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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Röhr- und Schöpff-Bronnen oder Cisternen gnugsam
versehen? Obs weit auf der Landstrassen/ oder weit da-
von entlegen/ an einem lustigen oder verdrießlichen Ort?
ob es viel u Zreisens gebe? ob grosse Städte und Jahr-
Märckte nahend/ dahin man alles verführen könne?
4. Ob der Mayrhof nahend an der Hand/ wolge-
bauet/ Vieh- und Pferd-Ställe/ Taubenkobel/ Dörr-
Stuben/ Wasch-Häuser/ Schmidten/ Eysgruben/
Milchkeller/ Milch- und Fischbehalter verhanden? Wie-
viel man Melch- oder galtes Vieh erhalten/ wieviel Och-
sen und Schweine jährlich mästen und verkauffen/ auch
ob man nicht allein im Sommer gnugsame Weide/ son-
[Spaltenumbruch] dern auch im Winter genug Heu und Stroh haben kan?
ob die Weiden Grasreich/ weit oder nahe entlegen?
5. Wie der Schäfer-Hof bestellt sey? wie viel
man Schafe mit gehörigem Unterhalt überwintern kan?
ob es gesunde/ trockene/ und unansprüchige/ oder mit
andern gemeine Trifften habe? Wie es mit dem Schä-
fer-Volck beschaffen/ was ihre Besoldung und Ver-
richtung/ ob ihnen die Schaf um ein gewisses Geld ver-
lassen werden? wie die Wolle im Kauff? ob die Schafe
weiß/ braun oder gescheckicht? ob ihnen die Weid wol
anschlage/ oder ob sie gerne aufstössig werden? Wie und
wan mann ihnen jährlich die Lecke gebe?
Cap. VI.
Was zu erforschen/ soviel die Zugehörungen und Einkunfften
betrifft.
[Spaltenumbruch]
1. WJe viel Joch-Acker in allen dreyen zum Gut
gehörigen Feldern in jedem insonderheit/ sich
befinden? was für einen Grund sie haben? ob
sie wol bey Bau seyen? nahe beysammen/ oder zerstreuet
und weit voneinander entlegen? ob nicht Landstrassen
durch die Felder gehen/ dardurch bey bösem Wetter gros-
ser Schade geschihet/ und offt starcke Neben-Strassen
mit Verwüstung des lieben Korns gemacht; bey dürren
trocknen Wetter aber der zarte jung-aufgehende Sa-
her/ also eingestäubt wird/ daß/ wo nicht bald durch den
Regen eine Abwaschung erfolget/ die Saat nicht wol ge-
deyen kan. Wie viel man auf jedes Feld über Winter
und Sommer anbaue? Wie viel sie beyläuffig bey
mittern Jahren tragen? ob nicht das Feld zu erweitern
oder zu verbessern? wie viel Korn/ Waitz/ Habern etc.
gemeiniglich/ und wie hoch/ könne verkaufft werden?
Jtem/ ob/ und wie viel es Zehenden habe? ob er gantz/
oder nur die Helffte/ oder das Drittel mit Fremden ge-
theilet sey? wer darinn den ersten Angriff habe? ob die
Zehende weit/ oder nahe/ in guten oder bösen Wegen zu
holen? Um Körner/ oder Geld/ auf Treu/ oder ein ge-
wisses verlassen werden/ und wie hoch eines und das an-
dere bey einem Gleichen sich erstrecke? ob das Wildpret/
oder nahend angräntzende Wasser und Feld-Güssen an
den Grundstücken nicht zu Zeiten/ offt oder selten/ scha-
den/ und ob diesem nicht vorzubauen?
