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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] mus, voto nostro responsuras, si ante plenilunium
plantentur. Quidam dicunt momento plenilunii, sed
operationes Physicae non sunt momentaneae; Mihi
(inquit) sex horae ante plenilunium ex voto respon-
derunt.

Andere dergleichen Geradigkeiten und Künste mit
den Blumen (wann anders wahr ist/ was man fürgibt)
findest du bey Constantino lib. 12. c. 13. & 14. und Pli-
nio l. 19. c.
12. der sagt daselbst: Omnia Olera trans-
lata, meliora grandioraque fieri.
Auch sagt P. Ferra-
rius
weiter lib. 3. cap. 15. Wann du einen schönen
Stock guter Art verbessern wilt/ so thue den Stock zu
Ende des Herbstes aus seinem Geschirr/ mit aller dabey
bleibenden Erde/ kan mans aber nicht heraus bringen/
so mag man das Geschirr säuberlich zerschlagen/ die
Wurtzen um und um müssen geschicklich auf zween Fin-
ger hoch beschüttet; an dem Geschirr/ darein der Stock
kommt/ muß erstlich das unterste Loch mit groben Sand
verstopfft/ hernach einen oder zween Finger hoch gemei-
ner Grund darauf gethan/ und auf dieses wider Rind-
[Spaltenumbruch] oder Kälberblut vier oder fünf Finger hoch gegossen/ und
darauf wieder drey Finger hoch magers Koth geschüttet/
auf dieses die gestutzte Wurtzen mit allem seinem anhan-
genden Koth gesetzt/ und was lähr ist/ mit guten fetten
Koth ausgefüllt/ an die Lufft gestellt/ und nach Noth-
durfft begossen werden/ diß muß aber allein gegen dem
Winter geschehen/ sonst würden aus dem Blut Wür-
me und Unzifer wachsen/ und den Stock verderben.

Zum Begiessen hernach (wann die Kälte nunmehr
ankommen) giesst man in ein grosses Geschirr Wasser/
vermischt es wol mit Tauben- und Hünerkoth/ und be-
giesst es also bißweilen im Winter/ das beschützt sie nicht
allein vor der Kälte/ sondern macht auch durch fruchtbare
Einflösung die Wurtzen geschickt/ desto grössere und
schönere Blumen zu bringen/ und dardurch des Gärt-
ners Lob zu vermehren. Diß Begiessen währet allein
den Winter durch/ im Sommer braucht man allein
gemeines/ nicht allzukaltes Lachen oder Teichwasser/ zu
recht bequemlicher Zeit/ als nach Untergang der Son-
nen/ sonderlich wann die grosse Hitze angehet.

Cap. CXXII.
Buchstaben auf die Blumen zu bringen.
[Spaltenumbruch]

DJeses ist ein ungewisse und zweiffelhaffte Be-
mühung/ die mehr in der Einbildung/ als War-
heit selbst bestehet/ selten gerathet/ und obs etwan
gerieth/ nicht in die Nachkommen kan fortgepflantzt/
oder wie die von der Natur eingepresste Merckzeichen
unaufhörlich bey einem Geschlecht ohne Wechsel-Aen-
derung erhalten werden. P. Ferrarius meynt/ wann
man in die Kiel geschicklich einschneidet/ und hernach
mit Farben anfüllet/ mögen solche sich in die Blumen
ergiessen.

Ein andere Art Blumen zu färben setzt er aus Alexii
Pedemontani Secretis:
Man nimmt Sal ammonia-
cum,
ein wenig Zucker und Essig/ stöst es in einen mär-
bern Mörsel klein/ und hebts also auf; wann nun die
Rosen und Negele blühen/ unterlegt man die Blätter/
auf die man schreiben will/ mit Wachs/ daß sie gantz
gleich und eben seyen/ schreibt hernach mit dem erstge-
meldten Safft auf das Blat/ was man für Buchsta-
ben/ oder Figuren/ oder Characteres will/ und über eine
Stund hernach/ wann es trocken worden/ bedeckt mans
mit Silber- oder Goldblätlein/ druckt es fein sanfft mit
Baumwoll/ und reibt das übrige hinweg/ so werden al-
lein die Figuren erscheinen.

