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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Sechstes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch]

Der Königliche Hovenier fol. 43. sagt: Es seyen
zweyerley Geschlechte/ eines mit länglichten/ davon wir
itzt aus Herrn Jonston Meldung gethan/ und eines mit
rundlichten Blättern; Es will dieser Baum einen ge-
meinen sandichten Grund/ mit ein wenig zweyjährigen
Pferd-Mist und guter Erden/ die an der offnen Lufft unter
dem Sonnenschein gelegen/ vermischt haben. Wird im
Früling von seinen Saamen/ auch sonst von seinen eingeleg-
ten Schößlingen/ dabey ein wenig altes Holtz ist/ fortge-
pflantzt/ sind sonst in allen wie der Alaternus zu halten.

Cederbaum/ Cedrus, allhier werden wir von dem
Syrischen und Palaestinischen grossen Cederbaum/ der
auf dem hohen Gebürge Libano wächset/ nicht handeln/
weil er in dieser Gegend nicht wächset/ sondern wir ha-
ber allein den kleinen Oxy-Cedrum, der auch von etli-
chen Cedrus Lycia, (und nicht der Baum des Lebens
ist) bißweilen in unsern Gärten/ der wächset gern auf
den Gebürgen in Jstria/ wird nicht hoch/ und sein
Stamm kaum eines Arms dick/ ist fast einer Wach-
holder-Stauden ähnlich; die zwischen den Fingern ge-
riebene Blätter geben einen guten Geruch von sich. Die
Beerlein aber sind röthlich/ eines bittern Geschmacks/
und nicht unanmuthigen Geruchs; die Rinden ist aus-
wendig Rauch/ und wann sie noch jung/ gelblicht und
inwendig roth/ sein Laub ist schier wie am Sevenbaum/
und gibt/ neben dem Holtz/ einen lieblichen Geruch/ ist ei-
ner hitzigen und trockenen Natur/ sie stärcken den Ma-
gen/ widerstehen der Husten/ lassen sich von dem Saa-
men leicht fortbringen/ müssen aber an Pfäle gebunden
werden.

Chermes, Scharlachbeer/ Coccus Infectoria,
Ilex coccifera,
ist in Spanien und Franckreich um
Narbone bekannt/ und mit grossem Fleiß gebaut/ ist ein
Art eines Eychbaums/ oder vielmehr einer Stauden/
weil er nicht hoch wächst/ die Blätter sind gestaltet wie
die Stechpalmen/ jedoch kleiner/ voller Stachel/ tragen
auch kleine mit stachlichten Hülsen eingefasste Eycheln/
und beynebens rothe hole Beerlein/ darinnen man im
Anfang des Sommers viel Würmlein findet/ die theuer
verkaufft werden. Die Beerlein sind bitters Ge-
schmacks/ und zusammenziehend/ vertrucken ohn alles
[Spaltenumbruch] Beissen/ werden auch für eine Hertzstärckung gehalten/
und zur Confection Alkermes gebraucht/ ausserhalb/
die Körner gepulvert/ mit Essig vermischt/ und in die
Wunden gethan/ stillen das Blut/ und heilen die ver-
letzten Nerven/ sind auch gut mit Myrrhen in die Haubt-
Wunden gethan.

Herr Elßholtz erzehlet/ daß ein solcher wolgewach-
sener Baum/ mit Arm-dicken Stammen mit der Wurtzen
und Aesten übersich über 6 Fuß hoch zu finden im Churf.
Garten zu Berlin/ habe aber weder Eychel noch Coccus-
Beer getragen/ und seyen allein seine stachlichte Blät-
ter Sommer und Winter daran zu sehen.

Ciftus, ist ein fremdes Gewächse/ so gern in den
Gebürgen/ an rauhen steinichten Orten/ sonderlich an
dem Berg Appenino wächset; wird von den Botanicis
in vielerley Arten eingetheilt/ wir haben meistens nur
zweyerley Gattung/ darunter das eine mit rother Blühe
wie die Feld-Rosen gestaltet/ das Männlein/ das andere/
hat weisse aber kleinere Blumen als das Weiblein/ hat
runde haarichte und etwas weißlichte Blätter fast wie
Salvia formirt/ sonderlich das Weiblein. Emanuel
Swertius stellt in seinem Blumen-Buch auch ein gelb-
blühendes für.