2. Wie viel Gehöltze zu dem Gut gehörig sey? ob
es weit oder nahe gelegen? guter oder böser/ ebner/ oder
unebner Wege dahin sey? ob es nicht abgeödet/ wol mit
schönen dicken/ oder schwachen Stämmen bewachsen?
ob es Bau- oder Brennholtz? sonderlich ob Eychen und
Buchen darinnen? ob guter Schweintrieb/ gesunde
Weide von Grase und guten Kräutern darinnen? ob
das Holtz gute Anwehrt/ wie viel man jährlich zur Haus-
notturfft bedörffig/ und wie viel jährlich könne/ und wie
hoch/ verkaufft werden? ob es mit fremder Vieh-Hütung
nicht beschwert seye? ob man in diesen seinen Wäldern
den Wildbahn selbsten/ oder nur das Raisgejaid/ allein/
oder mit andern gemein habe? wie viel beyläuffig rothes
und schwartzes Wildpret/ wie viel Füchse/ Hasen/
Dachsen/ Feder-Wildpret jährlich zu bekommen/ in den
Jagt-Registern nachzusehen? ob man Sultzen und Le-
cken/ Wolffsgruben/ in seinem Gehültze dörffe aufschla-
gen/ und machen zu lassen berechtiget?
[Spaltenumbruch]
3. Wie viel Tagwerck Wiesen zu dem Gut ge-
hören? ob sie ein- oder zwiemättig? wie viel sie bey mit-
tern Jahren Fährte Heu und Grunmath geben? ob sie
sumpffig/ morastig/ mit Bächen und Bronnquellen
durchflossen/ offt vergüsst oder drocken seyen? ob man sie
kan wässern/ ob sie nahe oder weit/ enge beysammen oder
zerstreuet ligen/ eben oder Berg-auf/ bey guten oder bösen
Wegen heimzubringen?
4. Ob man Fisch-reiche Wasser-Flüsse und Bä-
che habe/ ob man das Fisch-Recht allein/ oder neben
andern getheilt geniesse/ ob man auf allen beeden Ufern/
oder nur an einem allein biß auf die Helffte fischen darff?
was für Sorten Fische/ und in was Menge/ so wol an
Krebsen jährlich zu bekommen? wie eine/ oder die andere
Art im Kauff gehe? ob sie weit oder nahe/ verlassen/ und
wie hoch/ oder selbst gefischet werden?
5. Ob und wie viel Teiche darzu gehören? mit wie
viel Schock Brut jeder besetzt wird? ob sie gut einge-
dammt? genug Wasser den Sommer über halten? ob
die Fische gerne darinnen wachsen? nicht mueren-
zen? was für Art? ob keine Raubfische darinnen? ob
sie viel Geröhricht haben? ob auf den Dämmen/ oder
nahend dabey/ ein Häusel sey/ darinn jemand wegen der
Aufsicht und des Aufeysens halber wohnen könne? ob
sie einen guten Rechen und Ablaß haben/ daß die Fische
alle können zusamm gebracht/ und mit leichter
Mühe gefischet werden? ob der Grund leimicht/ kisicht
oder marastig sey? ob die Güsse leicht Schaden thun?
ob sie weit oder nahend entlegen? obs im Herbst gute
Aentenbürsch gebe? ob sie im Winter gefrieren oder
nicht?
6. Obs/ und wie viel Viertel oder Tagwerck
Weingärten es habe? ob sie wol gelegen/ bey gutem
Bau und früchtigen guten Stöcken? wie der Grund be-
schaffen? ob die Weinberge hoch/ abhängicht oder eben
ligen? ob man den Zehenden und Bergrecht/ und wohin/
geben müsse/ oder ob mans selbst habe? ob ein Grund-
Buch verhanden/ darzu fremde Uberlende dienen müs-
sen? wie hoch sich die Nutzniessung erstrecke? ob die
Dung leicht/ oder hart einzubringen? was es für Ge-
wächse ertrage? ob der Wein gutes Kauffs? sich wol
vierdigen und aufheben lasse? ob die Reiffe und Fröste
leichtlich schaden? ob sie mit alten oder neuen Stöcken/
und von waserley Art besetzt seyen? wieviel man jährlich
grube?
Des adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Roͤhr- und Schoͤpff-Bronnen oder Ciſternen gnugſam
verſehen? Obs weit auf der Landſtraſſen/ oder weit da-
von entlegen/ an einem luſtigen oder verdrießlichen Ort?
ob es viel u Zreiſens gebe? ob groſſe Staͤdte und Jahr-
Maͤrckte nahend/ dahin man alles verfuͤhren koͤnne?
