Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obst-Garten.
[Spaltenumbruch] und Gewitters Beschaffenheit/ so wol auch die rechte
Weise/ wie er alles recht zusammen vereinigen möge/ wissen;
dann aufangs kan man einen Garten gleichsam verewi-
gen/ wann man das erstberührte mit Eifer und Ver-
nunfft thut/ allem Ungezifer und Beschädigungen bey-
zeiten fürkommt/ durch fleissige Wartung nichts versau-
met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich-
ten/ daß er gleichsam noch in der Wiegen ersticke/ wann
er untüchtige/ verstandene/ verwimmerte/ geringe Wild-
linge/ die schlechte oder wol gar nur grobe Stempen an
statt der Wurtzen haben/ oder setzt sie ohngefähr/ der
Grund sey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die
Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute
Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begiessen/
noch umhauen/ peltzt gleich/ so bald sie eingesetzt wor-
den drauf/ lässt Würmer/ Ohrhöhlen/ Ameissen/ Mau-
cken darinnen hausen wie sie wollen; so wird der Gar-
ten ein spates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin-
gen Danck/ und seine Herrschafft/ an statt verhofften
Nutzens/ nur Schaden und Unlust davon haben. Er
muß auch die Natur und Eigenschafft einer und der
audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer-
tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge-
schicklich einzurichten/ wol wissen.

Weilen nun sehr wenig Leute sind/ die das köstliche
edle und schöne Obst nicht in sonderbarer Hochachtung
[Spaltenumbruch] halten; soll man nur diß gedencken: wann unsere lie-
ben alten Vor-Eltern die Bäume nicht mit solcher Treu
und Eifer aufgebracht/ und uns überlassen hätten/
wir dieses Lustes wol entbehren müsten. Weil sie aber
nicht allein ihnen selbst/ sondern auch ihren Nachkom-
men damit dienen wollen/ sollen wir billich ihrem rühm-
lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from-
men Nachwelt Ursach geben/ daß sie unserer Gedächt-
nis mit Segen und Wolgefallen sich erinnern/ indem
es auf allerley Weise dem Nächsten zu dienen befoh-
len ist; sonderlich/ wann wir schon in der Erden ver-
modert sind/ daß die Nachkommen unsers Fleisses auch
nach unserm Tode geniessen können. Daher soll sich
jeder Gärtner/ sonderlich wo viel und edel Obst/ oder gu-
te Gelegenheit ist/ mehr zu pflantzen/ befleissen/ in dieser
Wissenschafft sich vollkommen und wol erfahren zu
machen; weil er ihm selbst grossen Nutzen und Ruhm
damit schaffen/ und sich bey seiner Herrschafft billich be-
liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re-
geln vorschreiben/ als die er aus diesem Bericht/ oder
andern guten Büchern erlernen wird; wie und auf
welche Weise; zu was Zeiten er mit einem und dem an-
dern verfahren soll/ und wie er sehen wird/ daß es in
einem oder dem andern wolbestellten Baumgarten in
seiner Nachbarschafft gehalten werde.

Cap. VII.
Von den Wildlingen.
[Spaltenumbruch]

AN den meisten Orten/ wo man Gärten hat/ wer-
den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obst/
die man in den Wäldern/ Gebürgen/ Wiesen
und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyschöß-
linge/ die neben den alten Bäumen aus der Wurtzel
wachsen/ zusammen gesucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/
und stracks im Garten an das jenige Ort gesetzet/ wo sie
zwischen den alten Bäumen bleiben/ und hernach/ wann
sie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden sollen. So hat doch
ein sorgfältiger Hausvatter sich vornemlich zu hüten:

1 Daß er die Wildling/ sie seyen so schön und früchtig
als sie immer wollen/ nicht gleich unter die grossen alten
Bäume einsetzen solle/ weil ihnen nicht allein die von
den grossen überhangenden Aesten in und nach dem Re-
gen abfallende Tropffen/ sondern auch die Sonne und
freye Lufft (welcher sie unverhindert geniessen sollen)
aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten
geplaget/ wie nicht weniger die starcken Wurtzen der
grossen Bäume dem kleinen Wildling alle Nahrung weg-
nehmen/ und diesen keinen Platz lassen/ damit sie sich
nach ihrer Nothdurfft ausbreiten könnten/ daher wer-
den sie an dem Einwurtzeln also verhindert/ daß sie/ ge-
zwungener Weise/ klein und elend verbleiben müssen.