Sind einer mittelmässigen/ doch zusammziehenden
Natur. Die Blumen zerstossen und im herben Wein
des Tags zweymal getruncken/ stillt die rothe Ruhr
und alle Blutflüsse. Blätter und Blumen zu einer
Salben gemacht/ heilen die Zittrach-Geschwer/ ist auch
das daraus gebrannte Wasser zu allen diesen bequem-
lich. Sie werden von dem kleinen/ Pilsen- oder Mahen-
formigen rothschwartzen Saamen erstlich gebauet/ und
wann sie drey oder vier Blätter bekommen/ versetzt man
sie in die Töpffe. Der Saame kommt aus Virgi-
nien in Portugall/ und von dannen zu uns/ muß beyge-
setzt und vor des Winters Kälte versichert werden.
Wird am besten durch Zerreissung der Stöcke ver-
mehrt. Auch durch die Beysätzling/ die unten etwas
geschehlt und mit guter Erden beschüttet werden. Sie
leben über 10 oder 12 Jahr schwerlich in unsern Lan-
den.

Cap. XXIV.
Vom Corallen-Baum/ Cotino und Cypressen.
[Spaltenumbruch]

LOrallen-Baum/ Arbor Corallii, kommt aus
America/ wird erstlich von dem Saamen/ der
einer Fasolen sehr gleich/ aber einer gläntzenden
und rothen Corallen-Farb ist/ angebauet. Fordert in
seinem Geschirr eine gute und fette Erden. Der erste ist zu
Rom von Tobia Aldini, nach P Ferrarii Zeugniß/ an-
gebauet worden/ hat etliche Stämmlein/ den mittlern a-
ber am dickesten/ habe in zweyen Jahren drey Finger
dick getrieben/ und sey ziemlich hoch worden; die noch
junge Rinden ist glatt und grünlicht; wann sie älter wird/
siht sie rauhlicht und weißlicht aus/ wie die an dem Fei-
genbaum/ hat fast Blätter wie der Arbor Judae, ausser/
daß sie vornen etwas spitzig sind/ zur selbigen Zeit aber
hat sie noch nicht geblühet/ ist mit kleinen kurtzen und
weißlichten Stacheln bewaffnet/ will gute Wässerung
und Sonnenschein/ auch vor der Kälte verwahret seyn.
Die Blühe soll Corallenroth seyn.

[Spaltenumbruch]

Es ist noch eine andere Art/ die sich in unsern Gärten
findet/ auch Arbuscula Corallii, und von etlichen Stychno-
dendron
genannt/ an welchem der Stamm anfangs
grün/ werde aber mit der Zeit runtzlicht und weißlicht/ ist
ohne Dorn/ die Aeste aber bleiben immerfort grün/ hat
schmale/ lange/ nicht zerkerbte Blätter/ einer schönen grü-
nen Farb/ und lind im Angriff/ die Blühe kommt im
Anfang des Sommers herfür/ und währet den gantzen
Sommer durch/ hat fünf weisse/ schmale und spitzige
Blätlein/ und in der Mitte ein gelbes Pötzlein/ aus
welcher eine Corallenfärbige runde Frucht wächset/ in der
Grösse einer grossen Erbsen/ und rothgleissend/ einer
Corallen ähnlich; inwendig sind gelbe breite Körnlein/
welches der Saame ist/ die Frucht fortzupflantzen/ muß
es im Winter eingesetzt werden/ im Keller oder einem
trockenen lüfftigen Gewölb/ doch daß es nicht zu nahe an
die Mauren komme. Es behält zwar den Winter

durch
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Sechſtes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch]

Der Koͤnigliche Hovenier fol. 43. ſagt: Es ſeyen
zweyerley Geſchlechte/ eines mit laͤnglichten/ davon wir
itzt aus Herrn Jonſton Meldung gethan/ und eines mit
rundlichten Blaͤttern; Es will dieſer Baum einen ge-
meinen ſandichten Grund/ mit ein wenig zweyjaͤhrigen
Pferd-Miſt uñ guter Erden/ die an der offnen Lufft unter
dem Sonnenſchein gelegen/ vermiſcht haben. Wird im
Fruͤling von ſeinen Saamẽ/ auch ſonſt von ſeinẽ eingeleg-
ten Schoͤßlingen/ dabey ein wenig altes Holtz iſt/ fortge-
pflantzt/ ſind ſonſt in allen wie der Alaternus zu halten.

