Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662.An den Leser. DAß/ wiewoll kürtz gefaste dennoch viel in sich hal- An Meister Klugling. Wer sonst nichts anders wil als diese Reyme kawen /
Vnd nach des Monmus ahrt/ nur wetzen seine klawen An einem schlechten Satz; der wisse dieses frey: Ich denck als jener dacht/ er sey auch wer er sey. An den Leſer. DAß/ wiewoll kuͤrtz gefaſte dennoch viel in ſich hal- An Meiſter Klugling. Wer ſonſt nichts anders wil als dieſe Reyme kawen /
Vnd nach des Monmus ahrt/ nur wetzen ſeine klawen An einem ſchlechten Satz; der wiſſe dieſes frey: Ich denck als jener dacht/ er ſey auch wer er ſey. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <div n="1"> <div n="2"> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head>An den Leſer.<lb/></head> <p><hi rendition="#in">D</hi>Aß/ wiewoll kuͤrtz gefaſte dennoch viel in ſich hal-<lb/> tende Saͤtze/ den Leſer uͤber die maß ergetzen/ auch<lb/> zur fortleſung gleichſam unermuͤdet machen/ iſt<lb/> anderer zugeſchweigen / auß den Geiſt- und Sinreichen<lb/> Vberſchrifften des Weltberuͤhmten Ovens klaͤrlich ab-<lb/> zunehmen / dieſem in etwas nach zu ahrten/ hat ein<lb/> Liebhaber ſolcher ahrt Gedichte/ dir mit einigen Grab-<lb/> ſchrifften an die Hand zugehen/ theils zur ruͤckdenckung<lb/> der verjahrten Geſchichte / theils zur ſonderlichen er-<lb/> goͤtzung/ ſich eingefunden; Wirſtu demnach/ guͤnſtiger<lb/> Leſer / dieſe mit gewogenen Augen anblicken/ kan es ge-<lb/> ſchehen/ daß in kurtzer Zeit ſich noch mehr ſehen laſſen /<lb/> wo aber nicht/ werden auch dieſe ſich ſelbſten begraben.</p> </div> <div n="2"> <head>An Meiſter Klugling.<lb/></head> <lg type="poem"> <l>Wer ſonſt nichts anders wil als dieſe Reyme kawen /</l><lb/> <l>Vnd nach des Monmus ahrt/ nur wetzen ſeine klawen</l><lb/> <l>An einem ſchlechten Satz; der wiſſe dieſes frey:</l><lb/> <l>Ich denck als jener dacht/ er ſey auch wer er ſey.</l> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
An den Leſer.
DAß/ wiewoll kuͤrtz gefaſte dennoch viel in ſich hal-
tende Saͤtze/ den Leſer uͤber die maß ergetzen/ auch
zur fortleſung gleichſam unermuͤdet machen/ iſt
anderer zugeſchweigen / auß den Geiſt- und Sinreichen
Vberſchrifften des Weltberuͤhmten Ovens klaͤrlich ab-
zunehmen / dieſem in etwas nach zu ahrten/ hat ein
Liebhaber ſolcher ahrt Gedichte/ dir mit einigen Grab-
ſchrifften an die Hand zugehen/ theils zur ruͤckdenckung
der verjahrten Geſchichte / theils zur ſonderlichen er-
goͤtzung/ ſich eingefunden; Wirſtu demnach/ guͤnſtiger
Leſer / dieſe mit gewogenen Augen anblicken/ kan es ge-
ſchehen/ daß in kurtzer Zeit ſich noch mehr ſehen laſſen /
wo aber nicht/ werden auch dieſe ſich ſelbſten begraben.
An Meiſter Klugling.
Wer ſonſt nichts anders wil als dieſe Reyme kawen /
Vnd nach des Monmus ahrt/ nur wetzen ſeine klawen
An einem ſchlechten Satz; der wiſſe dieſes frey:
Ich denck als jener dacht/ er ſey auch wer er ſey.
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