Und weil sie künfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig
gute Nahrung mitzutheilen vermögen/ bleibt eines mit
dem andern stecken/ und hat sich der Gärtner keines
Vortheils davon zu getrösten/ daher am besten/ daß
man die Wildlinge allein an ein besonders wol umge-
grabenes und zugerichtetes Ort setze/ damit sie Sonn
und Lufft frey haben/ und ihre Wurtzen sich in dem Grun-
de leichtlich ausbreiten mögen.
2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu
[Spaltenumbruch] haben auf die Rinden/ daß sie glatt/ nicht grob/ miessig/
hart und ungeschlacht sey/ indem das Zweiglein mit sol-
chem ungleichen starcken Holtz sich nicht wol vereinigen
kan/ so sind auch theils Wildling wie die Zwergen un-
ter den Menschen/ die sich weder in die Höhe/ noch in
die Dicke geben können/ sondern also verputzt immer-
dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge-
warten/ wann sie gleich 20 oder mehr Jahr stünden/
sondern bleiben Johannes in eodem, also sich vor solchen
billich vorzusehen.
3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey-
schösse/ die man von den alten Bäumen abhauet/ haben
selten rechte subtile früchtige Wurtzen/ und meistens nur
ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel
ohn alle junge Fasern ist/ und diese werden wenig zuneh-
men/ wann sie schon im Früling ausschlagen/ wird ihnen
doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit
einander meistes vergehen/ indem die kleinen zarten
Beywurtzen die Nahrung von der Erden am besten in
sich zu saugen pflegen; und ob sie auch ein paar Jähr-
lein oder länger dauren/ werden doch nimmermehr schö-
ne und früchtige Bäume/ wie sie ein jeder Hausvatter
verlanget/ daraus entspriessen mögen.
4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten
Wiesen an Wassern/ Bächen/ Marassen/ oder auch in
den Auen wachsen/ denn ob solche wol frech/ gail und wol-
gewächsig anfangs aussehen; mögen sie doch (in ihrer
Mutter Schoß verwehnet) wann sie hernach an dürre
trockene Ort versetzt werden/ nicht ausdauren/ sochen
ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts
taugliches aus ihnen.
Also
D d d ij

Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obſt-Garten.
[Spaltenumbruch] und Gewitters Beſchaffenheit/ ſo wol auch die rechte
Weiſe/ wie er alles recht zuſam̃en vereinigẽ moͤge/ wiſſen;
dann aufangs kan man einen Garten gleichſam verewi-
gen/ wann man das erſtberuͤhrte mit Eifer und Ver-
nunfft thut/ allem Ungezifer und Beſchaͤdigungen bey-
zeiten fuͤrkommt/ durch fleiſſige Wartung nichts verſau-
met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich-
ten/ daß er gleichſam noch in der Wiegen erſticke/ wann
er untuͤchtige/ verſtandene/ verwimmerte/ geringe Wild-
linge/ die ſchlechte oder wol gar nur grobe Stempen an
ſtatt der Wurtzen haben/ oder ſetzt ſie ohngefaͤhr/ der
Grund ſey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die
Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute
Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begieſſen/
noch umhauen/ peltzt gleich/ ſo bald ſie eingeſetzt wor-
den drauf/ laͤſſt Wuͤrmer/ Ohrhoͤhlen/ Ameiſſen/ Mau-
cken darinnen hauſen wie ſie wollen; ſo wird der Gar-
ten ein ſpates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin-
gen Danck/ und ſeine Herrſchafft/ an ſtatt verhofften
Nutzens/ nur Schaden und Unluſt davon haben. Er
muß auch die Natur und Eigenſchafft einer und der
audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer-
tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge-
ſchicklich einzurichten/ wol wiſſen.