4. Ob der Mayrhof nahend an der Hand/ wolge-
bauet/ Vieh- und Pferd-Staͤlle/ Taubenkobel/ Doͤrr-
Stuben/ Waſch-Haͤuſer/ Schmidten/ Eysgruben/
Milchkeller/ Milch- und Fiſchbehalter verhanden? Wie-
viel man Melch- oder galtes Vieh erhalten/ wieviel Och-
ſen und Schweine jaͤhrlich maͤſten und verkauffen/ auch
ob man nicht allein im Sommer gnugſame Weide/ ſon-
[Spaltenumbruch] dern auch im Winter genug Heu und Stroh haben kan?
ob die Weiden Grasreich/ weit oder nahe entlegen?
5. Wie der Schaͤfer-Hof beſtellt ſey? wie viel
man Schafe mit gehoͤrigem Unterhalt uͤberwintern kan?
ob es geſunde/ trockene/ und unanſpruͤchige/ oder mit
andern gemeine Trifften habe? Wie es mit dem Schaͤ-
fer-Volck beſchaffen/ was ihre Beſoldung und Ver-
richtung/ ob ihnen die Schaf um ein gewiſſes Geld ver-
laſſen werden? wie die Wolle im Kauff? ob die Schafe
weiß/ braun oder geſcheckicht? ob ihnen die Weid wol
anſchlage/ oder ob ſie gerne aufſtoͤſſig werden? Wie und
wan mann ihnen jaͤhrlich die Lecke gebe?
Cap. VI.
Was zu erforſchen/ ſoviel die Zugehoͤrungen und Einkunfften
betrifft.
[Spaltenumbruch]
1. WJe viel Joch-Acker in allen dreyen zum Gut
gehoͤrigen Feldern in jedem inſonderheit/ ſich
befinden? was fuͤr einen Grund ſie haben? ob
ſie wol bey Bau ſeyen? nahe beyſammen/ oder zerſtreuet
und weit voneinander entlegen? ob nicht Landſtraſſen
durch die Felder gehen/ dardurch bey boͤſem Wetter groſ-
ſer Schade geſchihet/ und offt ſtarcke Neben-Straſſen
mit Verwuͤſtung des lieben Korns gemacht; bey duͤrren
trocknen Wetter aber der zarte jung-aufgehende Sa-
her/ alſo eingeſtaͤubt wird/ daß/ wo nicht bald durch den
Regen eine Abwaſchung erfolget/ die Saat nicht wol ge-
deyen kan. Wie viel man auf jedes Feld uͤber Winter
und Sommer anbaue? Wie viel ſie beylaͤuffig bey
mittern Jahren tragen? ob nicht das Feld zu erweitern
oder zu verbeſſern? wie viel Korn/ Waitz/ Habern ꝛc.
gemeiniglich/ und wie hoch/ koͤnne verkaufft werden?
Jtem/ ob/ und wie viel es Zehenden habe? ob er gantz/
oder nur die Helffte/ oder das Drittel mit Fremden ge-
theilet ſey? wer darinn den erſten Angriff habe? ob die
Zehende weit/ oder nahe/ in guten oder boͤſen Wegen zu
holen? Um Koͤrner/ oder Geld/ auf Treu/ oder ein ge-
wiſſes verlaſſen werden/ und wie hoch eines und das an-
dere bey einem Gleichen ſich erſtrecke? ob das Wildpret/
oder nahend angraͤntzende Waſſer und Feld-Guͤſſen an
den Grundſtuͤcken nicht zu Zeiten/ offt oder ſelten/ ſcha-
den/ und ob dieſem nicht vorzubauen?
2. Wie viel Gehoͤltze zu dem Gut gehoͤrig ſey? ob
es weit oder nahe gelegen? guter oder boͤſer/ ebner/ oder
unebner Wege dahin ſey? ob es nicht abgeoͤdet/ wol mit
ſchoͤnen dicken/ oder ſchwachen Staͤmmen bewachſen?
