtuͤck nicht mit Zin/ ſon-
dern mit Bley/ oder mit Silber uͤberziehet/ denn die
zinnernen ſind denen Pferden/ wegen des Geſchmacks/
nicht angenehm.

Cap.
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[159/0177] Achtes Buch/ Pferdzucht. noch zu kurtz/ die Mundſtuͤcke weder zu enge/ noch zu weit/ und die Kuͤnketten weder zu groß noch zu klein ſeye/ damit die Einſtimmung eines mit dem andern alles leich- ter und behaͤglicher mache. Cap. XL. Von den geſchloſſenen Holviſſen und andern Sorten der Mundſtuͤcke. EJn junges edelmuͤthiges Pferd Anfangs zum Gehorſam zu bringen/ werden von den meiſten Bereutern die geſchloſſenen Mundſtuͤcke fuͤr die vornehmſten und beſten gehalten/ den erſt aufgeſtellten Pferden anfaͤnglich ein- und beyzubringen; die Groͤſſe oder Weite (welches in allen folgends zu bedencken) muß nach des Mundes Eigenſchafft und Beſchaffenheit gemacht ſeyn/ muͤſſen aber vorhin ſchon an andern Pfer- den gebraucht/ und nicht ungelenck und ungewerbig/ auch keinen Geſchmack mehr vom Verzinnen haben/ welche man/ wie gedacht/ mit Saltz beſſern und ver- treiben kan. Die gemeine Weiten an geſchloſſenen Holbiſſen ſoll/ nach Herꝛn Loͤhneiſens Meynung/ zu Teutſchen Pfer- den 4 Zoll und ein Viertel ſeyn/ ſo aber nach Groͤſſe oder Enge des Mauls zuzugeben oder wegzunehmen/ und muß dem jungen Pferde die Freyheit der Zungen An- fangs nicht gelaſſen werden/ biß der Kopf vorhero wol ſtaͤt und gerichtet iſt/ die Arbeit aber an den Mundſtuͤ- cken muß ſauber/ glatt und gleich ſeyn/ daß nicht ein Theil dicker/ ſchaͤrffer/ unebener/ groͤſſer oder kleiner/ als der andere ſey; und dieſe geſchloſſene Holbiß zaͤu- men uͤberſich/ von denen Welſchen werden ſie Cannoni genannt. Die Zungen-freyen Mundſtuͤcke/ die von etlichen offene und gekroͤpffte genennet werden; braucht man ge- meiniglich/ wann die Roß ſchon das fuͤnffte Jahr voͤllig erreichet haben/ und vom Hals/ Kopf und dem gan- tzen Leib ſtaͤt und gerecht ſind/ dann wird ihnen mehr Freyheit der Zungen zugelaſſen/ wiewol ſie die Laden beſſer angreiffen/ und das Pferd etwas ſtaͤrcker bezaͤu- men als die geſchloſſenen; und dieſe werden nicht allein in den geſchloſſenen/ ſondern auch in gekroͤpfften und Waltzen-Mundſtuͤcken/ nachdem es des Pferds Maul erfordert/ verfertigt und zugerichtet/ hoͤher oder niede- rer/ nachdem es eine dicke oder ſubtile Zungen hat/ wie- wol ſolche meiſtens allein zu den ſtarck-zuͤngigen Pfer- den gebraucht werden. Die gekroͤpfften Biß mit Dring-Staͤnglein ſind haͤrter als die andern/ doch ſollen die Dring-Staͤng- lein nicht in den Zapffen/ oder in das Ort/ da man das Mundſtuͤck einſchraubet/ gemacht ſeyn/ ſondern je hoͤ- her ſie in den Stangen/ an ſtatt der Beykettlein ligen/ je ein haͤrter Mundſtuͤck ſie machen/ je nidriger/ je linder ſind ſie. Die Kappen-Mundſtuͤck werden ietzo nicht ſo viel/ als vor Alters/ gebraucht/ ſind faſt einerley Gattung mit denen Holbiſſen/ auſſer daß ſie eingekerbt und einge- ſchnitten/ auch nicht ſo groß und dick ſind/ doch ſind die recht-geſchloſſenen Holbiß ſicherer/ junge Pferde damit zu zaͤumen. Die Waltzen ſind vielerley Arten/ Oliven-Spen- ling-Melonen-Glocken-Birnen-Aepfel-Eichel-Muͤhl- ſtein- und noch mehr Waltzen/ die denen Pferden dien- lich ſind/ die nicht gern viel Eiſen im Maul haben/ die glatten ſind beſſer als die eingekerbten/ weil ſich nicht ſo viel Schleim darein legen mag/ und ſie ſaͤuberer koͤnnen gehalten werden/ dienen vor die Pferde/ die klein und ſeicht vom Maul/ und fleiſchichte ſtarcke Laden haben/ veranlaſſen auch ein Pferd/ damit zu ſpielen/ und dar- durch ein feuchtes Maul zu uͤberkommen/ werden auf leichte Pferde genommen; je groͤſſer oder kleiner aber die Waltzen ſind/ je mehr oder weniger greiffen ſie an; die Melon- und Birnen-Waltzen gehoͤren fuͤr groſſe und weitmaͤulichte Pferde/ auch ſind die Birn-Wal- tzen gut fuͤr Pferde/ die das Maul kruͤmmen/ denn ſie machen/ daß ein Pferd nicht leid-wund wird/ allein iſt in acht zu nehmen/ daß ſie im Maul nicht neben der La- den aufliegen/ in dieſem Fall kan man ſie mit kleinen Ri- gelein fornen beym Schluß zuruͤcke treiben/ ſie werden ein junges Thier ſtaͤt vom Kopf machen/ wie die geſchloſ- ſenen Holbiß. Die Galgen-Mundſtuͤcke ſind hart/ und zaͤumen mit Gewalt unterſich/ ſollen jungen Pferden nicht leicht in den Mund kommen/ weil ſie mehr verderben/ als gut machen; vor dieſem hat man ſie zu groſſen weitmaͤu- lichten Hengſten gebraucht/ die dicke Lefftzen/ fleiſchichte Laden und Kien/ auch dicke Zungen gehabt/ und ſchwer in der Fauſt waren/ ſie werden (wie Herꝛ Loͤhneiſen be- zeuget) unterſchiedlich gemacht/ nicht allein in der Wei- ten/ ſondern auch in der Hoͤhe der Galgen/ Waltzen/ Aepfeln/ Geſpuͤhlen/ mit/ oder ohne Dringſtaͤnglein/ darum auch allzeit eines haͤrter iſt/ als das andere; die Weiten dieſer Biß ſoll ſeyn 4 Zoll und ein Viertel/ die Hoͤhe des Bogen oder Galgens anderthalb Zoll/ die Aepfel ſollen nicht uͤber einen Zoll hoch/ und oben ein we- nig zuruck gebogen ſeyn/ damit ſie einem Pferd den obern Gaum nicht verletzen. Wer von mehr Biſſen und Mundſtuͤcken/ als von Striegelbiſſen/ Gaͤnsfuͤſſen/ Gemſenfuͤſſen/ Genetbiſſen und andern ſeltzamern Sorten wiſſen will/ der beſehe Herꝛn Loͤhneiſen in ſeinem ſchoͤnen und koſtbaren Reit- buch/ ſo zu Remblingen An. 1610 ausgangen/ und Herꝛn Pirro Antonio Ferraro in ſeinem feinen Werck/ das er nennet Cavallo frenato An. 1602 zu Napoli aufgelegt/ und des Herꝛn Salomon de la Broue, le Cavalerice François, ſo zu Paris Anno 1620 zum drittenmal aufge- legt und heraus gegeben worden/ da wird er finden/ was er begehrt. So viel iſt ins gemein von denen uͤblichſten Mund- ſtuͤcken zu wiſſen/ daß die geſchloſſenen Holbiß uͤberſich/ die gekroͤpfften oder Zungen-freyen herbey/ die Galgen- Mundſtuͤck aber unterſich zaͤumen; die Mundſtuͤck ſol- len einem jeden Pferd auf beeden Seiten gleich hangen/ und einen zwerch Finger uͤber die Hackenzaͤhne ein- waͤrts ligen/ damit es die Hacken nicht beruͤhre; es iſt auch gut/ daß man die Mundſtuͤck nicht mit Zin/ ſon- dern mit Bley/ oder mit Silber uͤberziehet/ denn die zinnernen ſind denen Pferden/ wegen des Geſchmacks/ nicht angenehm. Cap.

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/177>, abgerufen am 22.11.2024.