Weilen nun ſehr wenig Leute ſind/ die das koͤſtliche
edle und ſchoͤne Obſt nicht in ſonderbarer Hochachtung
[Spaltenumbruch] halten; ſoll man nur diß gedencken: wann unſere lie-
ben alten Vor-Eltern die Baͤume nicht mit ſolcher Treu
und Eifer aufgebracht/ und uns uͤberlaſſen haͤtten/
wir dieſes Luſtes wol entbehren muͤſten. Weil ſie aber
nicht allein ihnen ſelbſt/ ſondern auch ihren Nachkom-
men damit dienen wollen/ ſollen wir billich ihrem ruͤhm-
lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from-
men Nachwelt Urſach geben/ daß ſie unſerer Gedaͤcht-
nis mit Segen und Wolgefallen ſich erinnern/ indem
es auf allerley Weiſe dem Naͤchſten zu dienen befoh-
len iſt; ſonderlich/ wann wir ſchon in der Erden ver-
modert ſind/ daß die Nachkommen unſers Fleiſſes auch
nach unſerm Tode genieſſen koͤnnen. Daher ſoll ſich
jeder Gaͤrtner/ ſonderlich wo viel und edel Obſt/ oder gu-
te Gelegenheit iſt/ mehr zu pflantzen/ befleiſſen/ in dieſer
Wiſſenſchafft ſich vollkommen und wol erfahren zu
machen; weil er ihm ſelbſt groſſen Nutzen und Ruhm
damit ſchaffen/ und ſich bey ſeiner Herrſchafft billich be-
liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re-
geln vorſchreiben/ als die er aus dieſem Bericht/ oder
andern guten Buͤchern erlernen wird; wie und auf
welche Weiſe; zu was Zeiten er mit einem und dem an-
dern verfahren ſoll/ und wie er ſehen wird/ daß es in
einem oder dem andern wolbeſtellten Baumgarten in
ſeiner Nachbarſchafft gehalten werde.

Cap. VII.
Von den Wildlingen.
[Spaltenumbruch]

AN den meiſten Orten/ wo man Gaͤrten hat/ wer-
den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obſt/
die man in den Waͤldern/ Gebuͤrgen/ Wieſen
und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyſchoͤß-
linge/ die neben den alten Baͤumen aus der Wurtzel
wachſen/ zuſammen geſucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/
und ſtracks im Garten an das jenige Ort geſetzet/ wo ſie
zwiſchen den alten Baͤumen bleiben/ und hernach/ wann
ſie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden ſollen. So hat doch
ein ſorgfaͤltiger Hausvatter ſich vornemlich zu huͤten:

1 Daß er die Wildling/ ſie ſeyen ſo ſchoͤn und fruͤchtig
als ſie immer wollen/ nicht gleich unter die groſſen alten
Baͤume einſetzen ſolle/ weil ihnen nicht allein die von
den groſſen uͤberhangenden Aeſten in und nach dem Re-
gen abfallende Tropffen/ ſondern auch die Sonne und
freye Lufft (welcher ſie unverhindert genieſſen ſollen)
aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten
geplaget/ wie nicht weniger die ſtarcken Wurtzen der
groſſen Baͤume dem kleinẽ Wildling alle Nahrung weg-
nehmen/ und dieſen keinen Platz laſſen/ damit ſie ſich
nach ihrer Nothdurfft ausbreiten koͤnnten/ daher wer-
den ſie an dem Einwurtzeln alſo verhindert/ daß ſie/ ge-
zwungener Weiſe/ klein und elend verbleiben muͤſſen.
Und weil ſie kuͤnfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig
gute Nahrung mitzutheilen vermoͤgen/ bleibt eines mit
dem andern ſtecken/ und hat ſich der Gaͤrtner keines
Vortheils davon zu getroͤſten/ daher am beſten/ daß
man die Wildlinge allein an ein beſonders wol umge-
grabenes und zugerichtetes Ort ſetze/ damit ſie Sonn
und Lufft frey habẽ/ und ihre Wurtzen ſich in dem Grun-
de leichtlich ausbreiten moͤgen.