Cederbaum/ Cedrus, allhier werden wir von dem
Syriſchen und Palæſtiniſchen groſſen Cederbaum/ der
auf dem hohen Gebuͤrge Libano waͤchſet/ nicht handeln/
weil er in dieſer Gegend nicht waͤchſet/ ſondern wir ha-
ber allein den kleinen Oxy-Cedrum, der auch von etli-
chen Cedrus Lycia, (und nicht der Baum des Lebens
iſt) bißweilen in unſern Gaͤrten/ der waͤchſet gern auf
den Gebuͤrgen in Jſtria/ wird nicht hoch/ und ſein
Stamm kaum eines Arms dick/ iſt faſt einer Wach-
holder-Stauden aͤhnlich; die zwiſchen den Fingern ge-
riebene Blaͤtter geben einen guten Geruch von ſich. Die
Beerlein aber ſind roͤthlich/ eines bittern Geſchmacks/
und nicht unanmuthigen Geruchs; die Rinden iſt aus-
wendig Rauch/ und wann ſie noch jung/ gelblicht und
inwendig roth/ ſein Laub iſt ſchier wie am Sevenbaum/
und gibt/ neben dem Holtz/ einen lieblichen Geruch/ iſt ei-
ner hitzigen und trockenen Natur/ ſie ſtaͤrcken den Ma-
gen/ widerſtehen der Huſten/ laſſen ſich von dem Saa-
men leicht fortbringen/ muͤſſen aber an Pfaͤle gebunden
werden.

Chermes, Scharlachbeer/ Coccus Infectoria,
Ilex coccifera,
iſt in Spanien und Franckreich um
Narbone bekannt/ und mit groſſem Fleiß gebaut/ iſt ein
Art eines Eychbaums/ oder vielmehr einer Stauden/
weil er nicht hoch waͤchſt/ die Blaͤtter ſind geſtaltet wie
die Stechpalmen/ jedoch kleiner/ voller Stachel/ tragen
auch kleine mit ſtachlichten Huͤlſen eingefaſſte Eycheln/
und beynebens rothe hole Beerlein/ darinnen man im
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verkaufft werden. Die Beerlein ſind bitters Ge-
ſchmacks/ und zuſammenziehend/ vertrucken ohn alles
[Spaltenumbruch] Beiſſen/ werden auch fuͤr eine Hertzſtaͤrckung gehalten/
und zur Confection Alkermes gebraucht/ auſſerhalb/
die Koͤrner gepulvert/ mit Eſſig vermiſcht/ und in die
Wunden gethan/ ſtillen das Blut/ und heilen die ver-
letzten Nerven/ ſind auch gut mit Myrrhen in die Haubt-
Wunden gethan.

Herr Elßholtz erzehlet/ daß ein ſolcher wolgewach-
ſener Baum/ mit Arm-dicken Stam̃en mit der Wurtzen
und Aeſten uͤberſich uͤber 6 Fuß hoch zu finden im Churf.
Garten zu Berlin/ habe aber weder Eychel noch Coccus-
Beer getragen/ und ſeyen allein ſeine ſtachlichte Blaͤt-
ter Sommer und Winter daran zu ſehen.

Ciftus, iſt ein fremdes Gewaͤchſe/ ſo gern in den
Gebuͤrgen/ an rauhen ſteinichten Orten/ ſonderlich an
dem Berg Appenino waͤchſet; wird von den Botanicis
in vielerley Arten eingetheilt/ wir haben meiſtens nur
zweyerley Gattung/ darunter das eine mit rother Bluͤhe
wie die Feld-Roſen geſtaltet/ das Maͤnnlein/ das andere/
hat weiſſe aber kleinere Blumen als das Weiblein/ hat
runde haarichte und etwas weißlichte Blaͤtter faſt wie
Salvia formirt/ ſonderlich das Weiblein. Emanuel
Swertius ſtellt in ſeinem Blumen-Buch auch ein gelb-
bluͤhendes fuͤr.