Wilt du aber mit wiewol scharffen und einbeis-
senden/ doch unschädlichem Wasser auf die Blumen
schreiben/ so nimm drey Theil Gummi ammoniaci,
einen Gummi Arabici, und vier Theil Sagapeni, die
man ins gemein nennet Serapini, misch es untereinan-
[Spaltenumbruch] der/ und legs in Essig/ biß es weich wird/ seihe es dar-
nach durch/ und hebs zum Gebrauch auf; oder nimm
Gummi Ammoniaci eine Untzen/ und drey Gummi
Arabici,
legs in Essig/ laß es darinn auf 24. Stunden
weichen/ thue einer Welschen Nuß groß Hönig darzu/
und ein Haubt von einem gesäuberten/ geschelten und
zerstossenem Knobloch/ mit etwas noch wenigern Aloe-
patico,
misch alles zusammen/ sieds ein wenig in Essig/
seyhe es/ und drucke den Safft wol aus; wann er noch
zu dünn ist/ so laß es besser sieden/ biß es wie eine Salbe
wird/ hernach mag mans in einem saubern Glas ver-
wahren; wann mans nun brauchen will/ schreibt man
mit diesem Safft auf die Blätter der Blumen/ als Tu-
lipen/ Poeonien/ Rosen/ Negelein/ Narcissen/ Ranun-
cu
len/ Anemonen/ was man will/ und wanns trocken
worden/ wird die Schrifft vorher ein wenig mit dem
Athem angehaucht/ und hernach Gold oder Silber mit
Baumwoll oder einem Pensel subtil aufgetragen. Der-
gleichen Schrifften kan man auch auf die Blätter der
Bäum oder Blumen setzen/ wiewol sie auf den Blu-
men schöner und zierlicher sind.

Ein anders erzehlt er aus Cardani Subtilitatibus,
daß man mit Feigenmilch die Blumen und Blätter be-
zeichnen/ und hernach mit gepulverter Farb/ oder Gold-
und Silberblätlein/ wann es trocken worden/ bestreuen
und belegen solle. Aber genug von diesem. Wir wol-
len diß Buch/ in GOttes Namen/ beschliessen/ und wei-
ter sehen/ was bey den wolbestellten Wirtschafften in den
Feldern zu thun und zu verrichten.



Register

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] mus, voto noſtro reſponſuras, ſi ante plenilunium
plantentur. Quidam dicunt momento plenilunii, ſed
operationes Phyſicæ non ſunt momentaneæ; Mihi
(inquit) ſex horæ antè plenilunium ex voto reſpon-
derunt.

Andere dergleichen Geradigkeiten und Kuͤnſte mit
den Blumen (wann anders wahr iſt/ was man fuͤrgibt)
findeſt du bey Conſtantino lib. 12. c. 13. & 14. und Pli-
nio l. 19. c.
12. der ſagt daſelbſt: Omnia Olera trans-
lata, meliora grandioraquè fieri.
Auch ſagt P. Ferra-
rius
weiter lib. 3. cap. 15. Wann du einen ſchoͤnen
Stock guter Art verbeſſern wilt/ ſo thue den Stock zu
Ende des Herbſtes aus ſeinem Geſchirr/ mit aller dabey
bleibenden Erde/ kan mans aber nicht heraus bringen/
ſo mag man das Geſchirr ſaͤuberlich zerſchlagen/ die
Wurtzen um und um muͤſſen geſchicklich auf zween Fin-
ger hoch beſchuͤttet; an dem Geſchirr/ darein der Stock
kommt/ muß erſtlich das unterſte Loch mit groben Sand
verſtopfft/ hernach einen oder zween Finger hoch gemei-
ner Grund darauf gethan/ und auf dieſes wider Rind-
[Spaltenumbruch] oder Kaͤlberblut vier oder fuͤnf Finger hoch gegoſſen/ und
darauf wieder drey Finger hoch magers Koth geſchuͤttet/
auf dieſes die geſtutzte Wurtzẽ mit allem ſeinem anhan-
genden Koth geſetzt/ und was laͤhr iſt/ mit guten fetten
Koth ausgefuͤllt/ an die Lufft geſtellt/ und nach Noth-
durfft begoſſen werden/ diß muß aber allein gegen dem
Winter geſchehen/ ſonſt wuͤrden aus dem Blut Wuͤr-
me und Unzifer wachſen/ und den Stock verderben.

