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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Erstes Buch/ Land-Gut.
[Spaltenumbruch] ein Schwein per 2. ß. ein Schaf per 20. Pfen. ein
Frischling per 2. Pfen. ein Kalb per 32. Pfen. ein Gans
per 8. Pfen. ein Aechtring Dienst-Fisch Grundel und
Pfrill per 10. Pfen. Koppen per 12 Pfen. ein Karpffen
per 5. Pfen. ein Capaun per 4. Pfen. ein Henne per 3.
Pfen. ein junges Hun per 2. Pfen. ein Käs per 2. Pfen.
10 Eyer per 1. Pfen. ein Achtel Schmaltz und Hönig/
per 32. Pfen. ein Haselhun per 5. Pfen. ein Pfund
Wachs per 16. Pfen. ein Pfund Baumöl per 6. Pfen.
ein Hahn per 4. Pfen. ein Mader-Balg per 32. Pfen.
tausend Wein-Stecken per 3. ß. ein Fuchs-Peltz per
24. Pfen. tausend Schindel per 2. ß. ein Fuder Holtz
per 8. Pfen. ein Fuder Heu per 32. Pfen. ein Fuder
Grunmath 24. Pfen. ein Fuder Stroh per 16. Pfen. ein
Fuder Schäb 32. Pfenning/ und dergleichen Sachen
viel mehr; wie dann in den Diensten wunderliche Sa-
chen offt einkommen. Diß alles wird also ring geschätzt
und für die Gült eingelegt/ was aber trockene Pfenning-
Dienst sind/ wann von den Unterthanen 30. fl. einkom-
men/ so wird das dritte Theil davon gemässigt/ und
kommen nur 20. fl. an die Gült. Jtem/ Schäfereyen
und Gaiß/ so man ausserhalb der gewöhnlichen Mayer-
und Schäferhöfe hält/ von 100. Stuck gibt man 1. fl.
von Bestand-Kühen/ von jedlichem Stuck/ 30. Pfenn.
Beschließlichen sollen alle Behausungen/ Uberlend/ Gül-
ten und Zins/ es sey freyeigen oder Lehen/ als Maut/ Un-
geld/ Holtz-Zins/ Zehend/ Eichel-Kesten-Wald- und
Kohl-Zins/ Hammer-Werck-Geld/ Uberschuß der
Mühlen/ Burg-Rechten/ Land-Gerichten/ Alm- und
Wiesen-Dienst/ Weid-Gelder/ Vogteyen/ See-Fisch-
Wasser/ und alles/ nichts ausgeschlossen/ darüber man
jährlich Zins nimmt/ und bißher noch in die Einlag nicht
angesagt worden/ 12. ß. für einen Gulden geben; darin-
nen sind ausgeschlossen die Mayerhöfe/ samt ihren Bau-
Gründen/ Almen/ (so meines Erachtens den Ursprung
von den Alpibus und grossen Gebürgen hat/ weil die Al-
men allein in hohen Gebürgen) Wiesen/ Aecker und
[Spaltenumbruch] Gründen/ die nicht Zins tragen/ die sind frey/ und darff
man sie nicht einlegen; Von Wein-Gärten/ und Berg-
Recht/ was trockene Dienste sind/ also auch von Ge-
trayd- und Kuchen-Diensten wird das dritte Theil ab-
gezogen; Von den Zehenden aber/ weil sie vorher im
ringen Anschlag sind/ wird nichts nachgelassen; hinge-
gen die Geld-Dienst von den ledigen Uberlend-Grün-
den oder Burg-Rechten werden zwey Pfund auf eines
gemässigt. Nun von diesen eingelegten Pfund-Geld/
oder Gülten/ kommt die ordinari Land-Steuer/ als wann
einer mit 100. Pfund Gülten in der Einlag liegt/ so muß
er doppelte Gült/ das ist/ die Land-Steuer geben 200. fl.