2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu
[Spaltenumbruch] haben auf die Rinden/ daß ſie glatt/ nicht grob/ mieſſig/
hart und ungeſchlacht ſey/ indem das Zweiglein mit ſol-
chem ungleichen ſtarcken Holtz ſich nicht wol vereinigen
kan/ ſo ſind auch theils Wildling wie die Zwergen un-
ter den Menſchen/ die ſich weder in die Hoͤhe/ noch in
die Dicke geben koͤnnen/ ſondern alſo verputzt immer-
dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge-
warten/ wann ſie gleich 20 oder mehr Jahr ſtuͤnden/
ſondern bleiben Johannes in eodem, alſo ſich vor ſolchen
billich vorzuſehen.
3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey-
ſchoͤſſe/ die man von den alten Baͤumen abhauet/ haben
ſelten rechte ſubtile fruͤchtige Wurtzen/ und meiſtens nur
ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel
ohn alle junge Faſern iſt/ und dieſe werden wenig zuneh-
men/ wann ſie ſchon im Fruͤling ausſchlagen/ wird ihnen
doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit
einander meiſtes vergehen/ indem die kleinen zarten
Beywurtzen die Nahrung von der Erden am beſten in
ſich zu ſaugen pflegen; und ob ſie auch ein paar Jaͤhr-
lein oder laͤnger dauren/ werden doch nimmermehr ſchoͤ-
ne und fruͤchtige Baͤume/ wie ſie ein jeder Hausvatter
verlanget/ daraus entſprieſſen moͤgen.
4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten
Wieſen an Waſſern/ Baͤchen/ Maraſſen/ oder auch in
den Auen wachſen/ denn ob ſolche wol frech/ gail und wol-
gewaͤchſig anfangs ausſehen; moͤgen ſie doch (in ihrer
Mutter Schoß verwehnet) wann ſie hernach an duͤrre
trockene Ort verſetzt werden/ nicht ausdauren/ ſochen
ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts
taugliches aus ihnen.
Alſo
D d d ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0413" n="395"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vierdten Buchs Anderer Theil/ Ob&#x017F;t-Garten.</hi></fw><lb/><cb/>
und Gewitters Be&#x017F;chaffenheit/ &#x017F;o wol auch die rechte<lb/>
Wei&#x017F;e/ wie er alles recht zu&#x017F;am&#x0303;en vereinige&#x0303; mo&#x0364;ge/ wi&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
dann aufangs kan man einen Garten gleich&#x017F;am verewi-<lb/>
gen/ wann man das er&#x017F;tberu&#x0364;hrte mit Eifer und Ver-<lb/>
nunfft thut/ allem Ungezifer und Be&#x017F;cha&#x0364;digungen bey-<lb/>
zeiten fu&#x0364;rkommt/ durch flei&#x017F;&#x017F;ige Wartung nichts ver&#x017F;au-<lb/>
met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich-<lb/>
ten/ daß er gleich&#x017F;am noch in der Wiegen er&#x017F;ticke/ wann<lb/>
er untu&#x0364;chtige/ ver&#x017F;tandene/ verwimmerte/ geringe Wild-<lb/>
linge/ die &#x017F;chlechte oder wol gar nur grobe Stempen an<lb/>
&#x017F;tatt der Wurtzen haben/ oder &#x017F;etzt &#x017F;ie ohngefa&#x0364;hr/ der<lb/>
Grund &#x017F;ey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die<lb/>
Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute<lb/>
Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begie&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
noch umhauen/ peltzt gleich/ &#x017F;o bald &#x017F;ie einge&#x017F;etzt wor-<lb/>
den drauf/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t Wu&#x0364;rmer/ Ohrho&#x0364;hlen/ Amei&#x017F;&#x017F;en/ Mau-<lb/>
cken darinnen hau&#x017F;en wie &#x017F;ie wollen; &#x017F;o wird der Gar-<lb/>
ten ein &#x017F;pates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin-<lb/>
gen Danck/ und &#x017F;eine Herr&#x017F;chafft/ an &#x017F;tatt verhofften<lb/>
Nutzens/ nur Schaden und Unlu&#x017F;t davon haben. Er<lb/>