ob es Bau- oder Brennholtz? ſonderlich ob Eychen und
Buchen darinnen? ob guter Schweintrieb/ geſunde
Weide von Graſe und guten Kraͤutern darinnen? ob
das Holtz gute Anwehrt/ wie viel man jaͤhrlich zur Haus-
notturfft bedoͤrffig/ und wie viel jaͤhrlich koͤnne/ und wie
hoch/ verkaufft werden? ob es mit fremder Vieh-Huͤtung
nicht beſchwert ſeye? ob man in dieſen ſeinen Waͤldern
den Wildbahn ſelbſten/ oder nur das Raisgejaid/ allein/
oder mit andern gemein habe? wie viel beylaͤuffig rothes
und ſchwartzes Wildpret/ wie viel Fuͤchſe/ Haſen/
Dachſen/ Feder-Wildpret jaͤhrlich zu bekommen/ in den
Jagt-Regiſtern nachzuſehen? ob man Sultzen und Le-
cken/ Wolffsgruben/ in ſeinem Gehuͤltze doͤrffe aufſchla-
gen/ und machen zu laſſen berechtiget?
[Spaltenumbruch]
3. Wie viel Tagwerck Wieſen zu dem Gut ge-
hoͤren? ob ſie ein- oder zwiemaͤttig? wie viel ſie bey mit-
tern Jahren Faͤhrte Heu und Grunmath geben? ob ſie
ſumpffig/ moraſtig/ mit Baͤchen und Bronnquellen
durchfloſſen/ offt verguͤſſt oder drocken ſeyen? ob man ſie
kan waͤſſern/ ob ſie nahe oder weit/ enge beyſammen oder
zerſtreuet ligen/ eben oder Berg-auf/ bey guten oder boͤſen
Wegen heimzubringen?
4. Ob man Fiſch-reiche Waſſer-Fluͤſſe und Baͤ-
che habe/ ob man das Fiſch-Recht allein/ oder neben
andern getheilt genieſſe/ ob man auf allen beeden Ufern/
oder nur an einem allein biß auf die Helffte fiſchen darff?
was fuͤr Sorten Fiſche/ und in was Menge/ ſo wol an
Krebſen jaͤhrlich zu bekommen? wie eine/ oder die andere
Art im Kauff gehe? ob ſie weit oder nahe/ verlaſſen/ und
wie hoch/ oder ſelbſt gefiſchet werden?
5. Ob und wie viel Teiche darzu gehoͤren? mit wie
viel Schock Brut jeder beſetzt wird? ob ſie gut einge-
dammt? genug Waſſer den Sommer uͤber halten? ob
die Fiſche gerne darinnen wachſen? nicht mueren-
zen? was fuͤr Art? ob keine Raubfiſche darinnen? ob
ſie viel Geroͤhricht haben? ob auf den Daͤmmen/ oder
nahend dabey/ ein Haͤuſel ſey/ darinn jemand wegen der
Aufſicht und des Aufeyſens halber wohnen koͤnne? ob
ſie einen guten Rechen und Ablaß haben/ daß die Fiſche
alle koͤnnen zuſamm gebracht/ und mit leichter
Muͤhe gefiſchet werden? ob der Grund leimicht/ kiſicht
oder maraſtig ſey? ob die Guͤſſe leicht Schaden thun?
ob ſie weit oder nahend entlegen? obs im Herbſt gute
Aentenbuͤrſch gebe? ob ſie im Winter gefrieren oder
nicht?
6. Obs/ und wie viel Viertel oder Tagwerck
Weingaͤrten es habe? ob ſie wol gelegen/ bey gutem
Bau und fruͤchtigen guten Stoͤcken? wie der Grund be-
ſchaffen? ob die Weinberge hoch/ abhaͤngicht oder eben
ligen? ob man den Zehenden und Bergrecht/ und wohin/
geben muͤſſe/ oder ob mans ſelbſt habe? ob ein Grund-
Buch verhanden/ darzu fremde Uberlende dienen muͤſ-
ſen? wie hoch ſich die Nutznieſſung erſtrecke? ob die
Dung leicht/ oder hart einzubringen? was es fuͤr Ge-
waͤchſe ertrage? ob der Wein gutes Kauffs? ſich wol
vierdigen und aufheben laſſe? ob die Reiffe und Froͤſte
leichtlich ſchaden? ob ſie mit alten oder neuen Stoͤcken/
und von waſerley Art beſetzt ſeyen? wieviel man jaͤhrlich
grube?