und weil diß alles vor vielen Jahren her geschehen/ wird
nicht leicht etwas davon mehr geändert/ sondern bleiben
die meisten Güter bey der alten Einlag/ ausser es werden
Gülten (wie offt geschiehet) von einem Gut auf das an-
dere verkaufft/ so wird es durch gebräuchige eingege-
bene Aufsandungen dem Verkauffer ab- dem Kauffer zu-
bey der Buchhalterey aber vorgeschrieben/ und ein ge-
fertigter Schein deßwegen heraus gegeben. Die alte
Einlag scheinet zwar vielen seltzam; weilen aber offt die
Dienst/ als Fisch-Dienst/ Grund-Dienst/ Zehend und
dergleichen/ von einer Herrschafft der andern gegeben
werden/ könnte sich offt Verweigerung und Zanck zwi-
schen zweyen gleichen Parteyen erheben/ wann aber der
Dienst/ wie gering er auch sey/ in des andern Einlag ligt/
so kan der ander nichts anfangen/ und muß es bey dem
alten bleiben lassen/ weil der Possessor von dem Gült-
Buch geschermet wird. Wer weiter die Mässigung
der Einlag wissen will/ der besehe die Vergleichung der
fünff Nider-Oesterreichischen Lande/ und Fürstlichen
Grafschafft Görtz/ so Anno 1542. gedruckt worden. Je
höher aber der behausten Güter Dienst kommen/ je
ringer werden sie angeschlagen/ weil sie überdient schei-
nen/ und je geringere Steuer die Unterthanen reichen/ je
höher wird er angeschlagen.

Cap. LVI.
Wie die Anschläge uber die Guter zu machen.
[Spaltenumbruch]

DJe Anschläge recht einzurichten und zu machen/
ist eine dreyfache Nothdurfft/ erstlich darum/
wann man etwas kauffen will/ daß man wisse/
was man eigentlich bekomme/ weil die alten Anschlä-
ge meistens auf das Pfund-Geld und die Gülten gerich-
tet sind/ von welchen man aus den drey nächst-vorher-
gehenden Capiteln genugsamen Bericht haben kan/
wiewol allweg besser ein Gut nach der Nutzung kauf-
fen: denn wann die Einkommen eines Guts drey/ fünff
oder mehr Jahr zusammen summirt werden/ und ein
Jahr in das andere (wie die Zeiten und Fruchtbar-
keiten ungleich) 2500. fl. Einkommen trägt/ so kan sich
niemand beschweren oder betrogen werden/ wann er
50000. fl. darum gibt/ weil es klar/ daß ers zu 5. per
Cento
wieder geniessen kan. Fürs andere/ ists auch da-
rum gut/ der Anschläge Beschaffenheit zu wissen/ wann
man verkauffen will/ daß man wegen der Schermung
desto sicherer stehet/ wann man zeigt und glaubwürdig
bescheinen kan/ daß die Herrschafft/ oder das Gut/
so viel Einkommen hat/ und es aus so vielen nachein-
ander folgenden/ wiewol ungleichen/ Jahrs-Nutzungen
[Spaltenumbruch] erweisen kan. Drittens/ wann auch weder eines noch
das andere wäre/ so ists doch einem Christlichen Hauß-
Vatter darum nicht schädlich/ daß er seinem einfälti-
gen und unwissenden Nächsten/ der Rath bey ihm ein-
holet/ mit Ein- und Abrathen dienen/ die Fehler zei-
gen/ und künfftigen vortheilhafftigen Betrug von sich
und andern ableinen/ und geschicklich vermeiden kan.

Die Anschläge/ die aufs Pfund-Geld gemacht sind/
werden im Land ob der Enns/ wo die Frey-Gelder
durchgehend üblich/ schon höher als in Unter-Oester-
reich/ und das Freyeigne höher als die Lehen ange-
schlagen. Die Schlösser und adelichen Wohnungen
schlägt man/ nachdem sie gelegensam/ prächtig/ währ-
hafft/ wolerbauet und zierlich sind/ von 1500. biß 5. oder
6000. fl. an/ die Gärten werden nach dem Tagwerck/
eines per 50. fl. ein Tagwerck-Wiesen und Acker gleich
so hoch/ wann sie freyes eigen/ ein Tagwerck Teiche
per 25. fl; Gehöltze/ was Brenn-Holtz ist/ als Bü-
chens/ Erlens/ und dergleichen/ wanns nicht abgeödet
ist/ und die Klaffter um einen Gulden kan verkaufft
werden/ schlägt man das Joch an per 20. fl/ ists aber

Bauholtz

Erſtes Buch/ Land-Gut.
[Spaltenumbruch] ein Schwein per 2. ß. ein Schaf per 20. Pfen. ein
Friſchling per 2. Pfen. ein Kalb per 32. Pfen. ein Gans
per 8. Pfen. ein Aechtring Dienſt-Fiſch Grundel und
Pfrill per 10. Pfen. Koppen per 12 Pfen. ein Karpffen
per 5. Pfen. ein Capaun per 4. Pfen. ein Henne per 3.