muß auch die Natur und Eigen&#x017F;chafft einer und der<lb/>
audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer-<lb/>
tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge-<lb/>
&#x017F;chicklich einzurichten/ wol wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Weilen nun &#x017F;ehr wenig Leute &#x017F;ind/ die das ko&#x0364;&#x017F;tliche<lb/>
edle und &#x017F;cho&#x0364;ne Ob&#x017F;t nicht in &#x017F;onderbarer Hochachtung<lb/><cb/>
halten; &#x017F;oll man nur diß gedencken: wann un&#x017F;ere lie-<lb/>
ben alten Vor-Eltern die Ba&#x0364;ume nicht mit &#x017F;olcher Treu<lb/>
und Eifer aufgebracht/ und uns u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en ha&#x0364;tten/<lb/>
wir die&#x017F;es Lu&#x017F;tes wol entbehren mu&#x0364;&#x017F;ten. Weil &#x017F;ie aber<lb/>
nicht allein ihnen &#x017F;elb&#x017F;t/ &#x017F;ondern auch ihren Nachkom-<lb/>
men damit dienen wollen/ &#x017F;ollen wir billich ihrem ru&#x0364;hm-<lb/>
lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from-<lb/>
men Nachwelt Ur&#x017F;ach geben/ daß &#x017F;ie un&#x017F;erer Geda&#x0364;cht-<lb/>
nis mit Segen und Wolgefallen &#x017F;ich erinnern/ indem<lb/>
es auf allerley Wei&#x017F;e dem Na&#x0364;ch&#x017F;ten zu dienen befoh-<lb/>
len i&#x017F;t; &#x017F;onderlich/ wann wir &#x017F;chon in der Erden ver-<lb/>
modert &#x017F;ind/ daß die Nachkommen un&#x017F;ers Flei&#x017F;&#x017F;es auch<lb/>
nach un&#x017F;erm Tode genie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen. Daher &#x017F;oll &#x017F;ich<lb/>
jeder Ga&#x0364;rtner/ &#x017F;onderlich wo viel und edel Ob&#x017F;t/ oder gu-<lb/>
te Gelegenheit i&#x017F;t/ mehr zu pflantzen/ beflei&#x017F;&#x017F;en/ in die&#x017F;er<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft &#x017F;ich vollkommen und wol erfahren zu<lb/>
machen; weil er ihm &#x017F;elb&#x017F;t gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen und Ruhm<lb/>
damit &#x017F;chaffen/ und &#x017F;ich bey &#x017F;einer Herr&#x017F;chafft billich be-<lb/>
liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re-<lb/>
geln vor&#x017F;chreiben/ als die er aus die&#x017F;em Bericht/ oder<lb/>
andern guten Bu&#x0364;chern erlernen wird; wie und auf<lb/>
welche Wei&#x017F;e; zu was Zeiten er mit einem und dem an-<lb/>
dern verfahren &#x017F;oll/ und wie er &#x017F;ehen wird/ daß es in<lb/>
einem oder dem andern wolbe&#x017F;tellten Baumgarten in<lb/>
&#x017F;einer Nachbar&#x017F;chafft gehalten werde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> VII.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von den Wildlingen.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>N den mei&#x017F;ten Orten/ wo man Ga&#x0364;rten hat/ wer-<lb/>
den die Wildlinge/ von allerhand wildem Ob&#x017F;t/<lb/>
die man in den Wa&#x0364;ldern/ Gebu&#x0364;rgen/ Wie&#x017F;en<lb/>
und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Bey&#x017F;cho&#x0364;ß-<lb/>
linge/ die neben den alten Ba&#x0364;umen aus der Wurtzel<lb/>
wach&#x017F;en/ zu&#x017F;ammen ge&#x017F;ucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/<lb/>
und &#x017F;tracks im Garten an das jenige Ort ge&#x017F;etzet/ wo &#x017F;ie<lb/>
zwi&#x017F;chen den alten Ba&#x0364;umen bleiben/ und hernach/ wann<lb/>
&#x017F;ie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden &#x017F;ollen. So hat doch<lb/>
ein &#x017F;orgfa&#x0364;ltiger Hausvatter &#x017F;ich vornemlich zu hu&#x0364;ten:</p><lb/>
            <list>
              <item>1 Daß er die Wildling/ &#x017F;ie &#x017F;eyen &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;n und fru&#x0364;chtig<lb/>
