Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.so haben wir friede mit Gott / vnd sagt ferner Wir rümen vns der hoffnung der zukünfftigen herligkeit / die Gott geben sol / nicht allein aber des / sondern wir rümen vns auch der trübsal / gleich also redt Simeon / da er spricht: Nu lestu Herr deinen Diener im friede faren: Als wolt er sagen: Du bist mein lieber HErr bisher gewesen / vnd bleibest mein gnediger HErr im tod / darin ich deine güte noch spüre / Vnd zu grosser Freyheit gelassen werde / dann fahren lassen heist hie / als aus einem gefengniss lassen / wie dann allhie eben das wort im Griechischen stehet / welchs der Euangelist Matth. 27. von losslassung der gefangenen braucht. Ob nun wol des menschen leben Gottes gütige gabe ist / vnd zum dienste des HErrn willig sol angewendet werden / Jedoch so ist es gegen dem ewigen leben als ein leben im gefengnis / aus welchem vergleichnus erscheinet / was das zukünfftige für eine herrligkeit sey / vnd ob schon der tod ein stück des trübsals ist / so rühmet sich doch der gerechte desselben / sintemal er weis / dz der tod der letzte feind sey / 1. Cor. 15 vnd werde mit jm dz gefengnis leben geendet / dagegen aber ein gantz freyes angefangen. In solchen gedancken / die auff dz gewisse wort Gottes gegründet werden / dz dann Simeon dabey rümet / empfindet des gleubigen menschen hertze desto mehr fri de / vnd kan also zum tode frölich sein / vnd mit friede vnd freude dahin faren. Doch ist noch das beste dahinden / nemlich / das Simeon spricht: Dann meine augen ha - so haben wir friede mit Gott / vñ sagt ferner Wir rümẽ vns der hoffnung der zukünfftigen herligkeit / die Gott geben sol / nicht allein aber des / sondern wir rümẽ vns auch der trübsal / gleich also redt Simeon / da er spricht: Nu lestu Herr deinen Diener im friede faren: Als wolt er sagen: Du bist mein lieber HErr bisher gewesen / vñ bleibest mein gnediger HErr im tod / darin ich deine güte noch spüre / Vnd zu grosser Freyheit gelassen werde / dann fahren lassen heist hie / als aus einem gefengniss lassen / wie dann allhie eben das wort im Griechischen stehet / welchs der Euangelist Matth. 27. von losslassung der gefangenen braucht. Ob nun wol des menschen leben Gottes gütige gabe ist / vnd zum dienste des HErrn willig sol angewendet werden / Jedoch so ist es gegen dem ewigen leben als ein lebẽ im gefengnis / aus welchem vergleichnus erscheinet / was das zukünfftige für eine herrligkeit sey / vñ ob schon der tod ein stück des trübsals ist / so rühmet sich doch der gerechte desselben / sintemal er weis / dz der tod der letzte feind sey / 1. Cor. 15 vnd werde mit jm dz gefengnis leben geendet / dagegen aber ein gantz freyes angefangen. In solchen gedancken / die auff dz gewisse wort Gottes gegründet werden / dz dann Simeon dabey rümet / empfindet des gleubigen menschen hertze desto mehr fri de / vnd kan also zum tode frölich sein / vnd mit friede vñ freude dahin faren. Doch ist noch das beste dahinden / nemlich / das Simeon spricht: Dann meine augen ha - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044"/> so haben wir friede mit Gott / vñ sagt ferner Wir rümẽ vns der hoffnung der zukünfftigen herligkeit / die Gott geben sol / nicht allein aber des / sondern wir rümẽ vns auch der trübsal / gleich also redt Simeon / da er spricht: Nu lestu Herr deinen Diener im friede faren: Als wolt er sagen: Du bist mein lieber HErr bisher gewesen / vñ bleibest mein gnediger HErr im tod / darin ich deine güte noch spüre / Vnd zu grosser Freyheit gelassen werde / dann fahren lassen heist hie / als aus einem gefengniss lassen / wie dann allhie eben das wort im Griechischen stehet / welchs der Euangelist Matth. 27. von losslassung der gefangenen braucht. Ob nun wol des menschen leben Gottes gütige gabe ist / vnd zum dienste des HErrn willig sol angewendet werden / Jedoch so ist es gegen dem ewigen leben als ein lebẽ im gefengnis / aus welchem vergleichnus erscheinet / was das zukünfftige für eine herrligkeit sey / vñ ob schon der tod ein stück des trübsals ist / so rühmet sich doch der gerechte desselben / sintemal er weis / dz der tod der letzte feind sey / 1. Cor. 15 vnd werde mit jm dz gefengnis leben geendet / dagegen aber ein gantz freyes angefangen.</p> <p>In solchen gedancken / die auff dz gewisse wort Gottes gegründet werden / dz dann Simeon dabey rümet / empfindet des gleubigen menschen hertze desto mehr fri de / vnd kan also zum tode frölich sein / vnd mit friede vñ freude dahin faren. Doch ist noch das beste dahinden / nemlich / das Simeon spricht: Dann meine augen ha - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
so haben wir friede mit Gott / vñ sagt ferner Wir rümẽ vns der hoffnung der zukünfftigen herligkeit / die Gott geben sol / nicht allein aber des / sondern wir rümẽ vns auch der trübsal / gleich also redt Simeon / da er spricht: Nu lestu Herr deinen Diener im friede faren: Als wolt er sagen: Du bist mein lieber HErr bisher gewesen / vñ bleibest mein gnediger HErr im tod / darin ich deine güte noch spüre / Vnd zu grosser Freyheit gelassen werde / dann fahren lassen heist hie / als aus einem gefengniss lassen / wie dann allhie eben das wort im Griechischen stehet / welchs der Euangelist Matth. 27. von losslassung der gefangenen braucht. Ob nun wol des menschen leben Gottes gütige gabe ist / vnd zum dienste des HErrn willig sol angewendet werden / Jedoch so ist es gegen dem ewigen leben als ein lebẽ im gefengnis / aus welchem vergleichnus erscheinet / was das zukünfftige für eine herrligkeit sey / vñ ob schon der tod ein stück des trübsals ist / so rühmet sich doch der gerechte desselben / sintemal er weis / dz der tod der letzte feind sey / 1. Cor. 15 vnd werde mit jm dz gefengnis leben geendet / dagegen aber ein gantz freyes angefangen.
In solchen gedancken / die auff dz gewisse wort Gottes gegründet werden / dz dann Simeon dabey rümet / empfindet des gleubigen menschen hertze desto mehr fri de / vnd kan also zum tode frölich sein / vnd mit friede vñ freude dahin faren. Doch ist noch das beste dahinden / nemlich / das Simeon spricht: Dann meine augen ha -
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