Pfen. ein junges Hun per 2. Pfen. ein Kaͤs per 2. Pfen.
10 Eyer per 1. Pfen. ein Achtel Schmaltz und Hoͤnig/
per 32. Pfen. ein Haſelhun per 5. Pfen. ein Pfund
Wachs per 16. Pfen. ein Pfund Baumoͤl per 6. Pfen.
ein Hahn per 4. Pfen. ein Mader-Balg per 32. Pfen.
tauſend Wein-Stecken per 3. ß. ein Fuchs-Peltz per
24. Pfen. tauſend Schindel per 2. ß. ein Fuder Holtz
per 8. Pfen. ein Fuder Heu per 32. Pfen. ein Fuder
Grunmath 24. Pfen. ein Fuder Stroh per 16. Pfen. ein
Fuder Schaͤb 32. Pfenning/ und dergleichen Sachen
viel mehr; wie dann in den Dienſten wunderliche Sa-
chen offt einkommen. Diß alles wird alſo ring geſchaͤtzt
und fuͤr die Guͤlt eingelegt/ was aber trockene Pfenning-
Dienſt ſind/ wann von den Unterthanen 30. fl. einkom-
men/ ſo wird das dritte Theil davon gemaͤſſigt/ und
kommen nur 20. fl. an die Guͤlt. Jtem/ Schaͤfereyen
und Gaiß/ ſo man auſſerhalb der gewoͤhnlichen Mayer-
und Schaͤferhoͤfe haͤlt/ von 100. Stuck gibt man 1. fl.
von Beſtand-Kuͤhen/ von jedlichem Stuck/ 30. Pfenn.
Beſchließlichen ſollen alle Behauſungen/ Uberlend/ Guͤl-
ten und Zins/ es ſey freyeigen oder Lehen/ als Maut/ Un-
geld/ Holtz-Zins/ Zehend/ Eichel-Keſten-Wald- und
Kohl-Zins/ Hammer-Werck-Geld/ Uberſchuß der
Muͤhlen/ Burg-Rechten/ Land-Gerichten/ Alm- und
Wieſen-Dienſt/ Weid-Gelder/ Vogteyen/ See-Fiſch-
Waſſer/ und alles/ nichts ausgeſchloſſen/ daruͤber man
jaͤhrlich Zins nimmt/ und bißher noch in die Einlag nicht
angeſagt worden/ 12. ß. fuͤr einen Gulden geben; darin-
nen ſind ausgeſchloſſen die Mayerhoͤfe/ ſamt ihren Bau-
Gruͤnden/ Almen/ (ſo meines Erachtens den Urſprung
von den Alpibus und groſſen Gebuͤrgen hat/ weil die Al-
men allein in hohen Gebuͤrgen) Wieſen/ Aecker und
[Spaltenumbruch] Gruͤnden/ die nicht Zins tragen/ die ſind frey/ und darff
man ſie nicht einlegen; Von Wein-Gaͤrten/ und Berg-
Recht/ was trockene Dienſte ſind/ alſo auch von Ge-
trayd- und Kuchen-Dienſten wird das dritte Theil ab-
gezogen; Von den Zehenden aber/ weil ſie vorher im
ringen Anſchlag ſind/ wird nichts nachgelaſſen; hinge-
gen die Geld-Dienſt von den ledigen Uberlend-Gruͤn-
den oder Burg-Rechten werden zwey Pfund auf eines
gemaͤſſigt. Nun von dieſen eingelegten Pfund-Geld/
oder Guͤlten/ kommt die ordinari Land-Steuer/ als wann
einer mit 100. Pfund Guͤlten in der Einlag liegt/ ſo muß
er doppelte Guͤlt/ das iſt/ die Land-Steuer geben 200. fl.