als &#x017F;ie immer wollen/ nicht gleich unter die gro&#x017F;&#x017F;en alten<lb/>
Ba&#x0364;ume ein&#x017F;etzen &#x017F;olle/ weil ihnen nicht allein die von<lb/>
den gro&#x017F;&#x017F;en u&#x0364;berhangenden Ae&#x017F;ten in und nach dem Re-<lb/>
gen abfallende Tropffen/ &#x017F;ondern auch die Sonne und<lb/>
freye Lufft (welcher &#x017F;ie unverhindert genie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollen)<lb/>
aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten<lb/>
geplaget/ wie nicht weniger die &#x017F;tarcken Wurtzen der<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Ba&#x0364;ume dem kleine&#x0303; Wildling alle Nahrung weg-<lb/>
nehmen/ und die&#x017F;en keinen Platz la&#x017F;&#x017F;en/ damit &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
nach ihrer Nothdurfft ausbreiten ko&#x0364;nnten/ daher wer-<lb/>
den &#x017F;ie an dem Einwurtzeln al&#x017F;o verhindert/ daß &#x017F;ie/ ge-<lb/>
zwungener Wei&#x017F;e/ klein und elend verbleiben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Und weil &#x017F;ie ku&#x0364;nfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig<lb/>
gute Nahrung mitzutheilen vermo&#x0364;gen/ bleibt eines mit<lb/>
dem andern &#x017F;tecken/ und hat &#x017F;ich der Ga&#x0364;rtner keines<lb/>
Vortheils davon zu getro&#x0364;&#x017F;ten/ daher am be&#x017F;ten/ daß<lb/>
man die Wildlinge allein an ein be&#x017F;onders wol umge-<lb/>
grabenes und zugerichtetes Ort &#x017F;etze/ damit &#x017F;ie Sonn<lb/>
und Lufft frey habe&#x0303;/ und ihre Wurtzen &#x017F;ich in dem Grun-<lb/>
de leichtlich ausbreiten mo&#x0364;gen.</item><lb/>
              <item>2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu<lb/><cb/>
haben auf die Rinden/ daß &#x017F;ie glatt/ nicht grob/ mie&#x017F;&#x017F;ig/<lb/>
hart und unge&#x017F;chlacht &#x017F;ey/ indem das Zweiglein mit &#x017F;ol-<lb/>
chem ungleichen &#x017F;tarcken Holtz &#x017F;ich nicht wol vereinigen<lb/>
kan/ &#x017F;o &#x017F;ind auch theils Wildling wie die Zwergen un-<lb/>
ter den Men&#x017F;chen/ die &#x017F;ich weder in die Ho&#x0364;he/ noch in<lb/>
die Dicke geben ko&#x0364;nnen/ &#x017F;ondern al&#x017F;o verputzt immer-<lb/>
dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge-<lb/>
warten/ wann &#x017F;ie gleich 20 oder mehr Jahr &#x017F;tu&#x0364;nden/<lb/>
&#x017F;ondern bleiben <hi rendition="#aq">Johannes in eodem,</hi> al&#x017F;o &#x017F;ich vor &#x017F;olchen<lb/>
billich vorzu&#x017F;ehen.</item><lb/>
              <item>3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey-<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ die man von den alten Ba&#x0364;umen abhauet/ haben<lb/>
&#x017F;elten rechte &#x017F;ubtile fru&#x0364;chtige Wurtzen/ und mei&#x017F;tens nur<lb/>
ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel<lb/>
ohn alle junge Fa&#x017F;ern i&#x017F;t/ und die&#x017F;e werden wenig zuneh-<lb/>
men/ wann &#x017F;ie &#x017F;chon im Fru&#x0364;ling aus&#x017F;chlagen/ wird ihnen<lb/>
doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit<lb/>
einander mei&#x017F;tes vergehen/ indem die kleinen zarten<lb/>
Beywurtzen die Nahrung von der Erden am be&#x017F;ten in<lb/>
&#x017F;ich zu &#x017F;augen pflegen; und ob &#x017F;ie auch ein paar Ja&#x0364;hr-<lb/>
lein oder la&#x0364;nger dauren/ werden doch nimmermehr &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
ne und fru&#x0364;chtige Ba&#x0364;ume/ wie &#x017F;ie ein jeder Hausvatter<lb/>
verlanget/ daraus ent&#x017F;prie&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;gen.</item><lb/>