Sind einer mittelmaͤſſigen/ doch zuſammziehenden
Natur. Die Blumen zerſtoſſen und im herben Wein
des Tags zweymal getruncken/ ſtillt die rothe Ruhr
und alle Blutfluͤſſe. Blaͤtter und Blumen zu einer
Salben gemacht/ heilen die Zittrach-Geſchwer/ iſt auch
das daraus gebrannte Waſſer zu allen dieſen bequem-
lich. Sie werden von dem kleinen/ Pilſen- oder Mahen-
formigen rothſchwartzen Saamen erſtlich gebauet/ und
wann ſie drey oder vier Blaͤtter bekommen/ verſetzt man
ſie in die Toͤpffe. Der Saame kommt aus Virgi-
nien in Portugall/ und von dannen zu uns/ muß beyge-
ſetzt und vor des Winters Kaͤlte verſichert werden.
Wird am beſten durch Zerreiſſung der Stoͤcke ver-
mehrt. Auch durch die Beyſaͤtzling/ die unten etwas
geſchehlt und mit guter Erden beſchuͤttet werden. Sie
leben uͤber 10 oder 12 Jahr ſchwerlich in unſern Lan-
den.

Cap. XXIV.
Vom Corallen-Baum/ Cotino und Cypreſſen.
[Spaltenumbruch]

LOrallen-Baum/ Arbor Corallii, kommt aus
America/ wird erſtlich von dem Saamen/ der
einer Faſolen ſehr gleich/ aber einer glaͤntzenden
und rothen Corallen-Farb iſt/ angebauet. Fordert in
ſeinem Geſchirr eine gute und fette Erden. Der erſte iſt zu
Rom von Tobia Aldini, nach P Ferrarii Zeugniß/ an-
gebauet worden/ hat etliche Staͤmmlein/ den mittlern a-
ber am dickeſten/ habe in zweyen Jahren drey Finger
dick getrieben/ und ſey ziemlich hoch worden; die noch
junge Rinden iſt glatt und gruͤnlicht; wann ſie aͤlter wird/
ſiht ſie rauhlicht und weißlicht aus/ wie die an dem Fei-
genbaum/ hat faſt Blaͤtter wie der Arbor Judæ, auſſer/
daß ſie vornen etwas ſpitzig ſind/ zur ſelbigen Zeit aber
hat ſie noch nicht gebluͤhet/ iſt mit kleinen kurtzen und
weißlichten Stacheln bewaffnet/ will gute Waͤſſerung
und Sonnenſchein/ auch vor der Kaͤlte verwahret ſeyn.
Die Bluͤhe ſoll Corallenroth ſeyn.

[Spaltenumbruch]

Es iſt noch eine andere Art/ die ſich in unſern Gaͤrten
findet/ auch Arbuſcula Corallii, uñ von etlichen Stychno-
dendron
genannt/ an welchem der Stamm anfangs
gruͤn/ werde aber mit der Zeit runtzlicht und weißlicht/ iſt
ohne Dorn/ die Aeſte aber bleiben immerfort gruͤn/ hat
ſchmale/ lange/ nicht zerkerbte Blaͤtter/ einer ſchoͤnen gruͤ-
nen Farb/ und lind im Angriff/ die Bluͤhe kommt im
Anfang des Sommers herfuͤr/ und waͤhret den gantzen
Sommer durch/ hat fuͤnf weiſſe/ ſchmale und ſpitzige
Blaͤtlein/ und in der Mitte ein gelbes Poͤtzlein/ aus
welcher eine Corallenfaͤrbige runde Frucht waͤchſet/ in der
Groͤſſe einer groſſen Erbſen/ und rothgleiſſend/ einer
Corallen aͤhnlich; inwendig ſind gelbe breite Koͤrnlein/
welches der Saame iſt/ die Frucht fortzupflantzen/ muß
es im Winter eingeſetzt werden/ im Keller oder einem
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die Mauren komme. Es behaͤlt zwar den Winter