und weil diß alles vor vielen Jahren her geſchehen/ wird
nicht leicht etwas davon mehr geaͤndert/ ſondern bleiben
die meiſten Guͤter bey der alten Einlag/ auſſer es werden
Guͤlten (wie offt geſchiehet) von einem Gut auf das an-
dere verkaufft/ ſo wird es durch gebraͤuchige eingege-
bene Aufſandungen dem Verkauffer ab- dem Kauffer zu-
bey der Buchhalterey aber vorgeſchrieben/ und ein ge-
fertigter Schein deßwegen heraus gegeben. Die alte
Einlag ſcheinet zwar vielen ſeltzam; weilen aber offt die
Dienſt/ als Fiſch-Dienſt/ Grund-Dienſt/ Zehend und
dergleichen/ von einer Herrſchafft der andern gegeben
werden/ koͤnnte ſich offt Verweigerung und Zanck zwi-
ſchen zweyen gleichen Parteyen erheben/ wann aber der
Dienſt/ wie gering er auch ſey/ in des andern Einlag ligt/
ſo kan der ander nichts anfangen/ und muß es bey dem
alten bleiben laſſen/ weil der Poſſeſſor von dem Guͤlt-
Buch geſchermet wird. Wer weiter die Maͤſſigung
der Einlag wiſſen will/ der beſehe die Vergleichung der
fuͤnff Nider-Oeſterreichiſchen Lande/ und Fuͤrſtlichen
Grafſchafft Goͤrtz/ ſo Anno 1542. gedruckt worden. Je
hoͤher aber der behauſten Guͤter Dienſt kommen/ je
ringer werden ſie angeſchlagen/ weil ſie uͤberdient ſchei-
nen/ und je geringere Steuer die Unterthanen reichen/ je
hoͤher wird er angeſchlagen.

Cap. LVI.
Wie die Anſchlaͤge ůber die Gůter zu machen.
[Spaltenumbruch]

DJe Anſchlaͤge recht einzurichten und zu machen/
iſt eine dreyfache Nothdurfft/ erſtlich darum/
wann man etwas kauffen will/ daß man wiſſe/
was man eigentlich bekomme/ weil die alten Anſchlaͤ-
ge meiſtens auf das Pfund-Geld und die Guͤlten gerich-
tet ſind/ von welchen man aus den drey naͤchſt-vorher-
gehenden Capiteln genugſamen Bericht haben kan/
wiewol allweg beſſer ein Gut nach der Nutzung kauf-
fen: denn wann die Einkommen eines Guts drey/ fuͤnff
oder mehr Jahr zuſammen ſummirt werden/ und ein
Jahr in das andere (wie die Zeiten und Fruchtbar-
keiten ungleich) 2500. fl. Einkommen traͤgt/ ſo kan ſich
niemand beſchweren oder betrogen werden/ wann er
50000. fl. darum gibt/ weil es klar/ daß ers zu 5. per
Cento
wieder genieſſen kan. Fuͤrs andere/ iſts auch da-
rum gut/ der Anſchlaͤge Beſchaffenheit zu wiſſen/ wann
man verkauffen will/ daß man wegen der Schermung
deſto ſicherer ſtehet/ wann man zeigt und glaubwuͤrdig
beſcheinen kan/ daß die Herrſchafft/ oder das Gut/
ſo viel Einkommen hat/ und es aus ſo vielen nachein-
ander folgenden/ wiewol ungleichen/ Jahrs-Nutzungen
[Spaltenumbruch] erweiſen kan. Drittens/ wann auch weder eines noch
das andere waͤre/ ſo iſts doch einem Chriſtlichen Hauß-
Vatter darum nicht ſchaͤdlich/ daß er ſeinem einfaͤlti-
gen und unwiſſenden Naͤchſten/ der Rath bey ihm ein-
holet/ mit Ein- und Abrathen dienen/ die Fehler zei-
gen/ und kuͤnfftigen vortheilhafftigen Betrug von ſich
und andern ableinen/ und geſchicklich vermeiden kan.