              <item>4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten<lb/>
Wie&#x017F;en an Wa&#x017F;&#x017F;ern/ Ba&#x0364;chen/ Mara&#x017F;&#x017F;en/ oder auch in<lb/>
den Auen wach&#x017F;en/ denn ob &#x017F;olche wol frech/ gail und wol-<lb/>
gewa&#x0364;ch&#x017F;ig anfangs aus&#x017F;ehen; mo&#x0364;gen &#x017F;ie doch (in ihrer<lb/>
Mutter Schoß verwehnet) wann &#x017F;ie hernach an du&#x0364;rre<lb/>
trockene Ort ver&#x017F;etzt werden/ nicht ausdauren/ &#x017F;ochen<lb/>
ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts<lb/>
taugliches aus ihnen.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D d d ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Al&#x017F;o</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0413] Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obſt-Garten. und Gewitters Beſchaffenheit/ ſo wol auch die rechte Weiſe/ wie er alles recht zuſam̃en vereinigẽ moͤge/ wiſſen; dann aufangs kan man einen Garten gleichſam verewi- gen/ wann man das erſtberuͤhrte mit Eifer und Ver- nunfft thut/ allem Ungezifer und Beſchaͤdigungen bey- zeiten fuͤrkommt/ durch fleiſſige Wartung nichts verſau- met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich- ten/ daß er gleichſam noch in der Wiegen erſticke/ wann er untuͤchtige/ verſtandene/ verwimmerte/ geringe Wild- linge/ die ſchlechte oder wol gar nur grobe Stempen an ſtatt der Wurtzen haben/ oder ſetzt ſie ohngefaͤhr/ der Grund ſey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begieſſen/ noch umhauen/ peltzt gleich/ ſo bald ſie eingeſetzt wor- den drauf/ laͤſſt Wuͤrmer/ Ohrhoͤhlen/ Ameiſſen/ Mau- cken darinnen hauſen wie ſie wollen; ſo wird der Gar- ten ein ſpates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin- gen Danck/ und ſeine Herrſchafft/ an ſtatt verhofften Nutzens/ nur Schaden und Unluſt davon haben. Er muß auch die Natur und Eigenſchafft einer und der audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer- tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge- ſchicklich einzurichten/ wol wiſſen. Weilen nun ſehr wenig Leute ſind/ die das koͤſtliche edle und ſchoͤne Obſt nicht in ſonderbarer Hochachtung halten; ſoll man nur diß gedencken: wann unſere lie- ben alten Vor-Eltern die Baͤume nicht mit ſolcher Treu und Eifer aufgebracht/ und uns uͤberlaſſen haͤtten/ wir dieſes Luſtes wol entbehren muͤſten. Weil ſie aber nicht allein ihnen ſelbſt/ ſondern auch ihren Nachkom- men damit dienen wollen/ ſollen wir billich ihrem ruͤhm- lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from- men Nachwelt Urſach geben/ daß ſie unſerer Gedaͤcht- nis mit Segen und Wolgefallen ſich erinnern/ indem es auf allerley Weiſe dem Naͤchſten zu dienen befoh- len iſt; ſonderlich/ wann wir ſchon in der Erden ver- modert ſind/ daß die Nachkommen unſers Fleiſſes auch nach unſerm Tode genieſſen koͤnnen. Daher ſoll ſich jeder Gaͤrtner/ ſonderlich wo viel und edel Obſt/ oder gu- te Gelegenheit iſt/ mehr zu pflantzen/ befleiſſen/ in dieſer Wiſſenſchafft ſich vollkommen und wol erfahren zu machen; weil er ihm ſelbſt groſſen Nutzen und Ruhm damit ſchaffen/ und ſich bey ſeiner Herrſchafft billich be- liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re- geln vorſchreiben/ als die er aus dieſem Bericht/ oder andern guten Buͤchern erlernen wird; wie und auf welche Weiſe; zu was Zeiten er mit einem und dem an- dern verfahren ſoll/ und wie er ſehen wird/ daß es in einem oder dem andern wolbeſtellten Baumgarten in ſeiner Nachbarſchafft gehalten werde. Cap. VII. Von den Wildlingen. AN