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[603[601]/0639] Sechſtes Buch/ Blumen-Garten. Der Koͤnigliche Hovenier fol. 43. ſagt: Es ſeyen zweyerley Geſchlechte/ eines mit laͤnglichten/ davon wir itzt aus Herrn Jonſton Meldung gethan/ und eines mit rundlichten Blaͤttern; Es will dieſer Baum einen ge- meinen ſandichten Grund/ mit ein wenig zweyjaͤhrigen Pferd-Miſt uñ guter Erden/ die an der offnen Lufft unter dem Sonnenſchein gelegen/ vermiſcht haben. Wird im Fruͤling von ſeinen Saamẽ/ auch ſonſt von ſeinẽ eingeleg- ten Schoͤßlingen/ dabey ein wenig altes Holtz iſt/ fortge- pflantzt/ ſind ſonſt in allen wie der Alaternus zu halten. Cederbaum/ Cedrus, allhier werden wir von dem Syriſchen und Palæſtiniſchen groſſen Cederbaum/ der auf dem hohen Gebuͤrge Libano waͤchſet/ nicht handeln/ weil er in dieſer Gegend nicht waͤchſet/ ſondern wir ha- ber allein den kleinen Oxy-Cedrum, der auch von etli- chen Cedrus Lycia, (und nicht der Baum des Lebens iſt) bißweilen in unſern Gaͤrten/ der waͤchſet gern auf den Gebuͤrgen in Jſtria/ wird nicht hoch/ und ſein Stamm kaum eines Arms dick/ iſt faſt einer Wach- holder-Stauden aͤhnlich; die zwiſchen den Fingern ge- riebene Blaͤtter geben einen guten Geruch von ſich. Die Beerlein aber ſind roͤthlich/ eines bittern Geſchmacks/ und nicht unanmuthigen Geruchs; die Rinden iſt aus- wendig Rauch/ und wann ſie noch jung/ gelblicht und inwendig roth/ ſein Laub iſt ſchier wie am Sevenbaum/ und gibt/ neben dem Holtz/ einen lieblichen Geruch/ iſt ei- ner hitzigen und trockenen Natur/ ſie ſtaͤrcken den Ma- gen/ widerſtehen der Huſten/ laſſen ſich von dem Saa- men leicht fortbringen/ muͤſſen aber an Pfaͤle gebunden werden. Chermes, Scharlachbeer/ Coccus Infectoria, Ilex coccifera, iſt in Spanien und Franckreich um Narbone bekannt/ und mit groſſem Fleiß gebaut/ iſt ein Art eines Eychbaums/ oder vielmehr einer Stauden/ weil er nicht hoch waͤchſt/ die Blaͤtter ſind geſtaltet wie die Stechpalmen/ jedoch kleiner/ voller Stachel/ tragen auch kleine mit ſtachlichten Huͤlſen eingefaſſte Eycheln/ und beynebens rothe hole Beerlein/ darinnen man im Anfang des Sommers viel Wuͤrmlein findet/ die theuer verkaufft werden. Die Beerlein ſind bitters Ge- ſchmacks/ und zuſammenziehend/ vertrucken ohn alles Beiſſen/ werden auch fuͤr eine Hertzſtaͤrckung gehalten/ und zur Confection Alkermes gebraucht/ auſſerhalb/ die Koͤrner gepulvert/ mit Eſſig vermiſcht/ und in die Wunden gethan/ ſtillen das Blut/ und heilen die ver- letzten Nerven/ ſind auch gut mit Myrrhen in die Haubt- Wunden gethan. Herr Elßholtz erzehlet/ daß ein ſolcher wolgewach- ſener Baum/ mit Arm-dicken Stam̃en mit der Wurtzen und Aeſten uͤberſich uͤber 6 Fuß hoch zu finden im Churf. Garten zu Berlin/ habe aber weder Eychel noch Coccus- Beer getragen/ und ſeyen allein ſeine ſtachlichte Blaͤt- ter Sommer und Winter daran zu ſehen. Ciftus, iſt ein fremdes Gewaͤchſe/ ſo gern in den Gebuͤrgen/ an rauhen ſteinichten Orten/ ſonderlich an dem Berg Appenino waͤchſet; wird von den Botanicis in vielerley Arten eingetheilt/ wir haben meiſtens nur zweyerley Gattung/ darunter das eine mit rother Bluͤhe wie die Feld-Roſen