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[10/0028] Des adelichen Land- und Feld-Lebens Roͤhr- und Schoͤpff-Bronnen oder Ciſternen gnugſam verſehen? Obs weit auf der Landſtraſſen/ oder weit da- von entlegen/ an einem luſtigen oder verdrießlichen Ort? ob es viel u Zreiſens gebe? ob groſſe Staͤdte und Jahr- Maͤrckte nahend/ dahin man alles verfuͤhren koͤnne? 4. Ob der Mayrhof nahend an der Hand/ wolge- bauet/ Vieh- und Pferd-Staͤlle/ Taubenkobel/ Doͤrr- Stuben/ Waſch-Haͤuſer/ Schmidten/ Eysgruben/ Milchkeller/ Milch- und Fiſchbehalter verhanden? Wie- viel man Melch- oder galtes Vieh erhalten/ wieviel Och- ſen und Schweine jaͤhrlich maͤſten und verkauffen/ auch ob man nicht allein im Sommer gnugſame Weide/ ſon- dern auch im Winter genug Heu und Stroh haben kan? ob die Weiden Grasreich/ weit oder nahe entlegen? 5. Wie der Schaͤfer-Hof beſtellt ſey? wie viel man Schafe mit gehoͤrigem Unterhalt uͤberwintern kan? ob es geſunde/ trockene/ und unanſpruͤchige/ oder mit andern gemeine Trifften habe? Wie es mit dem Schaͤ- fer-Volck beſchaffen/ was ihre Beſoldung und Ver- richtung/ ob ihnen die Schaf um ein gewiſſes Geld ver- laſſen werden? wie die Wolle im Kauff? ob die Schafe weiß/ braun oder geſcheckicht? ob ihnen die Weid wol anſchlage/ oder ob ſie gerne aufſtoͤſſig werden? Wie und wan mann ihnen jaͤhrlich die Lecke gebe? Cap. VI. Was zu erforſchen/ ſoviel die Zugehoͤrungen und Einkunfften betrifft. 1. WJe viel Joch-Acker in allen dreyen zum Gut gehoͤrigen Feldern in jedem inſonderheit/ ſich befinden? was fuͤr einen Grund ſie haben? ob ſie wol bey Bau ſeyen? nahe beyſammen/ oder zerſtreuet und weit voneinander entlegen? ob nicht Landſtraſſen durch die Felder gehen/ dardurch bey boͤſem Wetter groſ- ſer Schade geſchihet/ und offt ſtarcke Neben-Straſſen mit Verwuͤſtung des lieben Korns gemacht; bey duͤrren trocknen Wetter aber der zarte jung-aufgehende Sa- her/ alſo eingeſtaͤubt wird/ daß/ wo nicht bald durch den Regen eine Abwaſchung erfolget/ die Saat nicht wol ge- deyen kan. Wie viel man auf jedes Feld uͤber Winter und Sommer anbaue? Wie viel ſie beylaͤuffig bey mittern Jahren tragen? ob nicht das Feld zu erweitern oder zu verbeſſern? wie viel Korn/ Waitz/ Habern ꝛc. gemeiniglich/ und wie hoch/ koͤnne verkaufft werden? Jtem/ ob/ und wie viel es Zehenden habe? ob er gantz/ oder nur die Helffte/ oder das Drittel mit Fremden ge- theilet ſey? wer darinn den erſten Angriff habe? ob die Zehende weit/ oder nahe/ in guten oder boͤſen Wegen zu holen? Um Koͤrner/ oder Geld/ auf Treu/ oder ein ge- wiſſes verlaſſen werden/ und wie hoch eines und das an- dere bey einem Gleichen ſich erſtrecke? ob das Wildpret/ oder nahend angraͤntzende Waſſer und Feld-Guͤſſen an den Grundſtuͤcken nicht zu Zeiten/ offt oder ſelten/ ſcha- den/ und ob dieſem nicht vorzubauen? 