Zum Begieſſen hernach (wann die Kaͤlte nunmehr
ankommen) gieſſt man in ein groſſes Geſchirr Waſſer/
vermiſcht es wol mit Tauben- und Huͤnerkoth/ und be-
gieſſt es alſo bißweilen im Winter/ das beſchuͤtzt ſie nicht
allein vor der Kaͤlte/ ſondern macht auch durch fruchtbare
Einfloͤſung die Wurtzen geſchickt/ deſto groͤſſere und
ſchoͤnere Blumen zu bringen/ und dardurch des Gaͤrt-
ners Lob zu vermehren. Diß Begieſſen waͤhret allein
den Winter durch/ im Sommer braucht man allein
gemeines/ nicht allzukaltes Lachen oder Teichwaſſer/ zu
recht bequemlicher Zeit/ als nach Untergang der Son-
nen/ ſonderlich wann die groſſe Hitze angehet.

Cap. CXXII.
Buchſtaben auf die Blumen zu bringen.
[Spaltenumbruch]

DJeſes iſt ein ungewiſſe und zweiffelhaffte Be-
muͤhung/ die mehr in der Einbildung/ als War-
heit ſelbſt beſtehet/ ſelten gerathet/ und obs etwan
gerieth/ nicht in die Nachkommen kan fortgepflantzt/
oder wie die von der Natur eingepreſſte Merckzeichen
unaufhoͤrlich bey einem Geſchlecht ohne Wechſel-Aen-
derung erhalten werden. P. Ferrarius meynt/ wann
man in die Kiel geſchicklich einſchneidet/ und hernach
mit Farben anfuͤllet/ moͤgen ſolche ſich in die Blumen
ergieſſen.

Ein andere Art Blumen zu faͤrben ſetzt er aus Alexii
Pedemontani Secretis:
Man nimmt Sal ammonia-
cum,
ein wenig Zucker und Eſſig/ ſtoͤſt es in einen maͤr-
bern Moͤrſel klein/ und hebts alſo auf; wann nun die
Roſen und Negele bluͤhen/ unterlegt man die Blaͤtter/
auf die man ſchreiben will/ mit Wachs/ daß ſie gantz
gleich und eben ſeyen/ ſchreibt hernach mit dem erſtge-
meldten Safft auf das Blat/ was man fuͤr Buchſta-
ben/ oder Figuren/ oder Characteres will/ und uͤber eine
Stund hernach/ wann es trocken worden/ bedeckt mans
mit Silber- oder Goldblaͤtlein/ druckt es fein ſanfft mit
Baumwoll/ und reibt das uͤbrige hinweg/ ſo werden al-
lein die Figuren erſcheinen.

Wilt du aber mit wiewol ſcharffen und einbeiſ-
ſenden/ doch unſchaͤdlichem Waſſer auf die Blumen
ſchreiben/ ſo nimm drey Theil Gummi ammoniaci,
einen Gummi Arabici, und vier Theil Sagapeni, die
man ins gemein nennet Serapini, miſch es untereinan-
[Spaltenumbruch] der/ und legs in Eſſig/ biß es weich wird/ ſeihe es dar-
nach durch/ und hebs zum Gebrauch auf; oder nimm
Gummi Ammoniaci eine Untzen/ und drey Gummi
Arabici,
legs in Eſſig/ laß es darinn auf 24. Stunden
weichen/ thue einer Welſchen Nuß groß Hoͤnig darzu/
und ein Haubt von einem geſaͤuberten/ geſchelten und
zerſtoſſenem Knobloch/ mit etwas noch wenigern Aloe-
patico,
miſch alles zuſammen/ ſieds ein wenig in Eſſig/
ſeyhe es/ und drucke den Safft wol aus; wann er noch
zu duͤnn iſt/ ſo laß es beſſer ſieden/ biß es wie eine Salbe
wird/ hernach mag mans in einem ſaubern Glas ver-
wahren; wann mans nun brauchen will/ ſchreibt man
mit dieſem Safft auf die Blaͤtter der Blumen/ als Tu-
lipen/ Pœonien/ Roſen/ Negelein/ Narciſſen/ Ranun-
cu
len/ Anemonen/ was man will/ und wanns trocken
worden/ wird die Schrifft vorher ein wenig mit dem
Athem angehaucht/ und hernach Gold oder Silber mit
Baumwoll oder einem Penſel ſubtil aufgetragen. Der-
gleichen Schrifften kan man auch auf die Blaͤtter der
Baͤum oder Blumen ſetzen/ wiewol ſie auf den Blu-
men ſchoͤner und zierlicher ſind.