geſtaltet/ das Maͤnnlein/ das andere/ hat weiſſe aber kleinere Blumen als das Weiblein/ hat runde haarichte und etwas weißlichte Blaͤtter faſt wie Salvia formirt/ ſonderlich das Weiblein. Emanuel Swertius ſtellt in ſeinem Blumen-Buch auch ein gelb- bluͤhendes fuͤr. Sind einer mittelmaͤſſigen/ doch zuſammziehenden Natur. Die Blumen zerſtoſſen und im herben Wein des Tags zweymal getruncken/ ſtillt die rothe Ruhr und alle Blutfluͤſſe. Blaͤtter und Blumen zu einer Salben gemacht/ heilen die Zittrach-Geſchwer/ iſt auch das daraus gebrannte Waſſer zu allen dieſen bequem- lich. Sie werden von dem kleinen/ Pilſen- oder Mahen- formigen rothſchwartzen Saamen erſtlich gebauet/ und wann ſie drey oder vier Blaͤtter bekommen/ verſetzt man ſie in die Toͤpffe. Der Saame kommt aus Virgi- nien in Portugall/ und von dannen zu uns/ muß beyge- ſetzt und vor des Winters Kaͤlte verſichert werden. Wird am beſten durch Zerreiſſung der Stoͤcke ver- mehrt. Auch durch die Beyſaͤtzling/ die unten etwas geſchehlt und mit guter Erden beſchuͤttet werden. Sie leben uͤber 10 oder 12 Jahr ſchwerlich in unſern Lan- den. Cap. XXIV. Vom Corallen-Baum/ Cotino und Cypreſſen. LOrallen-Baum/ Arbor Corallii, kommt aus America/ wird erſtlich von dem Saamen/ der einer Faſolen ſehr gleich/ aber einer glaͤntzenden und rothen Corallen-Farb iſt/ angebauet. Fordert in ſeinem Geſchirr eine gute und fette Erden. Der erſte iſt zu Rom von Tobia Aldini, nach P Ferrarii Zeugniß/ an- gebauet worden/ hat etliche Staͤmmlein/ den mittlern a- ber am dickeſten/ habe in zweyen Jahren drey Finger dick getrieben/ und ſey ziemlich hoch worden; die noch junge Rinden iſt glatt und gruͤnlicht; wann ſie aͤlter wird/ ſiht ſie rauhlicht und weißlicht aus/ wie die an dem Fei- genbaum/ hat faſt Blaͤtter wie der Arbor Judæ, auſſer/ daß ſie vornen etwas ſpitzig ſind/ zur ſelbigen Zeit aber hat ſie noch nicht gebluͤhet/ iſt mit kleinen kurtzen und weißlichten Stacheln bewaffnet/ will gute Waͤſſerung und Sonnenſchein/ auch vor der Kaͤlte verwahret ſeyn. Die Bluͤhe ſoll Corallenroth ſeyn. Es iſt noch eine andere Art/ die ſich in unſern Gaͤrten findet/ auch Arbuſcula Corallii, uñ von etlichen Stychno- dendron genannt/ an welchem der Stamm anfangs gruͤn/ werde aber mit der Zeit runtzlicht und weißlicht/ iſt ohne Dorn/ die Aeſte aber bleiben immerfort gruͤn/ hat ſchmale/ lange/ nicht zerkerbte Blaͤtter/ einer ſchoͤnen gruͤ- nen Farb/ und lind im Angriff/ die Bluͤhe kommt im Anfang des Sommers herfuͤr/ und waͤhret den gantzen Sommer durch/ hat fuͤnf weiſſe/ ſchmale und ſpitzige Blaͤtlein/ und in der Mitte ein gelbes Poͤtzlein/ aus welcher eine Corallenfaͤrbige runde Frucht waͤchſet/ in der Groͤſſe einer groſſen Erbſen/ und rothgleiſſend/ einer Corallen aͤhnlich; inwendig ſind gelbe breite Koͤrnlein/ welches der Saame iſt/ die Frucht fortzupflantzen/ muß es im Winter eingeſetzt werden/ im Keller oder einem trockenen luͤfftigen Gewoͤlb/ doch daß es nicht zu nahe an die Mauren komme. Es behaͤlt zwar den Winter durch G g g g

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 603[601]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/639>, abgerufen am 24.11.2024.