2. Wie viel Gehoͤltze zu dem Gut gehoͤrig ſey? ob es weit oder nahe gelegen? guter oder boͤſer/ ebner/ oder unebner Wege dahin ſey? ob es nicht abgeoͤdet/ wol mit ſchoͤnen dicken/ oder ſchwachen Staͤmmen bewachſen? ob es Bau- oder Brennholtz? ſonderlich ob Eychen und Buchen darinnen? ob guter Schweintrieb/ geſunde Weide von Graſe und guten Kraͤutern darinnen? ob das Holtz gute Anwehrt/ wie viel man jaͤhrlich zur Haus- notturfft bedoͤrffig/ und wie viel jaͤhrlich koͤnne/ und wie hoch/ verkaufft werden? ob es mit fremder Vieh-Huͤtung nicht beſchwert ſeye? ob man in dieſen ſeinen Waͤldern den Wildbahn ſelbſten/ oder nur das Raisgejaid/ allein/ oder mit andern gemein habe? wie viel beylaͤuffig rothes und ſchwartzes Wildpret/ wie viel Fuͤchſe/ Haſen/ Dachſen/ Feder-Wildpret jaͤhrlich zu bekommen/ in den Jagt-Regiſtern nachzuſehen? ob man Sultzen und Le- cken/ Wolffsgruben/ in ſeinem Gehuͤltze doͤrffe aufſchla- gen/ und machen zu laſſen berechtiget? 3. Wie viel Tagwerck Wieſen zu dem Gut ge- hoͤren? ob ſie ein- oder zwiemaͤttig? wie viel ſie bey mit- tern Jahren Faͤhrte Heu und Grunmath geben? ob ſie ſumpffig/ moraſtig/ mit Baͤchen und Bronnquellen durchfloſſen/ offt verguͤſſt oder drocken ſeyen? ob man ſie kan waͤſſern/ ob ſie nahe oder weit/ enge beyſammen oder zerſtreuet ligen/ eben oder Berg-auf/ bey guten oder boͤſen Wegen heimzubringen? 4. Ob man Fiſch-reiche Waſſer-Fluͤſſe und Baͤ- che habe/ ob man das Fiſch-Recht allein/ oder neben andern getheilt genieſſe/ ob man auf allen beeden Ufern/ oder nur an einem allein biß auf die Helffte fiſchen darff? was fuͤr Sorten Fiſche/ und in was Menge/ ſo wol an Krebſen jaͤhrlich zu bekommen? wie eine/ oder die andere Art im Kauff gehe? ob ſie weit oder nahe/ verlaſſen/ und wie hoch/ oder ſelbſt gefiſchet werden? 5. Ob und wie viel Teiche darzu gehoͤren? mit wie viel Schock Brut jeder beſetzt wird? ob ſie gut einge- dammt? genug Waſſer den Sommer uͤber halten? ob die Fiſche gerne darinnen wachſen? nicht mueren- zen? was fuͤr Art? ob keine Raubfiſche darinnen? ob ſie viel Geroͤhricht haben? ob auf den Daͤmmen/ oder nahend dabey/ ein Haͤuſel ſey/ darinn jemand wegen der Aufſicht und des Aufeyſens halber wohnen koͤnne? ob ſie einen guten Rechen und Ablaß haben/ daß die Fiſche alle koͤnnen zuſamm gebracht/ und mit leichter Muͤhe gefiſchet werden? ob der Grund leimicht/ kiſicht oder maraſtig ſey? ob die Guͤſſe leicht Schaden thun? ob ſie weit oder nahend entlegen? obs im Herbſt gute Aentenbuͤrſch gebe? ob ſie im Winter gefrieren oder nicht? 6. Obs/ und wie viel Viertel oder Tagwerck Weingaͤrten es habe? ob ſie wol gelegen/ bey gutem Bau und fruͤchtigen guten Stoͤcken? wie der Grund be- ſchaffen? ob die Weinberge hoch/ abhaͤngicht oder eben ligen? ob man den Zehenden und Bergrecht/ und wohin/ geben muͤſſe/ oder ob mans ſelbſt habe? ob ein Grund- Buch verhanden/ darzu fremde Uberlende dienen muͤſ- ſen? wie hoch ſich die Nutznieſſung erſtrecke? ob die Dung leicht/ oder hart einzubringen? was es fuͤr Ge- waͤchſe ertrage? ob der Wein gutes Kauffs? ſich wol vierdigen und aufheben laſſe? ob die Reiffe und Froͤſte leichtlich ſchaden? ob ſie mit alten oder neuen Stoͤcken/ und von waſerley Art beſetzt ſeyen? wieviel man jaͤhrlich grube?

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/28>, abgerufen am 26.11.2024.