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Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.

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nachkomen die der verheissene Weibessame zugesagt füren solte / geboten / dz die Leichpredigten sollen gehalten werden / vnd lange zeit hernach Mosi dictirt / dz sie auch geschrieben / vnd vns ein gewisses fürbilde sein möchten. Dann also sieht Gen. 5. Adam war 130 Jar alt / vnd zeuget einen Son / der seinem bilde ehnlich war / vnd hies jn Seth / vnd lebet darnach 800 Jar / vnd zeuget Sön vnd Töchter / dz sein gantzes alter war 930 Jar vnd starb.

In diesen worten wird widerholet die angezeigte form der Leichpredigten / vnd etwas ausfürlicher erkleret / nemlich Adam habe seine zeit gelebt / die jm Gott gegünnet / darzu auch nötigen auffenthalt gegeben / vnd sonderlich seine güte bestettigt / in welchen des Menschlichen geschlechts erhaltung zugesagt hatte / dann er jme kinder beschert / vnd hat jn an den auserlesen Son erkennen lassen / das nit alleine er als der Vater / durch seine sünde verderbet were / sondern das alles wz vom fleisch vnd sündigen Vater geboren würde / fleisch vnd sündig sey / dann Adams Son füret des Vaters bild. Es hat aber der Vater neben dem ein hertzlichs vertrawen / zu dem verheissenen Messia geschöpfft / vnd nit allein selbst gegleubet / sondern auchseines glaubens bekentnis auff die nachkomen bringen wöllen / in dem er seinen Sohn Seth / das ist gesetzt genennet / damit er dz Heuptwort vnd Heuptlehr der verheissung widerholet / da der HErr spricht: Er wil Feindschafft vnd vberwindung setzen / etc. In solchem glauben vnd vertrawen wird

nachkomẽ die der verheissene Weibessame zugesagt füren solte / geboten / dz die Leichpredigten sollen gehalten werden / vñ lange zeit hernach Mosi dictirt / dz sie auch geschrieben / vnd vns ein gewisses fürbilde sein möchtẽ. Dañ also sieht Gen. 5. Adam war 130 Jar alt / vñ zeuget einen Son / der seinem bilde ehnlich war / vñ hies jn Seth / vñ lebet darnach 800 Jar / vnd zeuget Sön vñ Töchter / dz sein gantzes alter war 930 Jar vnd starb.

In diesen worten wird widerholet die angezeigte form der Leichpredigten / vnd etwas ausfürlicher erkleret / nemlich Adam habe seine zeit gelebt / die jm Gott gegünnet / darzu auch nötigen auffenthalt gegeben / vnd sonderlich seine güte bestettigt / in welchen des Menschlichen geschlechts erhaltung zugesagt hatte / dañ er jme kinder beschert / vñ hat jn an den auserlesen Son erkennen lassen / das nit alleine er als der Vater / durch seine sünde verderbet were / sondern das alles wz vom fleisch vnd sündigen Vater geboren würde / fleisch vnd sündig sey / dann Adams Son füret des Vaters bild. Es hat aber der Vater neben dem ein hertzlichs vertrawen / zu dem verheissenen Messia geschöpfft / vñ nit allein selbst gegleubet / sondern auchseines glaubens bekentnis auff die nachkomen bringen wöllen / in dem er seinen Sohn Seth / das ist gesetzt genennet / damit er dz Heuptwort vnd Heuptlehr der verheissung widerholet / da der HErr spricht: Er wil Feindschafft vnd vberwindung setzen / etc. In solchem glauben vnd vertrawen wird

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[0011] nachkomẽ die der verheissene Weibessame zugesagt füren solte / geboten / dz die Leichpredigten sollen gehalten werden / vñ lange zeit hernach Mosi dictirt / dz sie auch geschrieben / vnd vns ein gewisses fürbilde sein möchtẽ. Dañ also sieht Gen. 5. Adam war 130 Jar alt / vñ zeuget einen Son / der seinem bilde ehnlich war / vñ hies jn Seth / vñ lebet darnach 800 Jar / vnd zeuget Sön vñ Töchter / dz sein gantzes alter war 930 Jar vnd starb. In diesen worten wird widerholet die angezeigte form der Leichpredigten / vnd etwas ausfürlicher erkleret / nemlich Adam habe seine zeit gelebt / die jm Gott gegünnet / darzu auch nötigen auffenthalt gegeben / vnd sonderlich seine güte bestettigt / in welchen des Menschlichen geschlechts erhaltung zugesagt hatte / dañ er jme kinder beschert / vñ hat jn an den auserlesen Son erkennen lassen / das nit alleine er als der Vater / durch seine sünde verderbet were / sondern das alles wz vom fleisch vnd sündigen Vater geboren würde / fleisch vnd sündig sey / dann Adams Son füret des Vaters bild. Es hat aber der Vater neben dem ein hertzlichs vertrawen / zu dem verheissenen Messia geschöpfft / vñ nit allein selbst gegleubet / sondern auchseines glaubens bekentnis auff die nachkomen bringen wöllen / in dem er seinen Sohn Seth / das ist gesetzt genennet / damit er dz Heuptwort vnd Heuptlehr der verheissung widerholet / da der HErr spricht: Er wil Feindschafft vnd vberwindung setzen / etc. In solchem glauben vnd vertrawen wird

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Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/11>, abgerufen am 26.04.2024.