Ein anders erzehlt er aus Cardani Subtilitatibus,
daß man mit Feigenmilch die Blumen und Blaͤtter be-
zeichnen/ und hernach mit gepulverter Farb/ oder Gold-
und Silberblaͤtlein/ wann es trocken worden/ beſtreuen
und belegen ſolle. Aber genug von dieſem. Wir wol-
len diß Buch/ in GOttes Namen/ beſchlieſſen/ und wei-
ter ſehen/ was bey den wolbeſtellten Wirtſchafften in den
Feldern zu thun und zu verrichten.



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[702[700]/0738] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens mus, voto noſtro reſponſuras, ſi ante plenilunium plantentur. Quidam dicunt momento plenilunii, ſed operationes Phyſicæ non ſunt momentaneæ; Mihi (inquit) ſex horæ antè plenilunium ex voto reſpon- derunt. Andere dergleichen Geradigkeiten und Kuͤnſte mit den Blumen (wann anders wahr iſt/ was man fuͤrgibt) findeſt du bey Conſtantino lib. 12. c. 13. & 14. und Pli- nio l. 19. c. 12. der ſagt daſelbſt: Omnia Olera trans- lata, meliora grandioraquè fieri. Auch ſagt P. Ferra- rius weiter lib. 3. cap. 15. Wann du einen ſchoͤnen Stock guter Art verbeſſern wilt/ ſo thue den Stock zu Ende des Herbſtes aus ſeinem Geſchirr/ mit aller dabey bleibenden Erde/ kan mans aber nicht heraus bringen/ ſo mag man das Geſchirr ſaͤuberlich zerſchlagen/ die Wurtzen um und um muͤſſen geſchicklich auf zween Fin- ger hoch beſchuͤttet; an dem Geſchirr/ darein der Stock kommt/ muß erſtlich das unterſte Loch mit groben Sand verſtopfft/ hernach einen oder zween Finger hoch gemei- ner Grund darauf gethan/ und auf dieſes wider Rind- oder Kaͤlberblut vier oder fuͤnf Finger hoch gegoſſen/ und darauf wieder drey Finger hoch magers Koth geſchuͤttet/ auf dieſes die geſtutzte Wurtzẽ mit allem ſeinem anhan- genden Koth geſetzt/ und was laͤhr iſt/ mit guten fetten Koth ausgefuͤllt/ an die Lufft geſtellt/ und nach Noth- durfft begoſſen werden/ diß muß aber allein gegen dem Winter geſchehen/ ſonſt wuͤrden aus dem Blut Wuͤr- me und Unzifer wachſen/ und den Stock verderben. Zum Begieſſen hernach (wann die Kaͤlte nunmehr ankommen) gieſſt man in ein groſſes Geſchirr Waſſer/ vermiſcht es wol mit Tauben- und Huͤnerkoth/ und be- gieſſt es alſo bißweilen im Winter/ das beſchuͤtzt ſie nicht allein vor der Kaͤlte/ ſondern macht auch durch fruchtbare Einfloͤſung die Wurtzen geſchickt/ deſto groͤſſere und ſchoͤnere Blumen zu bringen/ und dardurch des Gaͤrt- ners Lob zu vermehren. Diß Begieſſen waͤhret allein den Winter durch/ im Sommer braucht man allein gemeines/ nicht allzukaltes Lachen oder Teichwaſſer/ zu recht bequemlicher Zeit/ als nach Untergang der Son- nen/ ſonderlich wann die groſſe Hitze angehet. Cap. CXXII. Buchſtaben auf die Blumen zu bringen. DJeſes iſt ein ungewiſſe und zweiffelhaffte Be- muͤhung/ die mehr in der Einbildung/ als War- heit ſelbſt beſtehet/ ſelten gerathet/ und obs etwan gerieth/ nicht in die Nachkommen