den meiſten Orten/ wo man Gaͤrten hat/ wer- den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obſt/ die man in den Waͤldern/ Gebuͤrgen/ Wieſen und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyſchoͤß- linge/ die neben den alten Baͤumen aus der Wurtzel wachſen/ zuſammen geſucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/ und ſtracks im Garten an das jenige Ort geſetzet/ wo ſie zwiſchen den alten Baͤumen bleiben/ und hernach/ wann ſie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden ſollen. So hat doch ein ſorgfaͤltiger Hausvatter ſich vornemlich zu huͤten: 1 Daß er die Wildling/ ſie ſeyen ſo ſchoͤn und fruͤchtig als ſie immer wollen/ nicht gleich unter die groſſen alten Baͤume einſetzen ſolle/ weil ihnen nicht allein die von den groſſen uͤberhangenden Aeſten in und nach dem Re- gen abfallende Tropffen/ ſondern auch die Sonne und freye Lufft (welcher ſie unverhindert genieſſen ſollen) aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten geplaget/ wie nicht weniger die ſtarcken Wurtzen der groſſen Baͤume dem kleinẽ Wildling alle Nahrung weg- nehmen/ und dieſen keinen Platz laſſen/ damit ſie ſich nach ihrer Nothdurfft ausbreiten koͤnnten/ daher wer- den ſie an dem Einwurtzeln alſo verhindert/ daß ſie/ ge- zwungener Weiſe/ klein und elend verbleiben muͤſſen. Und weil ſie kuͤnfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig gute Nahrung mitzutheilen vermoͤgen/ bleibt eines mit dem andern ſtecken/ und hat ſich der Gaͤrtner keines Vortheils davon zu getroͤſten/ daher am beſten/ daß man die Wildlinge allein an ein beſonders wol umge- grabenes und zugerichtetes Ort ſetze/ damit ſie Sonn und Lufft frey habẽ/ und ihre Wurtzen ſich in dem Grun- de leichtlich ausbreiten moͤgen. 2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu haben auf die Rinden/ daß ſie glatt/ nicht grob/ mieſſig/ hart und ungeſchlacht ſey/ indem das Zweiglein mit ſol- chem ungleichen ſtarcken Holtz ſich nicht wol vereinigen kan/ ſo ſind auch theils Wildling wie die Zwergen un- ter den Menſchen/ die ſich weder in die Hoͤhe/ noch in die Dicke geben koͤnnen/ ſondern alſo verputzt immer- dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge- warten/ wann ſie gleich 20 oder mehr Jahr ſtuͤnden/ ſondern bleiben Johannes in eodem, alſo ſich vor ſolchen billich vorzuſehen. 3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey- ſchoͤſſe/ die man von den alten Baͤumen abhauet/ haben ſelten rechte ſubtile fruͤchtige Wurtzen/ und meiſtens nur ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel ohn alle junge Faſern iſt/ und dieſe werden wenig zuneh- men/ wann ſie ſchon im Fruͤling ausſchlagen/ wird ihnen doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit einander meiſtes vergehen/ indem die kleinen zarten Beywurtzen die Nahrung von der Erden am beſten in ſich zu ſaugen pflegen; und ob ſie auch ein paar Jaͤhr- lein oder laͤnger dauren/ werden doch nimmermehr ſchoͤ- ne und fruͤchtige Baͤume/ wie ſie ein jeder Hausvatter verlanget/ daraus entſprieſſen moͤgen. 4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten Wieſen an Waſſern/ Baͤchen/ Maraſſen/ oder auch in den Auen wachſen/ denn ob ſolche wol frech/ gail und wol- gewaͤchſig anfangs ausſehen; moͤgen ſie doch (in ihrer Mutter Schoß verwehnet) wann ſie hernach an duͤrre trockene Ort verſetzt werden/ nicht ausdauren/ ſochen ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts taugliches aus ihnen. Alſo D d d ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/413
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/413>, abgerufen am 24.11.2024.