Die Anſchlaͤge/ die aufs Pfund-Geld gemacht ſind/
werden im Land ob der Enns/ wo die Frey-Gelder
durchgehend uͤblich/ ſchon hoͤher als in Unter-Oeſter-
reich/ und das Freyeigne hoͤher als die Lehen ange-
ſchlagen. Die Schloͤſſer und adelichen Wohnungen
ſchlaͤgt man/ nachdem ſie gelegenſam/ praͤchtig/ waͤhr-
hafft/ wolerbauet und zierlich ſind/ von 1500. biß 5. oder
6000. fl. an/ die Gaͤrten werden nach dem Tagwerck/
eines per 50. fl. ein Tagwerck-Wieſen und Acker gleich
ſo hoch/ wann ſie freyes eigen/ ein Tagwerck Teiche
per 25. fl; Gehoͤltze/ was Brenn-Holtz iſt/ als Buͤ-
chens/ Erlens/ und dergleichen/ wanns nicht abgeoͤdet
iſt/ und die Klaffter um einen Gulden kan verkaufft
werden/ ſchlaͤgt man das Joch an per 20. fl/ iſts aber

Bauholtz
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[55/0073] Erſtes Buch/ Land-Gut. ein Schwein per 2. ß. ein Schaf per 20. Pfen. ein Friſchling per 2. Pfen. ein Kalb per 32. Pfen. ein Gans per 8. Pfen. ein Aechtring Dienſt-Fiſch Grundel und Pfrill per 10. Pfen. Koppen per 12 Pfen. ein Karpffen per 5. Pfen. ein Capaun per 4. Pfen. ein Henne per 3. Pfen. ein junges Hun per 2. Pfen. ein Kaͤs per 2. Pfen. 10 Eyer per 1. Pfen. ein Achtel Schmaltz und Hoͤnig/ per 32. Pfen. ein Haſelhun per 5. Pfen. ein Pfund Wachs per 16. Pfen. ein Pfund Baumoͤl per 6. Pfen. ein Hahn per 4. Pfen. ein Mader-Balg per 32. Pfen. tauſend Wein-Stecken per 3. ß. ein Fuchs-Peltz per 24. Pfen. tauſend Schindel per 2. ß. ein Fuder Holtz per 8. Pfen. ein Fuder Heu per 32. Pfen. ein Fuder Grunmath 24. Pfen. ein Fuder Stroh per 16. Pfen. ein Fuder Schaͤb 32. Pfenning/ und dergleichen Sachen viel mehr; wie dann in den Dienſten wunderliche Sa- chen offt einkommen. Diß alles wird alſo ring geſchaͤtzt und fuͤr die Guͤlt eingelegt/ was aber trockene Pfenning- Dienſt ſind/ wann von den Unterthanen 30. fl. einkom- men/ ſo wird das dritte Theil davon gemaͤſſigt/ und kommen nur 20. fl. an die Guͤlt. Jtem/ Schaͤfereyen und Gaiß/ ſo man auſſerhalb der gewoͤhnlichen Mayer- und Schaͤferhoͤfe haͤlt/ von 100. Stuck gibt man 1. fl. von Beſtand-Kuͤhen/ von jedlichem Stuck/ 30. Pfenn. Beſchließlichen ſollen alle Behauſungen/ Uberlend/ Guͤl- ten und Zins/ es ſey freyeigen oder Lehen/ als Maut/ Un- geld/ Holtz-Zins/ Zehend/ Eichel-Keſten-Wald- und Kohl-Zins/ Hammer-Werck-Geld/ Uberſchuß der Muͤhlen/ Burg-Rechten/ Land-Gerichten/ Alm- und Wieſen-Dienſt/ Weid-Gelder/ Vogteyen/ See-Fiſch- Waſſer/ und alles/ nichts ausgeſchloſſen/ daruͤber man jaͤhrlich Zins nimmt/ und bißher noch in die Einlag nicht angeſagt worden/ 12. ß. fuͤr einen Gulden geben; darin- nen ſind ausgeſchloſſen die Mayerhoͤfe/ ſamt ihren Bau- Gruͤnden/ Almen/ (ſo meines Erachtens den Urſprung von den Alpibus und groſſen Gebuͤrgen hat/ weil die Al- men allein in hohen Gebuͤrgen) Wieſen/ Aecker und Gruͤnden/ die nicht Zins tragen/ die ſind frey/ und darff man ſie nicht einlegen; Von Wein-Gaͤrten/ und Berg- Recht/ was trockene Dienſte ſind/ alſo auch von Ge- trayd- und Kuchen-Dienſten wird das dritte Theil ab- gezogen; Von den Zehenden aber/ weil ſie vorher im ringen Anſchlag ſind/ wird nichts nachgelaſſen; hinge- gen die Geld-Dienſt von den ledigen Uberlend-Gruͤn- den oder Burg-Rechten werden zwey Pfund auf eines gemaͤſſigt. Nun von dieſen eingelegten Pfund-Geld/ oder Guͤlten/ kommt die ordinari Land-Steuer/ als wann einer mit 100. Pfund Guͤlten in der Einlag liegt/ ſo muß er doppelte Guͤlt/ das iſt/ die Land-Steuer geben 200. fl. und weil diß alles vor vielen Jahren her geſchehen/ wird nicht leicht etwas davon mehr geaͤndert/ ſondern bleiben die meiſten Guͤter bey der alten Einlag/ auſſer es werden Guͤlten (wie offt geſchiehet) von einem Gut auf das an- dere verkaufft/ ſo wird es durch gebraͤuchige eingege- bene Aufſandungen dem Verkauffer ab- dem Kauffer zu- bey der Buchhalterey aber vorgeſchrieben/ und ein ge- fertigter Schein deßwegen heraus gegeben. Die alte Einlag ſcheinet zwar vielen ſeltzam; weilen aber offt die Dienſt/ als Fiſch-Dienſt/ Grund-Dienſt/ Zehend und dergleichen/ von einer Herrſchafft der andern gegeben werden/ koͤnnte ſich offt Verweigerung und Zanck zwi- ſchen zweyen gleichen Parteyen erheben/ wann aber der Dienſt/ wie gering er auch ſey/ in des andern Einlag ligt/ ſo kan der ander nichts anfangen/ und muß es bey dem alten bleiben laſſen/ weil der Poſſeſſor von dem Guͤlt- Buch geſchermet wird. Wer weiter die Maͤſſigung der Einlag wiſſen will/ der beſehe die Vergleichung der fuͤnff Nider-Oeſterreichiſchen Lande/ und Fuͤrſtlichen Grafſchafft Goͤrtz/ ſo Anno 1542. gedruckt worden. Je hoͤher aber der behauſten Guͤter Dienſt kommen/ je ringer werden ſie angeſchlagen/ weil ſie uͤberdient ſchei- nen/ und je geringere Steuer die Unterthanen reichen/ je hoͤher wird er angeſchlagen. Cap. LVI. Wie die Anſchlaͤge ůber die Gůter zu machen. DJe Anſchlaͤge recht einzurichten und zu machen/ iſt eine dreyfache Nothdurfft/ erſtlich darum/ wann man etwas kauffen will/ daß man wiſſe/ was man eigentlich bekomme/ weil die alten Anſchlaͤ- ge meiſtens auf das Pfund-Geld und die Guͤlten gerich- tet ſind/ von welchen man aus den drey naͤchſt-vorher- gehenden Capiteln genugſamen Bericht haben kan/ wiewol allweg beſſer ein Gut nach der Nutzung kauf- fen: denn wann die Einkommen eines Guts drey/ fuͤnff oder mehr Jahr zuſammen ſummirt werden/ und ein Jahr in das andere (wie die Zeiten und Fruchtbar- keiten ungleich) 2500. fl. Einkommen traͤgt/ ſo kan ſich niemand beſchweren oder betrogen werden/ wann er 50000. fl. darum gibt/ weil es klar/ daß ers zu 5. per Cento wieder genieſſen kan. Fuͤrs andere/ iſts auch da- rum gut/ der Anſchlaͤge Beſchaffenheit zu wiſſen/ wann man verkauffen will/ daß man wegen der Schermung deſto ſicherer ſtehet/ wann man zeigt und glaubwuͤrdig beſcheinen kan/ daß die Herrſchafft/ oder das Gut/ ſo viel Einkommen hat/ und es aus ſo vielen nachein- ander folgenden/ wiewol ungleichen/ Jahrs-Nutzungen erweiſen kan. Drittens/ wann auch weder eines noch das andere waͤre/ ſo iſts doch einem Chriſtlichen Hauß- Vatter darum nicht ſchaͤdlich/ daß er ſeinem einfaͤlti- gen und unwiſſenden Naͤchſten/ der Rath bey ihm ein- holet/ mit Ein- und Abrathen dienen/ die Fehler zei- gen/ und kuͤnfftigen vortheilhafftigen Betrug von ſich und andern ableinen/ und geſchicklich vermeiden kan. Die Anſchlaͤge/ die aufs Pfund-Geld gemacht ſind/ werden im Land ob der Enns/ wo die Frey-Gelder durchgehend uͤblich/ ſchon hoͤher als in Unter-Oeſter- reich/ und das Freyeigne hoͤher als die Lehen ange- ſchlagen. Die Schloͤſſer und adelichen Wohnungen ſchlaͤgt man/ nachdem ſie gelegenſam/ praͤchtig/ waͤhr- hafft/ wolerbauet und zierlich ſind/ von 1500. biß 5. oder 6000. fl. an/ die Gaͤrten werden nach dem Tagwerck/ eines per 50. fl. ein Tagwerck-Wieſen und Acker gleich ſo hoch/ wann ſie freyes eigen/ ein Tagwerck Teiche per 25. fl; Gehoͤltze/ was Brenn-Holtz iſt/ als Buͤ- chens/ Erlens/ und dergleichen/ wanns nicht abgeoͤdet iſt/ und die Klaffter um einen Gulden kan verkaufft werden/ ſchlaͤgt man das Joch an per 20. fl/ iſts aber Bauholtz

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/73>, abgerufen am 25.11.2024.