kan fortgepflantzt/ oder wie die von der Natur eingepreſſte Merckzeichen unaufhoͤrlich bey einem Geſchlecht ohne Wechſel-Aen- derung erhalten werden. P. Ferrarius meynt/ wann man in die Kiel geſchicklich einſchneidet/ und hernach mit Farben anfuͤllet/ moͤgen ſolche ſich in die Blumen ergieſſen. Ein andere Art Blumen zu faͤrben ſetzt er aus Alexii Pedemontani Secretis: Man nimmt Sal ammonia- cum, ein wenig Zucker und Eſſig/ ſtoͤſt es in einen maͤr- bern Moͤrſel klein/ und hebts alſo auf; wann nun die Roſen und Negele bluͤhen/ unterlegt man die Blaͤtter/ auf die man ſchreiben will/ mit Wachs/ daß ſie gantz gleich und eben ſeyen/ ſchreibt hernach mit dem erſtge- meldten Safft auf das Blat/ was man fuͤr Buchſta- ben/ oder Figuren/ oder Characteres will/ und uͤber eine Stund hernach/ wann es trocken worden/ bedeckt mans mit Silber- oder Goldblaͤtlein/ druckt es fein ſanfft mit Baumwoll/ und reibt das uͤbrige hinweg/ ſo werden al- lein die Figuren erſcheinen. Wilt du aber mit wiewol ſcharffen und einbeiſ- ſenden/ doch unſchaͤdlichem Waſſer auf die Blumen ſchreiben/ ſo nimm drey Theil Gummi ammoniaci, einen Gummi Arabici, und vier Theil Sagapeni, die man ins gemein nennet Serapini, miſch es untereinan- der/ und legs in Eſſig/ biß es weich wird/ ſeihe es dar- nach durch/ und hebs zum Gebrauch auf; oder nimm Gummi Ammoniaci eine Untzen/ und drey Gummi Arabici, legs in Eſſig/ laß es darinn auf 24. Stunden weichen/ thue einer Welſchen Nuß groß Hoͤnig darzu/ und ein Haubt von einem geſaͤuberten/ geſchelten und zerſtoſſenem Knobloch/ mit etwas noch wenigern Aloe- patico, miſch alles zuſammen/ ſieds ein wenig in Eſſig/ ſeyhe es/ und drucke den Safft wol aus; wann er noch zu duͤnn iſt/ ſo laß es beſſer ſieden/ biß es wie eine Salbe wird/ hernach mag mans in einem ſaubern Glas ver- wahren; wann mans nun brauchen will/ ſchreibt man mit dieſem Safft auf die Blaͤtter der Blumen/ als Tu- lipen/ Pœonien/ Roſen/ Negelein/ Narciſſen/ Ranun- culen/ Anemonen/ was man will/ und wanns trocken worden/ wird die Schrifft vorher ein wenig mit dem Athem angehaucht/ und hernach Gold oder Silber mit Baumwoll oder einem Penſel ſubtil aufgetragen. Der- gleichen Schrifften kan man auch auf die Blaͤtter der Baͤum oder Blumen ſetzen/ wiewol ſie auf den Blu- men ſchoͤner und zierlicher ſind. Ein anders erzehlt er aus Cardani Subtilitatibus, daß man mit Feigenmilch die Blumen und Blaͤtter be- zeichnen/ und hernach mit gepulverter Farb/ oder Gold- und Silberblaͤtlein/ wann es trocken worden/ beſtreuen und belegen ſolle. Aber genug von dieſem. Wir wol- len diß Buch/ in GOttes Namen/ beſchlieſſen/ und wei- ter ſehen/ was bey den wolbeſtellten Wirtſchafften in den Feldern zu thun und zu verrichten. Regiſter

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 702[700]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/738>, abgerufen am 25.11.2024.